• Ich habe einige interessante Beiträge hier gelesen. Ich habe eine bestehende Ölheizung, mit der ein großes Haus (2 Wohnungen) beheizt werden. Ein bestehender Holzkessel sollte durch einen Pelletbrenner "aufgerüstet" werden. Durch einen kleinen Gewerbebetrieb mit Ladengeschäft besteht ein etwas erhöhter Stromverbrauch.
    Hier mal die Daten:
    Jahresheizölverbrauch ca 7000 Liter sntspricht etwa 70000kWh
    Damit werden wie gesagt 120m² Ladenlokal mit großen, einfach verglasten Fenstern schwach beheizt sowie Wohnflächen mit etwa 250m2.
    Der Stromverbrauch liegt in der einen "Wohnhälfte" mit dem Ladenlokal bei etwa 10000-11000 kwh Die 2. Wohnung hat einen geschätzten 2000-2500 kwh.
    Sind diese Angaben zunächst ausreichend?

  • Hallo Wichtelmann,


    wird denn der Holzkessel regelmäßig genutzt?


    Wie sieht denn der Dämmzustand der Wohnungen aus??


    Wenn da noch große einfachverglaste Fenster sind, würde ich da zuerst was ändern |__|:-)


    Hat denn die Holzheizung schon einen Pufferspeicher, und wenn ja - wie groß??


    AxelF

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    Internet: OHNE MICH GEHT NICHTS!


    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Hallo Axel,
    zunächst danke für Deine Antwort. Der Holzkessel wird nicht regelmäßig genutzt. Ich habe weder Zeit noch Platz, ausreichend Holz zu lagern. Daher wollte ich ursprünglich einen Pelletbrenner anflanschen. Da sich aber BHKW auch interessant anhört und ggf. geeignet sein könnte wäre das ggf. eine Alternative.
    Einen Pufferspeicher habe ich derzeit noch nicht. Dieser könnte dann denke ich nachgerüstet werden. Dies wäre auch bei Umbau des Pelletbrtenners zumindest in absehbarer Zeit erforderlich. Er kann zwar modulieren aber unter Vollast fährt sichs halt besser!
    Es sind halt große Schaufensterscheiben von ca. 46 m². Der Laden ist dabei aber nur schwach geheizt. Die Wohnung ist ein altes Bruchsteinhaus mit dicken Wänden! Ich habe bereits begonnen, die Dachgeschossflächen mit 180er Mineralwolle zu dämmen. Ein paar der Zimmer sind mit lehmverputzten Spalierlatten ausgerüstet, deren Dämmwert auch nicht der schlechteste ist. Nach und nach soll aber alles irgendwie nachgedämmt werden. Kellerdecke habe ich in dem Sinn keine, da Gewölbekeller.

  • Hallo Wichtelmann,


    Bruchsteinwände, Spalierlatten, Gewölbekeller........ist ja wie bei mir ))))


    Zurück zum Thema! Ob sich ein BHKW rechnet _()_ ich weiß nicht, ist irgendwie grenzwertig. Wenn jetzt Dämmmaßnahmen gemacht werden und der Energiebedarf sinkt, dann geht natürlich auch die Laufzeit eines BHKW runter. Wie sieht es denn mit Zugluft im Haus aus? Da gibts auch oft sehr hohe Verluste - z.B eine undichte Klappe/Tür zum Dachboden oder die Kellertür.


    Der Ölkessel!? ist der denn noch OK? Kann der weiter verwendet werden?


    Wenn in den Räumen saniert wird, würde ich für größere Heizkörper sorgen.


    Vorteil:


    -Geringere Vorlauftemperaturen dadurch weniger Verluste auf dem Weg vom Heizkessel zu den Heizkörpern.


    -Wenn mal ein Pufferspeicher zum Einsatz kommt, können auch noch tiefere Temperaturen genutzt werden.


    -Brennwerteffekt kann genutzt werden.


    -Solarunterstützung wäre vll auch zu bedenken.


    Als Fazit würde ich sagen, wenn der Wärmebearf gesenkt wird und eine Pelletheizung in Betracht kommt, dann ließen sich die Energiekosten schon spürbar senken. Ob dann noch ein BHKW zusätzlich wirklich Sinn macht? _()_


    AxelF

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  • Hallo Wichtelmann,
    es ist zu bedenken, dass die Anschaffung von einem BHKW nicht gerade billig ist und Du mit Kosten in Richtung 25 bis 30 Tausend Euro rechnen musst. Deshalb ist hohe Laufzeit sehr wichtig.
    Dafür sind die am Markt verfügbaren Anlagen eher zu groß und kleinere Anlagen sind jetzt erst am kommen. Du liegst da an der Grenze.
    Um die Heizkosten zu senken ist Schritt 1 immer dämmem. Alles was Du damit erreichst lohn sich immer. :!:
    Dann hast Du einen geringeren Wärmebedarf und Du gewinnst Zeit die Entwicklung am Markt zu beobachten. Da tut sich zur Zeit etwas in Richtung kleinere Anlagen.
    Gruss
    Spornrad

    -- Die Sonne ist die Quelle unserer Energie, die es richtig anzuzapfen gilt ! ---
    „Nicht alles, was zählt, ist zählbar!“ „Nicht alles, was zählbar ist, zählt!“ Albert Einstein

  • Ich mache mal in dem alten Thread weiter...
    Ich habe noch nichts unternommen außer ein paar Dämm-Maßnahmen.


    Ich habe kürzlich gelesen, dass es neue BHKW´s auch für den Privatmann gibt? Also kleinere Ausführung oder wie?
    Das soll sich sogar lohnen?...


    Wäre dann für mich nicht doch die Sache interessant?


    Wie gesagt gehen wir von 7000L Heizöl und 10000Kwh Stromverbrauch/Jahr aus.
    Läßt sich mit den Zahlen was (neues) sagen?

  • Hallo Wichtelmann,


    durch unsere Nachbearbeitung von den 5ten BHKW Info-Tagen hats etwas länger gedauert.


    Nun ja,
    erstmal wär die Frage ob denn Deinen Dämmmaßnahmen nichts gebracht haben?
    ...immernoch 7.000 l?


    dann die nächste Frage,
    bisher Öl, über Pellet hast Du schon nachgedacht....liegt evt. auch Gas auf der Straße?


    Der relativ hohe Strombedarf ist natürlich ncith schlecht für eine BHKW-Lösung
    ...und ja, es gibt mittlerweile auch kleinere Anlagen.


    aber fangen wir mal ruhig gröber an
    - ich geh erstmal davon aus, dass bei Dir 10-20% einzusparen sind (also von der Wärme)
    irgendwie seh ich in letzter Zeit andauernd anlagen, wo nur eine moderne Einbindung/Regelung das schon schafft
    ...und wir wolln doch hoffen, dass Deine Dämmung auch nen bissl gebracht hat


    - mal ein klassiker
    sagen wir Dachs....der käme ungefähr auf 4.200 h in Deinen Objekt....ein gar nicht so schlechter Wert
    - aber ein bissl kleiner ist vielleicht auch nicht schlecht für eine Eigenstromnutzung
    ...z.B. ein ecopower. das "normale" liegt thermisch grob in Dachs-nähe, kann aber modulieren. Das kann Vorteile bringen, aber da muss man ein wenig aufpassen (steigende Wartungskosten versus höhere Eingenstromnutzun)
    aber ecopower bietet in letzter Zeit auch ein ecopower 3.0 an, mit 3kw elektrisch und 8kw thermisch..das könnte von den Werten recht gut passen...Laufzeit bei ca. 5.600 h
    - aber gibt auch andere klein
    z.B. whispergen....der hat aber nur 1kw elektrisch, punktet aber durch geringe Wartungskosten
    erwartete Laufzeuit 5.900 h
    - oder halt auch eine Pelltlösung
    Die sunmaschine wird ja schon seit 3 Jahren hoch gelobt....und seit diesem Jahr nun auch tatsächlich geliefert. Haben anfängliche Problemchen gezeigt, aber wenn man unseren Forenmitlgiedern vertrauen kann, funktioniert der support mitlerweile recht ordentlich. Wenn hier ein Problem erkannt und behoben wird, dann bekommen auch die anderen Kunden die Verbesserung nachgerüstet.
    mit ca. 5.000h Laufzeit sicherlich auch eine recht ordentliche Lösung
    - oder auch echte Neulinge, wie Fuchs-BHKW...der war auf unserer Messe vertreten. interessante Kleingeräte, allerdings muss man sagen, dass er sehr neu auf dem Markt ist und hier keine Erfahrungswerte von Forenmutlgiedern vorliegen.


    Puh,
    das sind nichtmal alle neuen...aber wenn ich hier meinen Text nun lese
    ...echt erstaunlich, was sich in den letzten 1 1/2 Jahren getan hat, oder?

  • Ich warte gerne so ausführliche Einschätzungen!
    Muss jedoch zugeben, dass mich Deine sehr ausführliche Antwort eher verwirrt als aufklärt. Das liegt jedoch sicher nicht an Deiner Ausführung als an meiner mangelnden Fachkompetenz...
    Deine zahlen verwirren mich ein wenig. Leistungsstunden, elektrische Leistung, Eigenstromnutzung uvm.
    Ich versuche das mal zu sortieren...
    Sicher hat die Dämmung etwas gebracht, was genau kann ich leider noch nicht sagen, wenn überhaupt dann ja eh nur am Ölverbrauch, der selbst mit 10% Einsparung noch sehr hoch wäre.
    Gas wäre in der Straße verfügbar, habe jedoch selber noch keinen Anschluss. Der müsste also ggf. in die erste Berechnung mit einbezogen werden.
    Wie kann man denn grob die Investition und auch die Laufenden Kosten formulieren?
    Was kann man selber einspeisen und was spart man dadurch? Welche Anforderungen sind an den Kamin zu stellen (muss ich den ggf. noch sanieren), Wie hoch ist die Wartung, wie ist die Amortisation grob zu schätzen.
    Kann man das über den Daumen peilen?
    Und was für ein "Gerät" nun geeignet wäre kann ich überhaupt nicht einschätzen, ich glaube da seid Ihr die besseren Fachleute...

  • Hallo Wichtelman,
    ...ich dachte Du hast schon etwas im Forum gestöbert und wär'st schon grob eingenordet :)


    okay okay,
    dann fangen wir mal ganz langsam an


    doch vorerst

    Zitat

    Muss jedoch zugeben, dass mich Deine sehr ausführliche Antwort eher verwirrt als aufklärt. Das liegt jedoch sicher nicht an Deiner Ausführung als an meiner mangelnden Fachkompetenz...


    nee nee,
    das ist zum Teil sicherlich meine Schuld...ich schreib immer sehr lang und schaff dadurch tatsächlich etwas Verwirrung
    ...aber das Thema BHKw und deren sinnvolle Einsatz ist auch ausgesprochen Komplex
    Es spielen sehr viele Faktoren rein.


    als fangen wir mal gaaanz von vorne an.


    - ein BHKW erzeugt gleichzeitig Wärme und Strom
    ....schön, dass man im Objekt auch beides sinnvoll nutzen kann (im Gegensatz zu den Großkraftwerken, die die Wärme wegschmeissen)


    - die Wärme zu "exportieren" geht schecht
    und vom Gesetgeber ist (im gegensatz zu den anderen) ein wegschmeissen der Wärme auch nicht erwünscht


    - den Strom,
    kann man im eigenen Objekt gebrauchen...oder auch (teilweise?) ins Netz einspeisen.


    - die Wirtschaftlichkeit kann man in zig verschiednen Varianten durchrechnen
    ich bevorzuge eine Rechnung, welche die Kosten für die Wärme so behandelt, als würde man sie alternativ z.B. durch einen neuen Kessel erzeugen
    Alle anderen Kosten, die zusätzlich entstehen, rubel ich auf die Stromerzeugung um...und auch die erzeilbaren "Gewinne"


    also,
    - bei Wärme wird sich nicht viel ändern...ich rechne es ja so, dass hier alles gleich bleibt (bzw ähnlich zu nem neuen Gerät)
    - bei Strom, muss man halt 2 Varianten unterscheiden....kannst Du ihn selber nutzen, oder speist Du ihn ein
    praktisch, wird man beides irgendwie tun...es wird Zeiten geben, wo die BHKW-Leistung nicht ganz ausreicht(oder es gerad steht, wiel kein Wärmebedarf) und Du zusätzlich beziehst...aber auch Zeiten, wo Du mehr produzierst, als Du einspeist.
    - dann schaun wir mal auf die Wirtschaftlichkeit beim Thema Strom
    ....erstmal fallen fixkosten, aer auch variable Kosten für die Stromerzeugung an
    die kann man gob so definieren
    1) Brennstoffbedarf für die Stromerzeugung
    ...kommt halt auf den örtlichen Brennstoffpreis drauf an....vielleicht 5cent pro kwh Gas? (ich bleib mal beim Gas...erklärung folgt)
    na sagen wir mal 5,65 cent,
    denn Du bekommst auch bei BHKW-betrieb die Energiesteuer übers Zollamt erstattet...bei Gas in Höhe von 0,55cent/kwh
    ...und da die Strom von der Wärmeerzeugung untrennbar ist, bekommst Du das auf den gesamten Gasbesug des BHKWs
    Bei typischen werten von 1/3 Strom zu 2/3 Wärme also eine Gutschrift von 3 x 0,55 =1,65 cent /kwh
    Also kostet Dich der Brennstoff noch 5,65 - 1,65 = 4cent/kwh (hach, hab ich wieder ne runde Summe hingerechnet ;) )
    2) Wartungskosten
    na die Wartungskosten sind bei BHKWs nicht ohne...bei Gasmaschinen, kann man grob mit 3cent pro kwh Strom rechnen
    ...ölmaschinen, sind i.d.R. anfälliger und bedürfen häufiger Wartung(was dann auch teuerer wird). Drum sind Gasmaschinen eher zu empfehlen, solange sinnvoll zu gewährleisten (Gas liegt auf Straße etc.)
    Genau genommen, müsste man die um den Anteil, der für eine "normal HEizung" anfällt noch runterrechnen...darauf verzichte ich hier mal
    3) Abschreibung auf die Investitionskosten...die möcht ich lie´ber an anderer Stelle betrachten


    macht also in Summe Stromerzeugungskosten von 7cent/kwh ...ohne Abschreibung(!)


    nun kommts drauf an, wie der Strom verwendet wird
    Fall a) Du nutz ihn selber
    1. Fein, dass was Du selber nutzt, musst Du nicht aus dem Netz kaufen
    ....also gibts die Bezugskosten(wie sind die bei Dir...18cent?) als Gutschrift
    2. Gibts eine vom Gesetzgeber vorgesehen Förderung...die alle Haushaltskunden abdrücken...die KWK-Umlage
    diesen gibts seit diesem Jahr auch auf selbstgenutzten Strom in Höhe von 5,11 cent


    macht also bei selbstgenutzten Strom "Einnahmen" von rund 23cent/kwh
    davon müssen die Gestehungskosten ab, also 23cent - 7 cent = 16 cent Gewinn


    Fall b) Du speist ein
    1. Fein, durch Deine Einspeisung wird hoffentlich irgendwo etwas weniger Kohlestrom ins Netz geballert
    ...macht also einen Ökobonus für's Gewissen
    2. Du erhälst vom Netzbetreiber einen "üblichen Preis" der als durchschnittlicher Börsenpreis für strom definiert ist
    ...dass können nur 3cent sein, aber auch 8cent....ich denke, wenn man hier mit 5cent rechnet ist man halbwegs realistisch
    3. Du entlastet das Netz durch Dein BHKW , denn das was Du erzeugst (und physikalisch beim Nachbarn landet) muss nicht 100erte km weit die Netze verstopfen. Hier bekommst Du eine Vergütung...die vermiedenen Netz Nutzungs Engelte (VNNE)
    Hier werden wir abgezockt, denn die sind mit rund 1cent viel zu gering...stark variierend, je nach Netzbetreiber
    mal als Vergleich: Du als Kunde zahlst 5, 7 oder noch mehr
    4. natürlich bekommst Du auch für eingespeisten Strom den KWK-Zuschlag...also 5,11 cent/kwh


    macht in Summe für eingespeisten Strom
    5cent EEX + 1 cent VNNE + 5cent KWK = 11cent pro kwh


    hier müssen Deine Gestehungskosten ab, also 11cent - 7cent = 4cent/kwh als echter Gewinn



    Klar,
    ich hab hier überall gerundet...und das kann im Einzelfall schon mehr in die eine, oder andere Rechnung variieren,
    aber Du siehst...bei eingespeisten Strom, ist man haarscharf an der Gewinnschwelle, während man bei selbstgenutzten Strom ordentlich verdienen kann


    Drum: nur selbstgenutzer Strom ist so richtig profitabel.


    -----------

    Aus diesen - in meinen Augen zumindest zu hinterfragenden geseztlichen Rahmen -
    versucht man durch einige Kniffe den Anteil des selbstgenutzten Stroms zu erhöhen...
    die da wären
    - Pufferspeicher
    während man Strom schlecht speichern kann (Akkus sind zu teuer), kann man Wärme recht gut speichern...
    halt durch Pufferspeicher
    dadurch kann man ein BHKW im gewissen Rahemn zum Beispiel tagsüber laufen lassen, wo die Last höher ist. Und zu anderen zeiten schweigt das BHKW und man holt die benötigte Wärme aus dem Puffer
    - BHKWs bivalent betreiben
    ...also BHKW ist nciht der einzige Wärmeerzeuger
    eine gut dimensionierte Heizung muss rein aus klimatischen Gründen so ca. 2.000-2.500 h im Jahr laufen
    Das Jahr hat aber 8.766 Stunden....also wäre im monovalentbetrieb überhaupt nur zu einem Viertel eine Eigenstromnutzung möglich.
    Also nimmt man ein kleineres BHKW , was nur die Grundlast abdeckt um auf höhere Laufzeiten zu kommen. 5.000 Stunden sind sicherlich ein guter Wert....kommt aber halt drauf an, wie und wann die elektrische Last anfällt. das kann sehr unterschiedlich sein.
    - bhkws, die modulieren
    es gibt auch Hersteller, deren BHKWs sich dem elektrischen Bedarf anpassen (und ncith wie viele andere immer Vollast lafuen)
    eigentlich eine schöne Sache, da dann die Laufzeit erhöht wird und eine sehr gute Eigennutzung gewährleistet wird.
    Der Haken an der Sache, die Wartungskosten fallen nach Betriebsstunden an...d.h. wenn ein Gerät "mal angenommen" immer auf 50% laufen würde, verdoppeln sich die Wartungskosten.
    Hier gibts irgendwo einen Schnittpunkt in der Kostenfunktion wo es sich noch rentiert....auch wieder sehr individuell


    --------


    Nun ja,
    bis hierhin war es hoffentlich noch recht verständlich
    und nun weiter hinten kommen wir zu einem knirschen Punkt,
    der ja gerne von manch Vertrieblern etwas unterbewertet wird :)
    Der Investitionsbedarf ist bei BHKWs recht üppig...
    abgesehen von Gasanschluss(ggf. Pelletbunker, Tanks etc) Schornsteinsanierung usw
    können die je nach Gerät sehr unterschiedlich ausfallen...hier im Forum hörte man z.B. 12.990 nachkig, bzw 15-18tsd voll isntalliert für nen whispergen, ecopower 3.0 irgendwas in den 20tsd...Dachs hat man schon fü 30tsd...aber in Extremfällen auch schon bis 60tsd gelesen...sunmaschine werden als Größenordnung 40tsd genannt (aber auch mit Spitzenlast?)
    Das kann von Gerät zu Gerät, aber vor allem auch von Installateur zu Installeteur sehr unterschiedlich sein.
    Von diesen Investkosten müssen noch Förderungen abgezogen werden, z.B. den noch aktuellen Bafa-miniKWK-Zuschuss, oder auch manch Gasanbieter fördert den Einsatz von BHKWs, oder nur Gasanschluss
    Weiterhin, würde ja auch ein neuer Kessel kosten verursachen...muss berücksichtigt werden


    Hat man das Geld auf Tasch, oder muss man finanzieren? Zu welchen Ksoten bekommt man es finanziert (ggf günstig über KfW?)? Welche Einnahmen (falls Mittel vorhanden) entgehen einen durch mangelnde Kapitalausschüttung?



    Weiterhin,
    welchen Abschreibungszeitraum möchte man betrachten
    ...bei KWK-Anlagen nimmt man gerne 10 Jahre, wo man die Anlage spätestens im grünen Bereich haben möchte, denn die KWK-Förderung gibts 10 Jahre...keiner weiss, wie es nach Ablauf der Zeit aussieht. Hat sich bis dahin di Anlage selbst bezahlt gemacht, ists ja wurscht und fliegt zur Not dann raus
    ...bei EEG-Anlagen könnt man 20 Jahre nehmen...weil EEG-Förderung so lang läuft
    doch, deren Einspeisesatz ist fest...was wäre wenn sich hier im Energiemarkt viel bewegt? (z.B. extrem anziehende Pelletpreise...bei gleichbleibender EEG-Vergütung)



    Je nach Anlagenkosten, Finanzierungsart, Laufzeit, Abschreibungszeitraum usw
    können hier bei Kleinanlagen Kosten von nichtmal 5cent/kwh, bis aber auch ...vll. 15cent/kwh anfalllen
    ...und wenn Du mit den Werten "oben" wieder auf die Gewinne bei eigengenutz und eingespeist schaust,
    wird klar, dass man bei Einspeisung es kaum wirtschaftlich schafft...und selbst bei eigennutzung und wirklich schlecht dimensionierten Anlagen es schwer wird.


    Bei gut dimensionierten ist ein sogar ein Gewinn drin (und jetz, da alle Abschreibungen und co mit drin..sogar ein "echter),
    und wenn es "nur" nach 10 Jaren ne +/- Null wird, wär es schon erstaunlich, denn sich selbst bezahlbar machen, schafft kein herkömmlicher Kessel.


    unterm Strich: bei Kleinen Anlagen sind Amortisierungszeiten in Größenordnung 8-10 Jahren drin
    ärgerlich...bei größeren Anlagen und top-Umgebungen schaffen es manche sogar in 2
    Doch wie gesagt, besser "irgendwann" als "nie" sich bezahlbar zu machen hat ja was.


    ---------


    ...dann spielen noch andere Faktoren eine Rolle,
    - die steuerliche Seite, abegesehn dass wir keine individuellen Tipps geben dürfen (da droht ungemach vom Stande)
    ist es bisher nicht 100%ig klar geregelt. Die vermutlich Wahrscheinlichste (vom FA oft gehandthabte) Variante ist, dass der Anteil der Kosten für die Stromerzeugung voll geltend gemacht werden kann...der Anteil für Wärme, nur in der Höhe, wie er für nicht-wohnungswirtschaftliche Dinge genutzt wird (weil Wärme auf Wohnung ist MwSt frei....bei gewerblichen, z.B. einem Ladengeschäft widerum muss es nicht sein)
    - auf nicht alle BHKWs gelten die oberen Aussagen, z.B. der whispergen hat nur geringe Wartungskosten (keine Mehrkosten zu nem Kessel), oder auch eine miroturbine (zu groß für Dich) schlägt nur mit 1cent zu buche
    - Anlagen die nach EEG (erneuerbare Energiegesetz) z.B. die sunmaschine die mit Pellets betrieben wird, laufen meist anders. Hier wird sämlicher Strom eingespeist(ist wirtschaftlicher), dafür erhält man aber auch 22, irgendwas cent/kwh Vergütung...Wartungskosten bei der Maschine kenn ich nicht
    - etc etc etc



    Puh,
    nun hab ich Dich hier mit Informationen zugeballert...
    doch ich fürchte, dass das Wissen über's Thema gewachsen ist....genauso wie die Verwirrung :)


    Zitat

    Und was für ein "Gerät" nun geeignet wäre kann ich überhaupt nicht einschätzen, ich glaube da seid Ihr die besseren Fachleute...


    nun ja,
    wir kennen die Geräte ja auch nicht in-und-auswendig
    und ich als Mitglied des Foren-Teams tu mich auch ein bissl schwer genau ein Gerät zu empfhlen...wir wollen ja herstellerunabhängig bleiben, nicht das es zu Gerüchten kommt, falls man tendenziell eher zu einem geht und ausgerechnet derjenige mal auf unserer Sponsorenliste auftauscht.


    aber ich hab ja weiter oben mal ein paar Geräte, die bei Dir passen könnten aufgezählt
    Evt lohnt es sich ja mal sich von den zuständigen Vertretern ein Angebot machen zu lassen. Schliesslich ist alle Theorie gut, aber wenn man keinen findet, der vor Ort sich die Sache anschaut und ein konkretes Angebot macht...bringts ja auch nichts
    Das können wir hier dann natürlich gemeinsam auseinanderpflücken, um schönrechnereien auszumerzen.

  • Hey Fire,


    jetzt übertreibst Du aber, wer soll das alles lesen?


    Grüße


    Bruno

    Ich bemühe mich, garantiere aber keine Vollständigkeit und Richtigkeit, Beiträge ersetzen keine Steuer- oder Rechtsberatung!
    Ich Unterstütze den gemeinnützigen Gedanken dieses Forums und dessen gemeinnützigen Verein, der sicher nix gegen eine Spende hat, wenn ihm hier geholfen wurde.

  • firestarter
    Du hast nicht zufällig schon ein paar Bücher zum Thema geschrieben? Wenn nicht, dann würde ich es mir mal überlegen. Deinen Text sollte man im übrigen ganz oben im Forum plazieren bzw. fest verankern, da er sicher vielen Anfängern die richtige Schützenhilfe in diese interessante aber auch komplizierte Thematik eröffnet.


    Also zunächst vielen Dank. Ich werde mir Deinen Text mal intentiv zu Gemüte führen und mich bei eventuellen Fragen nochmal bei Euch melden.


    :-)@@(-:

  • Gibt es Anlagen von Forum-Usern (in ähnlicher Größe) im Bereich Koblenz?
    Wer kennt Firmen, die ich in meinem Bereich bezüglich Beratung/Angebot usw. ansprechen könnte?


    :rolleyes: