Lohnt sich für uns ein BHKW??

  • Hallo zusammen,


    ich bin Eigentümer eines Wohn/Geschäftshauses in dem 9 Personen leben und sich desweiteren eine Werkstatt befindet. Der Stromverbrauch beläuft sich monatlich auf ca. 280 Euro, die Heizkosten (Gas) auf etwa 455 Euro monatlich. Baujahr 1996.


    Das 20 Meter lange Gebäude hat eine Dachfläche ziemlich genau nach Süden ausgerichtet mit einer Dachneigung von 22 Grad. Standort Nähe Nürnberg, Bayern.


    Noch zu erwähnen ist, dass das gesamte Gebäude über eine Fußbodenheizung mit ca. 32 Grad Vorlauf verfügt, außer 4 Zimmer (normale Heizkörper) und die Werkstatt (Warmwasser-Heizgebläse). Dazu sind noch ein Holzkachelofen und ein Holzkaminofen in den zwei Wohnungen vorhanden.


    Nun denke ich über die Anschaffung einer PV Anlage nach, würde diese allerdings gerne mit einer Wärmepumpe kombinieren.


    Das war mein Plan! Bis sich ein Heizungsbauer das Objekt ansah und mich zum ersten Mal mit einem BHKW konfrontierte.


    Sein Vorschlag: Das Dach mit PV Modulen eindecken und anstelle einer Wärempumpe ein BHKW einbauen. Und zwar ein gasbetriebenes - was sich ja anbieten würde, da der Gasanschluß sowieso schon vorhanden ist. Allerding will er unseren Gasheizkessel verschrotten und an dessen Stelle ein BHKW einbauen. Seiner Ansicht nach würden dadurch die laufenden Gaskosten merklich bis drastisch reduziert.


    Kosten der Planung circa 40.000 Euro für die PV Anlage und nochmals 40.000 Euro für das BHKW( alles nur überschlagene Zahlen, die genaue Berechnung steht noch aus).


    Die Anschaffungskosten sollten ursprünglich 50.000 Euro nicht übersteigen und bis zu 100 % finanziert werden.


    Nun zu meinen Fragen:


    -gibt es überhaupt eine vernünftige Kombination PV/Wärmepumpe oder doch PV/BHKW oder einzel oder garnix?


    -rechnet sich so ein Vorhaben unter Berücksichtigung einer möglichen Vollfinanzierung überhaupt?


    -was kann ich an monatlichen Ersparnissen für Strom bzw. Warmwasser/Heizungsunterstützung erwarten?


    -In welcher Größenordnung liegen die staatlichen Zuschüsse in etwa? Der Heizungsbauer sagte was von 7.000 Euro Zuschuss für ein BHKW .


    -hat jemand von euch so eine Kombination, bzw. Erfahrungen?


    -kann es sein, dass meine voll funktionstüchtige Heizung soo viel mehr Gas verbraucht als ein BHKW und sich die immensen Anschaffungskosten zeitnah rechnen??


    Da ich bereits selbständig bin, würde in meinem Fall das "sich selbständig machen" entfallen, außerdem könnte ich die Anschaffungskosten steuerlich absetzen.




    Vielen Dank für euere Antworten


    Don Schnarcho

  • Hallo Schnarcho


    Die Photovoltakanlage, na gut da ist Tom der Fachmann und gibt seinen Senf dazu.


    Eine Wärmepumpe, in meinen Augen nicht so ganz der Brüller.


    Ein BHKW na klar, das passt schon auf den ersten Blick.


    Den alten Kaessel verschrotten , nein den brauchst du noch als Backup (Spitzenlastkessel) , oder wie schlimm ist er im Zustand hat er schon Flüssigkeitverluste, ist er inkortinent, wie sieht es mit dem Feuerungstechnischenwirkungsgrad aus?


    Wie alt ist er denn.


    Du hast deine Ernergiemengen leider in € benannt das macht eine Berechnung schwierig, besser du beschreibst sie uns in Kwh dann haben wir Zahlen mit denen man rechnen kann.


    Du siehst es gibt auch andere preiswertere Ansätze 50K€ ist schon ein halber Neubau im Rohbauzustand.


    Ps. Lohnt sich ein BHKW das ist hier die häufigste gestellte Frage. Antwort wo es hin passt, ja.


    Bei sieht das schon so aus, nur welches, da hänngt von der Leistung ab daher brauchen wir die Energiemengen in Kwh.

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • Danke GB1530 für die schnelle Antwort,


    also der Gesamtverbrauch Gas beträgt so um die 90.000 - 100.000 kWh/Jahr,


    der Stromverbrauch so circa 15.000 kWh/Jahr.


    Der momentane Gasheizkessel ist 12 Jahre alt, funktioniert einwandfrei und macht auch beim Schornsteinfeger keinerlei Probleme.


    Besagter Heizungsbauer sagte aber nix von Parallelbetrieb BHKW - jetziger Heizkessel, sondern von Ersetzen! (würde ich eigentlich nur ungern tun, da der Heizkessel treu seinen Dienst verrichtet)


    Grüße


    Don Schnarcho

  • Hallo Don Schnarcho


    Antwort : ein BHKW lohnt sich bei dir, und lass den anderen Firlefantz weg, dann wird das auch nicht so teuer, und sparen tuts auch.


    Genauer Berechnungen kommen bestimmt von den anderen Morgen.

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
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  • N´abend,


    na ja, PV find ich nicht grade als Firlefanz.
    Dem Grunde nach, hat das auch nix mit der restlichen Investition zu tun. PV macht man i.d.R. vollfinanziert über genau die Laufzeit, in der der prognostizierte Stromertrag die Anlage finanziert. Das sind derzeit ca. 14-16 Jahre in Süddeutschland. Da man für 20 Jahre eine garantierte Vergütung erhält, sollte man das in jedem Fall machen wenn man ein geeignetes Dach sein Eigen nennt. Die Finanzierungskosten hierfür sind komplett getrennt von anderen Investitionen zu sehen, da diese durch den Ertrag vollständig alleine getragen werden. Es werden z. B. bei der Umweltbank auch keine Sicherheiten im Grundbuch benötigt, denen reicht die Anlage selbst als Sicherheit. Das bedeutet, dass man auch nicht das Problem bekommt, dass einem die Sicherheiten bei einem entsprechend großen Invest ausgehen.


    Grüße


    Bruno

    Ich bemühe mich, garantiere aber keine Vollständigkeit und Richtigkeit, Beiträge ersetzen keine Steuer- oder Rechtsberatung!
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  • Hallo Bruno


    Die Pv Anlage ist in meinen Augen auch kein Firlefanz. :thumbup:

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
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  • Hallo Don Schnarcho! (Toller Nickname .||. )



    Bei der vorhandenen Dachfläche und Fußbodenheizung mit 32° Vorlauftemperatur würde ich auch mal über eine thermische Solaranlage zur Heizungsunterstützung nachdenken |__|:-) Das Ganze mit entsprechendem Pufferspeicher geplant kann ja noch mit einem BHKW ergänzt werden.


    Förderungen gibt es sowohl für die Solaranlage als auch für das BHKW . Was will man mehr :thumbup:


    AxelF

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    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Hi Don,


    wir sind ja fast Nachbarn :)


    Ich sehe das auch so wie Bruno. BHKW und PV :imsohappy:
    Mit der PV solltest du aber keine Wärmepumpe betreiben da du für den verkauften Strom mehr bekommst. Du hast zwar ca. 14 Jahre nichts von der PV Anlage da sie sich in der Zeit abzahlt, aber dann machst du die restliche Zeit bis zu den 20 Jahren Gewinn. Danach kannst du dir dann Gedanken machen wie du den Strom der PV "verheizt" z.B. mit einer Wärmepumpe.
    Da das Ganze sehr langfristig ist kommt es natürlich auch auf dein Alter an.
    BHKW ist auf alle Fälle sinnvoll und den alten Kessel benötigst du für Spitzenlast und als Backup, also nicht rausschmeissen.
    Was hat dein Heizungsbauer für ein BHKW im Kopf (jedenfalls schon mal sehr löblich das er dich auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht hat :imsohappy: )


    Gruß
    Tom

  • Hallo Don Schnarcho,
    (wirklich ein geiler nick-name)


    und nochmals von mir ein Herzlich Willkommen im Forum.


