Dachs für Zweifamilienhaus?

  • Liebe Dachsfans,


    auch wenn es vielleicht immer wieder die gleiche Frage ist: Lohnt sich der Dachs?
    aus den vielen Beiträgen konnte ich als noch "Dachs-Laie" entnehmen, daß es sich für Mehrfamilienhäuser und Gewerbebetriebe sehr gut rechnen kann. Aber wie schaut es bei einem Zweifamilienhaus aus?
    Unser Haus besteht aus einem Altbau von 1968 mit rd. 200 m² Wohnfläche (von Eltern genutzt), von denen derzeitig rd 120 m² beheizt werden (Rest Schlafraum, bzw. z Zt. ungenutzer Wohnraum) und einen Anbau von 1998 mit rd. 145 m² Wohnfläche. Geheizt wird der Altbau über eine Gasheizung (rd. 20 Jahre alt, Warmwasser über Durchlauferhitzer). Der Neubau über Gasbrennwertheizung mit Solartherme für Warmwasser und Heizungsunterstützung. Im Neubau ist überall Fußbodenheizung vorhanden.


    Bislang haben wir im Durchschnitt für beide Wohneinheiten rd. 45.000kWh Gas und rd. 8.000 kWh Strom im Jahr verbraucht.


    Aufgrund des Alters der Heizung im Altbau haben wir die Überlegung angestellt, wie wir auf Dauer günstig heizen können.
    Unser Heizungsbauer hat uns ein Angebot über einen Dachs HKA G 5.5 erstellt mit 750 l Wärmespeicher. (Als Ersatz für beide Heizungsanlagen)
    Nach seiner Berechnung kommen wir auf 2.424 Betriebstunden/Jahr. Einschl. der erforderlichen Installationsarbeiten kommt dann eine stolze Summe von rd. 37.000 € (brutto) heraus.


    Die Anlage müßte komplett finanziert werden.
    Rechnet es sich mit den derzeitigen Förderungsmöglichkeiten?
    Kann dies günstiger über ein Gewerbe finanziert werden, ähnlich einer PV Anlage bzw. über das gleiche Gewerbe? (PV Anlage mit 24 KW ist bereits vorhanden)


    Stimmt es daß der Förderantrag bis zum 31.12.2008 bei der BAFA eingegangen sein muß, da es ansonsten keine Förderung mehr gibt?


    Ich bin mir noch sehr unsicher, ob eine entscheidung für den Dachs im Moment sinnvoll ist oder ob man bei dieser Hausgröße eventl. noch etwas warten sollte bis entsprechende kleinere Anlagen für "Ein- bis Zweifamilienhäuser" auf dem Markt sind.
    Ist so eine Anlage auch für einen Technik-Laien interessant oder eher etwas für Hobbybastler und Tüftler?


    Würde mich freuen, wenn wir auf unsere Fragen einige Hinweise bekommen.
    Vielen Dank


    Hexagon

  • Hallo Hexagon


    Herzlich willkommen hier im Forum :thumbup:


    oh oh das wird knapp mit der Wirtschaftlichkeit.


    Aber ich denke da sollte Firestarter nochmal den Bleistift zücken und rechnen.


    2424h Laufzeit ist schon sehr grenzwertig.


    Die Warmwasserversorgung als Warmwasserspeicher oder Frischwasserstation ist schon vorteilhafter, und der Stromverbrauch sinkt auch enorm.

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • Hallo Hexagon,

    Einschl. der erforderlichen Installationsarbeiten kommt dann eine stolze Summe von rd. 37.000 € (brutto) heraus.


    Was ist da "drin"? Auch der Anschluß der bisher mit dem DLF versorgten Zapfstellen im Altbau ans WW-Netz?
    Was würde eine "normale" Heizung kosten?

    Die Anlage müßte komplett finanziert werden.
    Rechnet es sich mit den derzeitigen Förderungsmöglichkeiten?


    Es gibt von der Kfw ein günstiges Programm, (Wohnraum modernisieren Öko plus) für unter 3% Zinsen.
    Die Förderung durch das Impulsprogramm ist bei dir nicht so doll, da du nur bei der hälfte der angesetzten Laufzeit landest, d.h. auch nur halbe Förderung (= rd. 3500,--€)


    Kann dies günstiger über ein Gewerbe finanziert werden, ähnlich einer PV Anlage bzw. über das gleiche Gewerbe?


    Ich meine, Gewerbe und Kfw Fin. (zumindest das Progr.) geht nicht, ansonsten deke ich ist da der Steuerberater der bessere Ansprechpartner!


    Stimmt es daß der Förderantrag bis zum 31.12.2008 bei der BAFA eingegangen sein muß, da es ansonsten keine Förderung mehr gibt?


    Das betrifft ja nur das Impulsprogramm, und ob das nun aus läuft oder nicht...
    ...bei den vielen Kurbeln, an denen moment. zum "Wirtschaftankurbeln" gedreht wird... _()_


    Ich bin mir noch sehr unsicher, ob eine entscheidung für den Dachs im Moment sinnvoll ist oder ob man bei dieser Hausgröße eventl. noch etwas warten sollte bis entsprechende kleinere Anlagen für "Ein- bis Zweifamilienhäuser" auf dem Markt sind.


    Ja es soll demnächst "was kleines" auf den Markt kommen, OK, nehmen wir mal an, das Gerät ist dann ein paar k€ preisgünstiger, die anderen Kosten für die Einbindung bleiben gleich, die evtl. Impulsförderung auch, weil dann halbe Leistung, und doppelte Laufzeit gleich gleiche Förderung!


    Ist so eine Anlage auch für einen Technik-Laien interessant oder eher etwas für Hobbybastler und Tüftler?


    Wenn die Anlage normal läuft, dann nimmt man sie eigentlich garnicht mehr war, es sei denn sie schickt mal ein Fax, das die Wartung ansteht!


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Also bei allem unter 3.500 Std. würde ich mir sehr genau überlegen ob sich das lohnt.
    Meines Erachtens und Auswertungen nicht!
    Aber wie sieht es mit einem Nahversorgungsnetz aus,
    gibt es Nachbarn die evtl. auch vor der Entscheidung stehen eine neue Heizung zu brauchen?


    Fragen und Diskkutieren kostet nichts und bringt für alle eine verteilung der Kostenlast und Senkung der Betriebskosten.


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Zitat

    Aber ich denke da sollte Firestarter nochmal den Bleistift zücken und rechnen.


    Ich wurde gerufen?


    aber erstmal,
    Herzlich Willkommen im Forum @ Hexagon


    Ich fass nochmal kurz die ersten Antworten der Vorredner zusammen
    - Förderung über BAFA (Investkostenzuschuss für mini-kwk) gibts meines Wissens und stand heute nur bis zum 31.12.
    ...ob eine Nachfolgeregelung kommt, ist noch nicht gesichert
    - Finanzierung über KfW ist überhaupt kein Problem...
    wie gesagt, "Wohnraum moderniesieren Öko Plus" ist ein Programm was greifen könnte, aber mit nen bissl Glück auch "Co2- Programm" da ist man nicht nur bei rd. 3% Zinsen, sondern noch niedriger.
    Auch bei gewerblichen Anlagen kann es klappen, so ist bei contracting-Unternehmen die Mittelverteilung bei der Art der Anwendung gegeben. Also, wenn Du ein Contracting-Unternhemen gründest, wird geschaut, für was Du Mittel beantragst. "aha, es wird damit Wohnraum modernisisert" sollte reichen ;)


    Zitat

    Kann dies günstiger über ein Gewerbe finanziert werden, ähnlich einer PV Anlage bzw. über das gleiche Gewerbe?


    Hierzu können/dürfen wir keine konkreten Angaben machen,
    und ich fürchte auch Dein Steuerberater kann nur bedingt helfen.
    Im Augenblick ist es so, dass jedes Bundesland und teilweise auch innerhalb der Länder (insbesondere Niedersachsen) total unterschiedliche Ansichten dazu haben.
    Es wird aktuell an einer einheitlichen Regelung gearbeitet, wie die konkret dann aussieht ?????
    Ich denke, dass kann was in steuerlicher Sicht bringen, aber gesichert kann man damit z.Zt. nicht rechnen


    Nun mal zu den Zahlen...und dem Bleistift (was ja eigentlich Graphit ist) *mal ne Runde klugscheiss* ))))


    Ich hab mal Deine Zahlen in eine von mir entwickelte excel gepackt (also doch kein Bleistift...eher die Maus)
    ...deshalb ohne Garantie, aber sie hat sich schon bei einer Reihe von Leuten bewährt ;)


    Mit den Klimadaten von Hannover, einem angenommenen Wärmebedarf von 48.000 kwh (45.000+3000 ausm Strom für WW im Altbau) komme ich sogar auf höhere Laufzeiten als Dein Heizungsbauer. Ich würde Laufzeiten von ca. 3.000- 3.300 Stunden im Jahr kommen.
    Aber natürlich spielen evt. auch ganz besondere Anforderungen bei Euch noch eine Rolle. Ich nehm an, dass die 20 Jahre alte Gaskiste ein NT-Kessel ist und somit schon halbwegs ordentliche Wirkungsgrade hat (praktisch liegen die nur 10% unter Brennwert...wenn man es überhaupt nutzen kann). Sollte das natürlich ein vorsintflut-Modell sein, dann sind evt. höhere Effizienzgewinne drin und daraus auch wieder geringere Laufzeiten.
    ...auch der Einfluss der solarthermischen kann ich kaum abschätzen...vll. kannst Du noch Daten liefern (Fläche, (fast) prfekte Asurichtung?)


    ...aber gut,
    bleiben wir mal ruhig bei den 3.300 Stunden


    Dass kann schon taugen muss aber nicht
    Bei einem BHKW ist der Anteil der Stromeigennutzung ein maßgebliches Kriterium für die Wirtschaftlichkeit.
    Und an diesem Punkt würde ich mir bei nem Dachs (hier die Frage, dass Angebot beinhaltet den Kondensor?) eher Gedanken machen.
    Bei 3.300 Stunden läuft er ja nichtmal die Hälfte des Jahre...genau genommen 37%
    ...Klar kann man durch gezielte Lastspitzen (Wäsche waschen wenn Dachs läuft etc) schon mehr rausholen...
    Dennoch, wenn ihr nur noch 5000kwh Strom habt (8000-3000bisher Strom für WW Eltern) und der Dachs 5,5kw*3.300h=18.000kwh produziert.....nun ja, ihr werdet einen Großteil des Stromes einspeisen, was nicht sehr günstig ist.
    Aktuell fallen ja die Gaspreise und die Strompreise steigen, was gut ist für BHKWs...aber wie lang wird das sein???


    Grundsätzlich lässt sich sicherlich auch mit 3.000h ein wirtschaftlicher Betrieb gewährleisten, wenn die Rahmenbedingungen wie Eigenstromnutzung stimmen...bei Euch ist es vermutlich etwas knirsch


    Alternativen?
    - naja...whispergen wird nächstes Jahr hoffentlich liefern können...der wäre schon fast zu klein, aber vermutlich preiswert und ein echter Dauerläufer)
    - ecopower hat wohl ein neues, kleines im Angebot...das könnte schon recht gut passen
    - ...und und und


    anderes?
    - Euer Energieverbrauch ist...naja...suboptimal. Da der Neubau hoffentlich auf den Stand der Zeit ist, denk ich dass der Altbau überproportional >2/3tel vom Gesamtverbrauch ausmacht....(rein vom Gebäude, Benutzerverhalten sieht man aus der Ferne schlecht)...so dass energetische Sanierung insbesondere Dämmung große Effekte leisten könnte
    ...ist nicht die billigste Variante, aber auf Dauer sicherlich eine preiswerte
    - zentralisieren der WW-Versorgung macht sicherlich Sinn, gerade im Hinblick der vorhandenen solarthermischen Anlage.
    Wenn man soweit ist, könnte bestimmt auch eine zentralisierte Heizung schon Vorteile bringen...spart ja auf alle Fälle schonmal die doppelten Wartungskosten...evt auch Gasanschluss und co.
    Wie sind die bisherigen Kessel...insbesondere der Leistungsdaten???....evt. schaffts die Brenntwerttherme sogar allein? Ich denke ihr kommt insgesamt mit unter 20kw Spitzenlast locker hin.
    Weiterhin, würde eine Brennwerttherme allein im Altbau eh nicht viel bringen (vermutlich hohe Systemtemperaturen wegen Heizkörper), so dass bei kombinierter Bereitung (Alt-und Neubau) hier was zu machen wäre. Rücklauf Neubau durch AGWT zeiht Brenntwertnutzen aus der gesamt erzeugten Wärme



    Also,
    - BHKW in Dachs-Klasse könnte etwas knirsch sein
    - falls BHKW (und wenn nicht jetz, dann ggf. später) geplant ist, dann ist eine zentralisierte WW und auch Wärmebereitung absolut sinnvoll....und da es auch so vermutlich jetzt schon Sinn macht, könnte man dies zu sicherlich überschaubareren Kosten auch jetzt schon machen
    - hydraulischer Abgleich, Dämmung der Rohre, Einsatz von Hocheffizienzpumpen und moderne Regeltechnik...kosten auch nen bissl...machen aber absolut Sinn und sind sicherlich auch absolut überschaubar.


    Klingt zwar nicht so berauschend, wenn man "nichts neues" im Keller hat, aber allein solche Maßnahmen bringen bestimmt 10% (<-das ist schon sehr sehr defensiv) Ersparnis


    Hoffe Du hast erstmal paar Anregungen,
    und ansosnten fütter uns ruhig mit weiteren Zahlen...die Gemeinde hier steht drauf :D