Wie kalkuliert man ein BHKW?

  • Hallo,


    ich beheize einen Schweinestall zur Zeit noch mit einer Ölheizung. Überlege aber wegen den hohen Betriebskosten die Heizung umzustellen.


    Der Wärmebedarf ist Ganzjährig fast gleich da die Tiere Sommer wie Winter eine Fußbodenheizung mit 40°C Bodentemperatur brauchen.


    Leistungsbedarf Wärme im Jahr liegt bei 50.000 kwh


    Stromverbrauch im Jahr bei 33.000 kwh


    Meine Frage wie kalkuliert man eine solche Anlage?

  • Hallo F-J,


    willkommen hier im Forum!

    Zitat

    Der Wärmebedarf ist Ganzjährig fast gleich da die Tiere Sommer wie Winter eine Fußbodenheizung mit 40°C Bodentemperatur brauchen.


    Nun ja, ich denke, das der Wärmebedarf im Sommer nun doch ein wenig geringer ist..


    Leistungsbedarf Wärme im Jahr liegt bei 50.000 kwh
    Stromverbrauch im Jahr bei 33.000 kwh


    Das kommt einem BHKW eigentlich schon sehr entgegen, weil hier immer Wärme 2/3 und Strom 1/3 gleichzeitig anfallen!


    Ist das nur der Bedarf für die Stallungen, oder liegt evtl. noch ein Wohnhaus mit auf der Hofstelle?
    Wie wurde der Wärmeverbrauch erfasst? (errechnet 1 Ltr Heizöl x10, oder schon Netto frei Heizkörper?)
    Wie verläuft der Stromverbrauch? In etwa analog mit dem Wärmeverbrauch, oder wird z.b im Sommer viel Strom für Gebläse etc. verbraucht, wenn keine (wenig) Wärme gebraucht wird?


    Alles in alem hat Heizöl als Brennstoff den Makel, das die Maschinen Wartungsintensiver sind, und das es die "Anschubförderung" der BAFA hier nur für wenige Maschinen gibt. Stünde evtl. Erdgas oder Flüssiggas als Brennstoff zu verfügung?


    OK, sind ein paar fragen, aber dafür ist unsere Beratung kostenfrei! :-)_:-) Aber nicht Umsonst!


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Zitat


    Sind noch mehr Gebäude zum Heizen vorhanden. wollte aber klein anfangen



    Zitat


    Wie wurde der Wärmeverbrauch erfasst? (errechnet 1 Ltr Heizöl x10, oder schon Netto frei Heizkörper?


    Der Leistungsbedarf wurde vom Heizungsbauer errechnet.




    Zitat

    Wie verläuft der Stromverbrauch? In etwa analog mit dem Wärmeverbrauch, oder wird z.b im Sommer viel Strom für Gebläse etc. verbraucht, wenn keine (wenig) Wärme gebraucht wird?


    Im Sommer wird viel mehr Strom benötigt




    Zitat

    Stünde evtl. Erdgas oder Flüssiggas als Brennstoff zu verfügung?


    Es ist sowohl Öl, Flüssiggas als auch Erdgas vorhanden.


    Vielen Dank für die prompte Antwort!!!

  • Na dann mal zügig ran an die Auslegung und an den BAFA-Antrag. Der muss bis zum 31.12. bei der BAFA sein. Ob es nächstes Jahr nochmal eine Förderung gibt ist fraglich. Es handelt sich immerhin um ein paar Tausend Euro. Wegen dem Zuschuss kann es sinnvoll sein die Anlage auf knapp über 5000VBh auszulegen.


    Grüße


    Bruno

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  • Hallo,

    Sind noch mehr Gebäude zum Heizen vorhanden. wollte aber klein anfangen


    Nun ja, so ein BHKW ist in der Anschaffung nicht gerade billig, deshalb amortisiert es sich umso schneller, je mehr Laufzeit ich habe. Es gibt heute gut isolierte Nahwärmeleitungen, damit könnte man so ein kleines Nahwärmenetz gestalten, Stromleitung direckt mit daneben, und schon kann man alle zentral versorgen....
    ...das hat viele Vorteile, entfallende Schornsteinfegerkosten, entfalende Zählermiete und optimale Stromeigennutzung.


    Der Leistungsbedarf wurde vom Heizungsbauer errechnet.

    Dann käme z.b. ein Gasdachs so auf rund 4000 Stunden im Jahr, dabei würden ca. 20.000 kwh Strom mit erzeugt! Wie hoch ist denn die max. Heizlast ? Weil wenn die zu hoch ist, dann braucht man noch einen Spitzenlastkessel!


    Im Sommer wird viel mehr Strom benötigt


    Das ist eher schlecht für einen hohen Eigenverbrauch des erzeugten Stromes, gut wenn mann im Sommer nachts dazuheizen muß, dann kann man durch den Pufferspeicher das BHKW tagsüber 1...3 Stunden laufen lassen, wenn viel Strom benötigt wird!


    Es ist sowohl Öl, Flüssiggas als auch Erdgas vorhanden.


    Dann würde ich eher Erd,- oder Flüssiggas als Brennstoff nehmen, den Öler sind wesentlich wartungsanfälliger wie ihre Gaskollegen!


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Warum im Sommer wesentlich mehr Strom?
    Was läuft da denn? Kühlungsanlagen? Dann wäre eine Kraft/Kälte/Wärme Kopplung evtl. interessant, wobei in der Leistungsklasse wird es rechtteuer je LeistungsKWh.


    Wenn du später die möglichkeit hast wweitere Verbracuher anzuschliesen, würde ich so planen.
    Ein BHKW , das auch im Sommer sämtlichen Wärmebedarf , für alle später zusammenfassbaren Verbraucher planen,
    notfalls durch die Pufferung der Wärme dafür sorgen das im Sommer das BHKW nur zu den Strombezugsspitzenzeiten läuft und die Wärme verteilt wenn diese benötigt wird.
    Im Winter wenn mehr Wärme benötigt wir als das BHKW leisten kann, einen Spitzenlastkessel verwenden.
    Da du ja scheinbar ein Bauer bist, hast du selber oder in der Umgebung einen Kollegen der dir Scheitholz günstig besorgen kann?
    Da gibt es prima Lösungen für Selbstversorger.
    Was machst du mit der Gülle? Ist in der Nähe evtl. ein Biogasbauer der die gegen Gaslieferung nehmen würde?
    Geschlossene Kreisläufe (Ich träume/spinne schon wieder rum)


    Dann wäre der Strombedarf durch Selbstversorgung mit dem BHKW gedeckt,
    die abfallende Wärem aus dem BHKW würde die Sommerzeit und die Grundlast im Winter decken,
    und der Holzkessel würde in den kalten Tagen je Abbrand genügend Energie für eine längere zeit erzeugen, damit man nicht dauernd brennen muss.
    Benötigt zwar für den Winter größere Puffervolumen, aber Platz sollte ja genügend da sein...
    Notfalls sogar im Scheinestall das die Verluste der Puffer direkt den Tieren zu gute kommt.


    Als landwirtschaftlicher Betrieb müssten sich doch so wie bei den Solarzellen weitere Fördertöpfe öffnen lassen,
    da würde ich auf jeden Fall mal die Fühler ausstrecken.


    Ansonsten ein interessantes und bestimmt lohnendes Projekt.
    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Es ist schön das ihr alle so tolle Antworten für mich habt aber ich brauche Zahlen.


    zb. wie schon erwähnt das Bhkw läuft 4000 Std.


    Wie hoch ist der Gasverbrauch um 100kwh Heizleistung zu bekommem und wieviel Strom liefert mir dann die Maschine.


    Ich habe wirklich überhaupt keine Ahnung und brauche daher euere Unterstüzung.




    F-J

  • Hallo,

    Wie hoch ist der Gasverbrauch um 100kwh Heizleistung zu bekommem und wieviel Strom liefert mir dann die Maschine.


    Gut, nehmen wir mal einen Gasdachs: (Es gibt auch viele andere BHKW´s, in verschiedenen Leistungsklassen, da muß man halt schauen, was passt!)


    Die Heizleistung ist 12,5 Kw, also läuft er dafür 8 Stunden, und "macht" dabei 44kwh Strom.(5,5KW el)
    Er hat eine Leistungsaufnahme von 20,5 Kw.


    Hiermal was zu lesen zu dem Thema!


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Also mein Gasdachs macht mit Kondenser im Schnitt 14,5 KWth + 5,5 KWel aus 23,8 KW Gas.
    Bei 100 KW also 6,9 Std. Laufzeit mit 37,9 KW Strom bei 164 KW Gasbezug.


    Allerdings bringen dich solche Aussagen nicht wirklich weiter,
    denn die sind immer in Relation zu deinen Wärmebedarf verteilt über x Std.,
    basierend auf deinem Puffervolumen und dessen Verlustleistung zu rechnen.


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang


  • Hallo F-J,


    ich kann ja Deine Ungeduld etwas verstehen,
    allerdings ist die Thematik deutlich komplexer, als die Auswahl eines Kessels


    Es macht i.a. immer Sinn, den kompletten Wärmebedarf eines Objektes (oder nahegelegener anderer Häuser) bei BHKW-Einsatz zentral zu erzeugen. (Warum wieso etc, lassen wir mal aussen vor...könnte man im Forum sich belesen)


    Dies Option würde ich dringend empfehlen, da sich so ganz andere Wirtschaftlichkeiten ergeben.


    Falls nur eine single-Lösung,
    dann muss ich mal nachfragen, warum ein 100kw Kessel, wenn nur ein Jahresbedarf von 50.000kwh ???
    Bei einer normalen Heizung müsste man schon übern Daumen gepeilt mit 25kw hinkommen...warum 100?


    Dann zur Jahreslast...hier gibts für Wohnobjekte genug erfahrung,
    bei Dir wär es schon interessatn, wie die sich verteilt...da im Sommer schon weniger Bedarf sein wird.


    auch die Frage,
    woher der Strombedarf herrührt ist absolut sinnig
    ...ein BHKW lohnt sich bei besonders hohem Eigenbedarf. Nun ist es aber so, dass wenn Du z.B. ne Maschine mit 20kw dranhängst und Du ein BHKW hast, was 5kw liefert...die restlichen 15kw ausm Netz kommen müssen.
    Wenn nun aber die Maschine offline ist und Du "nur" eine Grundlast von 1kw hättest, dann gehn die restlichen 4kw ins Netz, was nicht sonderlich wirtschaftlich ist (weil geringere Vergütung)
    ...Aus diesem Grund, sind solche Sachen wirklich wichtig zu wissen um eine Einschätzung treffen zu können.


    Am Besten, wär natürlich eine komplette Lastmessung, sowohl thermisch, als auch elektrisch)
    Vielleicht hast Du ja teilweise sowas schon gemacht, oder Du kannst es ungefähr (z.B. bisherigen monatlichen Ölverbrauch) abschätzen, wie die Verteilung in etwa ist...bzw bei elktrischen wie hoch die Grundlast ist (einfach mal, wenn alle Spitzenlast-verursachenden Maschinen aus sind den Zähler beobachten)



    Es ist leider komplex,
    und wir möchten gerne helfen...aber man bräuchte noch konkretere Anhaltspunkte


    ..ausm Bauch,
    wenn tatsächlich "nur" ein Jahresbedarf von 50.000kwh sollte ein kleines mit 5kwel/10-12kwth gehn....wenn a-typische Lastverteilung, dann vll. auch größer um Spitzen zu fangen


    Versuch noch mehr Info's zu geben
    ...wir geben unser Bestes

  • was mir noch einfällt,
    wenn ein BHKW in Stallungen eingesetzt wird, dann gibt es gesetzliche Höchstgrenzen in kwh/Tier, was ein BHKW thermisch bringen darf.
    ...das gibt es um zu verhindern, dass ein BHKW nur schein-wärmegefüht betrieben wird

  • 1. Wieviele Schweine?
    2. Warum keine Biogasanlage?
    3. Gesamter jährlicher Wärmeverbrauch?
    3. Welche Gebäude mit welchen Verbräuchen könnte man noch anschliessen (ein grösseres BHKW ist viel wirtschaftlicher als viele kleine)?


    Soweit erstmal


    Horst Bernauer BET

    BET Bernauer EnergieTechnik, Lange Strasse 11, D-71063 Sindelfingen