    Wie GB schon sagte,
    es werden noch andere mit den Berechnungne kommen....tara, dafür bin ich dann häufig zuständig ;)



    Aber,
    bevor wir dazu kommen mal erst paar Dinge vorweg


    -------------


    Zitat

    Nun denke ich über die Anschaffung einer PV Anlage nach, würde diese allerdings gerne mit einer Wärmepumpe kombinieren.


    Das war mein Plan!


    Toller Plan,
    aber murks...wie schon erwähnt, ist die Vergütung für PV Anlagen bei Netzeinspeisung höher, als das, was Du bekommst, wenn Du Strom aus dem Netz kaufst
    ...weiterhin, bringts j den meisten Strom bei Viel sonne und im schummrigen Winter müsste eigentlich die WP am meisten bekommen.
    Evt. müsste man -der vollständigkeit halber- wegen PV-Strom eigengenutzt (auch in WP) die bishereigen Aussagen überdenken, denn mit der 2009er Novelle wird ja auch Eigennutzung vergütet


    aber lassen wir das,
    denn andere Dinge sccheinen wirklich besser zu passen.


    ---------


    Zu Deinem Heizungsbauer,


    - also erstmal RESPEKT, :sehrgut:
    dass es mittlerweile Heizi's gibt, die schonmal was von BHKW gehört haben.
    Sind leider immernoch die Ausnahme, wobei es bei sovielen Gebäuden doch herlich passen würde.
    - Krtisch möchte ich seinen Vorschlag erachten,
    den alten Kessel rauszuschmeissen und das Haus allein per BHKW zu betrieben....also im monovalenten Betrieb.
    Da kann er bestimmt noch dazulernen, denn aufgrund der aktuellen Fördersituation ist ein BHKW dann am wirtschaftlichsten, wenn der daraus erzeugte Strom selbst verwendet wird. Da eine "normale" HEizung 8oder halt BHKW im monovalentbetrieb) selten über 2000 Stunden läuft, bringts nicht soviel. Besser ist es die Grundlast vom BHKW abdecken zu lassen und die paar richtig kalten Tage durch einen Spitzenlastkessel (gern auch Dein alter). so kommt man auf höhere Laufzeiten, was die Anschaffung des BHKW wirtschaftlicher macht...und durch den alten Kesseln, hast Du auch noch eine Sicherheit. solch backup-Lösung kann Sinn mache, denn BHKWs sind etwas komplexer als ein Kessel und wenn da mal was putt geht und Ersatzteil nicht auf Lager leigt, könnte es schonmal etwas frostig in der Bude werden.
    Evt. ist das auch der Grund, warum das BHKW ziemlich teur ausfallen soll....vll. muss er eins für den monovalent-Betrieb mit sehr hoher thermischer Leistung auswählen. (Spitzenlast dürfte bei Dir so ca. bei 37kw leigen)
    - interessant, finde ich die konstellation, dass Dein Heizi sich auch um PV kümmert....sehr eigenartig
    Schuster bleib bei Deinen Leisten, würd ich sagen.


    -----------


    Nun mal zum Thema PV (also solar-elektrisch)
    Das ist ein komplett von der Energieversorgung (heutzutage zumindest) unabhängig zu betrachtendes Thema
    Dies ist ein Invest, als ob Du ein paar Anteile an einem Fond kaufst (könnte ja auch PV oder Wind sein).
    So eine Anlage wird i.d.R. errichte, komplett vollfinanziert (z.B. über KfW oder Umweltbank)...die Erträge zahlen die Annuitäten und irgendwann nach 14, oder auch erst 20 Jahren, ist der Kredit abbezahlt und die Förderung zu Ende....was bleibt? Na die Anlage aufm Dach, die nun kostenlos Strom für Dich (oder zum Verkauf) produziert. Gtu, nach 20 Jahre, ist hier und d mal ne Reparatur (insbesonder Wechselrichter vermutlich der 2te) fällig, aber immernoch sehr günstig.
    Deine Lage (süddeutschland) die Dachausrichtung (Süd ist perfekt) und die Dachneigung (22°...nicht perfekt, aber immernoch recht gut) sprechen durchaus für ein Invest. Wenn dann noch alles schattenfrei ist....würd ich es persönlich machen
    Zum Thema PV würde ich Dir Dringend einen Besuch 8oder besser selbststudium im photovoltaikforum empfehlen.
    Echt Klasse da...und wenn Du lang genug mitliest, weisst Du worauf es ankommt.


    ------------


    Nun mal zum Thema BHKW ,
    hier hat Dein Heizi deutlich daneben....Du wirst mit einem BHKW keine Gaskosten sparen...im Gegenteil, dein Gasverbrauch könnte sogar leicht steigen!!!
    ABER, Du erzeugst neben der Wärme gleichzeituig Strom....und das echt Preiswert im Vergleich zu dem Deines Versorgers.


    Für ein Wirtschaftlichkeitsbetrachtung kommts auf die Laufzeiten, die Kosten des Strom, Gaspreis und und und an,
    aber ich geb Dir mal ein paar Werte


    Ein BHKW
    - in der Klasse 7,5/19 [<-die Werte geben die elektrische/thermische Leistung an]...z.B. ein BHKW von Konrad Wiegel, oder Giese
    würde bei Dir ca. 4.400 Betriebsstunden (BHs) laufen....ein sehr guter Wert
    - bei 5,5/14 ...Dachs mit Kondenser
    würde 5.100 BHs laufen
    - aber auch größere...sagen wir mal 12/27
    würde mit guten 3.400 BHs immernoch im sehr wirtschaftlichen Bereich liegen.


    Da Du mit der Fussbodenheizung niedrige Vorlauftemperaturen hast,
    würde ich in jedem Fall BHKWs mit integrierten, oder nachgeschateten Abgaswärmetauscher empfhelen...


    Der Stromverbauch,
    ist nicht besonders hoch bei Dir (sind da alle Verbraucher...Wohnungen/Werkstatt schon mit drin?),
    so dass ich her für ein Gerät mit kleiner Leistungsklasse tendieren würde um eine hohe Stromeigennutzung zu gewährleisten.


    Zu den Kosten,
    da die Haustechnik ja stehn sollte, brauchst Du vermutlich "nur" BHKW plüs Pufferspeicher und co.
    ...und da muss ich sagen scheinen mir die 50.000 deutlich zu hoch, oder warns 40.000?
    Der Dachs z.B. gilt im allgemeinen, als nicht besonders günstig...und ich bin mir sicher, dass Du selbst den dafür locker reinbekommst
    ...aber gibt ja auch andere Hersteller, und wenn die preislich attraktiver sind, kann man sicher auch eine höhere Klasse ( 7,5er?) in Betracht ziehen, denn die Anschaffungskosten haun schon mächtig in die Wirtschaftlichkeitsrechnung rein.



    Axo,
    dann haben wir noch die Sache mit der solarthermie,
    hmm...feines Ding, insbesondere bei Deinen Gegebenheiten (Dach und auch FBH)
    Könnte man ergänzend in Betracht ziehen, da Du ja beim BHKW eh einen Puffer einbindest, ist ein Teil dessen Invest schon werledigt.
    Nachteil, druckt Deine BHKW-Laufzeiten, aber immerhin...Sonne schickt keine Rechnung
    ...kann man im Kopf behalten, aber ist auch kein muss


    So,
    hoffe Du hast erstmal nen bissl Futter zum lesen und verarbeiten ;)



    Gruß
    fire

  • wegen PV-Strom..., denn mit der 2009er Novelle wird ja auch Eigennutzung vergütet

    gehört jetzt nicht zum eigendlichen Thema - Fire hast Du obiges aus der mir gelinkten EEG Fassung??


    MfG :wacko:


    EDIT habs gefunden § 33 Solare Strahlungsenergie


    „(2) Die Vergütungen verringern sich für Strom aus Anlagen nach Absatz 1 Nr. 1 bis
    einschließlich einer installierten Leistung von 30 Kilowatt auf 25,01Cent pro
    Kilowattstunde, wenn die Anlagenbetreiberin, der Anlagentreiber oder Dritte den Strom
    in unmittelbarer räumlicher Nähe zur Anlage selbst verbrauchen und dies nachweisen

  • Bei der Größe des BHKWs ist auch zu beachten, dass möglichst die 5000 Vollbenutzungsstunden erreicht/überschritten werden, da man damit den größtmöglichen Zuschuss von der BAFA erhält.


    Grüße


    Bruno

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    Ich Unterstütze den gemeinnützigen Gedanken dieses Forums und dessen gemeinnützigen Verein, der sicher nix gegen eine Spende hat, wenn ihm hier geholfen wurde.

  • Hallo Ihr alle,


    zuerst mal ein dickes Lob in die Runde, vielen Dank für die vielen Tipps und Anregungen.


    Also eins vorweg, ich betrachte jetzt BHKW und Photovoltaik mal getrennt voneinander.


    PV mache ich, wenn ich dieses Jahr noch Module bekomme.


    Doch erschliesst sich mir ehrlich gesagt nicht ganz, wie die Rechnung mit einem BHKW aufgehen soll. Mein Heizungsbauer schlägt vor, meine bestens funktionierende Gasheizung zu verschrotten und dafür ein BHKW einzubauen. Soweit, sogut. Doch lese ich hier im Forum, dass ein BHKW (eventuell) sogar mehr Gas verbraucht als meine bestehende Gasheizung. Gut, ich kann damit Strom erzeugen, aber selbst wenn ich meinen Eigenbedarf (so ungefähr 3.000 Euro/Jahr) damit erwirtschaften würde, wäre eine ( noch dazu u.U. voll finanzierte) Anschaffungsaufwendung von bis zu 40.000 Euro doch nicht sonderlich rentabel. Zumal ich dadurch zukünftig auch nicht auf regenerative Energien umsteigen würde, sondern dem Gas-Kartell hilflos ausgeliefert sein würde ( hatte letzte Woche ein freundliches Schreiben mit Gaspreiserhöhung zum 01.01.2009 in der Post ).


    Weshalb dann also dieser ganze Aufwand mit Heizungserneuerung, viel Geld investieren, Zinsen zahlen, weiterhin dem stets steigenden Gaspreis ausgesetzt sein, usw. ??


    Ich bin klein, mein Herz ist rein .....und ich will doch einfach nur eine halbwegs vernünftige Möglichkeit finden meine schwindelerregenden Unterhaltskosten zu reduzieren - da muss es doch was geben, oder?


    Viele Grüße


    Don Schnarcho

  • Wie andere schon geschrieben haben: sofern der Kessel noch gut ist, diesen als Spitzenlastkessel in das System mit einbinden und nicht verschrotten (hätt ich vor 5 Jahren auch gemacht, obwohl es ein wesentlich älterer Kessel war, hinterher ist man schlauer).


    Ein BHKW senkt in aller Regel (je nach Einbausituation) die lfd. Gesamtkosten. Wenn man es rein betriebswirtschaftlich betrachtet, muss der Herstellungsaufwand über die prognostizierte Laufzeit verteilt mit erwirtschaftet werden und die Finanzierungskosten bzw. Eigenkapitalverzinsung (wenn man das Geld auf der hohen Kante hat) ebenfalls (gelingt bei einer normalen Heizung nie).
    Die Rechnung sieht dann grob folgendermaßen aus: (neue Heizkosten + neue Stromkosten - Rückerstattung Mineralölsteuer + Finanzierungskosten + Abschreibung - Stromverkaufserlös) - (alte Heizkosten + alte Stromkosten) Wenn da ein positiver Betrag rauskommt rechnet sich das ganze.


