Sitzung des Petitionsausschusses

  • Die nur 10Jährige Förderzeit bei KWK Anlagen ist sicher nicht ohne.


    Nach den 10Jahren kannst Du nur versuchen den Strom an dritte zu veräusern - im EEG ist diese Möglichkeit schon verankert wie schaut es im KWK damit aus???


    MfG

  • jepp filou,


    die Regelungen nach Ablauf der 10-Jahresfrist,
    sind auf jedenfall ein Thema.


    Das is im Gesamtkontext sehr komplex,
    denn eigentlich spielt im Umkehrschluss ja auch in jederlei Hinsicht die 10Jahre eine Rolle...
    Durch diese Regelung schränkt man sehr das Anwendungsgebiet der BHKWs ein,
    denn im Grunde ist man aj gezwungen in 10 Jahren die Lebenslaufleistung der Anlage schon zu erreichen...also wirklich Volllastbetrieb.
    Damit scheiden eigentlich Anwendungen für normalen Heizubetrieb schon voll aus, bzw. nur noch bei einer sehr niedrigen Deckung (vll.30%) sind annähhernd solche Zeiten zu erreichen.
    Damit kommen wir wieder dahin, dass die kleinen Anlagen die man eigentlich bräuchte (und es bisher so kaum gibt...im Bereich der EFHs) nochmals 70% kleiner ausfallen müssten.
    Dies Einschränkung findet sich auch im neuen Invest-Zuschuss wieder, denn wer wirklich seine Heizung damit betrieben möchte, bekommt halt nur 40% (weil gut Dimensionierte Heizung rund 2.000h im Jahr läuft und somit nur 40% der 5.000 erreicht werden)


    Einen verlängerten Förderzeitraum für längere Laufzeiten seh ich persönlcih kritisch
    ...Subventionen sollten ja nur eine Sparte vorran bringen und nicht ewig weiter laufen....sowas verkauft sich auch in der Politik schwer.
    Das einzige was gehn könnte, wär sowas wie: z.B. 20-jährige Laufzeit, bei insgesamt nciht mehr als 80.000 Betriebsstunden....in 80.000 muss man halt den Invest schon längst verdient haben.


    Ich denke, man ist argumentativ auf der stärkeren Seite, wenn man eine gerechtere Vergütung des Stromes einfordert. ...wenn BHKW-Betreiber statt 0,x ct/kwh VNNE vll. 80% der NNE bekommen würden, dass sieht es mit der Wirtschaftlichkeit schon besser aus....und gerecht wär es wohl auch, und dem Steuerzahler kostet es nichts.
    ...anderer Ansatz, wär bestimmt auch bilanzierende Abrechnung
    Alles was eingespeist wird, wird vom eigenen Strombezug abgezogen...bleibt ein Plus, dann muss man halt ganz normal den Strompreis zahlen...ergibt sich ein minus, sollte der Strom einfach vergütet werden (wie, da gibts auch verschiedene Möglichkeiten...so wie bisher, oder nur EEX+gerechter VNNE+Stromsteuer etc, oder auch pausch in höhe %-x von Stromtarif wären denkbar)
    Damit wäre die just-in-time Eigennutzung von Tisch und ein wirtschaftliche Betrieb eher gegeben.
    ...Netz würde kaum belastet, da schon rein statistisch durch die Betreiberverteilung nicht mit negativen Effekten wie bei Wind und PV zu rechnen ist...ganz im Gegenteil, mittelrfristig wäre sogar eine aktive Rolle im Natzmanagment denbar (automatisch abschaltung bei Überschreiten von Freq x und anschalten bei Unterschreitung von freq Y)


    Wie sieht denn die aktuelle Regelung nach 10 Jahren aus?
    Gibts denn immerhin noch eine Abnahmeverspflichtung für den Strom?
    Zu welche Konditionen...alles wie bisher "nur" ohne 5,11ct?


    Hat jemand die Tel. von Gunnar??? da könnt man vll noch was bequackeln

  • Hi,



    Zitat

    Durch den einmaligen Zuschuss von max.7100€ beim Kauf einer neuen Anlage wird nicht der Weiterbetrieb der BHKW

    und auch nicht der Ausbau der KWK gefördert sondern nur der Hersteller der BHKW! Dieser hat die Förderung fast komplett auf seinen Verkaufspreis aufgeschlagen!



    genau so sehe ich das auch. Die Politik hat was Neuanlagen angeht ihre Hausaufgaben einigermassen zufriedenstellend gemacht, jetzt sind die Hersteller gefragt. Es kann nicht sein das mit jeder neuen Förderung die Preise masslos steigen.


    Als brennendes Thema sehe ich auch das Jahr 2012, wenn die ersten BHKW aus dem KWKG fallen. Wenn hier nichts geregelt wird, werden garantiert viele Geräte abgeschaltet werden. Dies kommt daher das mit Werbeslogans ala "Die Heizung die ihr Geld verdient" Geräte in ein und Zweifamilienhäuser gebaut wurden, wo es aber unmöglich ist, innerhalb der 10 Jahre auf eine schwarze 0 zu kommen, geschweige denn überhaupt in die nähe einer 0.


    Auch die Argumentation eines Users in einem anderen Beitrag, das es an den Lohnerhöhungen der Mitarbeiter liegt glaube ich nicht, oder bekommt ihr jedes Jahr 3-5% Lohnerhöhung und das vielleicht sogar zweimal im Jahr ?(
    Ok, das die Rohstoffkosten gestiegen sind hat sicher etwas damit zu tun aber eine solche Preissteigerung wie beim Dachs (habe meinen 2001 nagelneu für 22000 DM also ca. 11000€) gekauft kann ich nicht nachvollziehen. Was kostet der jetzt 7 Jahre später??? Als das KWKG geschaffen wurde sind auch komischerweise die Preise rasant gestiegen. Wurde diese Preissteigerungsrate bei der Berechnung für die Angebote der Kunden berücksichtigt damit man "kostenlos" heizen kann? Ich denke nicht.


    Also müsste der Staat jetzt wieder einspringen das Abschalten solcher Geräte zu verhindern, was im Endeffekt wieder den Herstellern zu gute kommt. Irgendwie ist das ein Teufelskreis ;(


    Ähnlich ist es auch bei PV und Solarthermie.


    Gruß
    Tom

  • erstmal

    Also zu deiner Frage Fire - nach 10Jahren ist Schluss mit Lustig, da kann sich der BHKW Betreiber den Strom in Flaschen füllen. :_:~


    Also da muß auf jedenfall eine "Anschlussregelung" im KWKG her!!


    Was heisst das?
    ...bekommst du nichtmal EEX und VNNE???


    ---------------


    Nun Thematik Subventionen,
    bzw. die hohen Anlagenkosten als Hauptmanko der BHKWs


    Wenn man dich eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung anschaut, dann ist durchaus das Hauptmanko der hohe Anlagenpreis.
    Dafür gibts ja nun seit einiger Zeit einen Bonus auf den erzeugten strom und seit neuem auch den Investzuschuss.


    Klar,
    fingern die Hersteller auch einen Teil dafür ab und schrauben die Preise hoch.
    BHKW-Hersteller bedecken einen absoluten Nischenmarkt, in dem es sicherlich auskömmlich wirtschaften lässt, aber exorbitante Gewinne werden dort bestimmt nicht eingefahren.
    Der Vergleich mit der PV hinkt allerdings,
    denn die Margen die dort erzielt werden sind recht üppig...was hier absolut in Ordnung geht, da diese Gewinne nicht in Dividenden ausgeschüttet, sondern refinanziert werden. Wenn man sich mal bei Q-cells (und co.) umschaut, echt beachtlich wie da jedes Jahr ein neuer Acker mit einer Fertigungshalle bebaut wird.
    Bei den BHKWs ist allerdings der Markt so eng, dass hier der höchstmögliche Preis für die aktuelle Produktionskapazität verlangt wird (macht ja auch aus unternehmerischer Sich absolut Sinn). Allerdings, sind die Margen nun auch scheinbar nicht so üppig, bzw. der MArkt so klein, dass kein etablierter auf die Idee kommt die Kapazitäten deutlich auszubaun. Das kostet ordentlich und der Markt gäbe das anscheinend nicht her. Zumindest ist mir im Bereich der BHKWs nichts mit Wachstumsraten von >40% wie in der PV bekannt


    Also wenn Subenventioen, dann nicht mit der Gießkanne, sondern eher mit eher mit nem C-Schlauch eine richtige Schneise geschlagen...wenn die Nachfrage damit befristet stimuliert werden kann, so dass sich Invest in neue Kapazitäten lihnt, und damit wiederum geringere Stückkosten zu erwarten sidn, dann ist auch mal mit sinkenden Preisen zu rechnen.


    In diesem Zusammenhang ist zu hinterfragen,
    ob die aktuelle Höhe...und vielleicht noch mehr, die Art der fördrung wirklich am sinnvollsten ist.

  • Ich denke, man ist argumentativ auf der stärkeren Seite, wenn man eine gerechtere Vergütung des Stromes einfordert. ...wenn BHKW-Betreiber statt 0,x ct/kwh VNNE vll. 80% der NNE bekommen würden, dass sieht es mit der Wirtschaftlichkeit schon besser aus....und gerecht wär es wohl auch, und dem Steuerzahler kostet es nichts.


    Hallo firestarter,


    genau das könnte auch den BHKW-Betrieb nach Ablauf der 10-jährigen Grundförderung wieder attraktiv machen. Anbei ein paar Darstellungen, die plastisch machen, welche Dimension die bei BHKW-Betrieb vermiedene Netznutzung eigentlich hat. Vielleicht lässt sich damit so mancher Bundestagsabgeordnete überzeugen, der bei allzu viel Zahlen rasch den Durchblick verliert.


    Gruß, maxnicks



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  • Auch wenn die Meinung unbeliebt ist.
    Subventionen Nein!
    Dafür eine klare gesetzliche regelung das eigenerzeugter Strom nicht nur die den Bezugstrom mindert,
    so wie jetzt ab 2009 möglich.
    Sondern als Erweiterung eine klare Freigabe seine Nachbarn über das öffentliche Netz mit an zu schließen,
    und das nicht per Briefmarke so das die Weiterleitung über 10 Meter genau so viel kostet wie nach Timbuktu,
    sondern ein auf einen Umkreis von x auf einen realistischen Nutzungspreis gesenktes Entgelt.
    Die Wartung von 100 Metern Kabel kann keine 6 Ct pro KWHel. kosten!!


    Ferner eine einfache Vergütung der Leistungsvergütung nach 1/4 Std. Werte.
    Gunnar Kastle hat es in seinem Vortrag bereits angesprochen, eine "Pauschalisierung" alle KleinstBHKWs über eine Messung von einer Kontrollgruppe, die Ergenisse die er dargelegt hatte seigen ein Syncronisation über alle Micro BHKWs in dem Lastverhalten.


    Damit wäre ein vernünftige Vergütung gewährleistet sowie die Dezentralisierung und Entlastung des Netzes viel besser möglich.
    Da es sich dann für viele lohnen würde Nahversorgungsnetze zu knüpfen ohne eigene Leitungen legen zu müssen.
    Und bei verteilten Anlagen, kann der erzeugte Strom so an entsprechende Strommehrverbraucher ohne große Wärmelast, verteilt werden.
    Sobald natürlich die Wärmelast im Nahbereich zu gering wird, kommt man da nicht drum herum, allerdings kann man so viel verteilter planen.


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

    Einmal editiert, zuletzt von Bernd der Dachsausbeuter ()

  • Hallo


    ja auf Dauer geht es nur ohne Subventionen. Es kann einfach nicht sein, dass ich für ein schlechtes BHKW durch den großen Energieverbrauch mehr Energiesteuer erstattet bekomme, als beim Betrieb eines sparsamen BHKW . Solange die Höhe der Zuschüsse nach der möglichen Stromproduktion bestimmt wird, werden die Käufer eindeutig auf veraltete Technik gelenkt.


    Gerade was den von vielen erhofften Zuschlag auf den selbst genutzten Strom betrifft, würde dieser den oft propagierten Umweltvorteil endgültig auf Null bringen. Warum sollte der Betreiber den Strom dann nicht auf kurzem Weg über eine Heizpatrone in den Pufferspeicher bringen? Warum soll er sich noch mit dem EVU rumärgern, wenn er auch so für jede kWh die volle Förderung erhält?


    Nein dauerhafte Subventionen sind der Anfang vom Ende. Beispiele dafür gibt es genug.


    Ob aber der ungehinderte und subventionsfreie Zugang zum örtlichen Stromnetz die Probleme lösen würde, möchte ich bezweifeln. Selbst wenn mich die Durchleitung nur 1 Cent pro kWh für die Netznutzung kosten würde, lägen meine Erträge um die 10 Cent netto pro kWh.


    Beispiel: Da natürlich auch der Stromempfänger etwas von der Sache habe möchte, verlange ich als Preis 19 Cent pro kWh. Von diesen 19 Cent gehen etwa 40 % für Mehrwertsteuer, EEG-Gesetz, KWK-Umlage, Konzessionsabgabe ab. Bleiben netto 11,4 Cent. Davon den einen Cent für die Durchleitung abgezogen, verbleibt ein Verkaufspreis von netto 10,4 Cent pro kWh. Würden diese 10 Cent wirklich alle Kosten für Brennstoff, Wartung, Reparaturen,Tilgung und Zinsen decken? Ich glaube nicht.



    Mit freundlichen Grüßen

  • Zitat

    Auch wenn die Meinung unbeliebt ist.
    Subventionen Nein!


    Warum unbeliebt,
    so wie ich das sehe, sind gerade hier in diesem Forum eine Menge Prakmatiker, die es auch so sehen.


    Subventionen,
    dürfen nur dazu dienen eine Sache marktfähig zu machen...das lang-, oder auch mittelfristige Ziel muss eine wirtschaftliche, ohne Subventionen auskommende Branche sein.


    Und da haben die KWK-ler eigentlich sehr gute Chancen...sogar ganz kurzfristig.


    Im Grunde genommen splittet sich die Thematik doch in 2 Felder,


    1. das ist der reine Betrieb des BHKW
    Im reinen Betrieb spielen ja die Anschaffungskosten keine Rolle mehr (ja ja, Erklärung kommt noch)
    Posten sind Ausgaben:
    -Man hat Brennstoffkosten
    ...die variieren natürlich von der Art, Region usw...die liegen irgendwo bei 5-7ct (ohne Energiesteuer)
    - Wartungskosten von knapp 4ct (Gasmaschinen) bis 9,x (Pöler)....zumindest so als Hausnummer
    Diese sind sicherlich auch aufgrund des kleinen Marktes recht hoch
    explizite Reperaturkosten (gerade bei längerer Laufzeit sind nichtmal bei)
    KOSTEN von ca. 9-16ct/kwh el
    Posten der Einnahmeseite sind
    - keine KWK-Vergütung, denn es soll ja eine Rechnung für subventionsfreien Betrieb sein
    - EEX-Preis, der immo recht hoch ist
    langfristig geh ich von einer EEX-Entwicklung aus, die auf jedenfall mit den Brennstoffkosten Schritt hält....sagen wir mal 6ct (glättung des letzten Jahres)
    - VNNE von sagen wir mal rund 1ct
    - Preisvorteil der Eigennutzung...nun wird's sehr speziell auf die örtlichen Gegebenheiten... na bei einer Eigennutzungsquote von 50% vielleicht 2-5ct/kwh
    EINNAHMEN also von rund 9-12ct/kwh


    ...macht also zusammen entweder gerade so einen kostenneutralen Betrieb möglich, oder halt Verluste von bis zu 7ct/kwh el


    und hier stellt sich nun die Frage,
    wie ein wirtschaftlicher Betrieb möglich ist
    ...und mit wirtschaftlich mein ich nicht gewinnorientiert, denn was wir in Deutschland nicht brauchen sind 37mio BHKW-Betreiber, die ein Gewerbe anmelden, sondern 37mio bisherige Heizungsbetreiber, die sukzessive auf kostenneutralen BHKW-Betrieb umstellen...zumindest teilweise.


    Wie könnt man nun die Differenz vn 0-7ct/kwh el decken?
    ...welche Bestandteile spielen hier eine Rolle?
    Da stolpert man automatisch auf die VNNE...Im Niederspannungsnetz hat man Netzkosten von rund 5ct/kwh...und als BHKW-Betreiber bekommt man nur 1ct???
    Wenn allein dieses gerecht vergütet würde, käme man schon Kosten von minus 4ct bis plus 3ct pro kwh el
    ...also bei manch Anlagen ein Gewinn, bei manchen halt Verlust
    ....aber mit diesem Wert könnten viele schon prima leben, und das ganze subventionsfrei


    Weitehin macht die Abrechnung erhebliche Umstände...sowohl beim Betreiber,
    als auch beim Netzbetreiber (!!! mein Nachbar ist in seinem Konzern dafür zustänfdig...und es verursacht tatsächlich enormen Aufwand die KWK und EEG Umlagen zwischen den 180 EVUs in seinem Netzgebiet, tausenden Anlagenbetreibern...udn zusammen mit den anderen Netzbetreibern...wegen Lastenausgleich...sauber abzurechnen)


    Wenn man hier eine bilanzierende Abrechnung einführen würde,
    - würde das Aufwand für die BHKW-ler ersparen
    - enorme Abrechnungen bei den Netzbetreibern ersparen
    - und sogar die Einnahmesituation bei den BHKW-lern verbessern, durch höhere Eigennutzung.


    ein wirtschaftlicher Betrieb wäre also schon heut absolut subventionsfrei umsetzbar !


    der ander Weg mit Direktvermarktung wäre auch denkbar,
    allerdings in meinen Augen auch recht bürokratisch und auch weniger lukrativ, da auch auf dem Weg zum Nachbarn Konzessionsabgaben NNE usw. fällig wären.
    ...dennoch, als Möglichkeit bestimmt erwähnenswert.


    nun wird der Text schon wieder lang, aber auf


    -------------------


    den 2 ten Punkt muss man auch eingehen.


    Während der reine Betrieb schon absolut wirtschaftlich zu machen wäre,
    ist im Gesamtkontext die Wirtschaftlichkeit stark von den Investitionskosten abhängig.


    ...und die sind bei einem BHKW nicht gerade billig,
    was in einem vollkommen unterentwickelten Markt liegt.
    Die Absatzzahlen in Deutschland betrug in den letzten Jahren bei den Klein-BHKWs gerad mal ca. 6.000 Einheiten.
    ...und das, wo im Jahr ca. 700.000 Heizungen saniert werden, wo prinzipiell bei den meisten ein BHKW-Betrieb denkbar wäre.


    Über eine Kleinserienfertigung (wie bei senertec) oder sogar Auftragsarbeiten (soll z.B. bei Giese so sein) kommt der Markt noch nicht hinaus.


    In einer Großserienfertigung sind durchaus Preise denkbar, die im Vergleich zu herkömmlichen Kesseln kaum höher liegen dürften
    ...als Bsp. bekommt man einen VW, oder Opel-Motor bei entsprechenden Stückzahlen schon unter 3.000 €
    Generator unter 2.000 € ...bissl Regler usw...und know how für die Entwicklung....macht in Serie garantiert ein Stückpreis von deutlich unter 10.000€.


    Wie könnte man nun den Markt stimulieren,
    dass mehrere Hersteller in eine Großserienfertigung investieren und zusammen vll. 100.000 einheiten im Jahr produziert werden?


    Dazu gebe es ein unendliche Fülle von Vorschlägen (in wieweit diese machbar wären...lass ich mal offen)
    a.) sehr hohe Subventionen, auf den erzeugten Strom, so dass sich ein Betrieb schnell lohnt und somit die Nachfrage steigt
    Würde wohl zu langfristig hohen Kosten führen
    b.) höhere Investkostenzuschüsse, so dass der Anlagenerwerb nicht mehr kostet, als ein herkömmlicher Kessel
    würde vermutlich kurzfristig zu sehr hohen Kosten führen
    c.) gesetzliches Vorgaben, die ein BHKW-Einsatz fordern
    Das würde wohl zu heftigen Kosten bei Eigenheimbesitzern und Vermietern führen
    d.) eleganter gesetzliche Vorgaben...z.B. in einem erneuerbaren Wärmegesetz. Dies könnte vorgaben machen, wie min. 50% aus regenerativ und/oder BHKW
    Da selbst fossile BHKW's ählich ökologisch sind, wie echte regenerative, wäre dies vertretbar.
    Solch eine Vorgabe sollte zwingend auch für Sanierungen vorliegen, da hier das größte Potential herrscht.
    Allerdings, wären auch hier die Kosten nicht ohne für Anlagenbesitzer.
    e.) oder auch eine ganz andere Idee (klingt verrückt, aber m.E. sehr effektiv)
    "Der erste Herstller, der binnen Jahresfrist 20.000 Einheiten in D installiert, bekommt 500mio€ cash, der zweite 300mio, der dritte 200mio"
    Klingt kurios, aber das würde dazu führen, das tatsächlich die Herstellerkapazität auf min. 20.000 Einheiten pro Hersteller steigen. Es würde effektiv auf diese Stückzahl einen Zuschuss von 25tsd€ für den ersten, bzw 15/10tsd€ für den zweiten und dritten bedeuten. Dies ist sicherlich eine Summe, für den sich eine Investition in neue Fertigungsstätten lohnt.
    Vorteil: die Kosten wären einmalig und durchaus moderat...1mrd ist nicht viel mehr als die bisherige Deckelung (pro Jahr!) vorsieht und wär halt wirklich einmalig....und im Vergleich zu den Summen, die aktuell woanders fliessen geradezu ein Schnäppchen. Erst recht in dem Hinblick, dass gerade die Automobilhersteller mit Ihrem know how und den immer größer frei werdenden Kapazitäten hier durchaus ein zweites Geschäftsfeld aufbauen könnten.
    Da der Invest in die Fertigungsstätten schon durch den Verkauf der ersten 20.000 Einheiten schon abgeschrieben sein sollte und man eine echte Serienfertigung hätte, dürften die Preise mächtig purzeln. Eine laufende Förderung nach KWKG aus den erzeugten Strom(vorraussetzung gerechte Vergütung...s.o.) oder direkte staatliche Zuschüsse wären bestimmt nicht mehr von Nöten.
    Ich selber hab mal an einem Fabrikaufbau mitgewirkt und weiss, dass man selbst in neuen Technologien sowas in 2 Jahren hochziehn könnte.
    f.) oder ganz ander Ideen.


    persönlich,
    finde ich den pkt e.) am verrücktesten, aber dennoch am überschaubarsten. Gekoppelt mit der Variante d.) die dann durch die gesunkende nicht mehr so kritisch zu betrachten wäre....mein absoluter Favorit.


    -------------------


    Die aktuellen Förderungen,
    sind in meinen Augen gut, aber nicht ausreichend um wirklich einen Ausbau der Fertigungskapazitäten der Hersteller auf Großserienniveau zu bringen...und damit eine Senkung der Anlagenpreise zu bewirken.


    der aktuelle Förderzeitraum beträgt 10 Jahre,
    - d.h. das man in dieser Zeit die Mehrinvestitionskosten im Vergleich zu einer konventionelle Heizungsanlage rauszuholen hätte. Bei einer Anlagenlebenswahrscheinlichkeit von 50.000-80.000 Betriebstunden bedarf es somit einer jährlichen Laufleistung von mindestens 5.000 Stunden.
    - nicht selber genutzter Strom, kann nach bisheriger Regelung (siehe Rechnung oben) im besten Fall kostenneutral ohne Subvention ins Netz eingespeist werden....der realistische Fall ist sogar Verlustbringend (wenn keine kwk-Vergütung). Mit KWK-Vergütung ist es in den meisten Fällen dann gerade so kostenneutral, bzw minimal-gewinnbringend, so dass der verkaufte Strom keinen Anteil zur Abschreibung der Investkosten beibringen kann.
    Demzufolge kann nur der eigengenutzte Strom einen Anteil zur Investkosten-Abschreibung leisten. Da dieser aus technischer Sicht nur zeitgleich mit der Erzeugung genutz werden kann, sind auch hier sehr hohe jährliche Laufleistungen von nöten
    - der neue Investkostenzuschuss für mini-kwk-Anlagen ist grundsätzlich zu begrüßen,
    allerdings gibt es diesen in voller Höher ebenfalls erst bei Laufleistungen von mindestens 5.000 Stunden/Jahr
    - die Förderung des erzeugten Stromes per KWK-Zuschlag in Höhe von 5,11ct,
    führt deutlich zu einer Verbesserung der Situation, aber dennoch sind hohe Laufleistungen unumgänglich


    RESÜMEE: Um die höheren Investitionskosten einer KWK-Anlage wieder einspielen zu können, sind hohe Laufleistungen unumgänglich


    Wie ist der Stand in Sachen BHKW , wenn Heizungen ersetzen sollten?
    Eine gut dimensionierte Heizungsanlage läuft nur 2.000 Stunden im Jahr, d.h. dass ein BHKW nur Sinn macht, wenn es einen Teil von 30-50% der Heizleistung erbringt (damit hohe Laufleistungen des BHKWs >5.000 h ermöglicht werden)


    Heizungsanlagen in typ., neuere Einfamilienhäusern haben eine Nennleistung von unter 10kw thermisch
    Für eine hohe Laufleistung wären somit BHKWs mit einer thermischen Leistung von lediglich 3-5kw von Nöten.


    Solche Geräte sind bisher nicht am Markt verfügbar und auch mittelfristige Ankündigungn der Hersteller gehen eher von Leistungen deutlich über 5kw aus.
    ...d.h., dass der Markt der EFHs, aber auch gut sanierter MFHs weitestgehend unerschlossen bleibt.


    Praktisch kann die nachfrage nur aus Objekten mit hohem Energiebedarf und nur einer Deckung eines kleinen Teils dessen zur einer Stimulierung der Nachfrage führen. Sicherlich wird dies in gewissen Maße auch eintreten, jedoch wird diese m.E. nicht zu einem deutlichen Kapazitätsaufbau bei den Herstellern führen, so dass nicht mit preisdämpfenden Faktoren bei den Anlagenpreisen zu rechnen ist.
    Um die angestrebten 25% KWK-Strom-Anteil zu erreichen, werden die momentanen Förderinstrumente aus meiner Sciht nciht reichen.

  • Zitat

    aber falls, was sollte Eurer Sicht angesprochen werden
    - evt. die nicht nachvollziehbare (unzureichende?) Vergütung der VNNE ist die Abkürzung für vermiedene Netznutzungsentgelte.
    - evt. Einspeisemöglichkeiten mit salidierenden Zählern (ja, ja...geht nicht...öhm, bilanzierende Abrechnung mein ich)
    - ???

    Da das KWK-Gesetz so äußerst kompliziert geworden ist, die Politiker selbst nicht mehr durchsteigen, und BHKW-Einsteiger durch dieses Gesetzt eher verunsichert werden und sich von diesem Markt fernhalten werden, solltest Du auch die unbürokratische und leicht zu handhabende Möglichkeit eines saldierenden Zählers oder wenigstens bilanzierte Einspeisung, ansprechen.


    Wenigstens für Kleinst-BHKWs unter 15 (20) kW sollte diese Variante diskutiert und verabschiedet werden. Für diese Fälle könnte man dann auch ganz auf den KWK-Bonus verzichten.


    Grüße von Fritz

  • Am gerechtesten wäre wenn der verkaufte Strom zum allgemeinen Strompreis des örtlichen Versorgers vergütet würde und fertig 8)
    Denn physisch wird der eingespeiste Strom ja eh beim nächsten Nachbarn verbraucht.
    Als Entschädigung darf der Netzbetreiber zu Spitzenlastzeiten wenn der Strompreis an der EEX besonders hoch ist die privaten BHKW per Rundsteuersignal(über das Stromnetz) hochfahren bzw.zuschalten.

  • Hallo liebe Leutz,


    natrülich erfahrt Ihr als erste, wie es da so gelaufen ist


    also erstmal,
    die Sitzung des Petitionsauschusses sieht so aus....
    an einem Großen runden Tisch sitzen die einzelnen Mitglieder des Ausschusses....fein säuberlich nach Fraktionen getrennt....pro Fraktion 1-3 Leute
    Weiterhin sitzen Regierungsvertreter mit am Tisch, also in diesem Fall inspesondere parlamentarische Staatssekretäre von Bundesministerium f. Finanzen und die der Wirtschaft....und deren Fachleute, wie z.B. Abteilungs/Referatsleiter.
    ...interessant, dass mein Lieblingsterrier der Politik auch dabei war....Peterchen..als Pfarrer Hintze ;) Hatte mich schon gewundert, wo der abgeblieben ist, aber als parlt. Staatssekretär lässt sichs bestimmt auch leben.


    Die Petenten (heute waren es insgesamt...7-9 Themen) werden nacheinander aufgerufen und setzen sich mit an den Tisch. Dann hat der Petent 5min Zeit sein Anliegen zum ausdruck zu bringen und Fragen, an die Vertreter zu stellen.
    Nun ja, Fragen ist so ein ding, da man mit der Petition ja eigentlich ein anliegen/Forderung hat. Also muss man das Teilweise eleganter gestalten....die Fragen müssen eigentlich in den 5min alle mit rein, da man eigentlich danach nicht unbedingt mehr zu Wort kommt.
    Ist man fertig, dann gibt es bei Bedarf Wortmeldungen der einzelnen Abgeordneten (Petitionsausschussmitglieder)...Diese Stellen diese Fragen i.d.R. an die Regierungsvertreter und auch wenn der Ausschuss nicht mit politischne statements aufwarten kann, merkt man deutlich die Interessen der einzelnen Fragesteller.
    Die Fragen werdn beantwortet...wenn man Glück hat, bekommt man selber eine Frage und kann nochmals passend ein statement abliefern.


    Nun zu meiner (ich hoff auch in Eurem Interesse) Petition
    ich war supernervös...hab wie immer zu schnell gesprochen(wer mich kennt, weiss was ich meine)...und mich immerhin nur selten verhaspelt.
    Ich stellte gleich zu Beginn klar, dass die Petition so nur noch geringen Bestand hat (zur Erninnerung, sie ging gegen dei Absenkung der Sätze wie im Entwurf 07 vorgesehn), aber ich gerne die Gelegenheit nutzen möchte um auf einzelne Punkte einzugehen.
    - Ich lobte, dass die Sätze nicht abgesenkt wurden, und sogar punktuell eine Verbesserung erkennbar ist.
    - lobte, dass der Investzuschuss eine gute Sache ist, aber er m.E. auch Wünsche offen lässt.
    - Stellte klar, dass nach Ende der 10 Jahre kein Betreiber ein BHKW noch wirtschaftlich betriebn kann
    - Erwähnte, dass eine andere Vergütung der VNNE dringend geboten wäre und dies den Weiterbetrieb, aber auch dem Ausbau sehr hilfreich entgegenkommen könnte
    - zeigte, dass es weniger bürokratische Abrechnungsvarianten z.B. über bilanzierende Abrechnungen geben könnte
    - natürlich die ganzen Vorteile der KWK
    - fragte speziell nach, was die Steuerungerechtigkeit soll
    - etc. pp


    Dann war die Zeit auch längst um und die Mitglieder konnten Fragen stellen
    - eine kam von Fr. Binder (grüne) direkt an mich zurück, ob ich mit Zuschüssen eine Herstellerförderung meine. Keine Ahnung, ob sie es falsch verstanden hatte, oder sie mir sogar helfen wollte
    ...meine Antwort konnt ich natürlich nochmals deutlich betonen, dass ein Investzuschuss nicht der Hersteller bekommen sollte, sonder der Betreiber und dieser nur der Nachfragebelebung dient, bis ein Markt in nennenswerten Stückzahlen geschaffen ist
    - eine andere Nachfrage weiss ich gar nicht mehr genau, aber bei der Gelegenheit konnte ich noch eine kleine Kritik am Invest-Programm anbringen...in punkto Planungssicherheit. Bevor ein Hersteller große Investitionen tätig, brauch er Planungssicherheit, dass diese sich auch z.B. 5 Jahren auszahlen, deshalb wäre es wünschenswert, wenn in diesem pkt nach den ersten Erfahrungen Planungssicherheit gegeben würde
    - eine weitere Frage von Fr. Binder, ging in die Richtugn Büroktaie, wo ich nochmals richtugn bilanzierende Abrechnung, bzw. andere Varianten erwähnte
    - das Thema VNNE und Co wurde leider nicht explizit nachgefragt...sehr ärgerlich


    - meine "echte" konktrete Frage wurde auch direkt vom Vertreter des Finanzministeriums beantwortet
    ...die Frage, warum es unterschiedliche steuerliche Ansichten gibt


    Das Thema war offensichtlich bekannt und hier möcht ich Euch ein wenig Hoffnung machen
    Die Referate des Bundes und der Länder hocken wohl schon zusammen um da eine einheitliche Linie zu finden. Es gibt noch keine Entscheidung, aber er hat durchblicken lassen, dass es eher in die Richtung der bayrischen Verfahrensweise geht. Also könnte es durchaus passieren, dass zukünftig alle Einnahmearten eine BHKW voll Vorsteuerabzugsberechtigt werden.....wie gesagt, die Mühlen mahlen langsam und ohne Garantie...aber bissl Hoffen wird ja wohl erlaubt sein.


    So,
    dass war's ja dann auch ...falls mir noch was einfällt meld trag ich es nach



    ...der weitere Weg,
    Der Ausschuss setzt sich nochmals zusammen und stimmt dann über dies oder jenes ab
    ...die aktuelle Petition, wird sicherlich so abgelehnt, da ja die Maßgabe "keine Abenkung der Sätze" bereit durch die Novelle erfüllt wurde.
    Dennoch bleib ich am Ball...und ihr könntet ja auch vll. mal was zu denne mailen.
    Eine komplett andere Struktur, ist sicherlich im Moment nicht denkbar, da hier ja wieder eine komplette Novelle durchlaufen werden müsste (dauert ja auch ewig)
    ...aber vielleicht könnten wir ja doch noch auf gewisse Punkte einfluss nehmen.
    Ich sag mal VNNE...steht so im Gesetz, dass es Vergütet werden muss...nichts über die Höhe, und wenn hier über einen anderen Weg, ausserhalb des Gesetzes die Höhe auf ein ordentliches Niveau gestemmt werden könnte, hätts doch was.



    alles in allem,
    weiss ich nicht wie es gelaufen ist....gerade wegen meiner Nervosität
    ...aber vll. war es gar nicht so schlecht, denn irgendend ein Abgeordneter meinte beim Verlassen des Saales...hach komm, war doch voll okay und ohne Deinen Hinweis der Nervosität hätt's keiner gemerkt.



    Also,
    mal schaun was wird...aber immerhin ein Fünkchen Hoffnung in einem Teilgebiet konnt ich mit heim bringen

  • Hallo firestarter,


    ein herzliches Dankeschön für deinen Einsatz bei der Sitzung des Petitionsausschuss :aok:


    ....und wie du das so beschrieben hast, hast du dich echt klasse eingesetzt und super geschlagen. :hutab:


    AxelF

    Wikipedia: ICH WEISS ALLES!


    Google: ICH HABE ALLES!


    Internet: OHNE MICH GEHT NICHTS!


    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Hi Fire,


    das mit dem Nervös kenne ich doch irgendwo her _()_ :D


    Jedenfalls war jemand Präsent der Ahnung hat, da bleibt bestimmt was hängen bei dem ein oder anderen Abgeordneten :thumbup:


    Was haben denn die anderen so vorgebracht?



    Gruß
    Tom