alles viel zu kompliziert...

  • Ich und mein Mann stehen auch davor ein Haus zu bauen. Da stößt man fast automatisch auf die Frage, ob ein Interesse an so einem Gerät überhaupt berechtigt ist. Ich als Nichtswissende was dieses Thema betrifft, möchte wissen von unseren Profis hier, ob das einem auch ohne Fachsimpelei an einfachen Beispielen erklärbar ist. Anschaffungskosten im Vergleich, wie läuft das überhaupt, wenn ich son ding habe. Wie hoch ist der Rohstoffverbrauch im Vergleich, bis hin zum Endergebnis oder einer Schlußfolgerung. Jetzt zahle ich an die Energieversorger 100€/Monat für Strom. K.A. wieviel Strom das in Kwh ist, aber ich nehms mal als Durchschnitt für einen Haushalt mit 2-3 Leuten.Rechnet sich da sowas, oder nicht? Muß doch so ne Art Milchmädchenrechnung aufzustellen sein. In den 110qm möchte ich es im Winter auch warm haben. Könnt ihr mir da helfen?




    Lg, Raffmaus :-(|__|

  • Hallo Raffmaus,
    zunächst einmal herzlich willkommen hier im Forum!

    Ich und mein Mann stehen auch davor ein Haus zu bauen......
    ....In den 110qm möchte ich es im Winter auch warm haben.


    Schon einmal vorneweg, so ganz über den Daumen gepeilt:
    Ein Modernes Haus, in der größe und nach den heute gültigen Vorschriften gedämmt, hat für die bis jetzt gängigne Mini BHKW´s einen zu kleinen Wärmebedarf , zumindest als einzelnes!

    Wie hoch ist der Rohstoffverbrauch im Vergleich, bis hin zum Endergebnis oder einer Schlußfolgerung.


    Verglichen mit einer modernen Brennwertheizung sind es für die gleiche Wärmemenge gut 35% mehr, dafür erhälst du aber rund 30 % Strom, der als Universal und Edelenergie aber pro Kw eben einen höheren Wert hat, je nachdem, wenn du ihn nicht selber verbrauchst eben so 12...15Ct fürs einspeisen vom Netzbetreiber, oder so ca. 20 Ct/kwh dafür, das du keinen Strom zu kaufen brauchst!


    Jetzt zahle ich an die Energieversorger 100€/Monat für Strom.


    1200€ pro Jahr, das sind so ca. 6000Kwh bei 20 Ct..
    ...ist für 2-3 Leute recht viel, evtl. gibt es ja in dem neuen Haus Einsparpotenzial, zb. durch eine Zentrale WW-Versorgung _()_


    Aber für die Zukunft betrachtet: Es werden in 1..2Jahren auch kleinere Geräte Marktreif werden, evtl. auch schon in diesem Jahr, und dann könnte es sich auch schon in diesem Objekt lohnen!


    Oder man tut sich mit den Nachbarn zusammen, die ja bestimmt auch nach einer Lösung suchen, hat für alle Vorteile:


    Nur ein Gasanschluß, nur ein Stromanschluß, hohe Auslastung etc...
    ...hier meldet sich bestimmt noch unser "NahwärmeundStromverbundExperte" Bernd zu Wort!


    Bis dann Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Da bin ich....


    Also Neubau?
    Ganzes Bebiet?
    Welchen Standart im Verbrauch baut Ihr?
    Ich hoffe das Ihr nach Nullenergie bauen laßt!!!
    Wer heute Neubaut und sich die 15.000€ Mehrkosten sparen will, sollte nochmal in den Kurs Grundrechenarten gehen... |__|:-)
    Und der Architekt gehört auf den Scheiterhaufen :diablo:
    Auch wenn ich die BHKW Szene damit schädige, aber so ist es nunmal, kein Verbrauch - keine Kosten.


    Wen ihr ein Neubaugebiet seit solltet ihr euch zu einer gemeinschaft zusammenschließen und ein Gemeinschaftsbhkw installieren.
    Kommt im Endeffekt jeden billiger als eine Therme für jedes Haus.
    Zusätzlich seit ihr vom Stromversorger Grundpreislos, den alle im internen Netz nach dem EVUübergabepunkt sind Private Zähler.
    Einmal zahlen und dann nix mehr mit Grundkosten.
    Da momentan auch eine gute Förderung und auch für den eigen Verbrauchten Strom ein Aufschlag gezahlt wird, sollte sich das auch schnell monitär bemerkbar machen.


    Dazu braucht ihr aber in dem Gebiet >50.000KwH Wärmebedarf .
    Solltet ihr dazu noch in Solar für alle investieren, muss die Auslegung für die Wintermonate gerechnet werden.
    iost zwar kontraproduktiv für ein BHKW Laufzeit zu kappen, aber wenn viele verbraucher sich ein BHKW teilen, wird sich das kaum bemerkbar machen im Vergleich zu den Einsparungen Betriebsmittel und Kosten für Stromzähler und Gasanschlüsse.
    Fast vergessen, die Anschlußkosten des EVUs mit ihren teilweise recht hohen Kosten,
    kann bei einem eigenen Versorgrungsnetz auch in Eigenleistuing bzw. günstig vom Generalunternehmer gemacht werden.


    Also los und alle Nachbarn zum Aufklärungsgespräch bitten.
    Geld will verdient werden im Nachbarschaftsnetz!!


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Hallo raffmaus


    und Herzlich Willkommen im Forum


    Alles zu kompliziert????
    Ja, so ist es leider...erst recht wenn man ne Hütte hinstelln will, kann man viel nur halb-richtig machen und hat dann später Energiekosten, die eigentlich so in der Höhe nicht nötig wäre


    Eine wirklich einfache Antwort kann man nicht geben
    ...und auch die bisherigen scheinen vll. schon etwas ins Detail zu gehen, aer das deckt wirklich nur nen µ ab


    Ich versuchs mal auch ein wenig...unkompliziert


    erstmal

    Zitat

    Jetzt zahle ich an die Energieversorger 100€/Monat für Strom. K.A. wieviel Strom das in Kwh ist, aber ich nehms mal als Durchschnitt für einen Haushalt mit 2-3 Leuten


    Hier stimm ich Bruno vollkommen zu,
    dass ist für 2-3 Leute zu viel...glaub man käme auch mit der Hälfte hin
    Evt. gibts ja auch gute Gründe....z.B. wenn das warmwasser(WW) elektrisch erzeugt wird
    streitbare Gründe wären....Die Nutzung eines Trockners weils so "flauschig" ist. Klar hats vorzüge, aber dann muss mans auch bezahln wollen
    schlechte Gründe definitiv die 300W Halogenstrahler, anstatt sich mal Energiesparlampen (es gibt auch welche mit "schönen" Licht anzuschaffen....oder auch alles in standby..oder auch der 20Jahre alte Kühlschrank..etc


    Zitat

    Anschaffungskosten im Vergleich, wie läuft das überhaupt, wenn ich son ding habe.


    Im Vergleich zu was???
    Halt nicht so einfach, aber bei einem Neubau hat man ja ne Menge Freiheitsgrade...dazu gleich mehr


    Zitat

    Wie hoch ist der Rohstoffverbrauch im Vergleich, bis hin zum Endergebnis oder einer Schlußfolgerung.


    Dazu wurde schon was vom Dachsgärtner gesagt...Ein BHKW verbraucht mehr (!!!)
    ...aber, aus dem Mehrverbrauch von Gas, erzeugt es Strom...Gaspreis ca. 6/ct/kwh...Strompreis ca. 20ct/kwh
    ...Effekt ist wohl klar ;)


    Zitat

    In den 110qm möchte ich es im Winter auch warm haben.


