BHKW-ler die Goldesel der Netzbetreiber ?

  • Klingt komisch
    und ist auch weniger realistisch.... weil es höchstens Eselchen sind...aber goldig sind sie schon


    Natürlich wär's denen lieber, sie könnten allein ihr Geschäft machen und die nervenden dezentralen Einspeiser aussperren. Mit den Regelungen in der StromNEV haben sie ja auch ein recht wirksamen Instrument.


    ...aber dennoch,
    wenn's schon aufgrund der schieren Winzigkeit des Marktes ist,
    kann man ja recht einträglich ein Nebenerwerb z.B. aus den BHKW-lern erzielen...


    Wie das geht?
    na schaut's Euch an.


    1. das leidige Thema...vermiedenen Netznutzungs-entgelte (vNNE)
    Es ist ehrlich gesagt Schnuppe, wie die NEtzbetreiebr es schaffen zu begründen...fakt ist, dass der Strom der hier eingespeist wird eine Betreiber mit 0,x ct/kwh vergütet wird...und dieser wird in der gleichen Sek dem Nachbarn für 5,5-10ct/kwh verkauft....ist ja recht nett, oder?


    2. und das ist Euch vll. bisher sooo nicht bekannt
    Der Strom wird den Betrieber ja mit dem durchschnittlichen EEX-baseload Preis vergütet.
    Na, wenn es ein baseload-Preis gibt, gibts ja noch anders...genau, den peakload-Preis.
    baseload: 20-8h
    peakload 8-20h
    Interessant wird's ja nun, dass durch die Fördermechanismen, sei es nun der Förderzeitraum...oder auch im neuen mini-kwk-Zuschuss, vom Gesetzgeber her unbedingt hohe Laufzeiten angestrebt werden....
    na geht langsam das Licht auf?
    Wenn ein BHKW wirklich massiv erst mit 5.000h betrieben werden soll, dann ist ja wohl klar, dass selbst wenn der Betreiber es wollte, automatisch auch mal in Zeiten vom peakload einspeisen muss, denn das Jahr gibt nur 4.300 baseload-Stunden her.


    Abgesehen davon, sind die Betreiber eh bemüht (wegen notwendiger Eigenstromnutzung) es dann am laufen zu halten, wenn sie selber Strom bedarfen...diese Zeiten fallen nun wieder sehr gut mit dem Lastverhalten des gesamten Netzes zusammen....also wenn man's in Stundenblöcken verkaufen würde, wär's die rushhour mit absoluten Spitzenpreisen.


    zu den Zahlen:
    peakload-Preis liegt typischerweise 2ct über den baseload-Preis
    wenn man in absolute Spitzen kommt (z.B. diese Woche Dienstag) wären z.B. um 17h glatt 50ct drin gewesen...gut, das ist nicht typisch, aber Tagesspitzen liegen nicht selten so um die 6ct über den baseload-Preis.



    Vielleicht ist das den fantastischen Vier nichtmal bewusst....aber hier ist die Marge für sie glatt besser als bei Atom

  • Hallo Zusammen,


    ich kann Deine ausführungen nur unterstreichen, auch mich nervt es, dass mein eingespeister Strom ins Nachbarhaus fließt und der Bürger dort 10 Cent Netzentgelt zahlt und ich nichts bekommen, aber...............dass habe ich doch gewußt, als ich mich entschieden habe ein BHKW zu betreiben, oder?


    Ich mag es nicht, wenn jetzt geklagt wird über eine "Ungerechtigkeit" über die jeder BHKW Betreiber vorher Bescheid wußte. Dasselbe gilt übrigens auch für die Einspeisung, auch mein Dachs läuft wärmegeführt und speist jetzt auch zu Peakloadpreisen ein. aber auch dies wusste ich vorher, wenn ich das nicht mag, dann hätte ich mir kein BHKW zugelegt |__|:-)


    Viele Grüße


    Bernigo

  • Hallo Bernigo,
    na ja, das ist ja eine etwas merkwürdige Argumentation! Warum soll man sich denn nicht gegen Ungerechtigkeiten wehren bzw. alles so hinnehmen wie es die EVU-Obrigkeit befiehlt! ||_


    In letzter Konsequenz hast du natürlich Recht, - Dem streikenden Milchbauern kannst du sagen: “Warum schaffst du dir denn Kühe an? du wusstest doch vorher, dass die Discounter den Preis bestimmen“,
    aber jetzt hat er halt die Kühe und arrangiert sich mit seinen Kollegen für bessere Preise.


    Das gleiche machen wir hier im Forum :thumbup:



    AxelF


    PS: Du hast das alles so vorher gewusst und trotzdem ein BHKW angeschafft???

    Wikipedia: ICH WEISS ALLES!


    Google: ICH HABE ALLES!


    Internet: OHNE MICH GEHT NICHTS!


    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Moin,


    Zitat

    Ich mag es nicht, wenn jetzt geklagt wird über eine "Ungerechtigkeit" über die jeder BHKW Betreiber vorher Bescheid wußte.

    ich behaupte, dass die wenigsten BHKW-Betreiber vorher Bescheid wussten und auch viele BHKW Betreiber die Zusammenhänge nicht kennen. Bei der Anschaffung hat man weiß Gott andere Probleme als sich damit zu befassen. Die Erleuchtung kommt meistens erst später oder hast du damals so knallhart kalkuliert das die VNNE das Entscheidungskriterium war ?( .



    Gruß
    Tom

  • Hallo,


    da kann ich AxelF und Tom nur zustimmen. Als meine Nr. 1 ans Netz ging hab ich aus Unwissenheit einen Vertrag unterschrieben in dem mir 1,5 Cent für die Eingespeiste kWh bezahlt wurden. Den konnte ich dann erst zum übernächsten Jahresende kündigen um dann erst den Baseloadpreis zu bekommen. Als das Haustier angeschaft wurde hatte ich mir vorher nichtmal Gedanken über die Einspeisevergütung gemacht. Sicherlich aus heutiger Sicht blauäuigig, hätte ich aber mit spitzen Bleistift gerechnet währe die Umwelt auf der Strecke geblieben, ich hätte mir dann keine BHKW´s angeschaft. Ich denke es kann jetzt nicht verwerflich sein wenn wir uns gegen die Willkühr der EVU´s versuchen zu wehren.


    Viele Grüße
    Joachim

  • PS: Du hast das alles so vorher gewusst und trotzdem ein BHKW angeschafft???



    nein, habe ich nicht gewusst, aber das war meine eigene Dummheit und mein Vertrauen in dieverse Vertriebsleute von BKKW die ihr Produkt agressiv bewerben mit Heizkostenfreien wohnen und Kessel die ihr Geld verdienen, so dass man sich mit diesen Fragen nicht beschäftigt, aber dies ist ein anderes Problem.......


    Im Klartext ich bin verschaukelt worden und muss es jetzt aussitzen. Mit all dem heutigen wissen würde ich mir kein BHKW mehr anschaffen. Die Einsparung von Primärenergie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und nicht die von einigen Idealisten die ein BHKW betreiben wollen.


    Aber der Vergleich mit den Bauern hinkt. Hier werden bestehende Preise gedrückt. Beim BHKW sieht es ja genau anders aus, der Baseloadpreis steigt und steigt...........


    Viele Grüße


    Bernigo

  • Hallo,

    Zitat

    ....dass habe ich doch gewußt, als ich mich entschieden habe ein BHKW zu betreiben, oder?


    dass es wohl viele vorher nicht wussten, ist nun wohl geklärt



    Zitat

    Ich mag es nicht, wenn jetzt geklagt wird über eine "Ungerechtigkeit" über die jeder BHKW Betreiber vorher Bescheid wußte.


    Nur weil ich eine Ungerechtigkeit erkenne,
    heisst es ja nicht, dass ich sie nicht benennen darf...und es soll ja keine Jammerei sein, sondern lediglich auf eine Ungerechtigkeit hinweisen, die so sicherlich nicht vom Gesetzgeber gewollt war.
    Im übrigen, bin ich kein Betreiber, so dass mir dass auch komplett am ---na ihr wisst schon wo-- vorbei gehen könnte.
    Trotzdem find ich es nciht gut, da ich bein den BHKWs eine Riesen-Chance sehe.



    Zitat


    Die Einsparung von Primärenergie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und nicht die von einigen Idealisten die ein BHKW betreiben wollen.


    Richtig, es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
    Und ich glaube das was hier an Idealismus gezeigt wird, ist bei einigen nichts weiter, als der Wunsch ihren Anteil an dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe schon heute mitwirken zu wollen.


    Die Einsparung von Primärenegrie wird sich nicht im Neubau neuer Kondens-Kraftwerke lösen lassen.
    Der Gesetzgeber hat ja in Teilen die Bedeutung z.B. der BHKWs erkannt (wenn aus meiner Sicht auch nicht deren tatsächliches Potential) und lässt ---nun nicht mehr ganz gesamtgesellschaftlich--- deren Ausbau durch die Beiträge der Stromkonsumenten decken.


    Das nun die Netzbetreiber ---so überhaupt nicht gesammtgesellschaftlich--- für sich Mehreinnahmen generieren, ohne eine eigene Leistung zu erbringen...das ist ungerecht und gehört auch so benannt. (wenns geht auch an den reichtigen Stellen)


    Der Vergleich mit dne Milchabuaern...nun ja,
    vielleicht gibt es noch treffendere Vergleiche...da aber bei Vielen die vNNE's gesenkt wurden, passt es schon mit einer veränderten Einnahmesituation.


    Bernigo
    tut mir leid, dass Du ein Opfer windiger Vertriebler bsit. Die Versprechen von denen können schon eintreten...leider nciht bei jeden und so ist es schade, dass es bei Dir nicht hinhaut.
    Dein erzeugter Strom ist mehr Wert, als Du bekommst....und deshalb wäre es sicherlich auch aus Deiner Sicht wunschenswerter, wenn die ungerechtfertigten Mehreinnahmen der Betreiber eher in Deine Tasche fliessen würden.
    Dann klappts vll. auch mit der Wirtschaftlichkeit.

  • Hallo,


    prinzipiell ist es doch egal wie sich der Stromverkaufspreis zusammen setzt. Für die sicherlich zu geringen vermiedenen Netznutzungskosten gibt es doch erstmal 5,11 Cent KWK Zuschlag.


    Die entscheidende Frage ist doch, kann ein Betreiber sein BHKW wirtschaftlich betreiben, wenn er den gleichen Preis wie ein EVU beim Verkauf erzielen würde?
    Also wären 11-13 Cent netto ausreichend? Wenn nicht, hängt die Sache auf Dauer am Subventionstropf. Ist dieser nach 10 Jahren leer, hat der Spaß ein Ende.




    Mit freundlichen Grüßen

  • Hallo Fuchs,



    schön Dich in solch einen Beitrag auch mal zu sehen
    ...auch wenn Deine Frage nicht sbedingt zum thema passt


    ...gerne ;)


    Zitat

    Also wären 11-13 Cent netto ausreichend?


    Ich meine JA
    also bei 11 ist es vll. noch knapp, bei 13 schon eher
    ein GasBHKW,
    - brauch so ungefähr (kommt natürlich sehr auf die örtlichen Preise an) 4,5-7ct Brennstoff
    - dann brauchts noch Wartungskosten von 1ct (Turbine) bis rund 3,5ct (bei den motoren) Gerade bei den zweiten, würd ich mir bei entsprechenden Verkaufszahlen auch geringere Vorstellen können
    - dann brauchts noch die Kapitalabschreibung auf die Investsumme...bei Mehrinvestitionen von 20.000 Euro wären das je nach Laufzeit (mit Zinsen) so 6-8ct
    In diesem Punkt wären doch deutliche Kosteneinsparungen zu erwarten, oder? Ich mein...wenn mal eine echte Großserienfertigung gegeben wär.


    Wenn man's zusammenrechnet, wären es also irgendwo 11,5-18,5ct
    und damit doch schon sehr nahe an dem Betrag, der bei gerechter Vergütung zu erzielen wäre
    gerecht?...na ich sag mal EEX...und da nicht nur der baseload Preis, sondern min 50/50 base/peak...wären rund 9ct, dann VNNE in Höhe der NNE...durchschnittlich 7ct...macht zusammen 16ct/kwh
    ....und damit ein wirtschaftlicher Betrieb sogar ohne Subventionen möglich !!!


    Gut, der EEX wird auch wieder runterkommen...ich denk mal so 6ct, aber selbst dann ist es fast drin,
    wenn die Vergütung GERECHT wär...nur gerecht, und nicht subventioniert.


    Die Elemente wie KWK-Zuschlag und vor allem mini-Zuschuss sollten schon noch ein Weilchen gelten, damit die Nachfrage und damit die Herstellerkapazitäten steigen.


    Aber ein in absehbarer Zeit subventionsfreier Ausbau der KWK ist absolut möglich


    ...und dann lieber Fuchs,
    erinner ich mich an frühere Argumentationen von dir...wo wir eigentlich sehr dicht beiander lagen
    ...wenn die Herstellerkosten niedrig genug wären, und einen subventionsfreier Betrieb möglich wäre, ja dann hättest Du auch nichts gegen die BHKWs


    ES IST MÖGLICH

  • Mir wäre diese Vergütung recht.
    Es wäre mehr als ich bisher im Schnitt bekommen habe.
    Ein wirtschaftlicher Betrieb läßt sich so recht einfach realisieren.


    Allerdings könnte man das sogar auf die Spitze treiben.
    Man gründet das berühmte virtuelle Karaftwerk, meldet dieses an der Börse an und bietet 1 MWH Scheibchen an.
    Über das Jahr gerechnet kämen da sehr viel höhere Vergütungen bei heraus,
    den mit diesem Kraftwerk könnte man nicht nur auf die Spitzenbedürfnisse reagieren,
    sondern auch Negativenergie verkaufen.
    Dafür gibt es nämlich auch Geld wenn man auf Zuruf Leistung vom Netz nehmen kann, damit eine Überlastung vermieden wird.
    Dazu sind die großen nur sehr langsam und ineffizient in der Lage.
    Aber Micro-BHKWs können mal eben wegschwitschen und zur Not den Spitzenlastkessel anwerfen.
    Das heißt man erhält eine Vergütung ohne Verbrauchsmittelkosten.
    Heutzutage ist sowas möglich.


    Und so würde sich viel früher ein dickes + auf dem Einnahmekonto zeigen.
    Ich weiß alles Vaporware.
    Deshalb wäre ich ja auch mit 11 bis 13 ct zufrieden (jedenfalls momentan)


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • ...es läppert sich.



    Eines,
    wurde nämlich bisher noch nicht benannt.


    Die VNNE ---wie gering auch immer---,
    sollten dem Betreiber eigentlich auch auf den selbstgenutzten Strom zustehen.
    Denn es spielt physikalisch überhaupt keine Rolle, ob der Strom selber genutzt wird, oder ins Netz eingespeist wird.
    Sobald das BHKW läuft, reduziert es die Netzlast um die Nennleistung des BHKW .


    Taler für Taler... iiii----AAAA


    [Blockierte Grafik: http://www.kk-steinebach.de/cards/goldesel.jpg]
    [Bildquelle: http://www.kk-steinebach.de/]

  • Hallo firestarter,


    wie wird nach Deiner Variante dann die VNNE für den Strom vergütet, welcher durch sparsamen Gebrauch gar nicht erst transportiert und produziert werden muss? Da könnte doch jeder ein Gewerbe anmelden und vom nicht verbrauchten Strom leben.


    Jetzt verstehe ich auch, warum ihr immer den nicht gekauften Strom nochmal als Einnahmen betrachtet. Viel fehlt nicht mehr, dann wird das hier als Dauerwerbesendung anerkannt.


    Übrigens 16 Cent Netto ergeben mit der zur Zeit gültigen Mehrwertsteuer und den Abgaben welcher jeder Stromkunde zahlen muss sowie einer geringen Gebühr für die Nutzung fremder Netze fast 25 Cent pro kWh. Wem willst Du diesen dann nicht subventionierten Strom verkaufen?



    Mit freundlichen Grüßen

  • Wie des öftern beschrieben, frag jemanden der das gelernt hat.
    Der Strom wird ja nicht nicht produziert sondern durch nicht Bezug , da ja dort erst eigenverbracuht wird, nicht bezogen-.
    ich weiß kompliziert.
    Aber Nichts ist nicht Nichts. :verrueckt:


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang