BHKW für neues 2-Familienhaus ?

  • Hallo BHKW-Gemeinde


    Lese mich jetzt auch schon einige Tage hier durch - wie manch anderer bin ich jetzt komplett
    verwirrt - das hat wohl mit dem geballten Fachwissen hier zu tun.


    Jetzt aber zu meiner Frage - Lohnt sich ein BHKW für ein 2-Familienhaus. Wir beginnen in einer Woche mit dem
    Neubau, werden selbstverständlich eine sehr gute Dämmung vornehmen, ein Wohnung wird 115 m², die zweite
    93 m² haben. Warmwasser über Heizung oder nicht ist noch offen. Das Dach wollen wir eher nicht mit
    einer Solaranlage "verschandeln" - Typ Stadtvilla.


    Irgendwelche Verbrauchswerte liegen natürlich noch nicht vor!


    Und ich habe jetzt gelesen, dass es seit 1. September einen doch nicht gerade geringen, staatlichen
    Zuschuss geben soll - im Schnitt um die 7.000 €.


    Was soll ich tun? Besten Dank jetzt schon.



    Gruß


    Freundchen

  • Moin Moin und herzlich Willkommen im Forum.


    Also Du hast Dich schon eingelesen im Forum? Na denn ist Dir ja klar das wir unbedingt Zahlen brauchen, die Wohnfläche ist zwar ein Anfang reicht aber nicht.
    Wenn es ein Neubau ist muß es doch nen Planer/Architekten geben, der sollte aufs kilo genau den Energiebedarf des Hauses ermitteln können (KFW40,KFW60 etc). Zumindest Heizungsseitig sind das verlässliche Zahlen, WarmWasser und Strom ist stark von den Bewohnern und Ihren Gewohnheiten abhängig - aber auch da gibts Faustformeln.
    Wenn Du sowieso zum Planer gehst dann bring gleich mal in Erfahrung ob ne Gasleitung anliegt und wie es mit dem Platz für BHKW (pauschal 2x4meter im Heizungsraum) und nem 1000-1500Liter Pufferspeicher ausschaut.
    Das Du dein Dach nicht "verschandeln" willst ist Deine Entscheidung - allerdings muß man knallhart sagen das die Sonnenenergie kostenlos verfügbar ist und damit die einzige Energieform ohne vorprogrammierte Preissteigerung!!


    Grüsse aus dem schönsten Freistaat der Welt |__|:-)

  • Hallo Freundchen,
    zunächst mal herzlich willkommen hier im Forum!


    Wir beginnen in einer Woche mit dem
    Neubau, werden selbstverständlich eine sehr gute Dämmung vornehmen, ein Wohnung wird 115 m², die zweite
    93 m² haben.


    Damit ist das Haus noch etwas kleiner als meines, am Rande der Eifel wird es zwar etwas Kälter sein als hier am Rhein, dafür steht mein Haus ganz frei, und es ist da Bj 1986, natürlich wesentlich schlechter isoliert!
    Damit solltest Du eigenlich mit WW so mit 3-4000 Ltr. Öl auskommen! (Ist reine Schätzung, mehr müßte dir der Planer sagen können)
    Damit wären wir bei einem BHKW der Dachsgröße bei (nur) ca. 2000 Betriebsstunden, ich würde sagen das lohnt sich wirtschaftlich eher nicht! |__|:-)


    Und ich habe jetzt gelesen, dass es seit 1. September einen doch nicht gerade geringen, staatlichen
    Zuschuss geben soll - im Schnitt um die 7.000 €.


    Tja, da liegt der Haase im Pfeffer, die volle Förderung gibt es erst ab 5000 Bth/a, bei so 2000 Betriebstunden gibt es nur 2/5 der max. Förderung.
    Für den Förderantrag muß die jährliche Laufzeit vorher mit einem zugelassenen Simulationsprogramm berechnet werden.


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Hi und willkommen im Forum.


    Dein Planer müsste dir eigentlich sagen können was dein Haus in Zukunft an Energie verbraucht, denn er muss ja auch den Nachweis erbringen ob das Haus die ENEV einhält.


    Bei ca. 200m² dürfte dein Haus demnach nicht mehr als 1500L Heizöl benötigen. Damit stirbt leider jegliche Wirtschaftlichkeit beim Einsatz eines BHKW . Als Alternative sehe ich da nur das Whispergen . Dafür benötigst du einen Gasanschluss. Das Teil macht 1 KW elektrisch und 7,5KW thermisch und für Spitzen sogar 12KW thermisch. Alles andere ist zu groß für einen Neubau. Schau dich mal bei AEM in Heek um, die verkaufen die Teile ab nächstem Jahr ;)


    Gruß
    Tom


  • Was soll ich tun? Besten Dank jetzt schon.


    Bevor man sich jetzt schon in Detailfragen verkünstelt - liegt im Haus ein Erdgasanschluss? Falls nicht, besteht die Option eines Flüssiggastanks?


    Mit Heizöl bzw. Pflanzelöl als Brennstoff sehe ich eher schwarz. Die verfügbaren Anlagen (insbesondere der Dachs) sind IMHO für einen 200 m² Neubau deutlich zu groß. Neben dem schon genannten Whispergen ist auch die Dampfmaschine von http://www.otag.de eine Option. Bei einem Erdgasanschluss hat man eine höhere Anlagenauswahl und hier bahnt sich auch ein Aufblühen der verfügbaren Technologiematrix an.


    Wenn die Stadtvilla schon von der passiven Architektur gut entworfen wurde (Südausrichtung!) kann man das Dach auch noch nachträglich mit Paneelen bepflastern. Ich bevorzuge mittlerweile die Photovoltaik, weil das im Gesamtenergiesystem besser harmoniert (PV im Sommer, KWK im Winter). Wegen den Kosten scheint das Potential auf die Gridparity (~20 ct/kWh) auch in Deutschland bis 2020 erreichbar.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Hi Gunnar,


    Zitat

    Ich bevorzuge mittlerweile die Photovoltaik, weil das im Gesamtenergiesystem besser harmoniert (PV im Sommer, KWK im Winter)

    im Winter). genau das predige ich schon seit Jahren, aber irgendwie wollte es bisher keiner so richtig verstehen :sehrgut: :imsohappy:



    Grüße
    Tom

  • erinnere mich da an ein Telefonat mit Dir vor schon sehr langer Zeit.
    Ich würde das auch gerne machen, aber bei mir geht das leider nicht. Dort wo ich PV habe, ist der Einsatz für BHKW noch nicht sinnvoll (evtl. nach Umnutzung in 2-3 Jahren) und da wo ich BHKW habe, ist die Dachfläche ungeeignet.


    Grüße


    Bruno

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