    Energieeffizienz hat nichts...aber auch rein gar nichts mit Komfortverzicht zu tun



    Nun mal konkret zu Deiner ersten überlegeung
    Ihr wollt ein Haus bauen...damit habt ihr noch alle Freiheiten, da ihr noch nicht Euch einem bestehnden Objekt anpassen müsst.
    - Hier ist erste Maßnahme das Teil so energieeffizient wie möglich zu planen. Niedrigenergie ist schon zu wenig...es sollte Niedrigst, oder Passivhausstandard haben. Klar, ist das gleich ne Ecke teurer, aber die Kostenersparnis bei den Energiekosten machen das nach einiger Zeit locker wett. Mal als Beispiel: 1993 hatten wir für unter 30Pf Öl getank...2008 lagen wir bei 75ct...und da es bestimmt weiter aufwärts geht (auch wennes gerad mal schwächelt) kannst Du Dir wohl ausmahlen, dass die Energiekosten bei schlechter Planung in paar Jahren schon die Tilgung fürs Haus übersteigen könnten.
    ...also pkt 1: so baun, dass man am besten gar nichts brauch
    - Als nächstes, sich eine Energiequelle aussuchen, die keine Rechnung schickt...da ist in der Planung eines Hauses doch auch schon was zu machen. Fenster nach Norden gilt es zu vermeiden...nach Süden halt viel Glas, was ordentlich Licht und damit Wärme in die Hütte bringt. Ein Dach, was optimal für die Nutzung von Solarenergie ausgerichtet kostet wohl nichts extra und lässt eine solarthermische Anlage sicherlich gut laufen. Um sowas gut nutzen zu können, sind große Heizflächen vorteilhaft. Also eine Fussbodenheizung (auch im ganzen Haus) bringt da Vorteile...alternativ halt Wandheizung, oder auch größer ausfallende Heizkörper. Das hat das Ziel, dass ihr nur sehr geringe Heizwassertemperaturen benötigt, was eine hohe Solare Nutzung gestattet
    ...Haus also so gestalten, dass kostenlose Energie optimal genutzt werden kann
    - den kläglichen Rest über alternativen decken
    Da gibts sicherlich ne Menge...
    kontrolliere WohnraumLüftung(KWL) sorgt für behagliches Klima und spart Heizkosten
    ein Kamin (ggf. wassergeführt) gibt behagliche Wärme und sollte die wirklich kalten Tage überbrücken können. Ein kleiner Pelletbrenner wäre denkbar, aber brauch auch Lagerraum. eine sehr kleine Gastherme geht sicherlich auch...fallen allerdings in der Gesamtheit auch Schronsteinfeger an.
    eine kleine Wärmepumpe wäre auch denkbar, aber vorsicht...hier werden zu hohe Wirkungsgrade versprochen...in meinen Augen nicht so prall...unterm Strich hoher Wirkungsgrad, aber Strombetrieben... dessen Kosten wieder ne Menge vom Wirkungsgradvorteil fressen.
    oder halt auch ein BHKW ,
    weshalb Du wohl hier im Forum bist.
    Meiner Meinung nach, sollten aber andere Maßnahmen bei einem Neubau so effektiv ausgeschöpft werden, dass ein wirtschaftlicher Betrieb (also die Frage ob sich's lohnt) hier schwer möglich ist....warum, wieso, weshalb...nee, das wäre jetzt wirklich zu kompliziert zu erklären. Eventuell der Whispergen könnte noch gehn, aber bei einem wirklich Energieefizienten Haus (was anzustreben wäre) könnte auch er es schwer haben.



    Bei dem ganzen muss man natürlich auch die Frage der Finanzierung beachten
    ...so können höhere kosten beim Bau sich durchaus rechnen (nicht nur durch Energieeinsparungen) durch bessere Konditionen bei der KfW durch erreichen eines höheren Standards.
    ...gleiches gilt auch für BHKW...das kann die Energiebilanz (nicht kostenbilanz!) eines objektes verbessern, so dass günstigere Kredite drin sein können und somit das ganze sogar preiswerter gestalten.



