Allgemeinwissen zu BHKW

  • Hallo,


    ich überlege, mir ein BHKW anzuschaffen, weiß aber nicht, ob sich das für mich lohnt. Mir fehlen da einige allgemeine Informaionen.


    Mein Problem: bei mir soll das BHKW in erster Linie nicht Strom erzeugen, sondern Wärme liefern!


    Wir haben ein Neubau, ein Holzrahmenbau. 30 cm Isolierung in Wand und Decke. Nach meinen Schätzungen ein etwa 4L Haus.
    Auf dem Dach ist eine Solaranlage. Die restliche benötigte Energie mache ich mit Nachtstrom.


    Nun habe ich gedacht, ein BHKW zu starten, wenn Speicher oder Puffer unter einen bestimmten Temperaturwert fallen. Das klingt doch gut...


    Nur läuft das BHKW dann meistens nur mit geringer elekrtrischen Leistung.


    Da kommen wir zu ersten Frage: Der Energieverbrauch des BHKW ist bei geringer elekrtrischen Leistungsabgabe nur geringfügig geringer als bei Nominalleistung, wenn ich das richtig in Erfahrung gebracht habe. Das bedeutet, das er um die 80-90% des Heizöls/ Pöl in Wärme Umwandelt. Richtig? Wäre da eine Öl/ Gasheizung nicht effektiver?


    Dann wäre da noch zu überlegen, wie groß das BHKW sein sollte. Groß und kurze Laufzeiten oder klein mit langen Laufzeiten? Benötige etwa 3kW Wärme (permanent) um das Haus warm zu halten. Im Jahr sind etwa 6000kW/h erforderlich.


    Habe aber ein Vorteil: betreibe eine mittelgroße SPS mit der alles gesteuert geregelt und abgestellt wird (Solar, Nachheizung, FBH und alle Verbraucher im Haus).


    Könnte z.B. die Wärmeanforderung schon etwas eher starten lassen, aber warten, bis diverse elekrtische Verbraucher eingeschaltet werden. Um das BHKW besser auszulasten. Nur wird nicht jeden Tag gewaschen und kochen tun wir mit Gas...


    Was meint ihr? Sollte ich mir ein BHKW anschaffen? Welche Größe?

  • Hallo Dirk,


    rein die Überlegung in Deinem Haus ein BHKW einzusetzen ist wohl (sorry!) ein Witz.


    Vorausgesetzt der von dir pronostizierte Wärmebedarf von 6000kwh betreffen die Energie, die Du nicht über Solar erzeugen kannst und deshalb benötigst, kommt für diese z. B. ein Dachs auf unter 500 Stunden Laufzeit. Das ist absolut indiskutabel, sich über BHKW auch nur im entferntesten über effektivität und Rentabilität zu unterhalten. Selbst sich über CO2-Einsparung zu unterhalten halte ich in dem Fall für falsch, weil ja die Herstellung eines Dachses mit sicherheit mehr CO2 verbraucht hat, als dies eine Therme tut.


    Hab aber grade mal nachgerechnet, bei Deiner Berechnung kann was nicht stimmen 3KW permanenter Wärmbedarf x 24h x 365Tage = 26280kwh?????


    Einzig die Begeisterung der Technik und als (recht teueres) Hobby betrachtet kannst Du m. E. ein BHKW betreiben.


    Grüße


    Bruno

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  • Hallo,


    Danke für die Antwort.


    1. Habe ich nicht an ein Dachs gedacht, sondern an ein Eigenbau mit 3-10KW elektrisch.


    2. benötigt wohl keiner im Sommer eine Heizung! Bei den letzten Aussentemperaturen (um die 0°) musste ich etwa 70kW/h täglich nachheizen. Das entspricht etwa 3000Watt permanent.


    3. sind die 6000kW/h eine Schätzung des Gesamtenergiebedarfs des Hauses. Es können auch 8000kW/h sein, gleube ich aber nicht.


    Mein BHKW soll nur für die Eigenversorgung sein. Ausserdem würde ich es als Hobby sehen und damit die Anschaffungskosten vernachlässigen.


    Wenn mein Eigenbau BHKW 6kW th. macht, komme ich auf eine Laufzeit von 1000h/a. Ist auch nicht der Hit, möchte aber trotzdem mal rechnen...


    Wie effektiv ist denn ein BHKW bei geringer elektrischer Abnahme?

  • Hallo Dirk69,


    wenn ich dich richtig verstehe willst du ein BHKW betreiben, das dir die Wärme für dein Haus liefert (also nur im Winter und der Übergangszeit)
    und du nebenbei den erzeugten Strom selbst nutzt, sozusagen als Bonbon oben drauf.
    Wenn du jetzt rechnest: 6Kw thermisch im BHKW sind etwa 3kw elektrisch mal 1000 bh sind 3000kwh erzeugter Strom mal 17 cent pro kwh macht ca 510 Euro Stromersparnis im Jahr, aber nur, wenn du alles selbst nutzt.
    Jetzt ist zu überlegen, kann ich den Strom jederzeit selbst nutzen oder verschenke ich unfreiwillig,
    oder: wenn ich das BHKW stromgeführt betreibe, reicht dann die anfallende Wärme für die Heizung im Winter?
    Du brauchst dann bestimmt einen riesen Pufferspeicher sonst wirds schnell mal kalt.
    Entscheidest du dich für ein größeres BHKW mit dann kürzeren Laufzeiten verschenkst du den Strom, bzw das BHKW ist aus, aber Trockner und Spülmaschine laufen noch, den Strom zahlst du!


    Wie ich meine lohnt sich in deinem Fall ein BHKW nur wenn permament einen Grundbedarf an Wärme besteht und du den Strom verkaufst.


    Dann aber versuche mal ein Eigenbau - BHKW beim EVU anzumelden!


    Mein Tipp ;) besorg dir einen Holzvergaserkessel, einen großen Pufferspeicher mit genügent Anschlüssen,(eventuell für Wärmrpumpe) die Solaranlage mit dran und mach die Garage mit Brennholz voll, da kannste noch richtig was sparen!


    Grüße AxelF

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  • Echt, nix gegen deinen Enthusiasmus.
    Aber so ein kleines Motörchen gibts glaub ich nich fertig zu kaufen.
    Außer irgendwann kommen diese Honda/Wispergen Dingens.
    Was du brauchst ist ein Motörchen mit 3 KW Wärmeleistung und da seh schwarz was zu finden.
    Bist du ein Schrauber??
    Dann kannst du dir aus Teilen passend was zusammenlöten, Teile dazu findest du unter http://www.dagego.de/


    Ich bin gespannt wie es bei dir weiter geht.

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Danke für die Antwort,


    ihr macht mir mein neues Hobby noch zu nichte.


    Deine Rechnung ist gut, nur kann ich nicht immer die 3kW abnehmen. Aber wie verschenke ich Energie??? Ich nehme sie nur nicht ab!!!


    Für mich ist eine andere Rechnung viel interessanter:
    Jetzt muss ich 6000kW/h/a Nachtstrom investieren, das sind etwa 600€/a.
    Wenn ich diese 6000kW/h th. mit einem BHKW erzeuge, was kostet mich das! Heizöl kostet 0,65€/L irgendein Pflanzenöl ??? Bekomme ich für so eine Anlage Förderungen /Steuererstattung?
    Die Stromersparnis würde ich auf höchstens 150€ beziffern. Waschmaschiene und Spülmaschiene (Trockner haben wir nicht) kann ich laufen lassen, wenn das BHKW läuft, ist mit der SPS kein Problem, jetzt laufen die ja auch nur Nachts. Aber die Heizen ja auch nicht so lange. Da läuft das BHKW trotzdem meist nur mit geringer el. Leistung. Habe gerade gemessen: 300W nehmen wir permanent aus dem Netz! Ein Laptop als Server, SPS, Umwälzpumpe und Lüftungsanlage. Dann sind ganz oft ein Arbeits PC und ein TV eingeschaltet. Dann sind wir bei 600W.

  • Danke, so schnell gebe ich auch nicht auf.


    Also ein Motor mit 3kW Wärmeleistung ist knapp bemessen. Der würde jetzt 24h am Tag laufen. Oder laufen eure duchgehend?

  • Hallo Dirk,


    wir wollen Dir Dein Hobby nicht zunichte machen.


    Im Gegenteil, wenn jemand aus überzeugung bei ojektiv schlechten Voraussetzungen dennoch sich eins zulegt finde ich das respektabel. Nur soll er hier möglichst umfassend aufgeklärt werden.


    Vielleicht findet sich hier ein Motoren-Schrauber, der Dir bei Deinem Vorhaben behilflich ist, damit Du ein entsprechendes BHKW bauen kannst. Bisher haben sich nur wenige Selberschrauber hierher verirrt, das ändert sich hoffentlich, da hiervon auch Betreiber von Kauf-Anlagen profitieren können.


    Grüße


    Bruno

    Ich bemühe mich, garantiere aber keine Vollständigkeit und Richtigkeit, Beiträge ersetzen keine Steuer- oder Rechtsberatung!
    Ich Unterstütze den gemeinnützigen Gedanken dieses Forums und dessen gemeinnützigen Verein, der sicher nix gegen eine Spende hat, wenn ihm hier geholfen wurde.

  • Das finde ich super, aber aufgeklärt wurde ich noch nicht so wirklich. Wenn man mir sagt, oder schreibt, das das keinen Sinn macht, nehme ich das erstmal so hin, glaube es aber erst, wenn es mir jemand belegen kann.


    Also: ich muss etwa 6000kW/h Wärme für mein Haus erzeugen. Im Moment mach ich das mit Nachtstrom. Kosten 600€
    Wenn ich das mit Heizöl (Kessel) machen würde, würde mich das 390€ kosten. Bei 0,65€/L
    Wenn ich das Heizöl durch einen Diesel schicken würde, würde mich das ca. 450€ kosten. Oder liege ich da völlig falsch? Und der erzeugbare Strom ist kostenlos. Wenn ich das optimiert bekomme, spare ich Strom von 300€. Kosten für Wartung???


    Wenn ich einigermassen richtig liege, lohnt sich das doch! Oder???

  • Hallo Dirk 69


    Sicher kannst Du Dir ein BHKW mit 3kw elekt. u. 6kw therm. zusammenschrauben, es ist doch keine Wissenschaft. Nur mußt Du dafür einen 1 Zylinder Motor nehmen. Gibts von Changfa oder Petter-Nachbauten. Geht ab 500,- Euronen los plus Generator u. diverse Wärmetauscher. Das ist zwar dann manchmal etwas Pflegeintensiv, aber es macht durchaus auch Spaß, wenn so ein Gußeisenteil zum Leben erwacht. :D Es gibt dafür auch ein Forum, wo doch schon einige ihre Anlagen zum laufen gebracht haben mit u. ohne Einspeisung ins Netz. Sorry lieber Admin, wenn ich mich unbeliebt mache, aber Dirk69 kann hier einiges für sein Hobby finden: http://bhkw.siteburg.com/forum/index.php
    Wenn auf diesem Wege wieder ein BHKW das Licht der Welt erblickt dann kanns nicht falsch sein.


    Viel Spaß beim basteln u. entwickeln
    Car-Master

  • Zitat

    Original von Dirk69


    Also: ich muss etwa 6000kW/h Wärme für mein Haus erzeugen. Im Moment mach ich das mit Nachtstrom. Kosten 600€



    Habe ich das richtig verstanden, dass Du im Sommer das Warmwasser solarthermisch erhitzt? Wenn ja, dann kommt hier noch mal die Regel:


    Solarthermie und Kraft-Wärme-Kopplung beißen sich.


    Im Sommer ist genügend Wärme durch die Kollektoren da und das BHKW weiss nicht wohin mit der Wärme. Das heisst, die Maschine steht nur rum ohne zu arbeiten was nicht so gut ist, wenn sie ihren Anschaffungspreis reinzuholen soll. Ein wenig mit dem Geld rechnen willst Du offensichtlich auch.


    Was tun, um den Elektrozuheizer nicht so oft zu gebrauchen (nur für Warmwasser, aber weniger für die Raumheizung)?
    Such eine freie Stelle an einer Außenwand, schieb ein Rohr durch und montier einen Kaminofen dran - das Ganze vorher mit dem Schornsteinfeger absprechen und dann das Hobby des Holzsammelns und -trocknens beginnen.


    Wenn Du einen Gasanschluss hättest (offensichtlich nicht, sonst würdest Du nicht mit Strom heizen), hätte ich geraten, auf die europäische Markteinführung des Honda-Minis zu warten, der hat die von die geforderte Wärmeleistung von 3kW.


    Gruß
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Hallo!?
    Na ihr seid mir Witzbolde! Ich lese lauter tolle Ertragsrechnungen...dagegen hält unser Held, der doch eigentlich nur ein Schrauberhobby sucht.


    Hat schon einmal irgendjemand an den Sinn und Zweck eines BHKW gedacht und daran, was er der Welt mit einem derart falsch ausgelegten Mistdink antut?


    Ein BHKW sollte man auf Stromerzeugung oder auf Wärmeerzeugung orientiert betreiben. Wir wissen, dass zu viele Starts die Maschine verschleißen - immerhin will sie nur lange durchweg laufen, laufen und nochmals laufen. Das ist das Besondere an BHKW , anders als bei simplen Brennern. Wichtig ist es nun, weder Strom, noch Wärme zu verschenken. Deshalb soll mit der Wirtschaftlichkeit vorallem der Bedarf berücksichtig werden. Man könnte fast sagen, dass es unmöglich ist, beide Energieträger (Wärme/Elektrizität) 100%ig zu nutzen, weshalb es immer einen Kompromiss im BHKW Betrieb geben muss (temporäre Abschaltungen).


    Die meisten BHKW werden im Einfamilienhaussektor falsch eingesetzt. Diese Maschinen sollten an große Speicher oder zur Versorgung mehrerer Einheiten verwendet werden. Dann sähen nämlich die hier im Forum Haarscharf und sehr knirsch gerechneten Ertragsrechnungen ganz anders aus.


    So lange bleiben BHKW jedoch Hobby und Schrauberspielzeuge. Auch wenn ich mir mit dieser Meinung vielen Unmut zuziehe. Autark wird damit kaum jemand. Anstelle werden enorme Mengen Schmieröl verbraucht, zu viele Wartungen und erheblicher Verschleiß hingenommen. Ein BHKW an sich ist absolut sinnvoll. Viele von diesen Minimini Kraftwerken sind aufgrund ihres Einsatzes jedoch erhebliche Umweltverschmutzer. Das sollte man ebenfalls bedenken.Die Wärmeenergieeffizienz - auf die hier so viel Wert gelegt wird - ist nicht ausgereizt.


    Auf der PLUS-Seite steht allenfalls, dass die kWh eigenverbrauchter Strom keinesfalls um dem Leitungsnetzverlustfaktor des öffentlichen Netzes reduziert werden darf, was den Primärenergiekennwert um mindestens 30% (Wert aus der hohlen Hand) vermindert. Aber dies in die Berechnung einzubeziehen haben der Gesetzgeber und auch das Passivhausinstitut schlicht vergessen.


    Mein TIPP mit einem übertriebenen Augenzwinkern: Kauf Dir eine Ente, schraube daran und fahre mit der Familie in diesem Superding Picknicken! Dann haben nämlich alle etwas davon. Obwohl das Fahrrad ökologischer wäre.

  • Schon wieder so ein Schaumschläger mit Rundumschlag Taktik.


    Mich regen diese oberflächlichen und pauschalen Behauptungen wirklich auf. Sie sind unsachlich unfachlich und gehören nur auf den Müll.


    Ich würde vorschlagen daß Du dich mit Deinem Entchen in die Badewanne setzt und im warmen Wasser spielst. Woher Du auch immer Dein Warmwasser beziehst oder entnimmst.


    Gruß AK

  • Hallo Dirk,
    keiner will dir dein Hobby madig machen.Ich sehe es auch so das ein rentabler Betrieb mit deinen Eckdaten recht schwierig wird.Mit einem Chang-Fang-Selbstbau wirst du wohl auch nicht unbedingt glücklich da bei denen ab 2007 Ärger mit den Abgasbestimmungen ins Haus stehen und es wahrscheinlich Diskusionen mit dem Netzbetreiber geben wird.
    Eine Möglichkeit wäre evtl der Otag-Lion oder der 8/4er Tiger aus Gera.
    Grundsätzlich sollte man das aber im Vorfeld genau durchrechnen.
    Gruß Udo