Eigenbau: Schallschutzkapsel selbst bauen!

  • Hallo an Alle,
    am Schluss jeden BHKW Selbstbaus steht der Schallschutz.
    Bei mir ist es nun bald soweit. :sos:
    Da ich leider keinerlei Wissen und Erfahrung mit Schallschutzkapseln habe Möchte ich Euch hier bitten euer Wissen und Tips und Tricks, sowie die grössten zu machenden Fehler preiszugeben.
    Ich möchte versuchen mit Eurer Hilfe die gröbsten Fehler beim Bau meiner Schalschutzkapsel zu vermeiden. Auch um damit grösseren Fehlinvestitionen vorzubeugen. |:-(
    Die Innenmasse meiner Schallschutzkapsel ligen bei ca. 80cm x 160cm x 100cm. Innenliegend sind Chinaeintopf, AsynchronGenerator, Abgaswärmetauscher.
    Ist es überhaupt realistisch eine Schallschutzkapsel selbst zu bauen? Welche Materialien sind empfehlenswert und brauchbar, was geht gar nicht? ?(
    Muss ich die Schallschutzkapsel im Blechkleid ausführen? oder funktionieren auch andere Materialien? Beispiel: Spannplatte oder MDF.


    Ich weiss noch nicht recht wie ich das anfangen soll.
    Ich bitte somit um Eure Vorschläge und Tips. :wissenschaftler:
    Herzlichen Dank dafür.
    Gruss
    bruderjohn

  • Hallo,

    Die Innenmasse meiner Schallschutzkapsel ligen bei ca. 80cm x 160cm x 100cm. Innenliegend sind Chinaeintopf, AsynchronGenerator, Abgaswärmetauscher.


    Hervorhebung durch mich...
    ...wie wird der Generator denn gekühlt??
    Bei einem Wassergekühlten könnte man ihn einfach miteinpacken, bei einem Luftgekühlten würde ich sagen, der braucht Luft, und zwar frische Aussenluft!


    Ist es überhaupt realistisch eine Schallschutzkapsel selbst zu bauen?


    Kommt sich immer darauf an, wie es aussehen soll, und was für Maschinen vorhanden sind...
    ...es gibt hier im Forum jemanden, der ist Spenglermeister, und der hat auch die Maschien zur Blechbearbeitung, da geht es sicher besser, als wenn Dachsgärtner loslegen würde!


    Muss ich die Schallschutzkapsel im Blechkleid ausführen? oder funktionieren auch andere Materialien? Beispiel: Spannplatte oder MDF.


    Hmm, ich habe zwar im "Netz" auch schon einmal eine Schallkapsel aus Spannplatte gesehen...
    ...aber letztendlich hälst du als Selberbauer immer den Kopf dafür hin, und wenn die Kiste mal brennen sollte, dann sollte die Schallkapsel eher zur Brandeinschränkung beitragen, als zur Brandausbreitung! |__|:-)


    Gipsfaserplatten haben eine änliche Wandstärke, es gibt passende Rahmensysteme, und sie brennen nicht! :thumbup:
    (Und sind billiger! :pfeifen: )


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Hallo, was für eine Maschine läuft bei dir und wieviel Platz hast du zur Verfügung.


    Ich habe bei meinem Chinaböller erst eine einfache Holzkiste gebaut. War schon nicht schlecht.


    Dann dachte ich mir Fermacellplatten, die sind ähnlich wie die Gipskartonplatten, als doppelwandige Leichtbauwand sollten besseren Schallschutz bieten. War aber nicht so. Der Vorteil ist der bessere Brandschutz. Allerdings haben sich meine Platten in Nähe des Auspuffs verformt und wurden langsam mürbe.


    Zudem habe ich große Probleme mit der Haltbarkeit des Keilriemens gehabt. Die hohe Temperatur in den engen Kästen war tödlich für die Keilriemen.


    Aus dieser Erfahrung heraus würde ich nun ein gut entkoppeltes Betonfundament erstellen und auf dieses Ziegelmauerwerk draufsetzen mit Brandschutztür. Obendrauf wieder einen Betondeckel. (Eine gut gedämmte Holzdecke geht natürlich auch.) Die Leitungsdurchgänge kann man einfach mit Mörtel zuschmieren. Aber bei dieser festen Art der Schallschutzhaube muss man natürlich genug Platz für Reparaturen einplanen.


    Um die Temperatur an Generator und Keilriemen möglichst klein zu halten, sollte der Schallschutzraum möglichst hoch sein.


    Oben und unten dann noch eine Öffnung für Zu- und Abluft. Um aus der Lüftung den Schall zu nehmen, kannst du einen Kasten mit verschlungenen Schaumstoffwegen davorsetzen.


    Wichtiger als der Schallschutzraum ist meiner Meinung nach aber die Entkoppelung der Abgasanlage und der Heizleitungen. Diese können den Schall sehr gut auf das Gebäude übertragen.


    Gruß


    FASI

  • Hallo FASI,


    Bei mir läuft ein Changfa 1100 (903ccm; 11Kw). Das mit den Fermacellplatten ist ein guter Hinweis (die liegen auf meinem Küchenboden seit 11Jahren). Das die Keilriemen mit den hohen Temperaturen nicht gut zurechtkommen habe ich auch noch nicht gewusst und sicher bald nach inbetriebnahme auf die harte Tour gelernt. Welche Temperaturen hattest du und hast du jetzt in deinem Gehäuse?? Hast du einen Abgasswärmetauscher darin installiert?


    Die Körperschallentkopplung versuche ich durch mehrere durch Gummipuffer getrennte Ebenen/Rahmen zu realisieren. Beim Abgasweg versuche ich feste Verbindungen und Verschraubungen mit dem Mauerwerk zu vermeiden. Wie gut das dann funktioniert weiss ich erst wenn das BHKW im Keller steht und angeschlossen ist. Derzeit steht es noch in der Garage und wartet auf die letzten Komponenten und Verschweissungen. In meinem Keller habe ich einfach nicht genug Platz dafür.


    Mit welchen Materialien hast du gute Erfahrungen beim Schallschutz gemacht? Du sprachst von Schaumstoff, was für einen???? Kannst du Styrodur oder andere "Platten" empfehlen? Hast du vielleicht schon Bitumen-Bahnen getestet?


    Bevor ich die richtig teueren Schallschutzplatten aus der Industrie kaufe, wollte ich verschiedene andere Materialien testen. Vielleicht auch in Sandwichbauweise, vielleicht bringt das ja was. Mal sehen??? :S


    Da ich in einer Doppelhaushälfte wohne, halte die Lärmeindämmung für für ziemlich wichtig, ich will ja meine direkten Haus-Nachbarn nicht gegen mich aufbringen.


    Gibt es im Süd-Westlichen Zippfel von Deutschland keine weiteren BHKW-Selberbauer mehr??? Die meisten im Forum scheinen wohl aus den mittleren und nördlichen Regionen zu stammen. schade :crygirl:


    noch einen schönen Sonntag


    gruss
    bruderjohn

  • Hallo Jungs,


    ich habe an meinen WKAs Schalschutzkästen aus Spanplatten gebaut.
    Man muss darauf achten, dass die Platten luftdicht aneinander verleimt sind und innen ist dann der Kasten mit Schalschutzplatten der Firma aixFOAM (60mm) ausgekleidet.
    Das Ergebnis ist Super. :thumbup::thumbup::thumbup:



    http://www.aixfoam.de/cgi-bin/…18&ART_ID=18&FUNC_ID=8004


    Ob das eine Lösung für ein BHKW ist im Bezug auf den Brandschutz und Ölbeständigkeit ist noch zu überprüfen. :bomb:


    Gruß

  • Hallo bruderjohn,


    was die Temperatur bei mir angeht, so hatte ich ca. 70° C. Der Generator kam maximal an 90°C ran. Keilriemen sind bis ca. 70°C zugelassen. Aber bei dieser Temperatur haben sie nur für ca. 600 kW Stromproduktion gehalten. Auf die Dauer etwas teuer. Dabei war der Auspuff ungedämmt in der Kabine und ging dann in den an der Decke hängenden Wärmetauscher. War natürlich keine gute Lösung, aber vom VW-Kraftwerk noch vorhanden. Nun habe ich in der 2,7 m hohen Kabine noch 45°C am Keilriemen, die kein Problem darstellen.


    Bevor ich es vergesse: tausch auf jeden Fall den original Kraftstoffschlauch gegen einen pflanzenölbeständigen aus, falls du den Motor mit Pöl betreibst. Der original Schlauch wird hart und bricht nach kurzer Zeit. Gibt dann eine mächtige Sauerei!


    Den Schaumstoff meine ich nur für das Labyrinth der Abluft und Zuluftleitung, um den Schall aus der Kabine nicht über die Öffnung nach draußen kommen zu lassen. Schaumstoff wie bei einer Schaumstoffmatratze. Falls du Noppenschaumstoff in die Kabine machen willst, dann nicht den schwer entflammbaren von ebay, der brennt wie Zunder und hätte mich fast meine Garage gekostet. Styrodur oder Styropor dämmt keinen Schall. Um den Schall zu absorbieren nimmt man Lochblech und dahinter Glaswolle mit einem Vlies davor, damit es nicht dauernd rausstaubt.


    Wie schon gesagt wurde, ist es wichtig die Kabine, bis auf Zu- und Abluftöffnung, luftdicht zu bekommen, da der Schall ja zum Teil über die Luft transportiert wird. Gegen den Körperschall wirst du um ein auf einer Gummimatte liegendes Betonfundament nicht herumkommen.


    Da ich nicht weiß, wie gut du dich mit diesen Motoren auskennst, noch ein Tipp dazu. Nach den ersten 50 Stunden würde ich den Motorinnenraum gut auswaschen. Das lässt sich gut mit einer Dose Bremsenreiniger durch den oberen Deckel machen. Auch das Ölsieb saubermachen. Steht aber auch in der Anleitung.


    Beim Anschluss würde ich ein Zweikreissystem verwenden. Man hat nicht den Druck des Heizungssystems drauf und es ergießt sich nicht das ganze Heizungswasser in den Keller, wenn etwas schief gehen sollte. Zudem kann man Gummischläuche verwenden. Ich denke die nehmen den Schall besser aus dem System als meine Panzerschläuche.


    Hast du einen Pufferspeicher eingeplant? Wenn wie groß?


    Zum Auspuff empfehle ich dir, die Reinigungsmöglichkeiten nicht zu vergessen!


    Hast du den Ansaug- und Auspufflärm im Griff?


    Berichte bitte über deine Fortschritte und ggf. auch Misserfolge. Daraus kann man nur lernen.


    Gruß


    FASI

  • Hallo FASI,
    Danke für deine Tips. Da dies mein erster Chinaeintopf ist habe ich bisher nur wenig Erfahrung damit.
    Was für einen Typ hast du am laufen? Deine erste "Holzkiste" war innen ausgekleidet? mit was? Wieviel Dämpfung hat die/das gebracht?
    Was genau meintest Du mit "Zweikreissystem"? Ich habe einen separaten drucklosen Kühlkreislauf mit PWT nur für den Diesel-Motor (wegen der Aufrechterhaltung der Motor-Temperatur) , der Heizkreislauf(BHKW) sieht dann bei mir so aus: Puffer(kalt) -> Schmutzfänger -> Umwälzpumpe -> PWT(Motor) -> Abgaswärmetauscher -> Puffer (Puffervolumen 2400L) .
    Die Reinigungsmöglichkeit für den Abgaswärmetauscher ist bedacht und vorhanden. Wie genau das mit dem Abgas- und Ansauggeräusch rauskommt weiss ich noch nicht genau, habe aber schon gewisse Vorkehrungen dafür/dagegen getroffen.
    Mein Endaufstellungsort könnte sich noch mal ändern (??? ich weiss noch nicht genau ???? ; Da die Komponenten doch recht schwer sind und ich nur über eine rel. steile Treppe in den Keller komme, bedeutet das das es noch schwerer wird die Komponenten das wieder raus zu bekommen falls doch irgendwas schief läuft und ich den "Lärm" nicht in den Griff bekomme. Deshalb denke ich gerade über eine "Aussenaufstellung in einem Container" nach. Platz dafür wäre da, ich verspeche mir davon auch die Vermeidung von Ärger mit meinem direktem Doppelhaus-Nachbar (wegen der Schallausbreitung im Gebäude) , auch hätte ich dadurch mehr Platz und einen besseren Zugang für die Wartung.). Ist vielleicht nur ein Hirngespinst, vielleicht aber auch realisierbar (hängt hauptsächlich von den Frachtkosten für den Container von Hamburg bis an die Schweizer Grenz ab, da suche ich gerade ein bezahlbare Lösung.)
    Ich hoffe das es bald ein bischen wärmer wird (ungeheizte Garage) damit ich die restlichen Schweissarbeiten und Verbindungen fertigstellen kann und dann "Erster Probelauf mit Kühlkreislauf", Probelauf mit Verdampfer und Generator war schon im Herbst.
    Grüsse an alle
    bruderjohn

  • Hallo bruderjohn,


    bei mir läuft der R180. Getestet habe ich auch den r170 und den S195. Der S195 ist mir etwas zu unhandlich und bei einem Puffer von 300 Liter plus 300 Liter Warmwasser etwas überdimensioniert. Der R170 ist bei 24 Stunden Laufzeit durchaus passend. Aber auch ich habe keine Lust auf Stress mit dem Nachbarn und schalte nachts ab.


    Genau, mit Zweikreis meinte ich den drucklosen Kühlkreislauf.


    Die Holzkiste war aus Holzverlegeplatten. Wenn ich mich recht erinnere, brachte das ca. 25 dB(A) Schallschutz.


    Wenn du die Möglichkeit der Aussenaufstellung hast, würde ich diese auf jeden Fall wählen. Allein schon um unangenehme Gerüche aus dem Haus fern zu halten. Es kann immer mal was undicht werden. Allerdings würde mich die Optik des Containers stören. Auch Schallschutz bietet er kaum. Die für BHKW´s verwendeten Container sind mit
    z. B. Steinwolle und vorgesetztem Lochblech ausgekleidet.


    Wenn du einen kleinen Raum mauern würdest, wäre das sicher preiswerter und optisch frei gestaltbar. Der Schallschutz ist so recht einfach zu realisieren.


    Für den Auspuff brauchte ich fünf PKW Schalldämpfer um das Wummern zu reduzieren. Übrigens sollte man nur die mit geradem Durchgang verwenden. Die versetzten haben sich bei mir zugesetzt. Besser funktioniert aber mein aus HT-Rohr selbstgebauter. 50er Rohr gelocht, Watte drum und 100er Rohr drüber mit Abschlussdeckeln. Sollte auch das Ansauggeräusch bändigen.


    Wenn du die Kurbelgehäuseentlüftung noch nicht an den Ansaugkrümmer angeschlossen hast, solltest du das noch tun. Nach einem Tag Laufzeit hatte ich ohne den Anschluss gut Nebel in der Bude.


    Gruß


    FASI

  • Hallo, als Schallkapsel benutzen wir alublech, wo wir U profiel ringsherum mit Popnieten befestigen dann legen wir 60mm Glaswolle in den 50mm U profiele, verschließen tun wir es mit atmungsaktive fliesenfolie und dann zum Schluss Lochblech mit ca 15mm löchern die wir auch draufnieten, diese Variante hat den vorteil das man keine abkamtBank oder ähnlich benötigt, die günstige Variante wäre einfacher noppenschaum aber wie schon erwähnt ist die brandgefahr sehr hoch, als Tipp dazu würde ich jedem empfehlen einen einfachen sprinkler in das BHKW zu setzen der bei 160°c auslöst, den wen es Mahl brennt dann wird es häßlich. PS habt etwas nachsehen mit mir bin legastheniker.