    Zu den anderen Fragen (meiner Vorredner)
    habt ihr schon ein konkretes Bauvorhaben im Visier?
    ...falls es sich wirklich um ein Neubaugebiet handelt, dann lässt sich viel mehr (auch mit BHKW) machen



    So,
    nun hab ich versucht es nicht kompliziert auszudrücken...befürchte allerdings, dass Deine gedanklichen Fragezeichen auch nicht weniger geworden sind. Ein Hausbau, gerade aus energetischer Sicht birgt ne Menge Fragen


    ..aber hier (und wohl woanders) ist die richtung klar...jede gesparte kwh ist die bessere...drum nicht am falschen Ende (Dämmung und co) sparen

  • ...Dachsgärtner, Bernd der Dachsausbeuter und firestarter: Ihr seid einfach Spitze. Das ist genau der Grund, weshalb ich dieses Forum so schätze: Tipps, Ideen und Anregungen ohne jegliche Vorbehalte. Nein, ganz im Ernst: Eine Beratung wie in diesem Forum findet man selten. Dafür an dieser Stelle (stellvertretend für so viele Gelegenheiten) ein dickes DANKE SCHÖN. Weiter so.


    Gruß, maxnicks

  • Ich kann mich nur anschließen, wirklich super!


    Also lohnt es sich unterm Strich im mom nur, wenn man sich so eine Anlage zu zweit teilt.Also mit zwei Einfamilienhäusern. Gut das geht ja abzuchecken, ob sich da einer ebenfllas interessiert. Passivhaus ist leider zu teuer, da mein mann alleinverdiener ist und wir grad so mit ach und krach den kredit bekommen.Aber ich glaube wenn die Prognose für so ein Gerät vielversprechend ist, wird die Bank das auch einsehen.Danke auch für die anderen Tips^^.Ihr habt mir sehr geholfen :aok:


    Lg, Raffmaus

  • Zitat

    Passivhaus ist leider zu teuer


    Der Schuss könnte nach hinten losgehen....


    Sicher ist ein Neubau immer ein finanzielles Desaster für die meisten.
    30 und mehr Jahre verschuldet zu sein, so lange kann kein Mnesch planen.
    Allerdings sind die Mehrkosten für ein Passivhaus zu einen Verlusthaus inzwischen stark gesunken.
    Ihr dürft ja nicht nur die Belastung für den Kredit bedienen sondern bei einem alten Baustil auch noch die Heizkosten.
    Beim Passivhaus entfallen diese Kosten, die dann zu einer erhöhten Tilgung genutzt werden können.
    Ich weiß das ist einem Baänker schwer zu vermitteln, das man durch einen 10% höheren Baukredit, am Ende mehr spart und seinen Kredit schneller bedienen kann.


    Ich weiß ja nicht wie weit ihr mit eurer Planung seit, aber es gibt die Passivhäuser inzwischen schon fast von der Stange.
    Nicht alle Architekten sehen sowas gerne, denn da geht ihnen viel Geld durch die Lappen.
    Wäre ich durch meinen Althauskauf nicht schon monitär angespannt, würde ich am liebsten den Bunker abreißen und ein Passivhaus draufbauen.
    Dann wären 3.500€ im Jahr gespart!


    Ein paar Links zum weiterstöbern.
    http://www.passivhaustagung.de…Beispiele_passivhaus.html
    http://www.pab-nullenergiehaus.de/ Dort könnt ihr auch direkt Preise erfragen
    http://www.pabpassivhaus.de/passivhaus-frankfurt.htm
    und so weiter am besten ihr sucht mal in der suchmaschine nach "Passivhaus Frankfurt"
    man solls nicht glauben aber in Frankfurt geht es richtig ab mit dem Baustandart.
    Woanders schlafen die Baubehörden noch zu dem Thema.


    Ach nochwas wenn man Heizungen teilen kann, kann man meistens auch Bauplätze teilen, bzw. anders bebauen so das 2 Familien Platz haben.
    Das ist dann eine wirkliche Kostenbremse!
    Auch wenn man eventuell hinterher blöde Nachbarn hat.... :sos:

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang