Pellets-BHKW von Sunmachine

  • Zitat

    Original von Dachsfan


    Richtigerweise hast Du erklärt das die Einspeisevergütung nach EEG fest ist, dies sehe ich als Nachteil an.


    Das kommt drauf an. Wenn man EEG-Strom macht aus Wind und Wetter, dann ist das eine saubere Kalkulationsgrundlage. Sonne scheint mehr oder weniger gleich gut am Standort, Wasser sollte auch regelmäßig den Bach runter fließen (außer Klein-Moses macht Stauübungen und will dammaufwärts damit die Geranien gießen) und Wind sollte auch wie gewohnt wehen. Warum die jetzt noch eine Extra-Prämie bekommen sollten, wenn der Strom teuerer wird, will ich nicht einsehen.
    (Nur zur Klarstellung: Ja, ich bin EEG-Fan und nenne einen Bruchteil einer WKA mein eigen, der etwa meinen Jahresstrombedarf erzeugt)


    Der einzige Markt von Angebot und Nachfrage ist der der Biomasse, weil Bauern, Förster und Gärtner je nach Ertragslage und Heißhunger von Heizölmüden ihre Brennstoffpreise rauf und runter dudeln könnten. (Ich bin mal gespannt auf die Schweinzyklen beim Rapsöl.) Wenn da jetzt plötzlich nicht nur RME drausfabriziert wird, sondern die ganzen NAWARO-Bonus Abstauber nun kaltgepresstes Öl haben wollen;-)


    Auch ist es mitunter spannend zu sehen, wie sich plötzlich Geld für Pellets/Holz-Anlagen findet. Waldrestholz sollte zwar besser thermisch genutzt werden, anstatt zu verrotten. Dennoch sollten wir aufpassen, dass wir unseren Wald nicht überstrapazieren.


    Gruß
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Hallo,


    ich kann Dir nur recht geben. Auch ich bin EEG Fan, besitze eine 13 kWp PV Anlage, 26 qm Solaranlage (thermisch) Regenwassernutzungsanlage 30 m3, Elektroauto "Kewet" etc.etc.


    Auch ich halte von Holzheizungen viel, wie Du auch richtig schreibts, Holz wird für Zeitungen, Möbel...... Heizen benötigt, man kann und darf die Holzwirtschaft nur ebenfalls regernerativ betrieben.


    Da sind wir uns ja einig.


    Ich denke das die Holzpellet Preise sich den Östereichischen Verhältnissen in den nächsten Jahren anpassen ( verdoppeln).


    Im Moment hält die Peletwirtschaft die Preise absichtlich niedrig um den Vertrieb der Peletöfen nicht zu gefährden. Ich denke auch das viele Dachse in den nächsten Jahren regenerativen Brennstoff haben werden, das ist für die Dachse auch kein Problem.

  • Zitat

    Original von Dachsfan


    Im übrigen kann jeder Dachsbetreiber - zu jedem Zeitpunkt auf Regenerative Primärenergie umstellen.


    Öldachs z.B. RME oder Pöl
    Gasdachs z.B. Biogas



    Beim Gasdachs Biogas zu verbrennen ist nicht so einfach. Abgesehen davon, dass Biogas unerwünschte Beimengungen hat, die einen Verbrennungsmotor schaden und daher in einer Gasreinigungsstufe entfernt werden müssen, hat nicht jeder Platz im Keller, um neben dem Gasanschluss noch einen Biogasfermenter aufzustellen *g*.


    Was ich mir aber in Zukunft gut vorstellen kann, wenn dann zum einen auch das Erdgasnetz dereguliert wurde und die Gasaufbereitungsanlagen technische Fortschritte gemacht haben, so dass Erdgasqualität erreicht wird. Da sind nicht nur die schädlichen Spurenbeimengen gemeint, sondern auch die mengenmäßigeren bedeutsamen Begleitgase wie Wasserdampf und C02, die entfernt werden müssen.


    Im EEG gibt's einen extra Bonus, wenn "das zur Stromerzeugung eingesetzte Gas aus Biomasse auf Erdgasqualität aufbereitet worden ist."
    Dann müsste der Biogasbauer sein Biogas nicht selbst verstromen und in Ermangelung von Wärmeabnehmern den größten Teil der Abwärme in die Luft blasen, sondern er könnte Biogas ins Gasnetz (sofern vorhanden) einspeisen und in städtischen Verdichtungsräumen könnte dann virtuelles Biogas in KWK-Anlagen verbraucht werden, sowas ließe sich dann per Biogas-Zertifikaten regeln.


    Bisdahin muss aber noch die Gasaufbereitung sich einen Vertrauensbonus seitens der Gasnetzbetreiber erarbeiten. Ohne Einhaltung enger Qualitätstandards würde ich jedenfalls niemanden in mein Netz einspeisen lassen - angenommen da ist zuviel Wasserdampf drin, dann saufen mir die Rohre ab.


    Gruß
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Zitat

    Original von Dachsfan
    Verstehe Deinen Beitrag nicht, schaust Du keine Nachrichten ?


    Biogas in Motoren zu verstromen ist technisch kein Problem, auch kann man entsprechende Anlagen in Deutschland fast von der Stange kaufen. Das sind aber alles etwas größere Brocken, d.h. Anlagen im Bereich mehrerer hundert Kilowatt elektrisch. Das Dilemma ist, dass auf dem Bauernhof meist eine adequate Wärmesenke fehlt, nur ein kleiner Teil der Wärme wird genutzt, der Rest wird weggekühlt.


    Die Frage ist nun, wie kriegt man das Biogas in die Dachse und andere Mini-BHKW, wo auch die Wärme in z.B. größeren MFH oder kleineren Hotels Abnehmer findet?


    Ganz einfach, man macht nicht eine Stromeinspeisung, sondern eine Gaseinspeisung und verstromt das Biogas in KWK da, wo auch Wärme gebraucht wird. Dummerweise sind die Anlagen, die aus Biogas ein dem Erdgas ähnliches Brenngas machen, mal wieder gut und teuer - Gaswäsche + Co2- und H20-Abtrennung. Technisch machbar, aber betriebswirtschaftlich noch kaum bezahlbar, dazu ist das Erdgas noch nicht teuer genug.


    Also wird auch noch in Zukunft kaum ein Dachs mit Biogas laufen, sondern das werden eher dickere Brummer sein, die direkt neben dem Fermenter stehen. Da wird der Biogas-Bauer der Dorfgemeinschaft vielleicht einen günstigen Nahwärmepreis anbieten, wenn die Gemeinde die Leitungen verbuddelt, aber bis die Anlagen bezahlbar werden, die Biogas auf Erdgasqualität aufbereiten und das dann eingespeist wird, kommt noch viel Gas die Ostseepipeline lang.


    Gruß
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Nach den mir vorliegenden Informationen, haben einige Gasversorger bereits die Planung von Biogasanlagen, die ins Erdgasnetz einspeisen, abgeschlossen.


    http://www.erdgas-marketing.de…7c16bfe21586649439e028d35


    http://www.profactor.at/filead…f/Spark/Spark_24_1204.pdf


    http://www.energieportal24.de/artikel_1086.htm


    Ich verstehe auch den Beitrag von N24 so, das natürlich 1/6 unseres benötigten Erdgas, als heimisches Biogas aus dem Erdgasnetz kommen soll.


    Natürlich läuft auch der Dachs problemlos mit diesem Gasgemisch. Wie wir alle wissen, ist auch heute bereits ein Gemenge von brennfähigen und nicht brennfähigen Gasen im Erdgasnetz. :rolleyes:
    Der nichtbrennfähige Druckluft Anteil gefällt mir dabei am wenigsten und das nicht wegen dem "Wasserdampf"

  • Technisch machbar sind Biogaseinspeisungen schon, wie man an dem Pilotprojekt in Österreich sieht. Das bestreitet niemand, auch nicht, dass sich hier in DE ein größeres Potential im Biogas verbirgt, welches nicht nur zum Direktverstromen taugt, sondern auch zum Substituieren eines Teil des Erdgases in den Gasleitungen (ob das jetzt 10, 20, 30 oder 40 Prozent sind, soll hier jetzt nicht interessieren).


    Was ich auch nicht bezweifle, ist dass ein Erdgasdachs auch mit Biogas läuft, insbesondere mit aufbereitetem. Allerdings ist, solange hier in DE die entsprechden Regelung zur Liberalisierung des Erdgasnetzes nicht umgesetzt sind und solange nicht ein Einspeisegesetz für gasförmige Brennstoffe mit Zuschlagssätzen für "grünes Gas" (es gibt ja noch Kokereien, Chemieanlagen, Raffinerien etc, die könnten auch ihr CH4 abtrennen und einspeisen) in Kraft tritt, dann muss der Privatmann, der Biogas für sein MiniBHKW haben will, das Biogas in Eimern heranschleppen.


    Weniger flapsig formuliert, die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen lassen bislang nur den Gebrauch von Biogas in der Nähe der Erzeugung zu. Einen Transport über das Gasnetz ist technisch zwar möglich (genauso wie H2) und in Zukunft sicherlich auch denkbar, noch sind die Kosten der Gasreinigungsanlagen zu hoch und die verwaltungstechnischen Hürden zu störend. Pilotprojekt heisst IMHO auch, dass mit deftigen Zuschüssen gearbeitet wurde und im wesentlichen die technische Machbarkeit bewiesen wurde.


    Gruß
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Hallo,
    nochmal die Fakten für die ganz aufgeheizten:
    1. Es gibt für die Sunmachine noch keine technischen Daten von TÜV. Bis jetzt ist das alles nur Werksgetöse und von daher anzuzweifeln.
    2. Sieht man auf Messen manchmal hektische Einzelgespräche zwischen Sunmachine und Lizenznnehmer. Auf Nachfrage erzählt dann der Lizenznehmer, daß er seit über einem Jahr keine zugesagte Anlage erhalten hat. Das Geld wurde jedoch pünktlich überwiesen...
    3. Der technische Wirkungsgrad jeden Stirlings lag bis jetzt bei 8% Maximum -außer bei Sunmachine . Dort liegt der elektrische Wirkungsgrad bein 30%.. Wie sie das nur immer schaffen?
    4. Distanzieren sich die eigenen Entwickler von der frühen Markteinführung - nicht gerade das vertrauenserweckendste Zeichen.
    5. Kommt eventuell in 2007 fröling mit einem Pelletsstirling auf den Markt - wenn die Feldtests zufriedenstellend laufen. Die Feldtest bei Sunmachine haben noch nicht begonnen.


    Viele Grüße
    gloton

  • Hallo Stefan,


    der Stirling-Motor an sich hat schon brauchbare elektrische Wirkungsgrade vorzuweisen. Das hängt unteranderen auch von der Güte der verwendeten Materialien (Rekuperator, Wärmeübertrager, etc) und Fertigungstoleranzen (Spaltmaße) zusammen, sowie von dem Arbeitstemperaturniveaus T_u und T_o. Der Solo-Stirling kommt bspw. auf rund 25% Wirkungsgrad.


    Die Sterlingmaschine von Sunmachine ist schon ein älteres Konstrukt (und den Entwicklern wohlbekannt) da wird es wohl keine größere Überraschungen geben, allerdings was noch genauer geprüft werden muss, ist der System-Wirkungsgrad mit dem neuen Pelletbrenner.


    Auf http://www.sunmachine.de/deutsch/pdf/datenblatt_sm.pdf steht für den Motorwirkungsgrad 33-36%, d.h. wieviel Wärmeenergie, die vom Erhitzer aufgenommen wird, landen auf der Kurbelwelle und wieviel muss systembedingt am Kompressionskolben in den Heizkreislauf weggekühlt werden. Mit dem ganzen Drumherum (Wärmeerzeugung am Brenner, parasitäre Verluste der elektrischen Verbraucher etc.) gibt's dann noch Abstriche auf den Gesamtwirkungsgrad des BHKWs, aber der liegt in der Größenordnung des Solos.


    'Andere Stirlings' - damit ist wohl die Klasse der whispergens und microgens aus UK gemeint. Diese Dinger sind aber auch nicht als Stromerzeuger mit möglichst hohem Elektrikertrag ausgelegt, sondern sollen vor allem günstig herzustellen sein. Für einen sehr moderaten Aufpreis gegenüber einer zu ersetzenden Heizung, gibt's dann 10-12% Strom dazu.


    Und dass eine Markteinführung eine kritische Phase ist (man hat noch keine großen Produktionskapazitäten aufgebaut, soll aber wenn möglich schon die Maschinen der nächsten drei Jahre verkauft haben) ist unbestritten. Da halte ich es durchaus für legitim, erst einmal Vertriebspartner zu suchen, bevor dann in dieses Netz die Anlagen fließen. Und ganz ehrlich bin ich mir nicht sicher, wer nervöser ist: der Lizenznehmer, der endlich so ein Ding in den eigenen Fingern haben will, oder der Hersteller wenn sich das Rolling-Out aus was für Gründen auch immer verzögert.


    Gruß
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Hallo Alex funktionier das BHKW auch mit Hackschnitzel o. Ä. material, das aus der Landwirtschaft anfällt?

  • Hi Alex,


    die Pellets haben den Vorteil, dass sie
    a) eine höhere Energiedichte als Holzhackschnitzel haben, daher einen kleineren Lagerraum benötigen und
    b) deutlich besser förderbar.


    Besonders b) führt dazu, dass die Pellets als Quasi-Granulat per Blasverfahren oder Förderschnecken problemlos vom Lieferantenfahrzeug in den Vorratstank und von da in den Tagesbehälter zu fördern sind. Gerade bei Kleinanlagen ist dies wichtig, da hier ein betreuungs- und wartungsarmer Betrieb unverzichtbare Vorraussetzung ist.


    Ein Stirling könnte prinzipiell auch mit Holzhackschnitzel befeuert werden, aber der Sunmaschine-Stirling ist von der Brennertechnologie und der Fördertechnik auf Pellets zugeschnitten.


    Gruß
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Moin zusammen,


    die sunmachine-leutchens sind prinzipiell dran, auch hackschnitzel zu testen. aber wie schon gunnar anführte soll die anlage ersma problemlos (sprich wartungsarm/frei) laufen, um dann andere energieträger zu verwenden. meine frage nach den öl-pellets (http://www.bio-pellets.info) blieb bislang unbeantwortet.


    naja, warten wir mal die markteinführung ab...


    schöntachnoch


    holzöhi