BHKW Auslegung, Wirtschaftlichkeit, Rahmenbedingungen

  • Es geht um ein Projekt mit folgenden Fakten:


    Bungalow, ca Bj 70 "großzügig, Öl kost 10Pfg/Liter", ca 400m2 Wohnfläche, viel Beton, viel Glas, 55kW NT-Öler, 300l Speicher, Schwimmbad 60m3, geschätzter Verbrauch 7000-8000 l/a, Strom vielleicht 7000-9000 kWh/a.


    Fenster/Gläser teilweise schon modernisiert, Dämmung vage, Dachneigung flach bzw 20Grad vielleicht. größtenteils Fb, mit Heizkörpern, teilweise Konvektoren (vor großen Glasflächen).


    Leider noch zu viele ungenaue Angaben, kommen aber sicher noch spezifizierter.


    *Mir träumts von* nem Dachs als Grundlast und bivalent-parallel nen 20-30kW Öler (Brennwert). Könnte mir vorstellen, daß der Dachs schöne Laufzeiten draufkriegt, 1000Liter Puffer in Nebenraum stellbar plus das Schwimmbad als Puffer denkbar, oder?

  • Hallo Falk N.


    Herzlich willkomen hier im Forum :thumbup:


    Ein Schwimmbad als Pufferspeicher? Eher als großer Wärmeabnehmer.


    Kannst du viel leicht die Energierechnungen der letzten 3 Jahre raus suchen das macht mehr Sinn als wage Angaben.


    So auf dem ersten Blick bist schon ein Kandidat für ein BHKW.

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • Ja Hallo und vielen Dank für die freundliche Begrüßung.


    Ich komme vom Haustechnik-Dialog-Forum rüber weil ich da nicht weiterkomme. Ich bin Gebäudeenergieberater und Bezirksschornsteinfegermeister. Das Projekt ist in meinem Bezirk und der Nutzer steht einfach vor explodierenden Heiz-Betriebskosten in seinem (ehemailgen) Luxus-Objekt. Ich gehöre ja auch eher zur "Dämm-Fraktion" aber das greift hier einfach nicht.


    Hatte erstmal nur grobes Vorgespräch, daher die etwas vagen Daten. Die klaren Fakten, Verbräuche usw bekomme ich noch.


    Schätze halt mal so 30-35kW Wärmebedarf fürs Haus. Strom kann ich nur erraten, vermute mal 1kWh Grundlast (Pumpen, Lampen, Krimskrams).


    Öltank (20 000Liter?) sei noch fit. Gas läge in der Straße. Ich will hier mit ner bivalent-parallelen Anlage gegen potentielle Wärmepumpen-Anbieter antreten. Vielleicht den Dachs + 20-25kW Ölkessel.


    Problem: Heizraum beengt (ca 2-2,5m breit, ca 5m lang).beinhaltet auch die Pooltechnik.Schornsteine sind vorhanden, direkt dabei. Jetziger 300l WW-Speicher steht schon im Nebenraum, da könnte auch ein 1000 l Puffer hin.


    Dachte halt daß der Pool ja mit 2-3K Schwankung auch bißchen als Puffer genutzt werden kann.



    Kann mir da jemand wenigstens ne Hausnummer für die Installationskosten nennen?



    BHKW mit Abgasanlage


    Öl-Brennwert Kessel mit abgasanlage


    1000LiterPufferspeicher mit Friwa


    mit Installationen, Anschluß, Abstimmung




    Vielen Dank für die Unterstützung.



    Falk N.

  • Hallo FalkN


    und Herzlich Willkommen im forum
    ....Dich hatt ich ja schon drüben im HTD öfters gesehn ;)


    ...da ich aber hier
    nicht gleich auf Deinen Namen kam (man wird ja langsam vergesslich)
    wollt ich als ersten Tip....Such Dir erstmal einen Energieberater....loswerden.


    Denn die Verbrauchswerte auf 70m² sind ja wirklich gigantisch.


    Dämmen wär gut,
    aber da erzähl ich ja nix neues
    ...evt auch Gebäudesysbstans mal angeschaut, nicht das da gerade im Poolbereich irgendwo was wegzischt.


    Als Mann vom Fach,
    könntest doch bestimmt schonmal so ne Abschätzung treffen, wie weit sich der Energiebedarf auf W-Wasser/Poolbereich und auf Heizbereich verteilt.


    Postleitzahl vom Objekt wär auch nicht schlecht,
    dann könnt ich mal eine Heizlastverteilung versuchen zu simulieren....wichtig zur Abschätzung der Laufzeiten.


    thermisch,
    könnte sowas wie ein Dachs vll. knapp passen, aber Stromeigenutzung ist auch nicht ohne
    ...und da wird der Verbrauch nicht "hoch" genug sein...fürchte ich.


    Kosten?
    Na Dachs ist schon recht teuer...gibt mittlerweile auch andere
    Kommt natürlich immer sehr auf die Gegebenheiten an....ich (<-da gibts bestimmt Leute die das besser schätzen können) würd so auf rd. 30tsd tippen....abzüglich Förderung...also sagen wir mal grob 22tsd (aufwärts geht immer)


    Zum Puffer,
    ich seh das genauso wie DU
    Klar hat GB recht, dass es kein "echter" Puffer ist, aber da er wie einer wirkt, sag ich das auch immer dazu.
    Wenn er schonmal läuft, kann er ruhig den Pool paar grad höher kitzeln und wenn er halt steht, dann darfs auch nen Stückl abfallen.



    Generell,
    ist das mit den Heizölmaschinen so eine Sache
    ...Die Wartungskosten spielen einen wesentlichen Faktor in der Wirtschaftlichkeit eines BHKW....und während Gas-Maschinen so bei ca. 3ct/kwh el liegen....gehts bei den Ölern deutlich höher...Hab da jetzt nicht diiie aktuelle Info, glaub aber im Bereich von 6ct kanns schon liegen.


    Also wenn,
    würd ich persönlich zu ner Gasmaschine tendieren. (meine Meinung)


    ach dann nochwas,
    da wir ja hier schon ordentlich input geben ohne die Gegebenheiten genau zu kennen
    ....evt. auch ne ganz andere Dimension
    ...der Whispergen ist jetzt wohl erhältlich (nur als Gasvariante)
    hat zwar nen jämmerlichen elektrischen Wirkungsgrad, aber durch geringe Anschaffungskosten (10...12k) und Wartungskoisten im Bereich einer Therme, ist der wirklich ziemlich Wiortschaftlich (oder sagen wir mal so, das Risiko in die Verlustzone zu kommen ist äußerst gering)
    Ist nicht größer als ein Geschirrspüler und absolut leise (könnte ja auch ne Rolle spielen)
    die 1kw elektrische Leistung dürften wohl auch sehr gut zur Grundlast aus Gebäudetechnik passen.
    Thermisch hat die Kiste 7kw (+5kw interner Spitzenlastbrenner)


    Könnte evt auch passen...decjt zwar nur nen Teil, aber der Eigenstromverbrauch sollte so recht üppig ausfallen.



    So,
    dann her mit den genaueren Info's


    ...bis dahin,
    hoff ich konnten wir schon ne Richtung zeigen :D

  • Danke für die ausführliche Antwort.


    Hab mir halt ausgerechnet, daß der 60m3 Pool je K knapp 70kWh aufnehmen kann, das ist doch schon mal was als "Puffer" find ich. Der Pool ist im Haus so daß dessen Abwärme der Wärmebilanz zugute kommt.


    Wenn ichs richtig aufgenommen habe, dann ist der Pool die letzten Jahre nur befüllt aber unbeheizt wegen den Kosten. Also sind dessen Heiz- und Betriebskosten bislang noch gar nicht berücksichtigt.


    PLZ ist 71334 Waiblingen bei Stuttgart.


    Wie kommst auf


    Denn die Verbrauchswerte auf 70m² sind ja wirklich gigantisch. ??


    Die wahren Verbräuche und Daten krieg ich erst noch. Dann mach ich mal den Wärmebedarf und check vielleicht bei ner Begehung mal die elektr. Grundlast genauer.


    Nach meinen bisherigen Beobachtungen draußen sollte ein BHKW so auf 10-20%Wärmelast ausgelegt sein, damit steht und fällt auch dieses Projekt. Daher ist der Pool meine Hoffnung. Läuft der wieder mit lohnt sich ein BHKW .



    Grüße



    Falk N.

  • Hallo FalkN,


    tja, ein Energieberater für das beschriebene Objekt ist wirklich nicht zu beneiden!
    Egal was man rät, billig wird’s nicht! :-):-)



    Öl ist vll im Moment mal wieder interessant, auch weil der Tank schon da ist, aber wie sieht es in 1-2 Jahren aus?



    Gas?, für den BHKW-Betrieb die „sauberere“ Lösung, wegen weniger Wartungsaufwand usw.


    Eventuell könnte ja der Dachs SEplus in Frage kommen, - hier eine
    Kurzbeschreibung:




    Zitat

    Die modulare Energiezentrale besteht aus der bewährten Dachs Heiz-Kraft-Anlage mit Brennwert-Kondensationswärmetauscher, einem 750-Liter-Wärmespeicher, einem Warmwassermodul SE 30 sowie einem zusätzlichen, am Wärmespeicher integrierten SEplus Gas-Brennwertgerät. Während der Dachs mit 12,5 kW und der Brennwert-Kondenser mit bis zu 2 kW thermischer Leistung die Wärmegrundlast des Gebäudes abdecken, wird die Gastherme mit zusätzlichen 10 bis 20 kW Heizleistung zur Spitzenlastabdeckung eingesetzt. Auf die Installation eines separaten Wärmeerzeugers kann somit verzichtet werden. Der Einbau einer zweiten Abgasleitung ist nicht erforderlich, da die Abgase aus Dachs und Gastherme gemeinsam über eine Abgasführung mit Nennweite DN125 im Überdruck abgeführt werden. Aufeinander abgestimmte Systemkomponenten mit klar definierten Schnittstellen für Hydraulik und Abgasführung erleichtern erheblich die Planung, Installation und Inbetriebnahme und minimieren den dafür erforderlichen Zeitaufwand. Die Infrarot-Schnittstelle am Regler ermöglicht die komfortable Wartung vor Ort mit Laptop und Wartungssoftware, ein integriertes Modem darüber hinaus die Fernüberwachung und -konfiguration der gesamten Energiezentrale. Auch der Betreiber kann über das Internet-Portal „DachsWeb“ jederzeit auf seine Energiezentrale zugreifen.



    Oder Pellets?? Kann man den 20.000l Tank als Pelletlager umfunktionieren? Wenn es ein liegender Zylinder ist, gibt’s da bestimmt auch eine Lösung.


    Aber den Pool mit dem BHKW heizen, wenn der Betreiber jetzt schon mit den Energiekosten hadert???, da hilft eigentlich nur eine solare Lösung |__|:-)


    AxelF

    Wikipedia: ICH WEISS ALLES!


    Google: ICH HABE ALLES!


    Internet: OHNE MICH GEHT NICHTS!


    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Hallo D-Axel, :)


    Tja das mit den Energiekosten. Und dem Pool heizen ("Ich will wieder im eigenen Pool schwimmen aber bislang war mir das zu teuer"). Ich glaube das ist eher so die Fraktion "Ich will nicht mehr so hohe Kosten", anstatt "habe kein Geld mehr für so hohe Kosten"...(schwer einzuschätzen).


    Wenn der Dachs schwefelarm braucht wirds sicher problematisch, da der Tank mit Normalo-Öl gefüllt ist (schätze mal 70% voll). Auch die hohen Wartungsaufwendungen für den Dachs (in dem engen Heizraum) sind sicher ein Faktor. Die kommen da dann 2-3mal im Jahr?!


    Den Gas-Kombi mit Brötje-Brennwertgerät dran hab ich schon mal auf ner Messe gesehen, ist natürlich interessant weil alles kompakt und abgestimmt beieinader.


    Habe bisher nur einen Dachs im Bezirk. Läuft in einem vergleichbaren Objekt (ist aber der Chef einer großen Heizungsfirma, der MUSS das ja haben).


    Pellets fänd ich ja auch ganz nett, hab aber grad keine Ahnung zur Tanksituation. Aber ist wohl eher nix für den Kunden, da er da ja selbst etwas Hand anlegen muß ab und zu.


    Muss eben noch warten bis ich die kompletten Daten habe. Das Gebäude ist eben auch nicht gerade "kompakt" so daß ich mit meiner Wärmebedarfs-Schätzung 30-35kW für 400m2 auch daneben liegen könnte. Zudem denke ich, daß ich das Schwimmbad eben leistungsmäßig schon auch betrachten muß.


    Vorab mal allen Postern vielen Dank


    (und jetzt probier ich auch mal so ein smily aus)



    Falk N.

  • Moin Falk N, ich schon wieder,


    wenn der Besitzer ja geschätzte 14.000l noch im Öltank hat, würde ich auch mal vermuten, der gehört zur Fraktion „ich will nicht mehr so hohe Kosten“!



    In dem Fall, könnte nicht eine Thermographie vom Objekt dem Besitzer die Schwachstellen aufzeigen? Vielleicht fördert das ja die Einsicht doch erstmal in die Dämmung zu investieren!



    D-AxelF


    PS: Oder legt der BZSFM den alten NT-Kessel still weil die Werte nicht mehr erreicht werden ;-_ :P

    Wikipedia: ICH WEISS ALLES!


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    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • "Moin" um 10Uhr?


    Hallo D-Axel,


    der "Herr BZSFM Nr 1" bekommt halt bei "Rußzahl UND Abgasverlust am Grenzewert"-Bemerkungen aufm Messprotokoll und in Anbetracht des energieschluckenden Objektes immer leichtes Magenverknoten und macht schon lang dran rum "da muss man mal was tun. Der an sich gute Kessel ist halt auch schon 20Jahr alt.


    "Thermografie" würde sicher die Augen öffen. Aber ne Nachdämmung ist wärmebrückenfrei dort nur schwer möglich, fürchte ich.


    Wie gesagt, habe das meiste aus der Erinnerung/Schätzung geschrieben und was ich bei ner halbstündigen Begehung ("Nur mal kurz gucken") so alles aufgegriffen habe. Ich brauche einfach klare Fakten. Das "Rechnen und Planen" ist das Eine - das "HIER realisieren" ist das andere.


    Kann da nur ne Grob-Planung machen damit der Kunde nicht so einfach jedem aufn Leim geht. BHKW und dieses Objekt ist mir zu diffizil. Ein "normaler" Planer ist nach der Abwicklung raus und weg - ICH aber muß da immer wieder hin zu den Kunden. Wenn da irgendwas nicht soo läuft, krieg ICH das immer aufs Brot! Mache das mehr aus Lern-Interesse und weil man halt Kunden und Objekt schon lange kennt (und weil ich glaube dass eine Wärmepumpe HIER einfach nis is!).


    Danke und Grüße



    Falk N.

  • na dann Mahlzeit ))))


    also ohne genaue Werte wirds nicht so einfach
    ...aber das hatten wir schon.


    Zitat

    Wie kommst auf


    na,
    wenn ich den Eingangthread verstehe,
    wir grob mit 70-80.000 lwh im Jahr gerechnet...uff 70m² wären das doch stoze 1.000kwh pro m² und Jahr
    ein absolut inakzeptabler, wenn nicht sogar unrealistischer Wert
    ...zumal ja der Pool nichtmal so in Betrieb ist und dann wenn schon innerhalb der Gebäudehülle liegt.
    das ist einfach viel zu viel
    ...oder war das so gemeint, dass wenn der Pool dazukommt damit gerechnet wird?
    Wäre aber immernoch zuviel.


    Also ich würd da schon schaun (weil ja auch indoor-bad) ob da nicht was an der Gebäudesubstanz ist...vll. hat's mal gerade durch den Poolbetrieb Wasser ins Gemäuer gezogen , was nun herrlich die Energie nach draussen drängt.



    Zum Thema....Energiekosten sind zu hoch, also
    1tens: kann ein BHKW (genausowenig wie andere Versprechen) hier wunder wirken....es kann was bringen, muss aber nicht
    2tens: sind sie wirklich zu hoch, weil Verbrauch zu hoch....dem wird ich auf den Grund gehn...ich mein, Elterns Hütte....ungedämmt Bj33 nur teilweise nue Fenster...freie Lage, kurzum echt besch*** kommt mir guten 200kwh/m²a aus. Wenn man da erstmal hinkommt dann ist doch schon was spürbar. Und vor allem, kann man dann grosse Maßnahmen schon stück kleiner auslegen. 30.40.50kw hat doch nix in so einer kleinen Hütte zu suchen
    3tens: wenn man höhere Komfortansprüche....in diesem Fall sogar Luxusansprüche (m.M.) hat, dann muss man auch Energiekosten akzeptieren....Energiekosten sparen und gleichzeitig einen Pool in betrieb nehmen, wird wohl nix



    So,
    nun aber nochmal zur Thread-Überschrift
    Auslegung:
    - mit genauen Zahlen, können wir Dir da weiterhelfen
    - Ein Dachs ...da leg ich mich jetzt schon fest....wird bei Dir zu groß sein, da zu geringe Eigenstromnutzung
    - Öl-Varianten sind aus höheren Wartungskosten nicht erste Wahl
    - Öl-Varianten bekommen bis auf Ausnahmen(z.B. Giese) keinen BAFA-Zuschuss
    Wenn die Zahlen da sind, rechnen wir gerne nochmal...ausm Bauch, bleib ich bei meiner Aussage, dass der whisper passen wird...alles wird eng...evt. noch nen kleines modulierendes ala ecopower...aber modulierend ist auch so nen Ding mit Wartung


    Rahmenbedingungn:
    - Es gibt halt aktuell einen Bafa-Zuschuss...je nach BHKW-Typ von nix bis,,,na beim Dachs Größenordung 7tsd
    - pro erzeugter kwh 5,11ct
    - Energiesteuererstattung...Gas 0,55ct/kwh
    - restlichen Kleinkram unterschlag ich mal
    - Stromverkauf bringt EEX-Preis...schwankt sehr...5ct dürften grob kalkulierbar sein


    Wirtschaftlichkeit:
    Da hab ich ja schon oben was vorweg genommen. Da haun mehrere Sachen rein. Brennstoffverbruch, elektrischer Wirkungsgrad eect. sind nichtmal die Hauptdinge
    Man kalkuliert ein BHKW gerne so, dass man die Kosten zur Wärmeerzeugung so ansetzt, wie sie mit einem Alternativen Heizsystem anfallen würden (also z.B. Gas-Therme) Die restlichen Kosten, werden dann auf kwh elektrisch umgerubelt um zu schaun ob es sich lohnt...dann siehts halt so aus
    - Kapitalkosten: Vergleich zu Alternative sind BHKWs halt teuer...wenn man das auf die kwh el umrubelt können da durchaus Werte in Größenordnung 5ct/kwh el rauskommen
    - Wartungskosten: Bei motor-bhkw's....mit Gas grob 3ct/kwh el...bei Ölern teurer..bei PÖLernb noch teuerer
    - Brennstoffverbrauch...na kommt auf den örtlichen Preis an...sagen wir mal 6ct/kwh Gas
    ...macht also zusammen Gestehungskosten von irgendwas von 13...16ct
    abzüglich Föderung immernoch 8-11ct


    Damit kommen wir zu einem weiteren wichtigen Punkt,
    der Stromeigennutzung
    Sagen wir mal bei einem Strompreis von 20ct,
    - spare ich also 20ct-8ct= 12ct/kwh
    - wenn ich aber Strom verkaufen muss, dann [Verkaufspreis(EEX+5,11) minus Gestehungskosten] also 10ct-8ct= 2ct....nur noch einen Bruchteil im Gewinn
    ...ergo, ist eine hohe Stromeigenutzung unbedingt anzustreben


    Die Zahlen sind nur ein paar exemplarische Werte...es variiert natürlich vom Typ und örtlichen Gegebenheiten
    ...auch Verluste sind absolut denkbar, wenn es halt falsch ausgelegt ist.

  • wo die 70m² herkommen sollen ist mir schleierhaft, im Eingangsbeitrag stehen 400.
    Vielleicht zu schnell gelesen weil das Baujahr 70 ist.


    Grüße


    Bruno

    Ich bemühe mich, garantiere aber keine Vollständigkeit und Richtigkeit, Beiträge ersetzen keine Steuer- oder Rechtsberatung!
    Ich Unterstütze den gemeinnützigen Gedanken dieses Forums und dessen gemeinnützigen Verein, der sicher nix gegen eine Spende hat, wenn ihm hier geholfen wurde.

  • Ok, danke für den vielen Stoff. _()_


    Dann sehe ich das richtig? Sollte ein BHKW so ausgelegt sein, daß der STROM selbst gedeckt und die erzeugte Wärme selbst genutzt werden kann? Dachte immer: Wärme erzeugen und nutzen, Strom verkaufen , Überschuß selbst nutzen?


    Dann siehts hier schon bißchen anders aus als in einem Gewerbebetrieb,Hotel o.ä.


    Ich seh schon: ich MUSS die anderen Fakten haben, sonst eiern wir hier alle im Kreis rum. Muss also auch die Gas-Variante prüfen , das hatte ich eigentlich ausgeschlossen.


    Wo lohnt/läuft dann ein Öl-BHKW denn überhaupt sinnvoll?

  • Wo lohnt/läuft dann ein Öl-BHKW denn überhaupt sinnvoll?


    da wo kein Gas verfügbar ist ^^|__|


    sorry, der Kalauer musste einfach sein.
    Ölanlagen sind halt wegen dem größeren Wartungsaufwand erst bei höherer Jahreslaufzeit rentabel gegenüber Gasanlagen.


    Was die Auslegung angeht gehen die Meinungen auseinander. Kommt es auf die betriebswirtschaftliche Rentabilität an, dann passt man die Größe der Rentabilität an, wegen der aktuellen Förderung auf eine Jahreslaufleistung von mindestens 5000Bh. Daraus ergibt sich dann die thermische und elektrische Energie, die erzeugt wird, mit einem guten Lastmanagement muss man dann dafür sorgen, dass der Strom möglichst im Haus genutzt wird und nur Überschüsse ans EVU verkauft werden. 1. ist hierzu ein Pufferspeicher notwendig, damit die BHKW-Laufzeit von der thermischen Anforderung etwas entkoppelt werden kann, und 2. kann man sich Gedanken über den Stromverbrauch machen, wann welcher Verbraucher läuft (natürlich dann wenns BHKW läuft)


    Grüße


    Bruno

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  • Zitat

    wo die 70m² herkommen sollen ist mir schleierhaft, im Eingangsbeitrag stehen 400.
    Vielleicht zu schnell gelesen weil das Baujahr 70 ist.


    :blush2::blush2::blush2::blush2::blush2::blush2::blush2:
    ||_||_||_||_||_||_||_


    uiii,
    das ist mir ja peinlich
    ....ich nehm dann auch mal den smilie mit der Armbinde ;)



    Ich hab gestern soviele Beiträge beackert,
    so dass ich wohl manche sachen nur einmal gelesen hab und selbst bei so krassen Zahlen nicht nochmal nachschaute


    Also grosses Sorry
    ...Ich hat mich schon gewundert, wie in ner besseren Einraumwohnung noch der Pool mit reinpasst ))))


    okay okay,
    also schon sind die Verbrauchswerte plausibler :D


    Zitat

    Dann sehe ich das richtig? Sollte ein BHKW so ausgelegt sein, daß der STROM selbst gedeckt und die erzeugte Wärme selbst genutzt werden kann? Dachte immer: Wärme erzeugen und nutzen, Strom verkaufen , Überschuß selbst nutzen?


    jepop,
    so siest Du es richtig...zumindest grob


    Bei KWK gibts ja noch unterschiede ob aus KWK-Gesetz oder EEG-Gesetz
    ...EEG'ler sind mittlerweile wieder exoten geworden, da i.d.R. auf PÖL-Basis und das durch hohe Wartungskosten und zeitweise hohen Brennstoffpreisen schwer wirtschaftlich war. Dort, wird durch bessere Vergütung Volleinspeisung praktiziert


    Der gängigere Fall
    ist halt Anlagen nach KWK-Gesetz.
    Hier ist es tatsächlich so...
    Wärme muss 100%-ig selbst genutzt werden (gilt auch für EEG)
    Strom sollte soviel wie möglich selbst genutzt werden
    ...deshalb i.d.R. ne Nummer Kleiner dimensioniert...daraus eher kleine Generatorleistung so dass nur eine Grundlastdeckung angestrebt wird.
    ...thermisch ähnlich, da eine kleine Dimensionierung länger läuft und so den Grundlststrom länger verfügbar macht.
    Hotels und co. haben durch den ganzjährigen erhöhten Warmwasserbedarf vorteile...ebenso aber auch Anlagen die ganzjährig erhöhten Wärmebedarf haben...also z.B. Pool's ;)
    ...weiterhin, will der Gesetzgeber auch eher solch lange Laufzeiten...siehe BAFA-Zuschuss...wo es gestaffelt nach Laufzeiten Abschläge gibt


    praktisch...kommt natürlich immer auf die Gegebenheiten (insbesonder auch Strombedarf) an,
    ist ein BHKW in der Größenordnung 20-60% der thermischen Spitzenleistung im Objekt eine Dimensionierung die Wirtschaftlich laufen kann.



    Das wir uns alle (am Rande, ich hab nichtmal ein BHKW)
    hier alle gesetzliche Regelungen und insbesondere eine gerechtere Vergütung (Stichwort VNNE...da kannste gerne hier im Forum Dich mal schlau machen) uns wünschen würden...ist jedem klar.


    In BHKW steckt soviel Potenzial,
    aber es ist im Bereich Gebäudetechnik auch eine der schwierigsten Themen und im Bereich Vergütungs/Abrechnungs-struktur und Auseinadersetzungen mit EVUs und steuerlich mit Abstand DAS schwierigste Thema |__|:-)