    Nun zur Definition der einzelnen Faktoren:
    neue Heizkosten = Gasverbrauch (oft etwas mehr als vorher) + Wartungskosten (höher als bei Heizung) + Schornsteinfeger (im Monovalentbetrieb gibt es Bundesländer in denen diese wegfallen)+ Zählergebühr (oft sinkt der Anschlusswert und diese werden geringer)
    neue Stromkosten = Stromverbrauchskosten + Zählergebühr - KWK-Zuschlag für vom BHKW selbst verbrauchten Strom v. 5,11ct/KWh (in Summe meist erheblich geringer als vorher)
    Rückerstattung Mineralölsteuer = dieser fällt auf den gesamten Gasverbrauch des BHKWs an also auch für die Wärmeleistung, für eine gewöhnliche Heizung gibt es diese nicht zurück.
    Finanzierungskosten= hier muss man differenzieren, entweder man hat eine funktionierende fast neuwertige Heizung, dann sind die gesamten Herstellungskosten abzüglich Förderbeträge zu finanzieren. Ersetzt man eine alte Heizung, dann sind nur die Differenzkosten von neuer Heizung zu neuem BHKW-Förderbeträge zu rechnen.
    Eigenkapitalverzinsung = der Erlös aus der Geldanlage, die man ohne BHKW auf sein Kapital erhalten hätte
    Abschreibung = hier gehen die Meinungen auch weit auseinander. Viele rechnen mit 10 Jahren, da die Förderung vom KWK-Zuschlag nach 10 Jahren endet. Je nach Laufzeit des BHKWs hält dieses jedoch prognostiziert wesentlich länger, und selbst wenn da was kaputt geht, wird das eine oder andere Teil ausgetauscht (auch mal ein Motor) aber nach 10 Jahren werden niemals die ganzen Kosten nochmal entstehen. Eine Heizung hält auch mind. 15 Jahre, die wird aber dann meist komplett rausgeschmissen.
    Stromverkaufserlös= Börsenpreis EEX + KWK-Zuschlag (5,11ct) + vermiedene Netzkosten (0,04-2ct je nach EVU)


    So, nun kannst Du Dir vielleicht grob vorstellen, dass man bei keinem Objekt eine pauschale Aussage treffen kann (es sei denn eines wie das von User GB1530 :thumbup: ), dass es sich rechnet. Erstens kommt es auf viele Faktoren an, die man zunächst nicht kennt, und zweitens muss man erst einmal herausfinden, was meint der Interessent unter "lohnt sich ein BHKW bei mir". Ich kenne Betreiber, bei denen lohnt es sich, weil sie dadurch ein besseres ökologische Gewissen haben. Dies ist sicher die Ausnahme, aber ich kenne auch viele, die sagen, es sollen die künftigen Betriebskosten geringer werden, die Investition soll weitgehend aussen vor bleiben. So denken die meisten wenn sie ihre normale Heizung austauschen, ist also eine legitime denkweise, wenn sie dem User Fuchs die zornesröte ins Gesicht treiben wird. :-)_:-)


    So, nun muss ich mich auf den Weg zu einer Verbrauchermesse machen, dort gilt es Lobbyarbeit fürs Forum und BHKW zu machen.


    Grüße


    Bruno

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  • Guten Morgen Don


    Warum sollte man so einen Aufwand betreiben.Kann man ein BHKW auch mit regenernativen Energien betreiben?
    Ja und zwar mit Biogas dieses wird mitlerweile schon über Das Erdgasnetz vertrieben.


    Ich kopiere dir mal ein älteres Posting von mir da kannst du dann nach lesen warum ich so einen Aufwand betreibe


    An Alle Pessimisten


    Ich betreibe meine KWK Anlage geweblich.


    Das Erdgas kaufe ich für 4,207 Ct pro Kw netto ein, und bekomme eine Mineralölsteuererstattung von 0,5ct pro Kw.


    Ich verbrauch 4Kw Erdgas um 1 Kw Strom zuproduzieren.


    Der Brennstoffeinsatz pro 1Kw Strom beträgt 14.828 Ct


    Wenn ich 1Kw Strom kaufe bezahle ich 16,2ct


    Mein eigen Eigennutzungsanteil meines erzeugten Stromes beträgt 85%


    Die Laufzeit im Jahr beträgt 8650h


    8650h x 16,3 Kw/h = 140995 Kw/a


    Da ich ja 85% davon selber verbrauche ergibt sich folgender Wert.


    140995 Kw - 15% = 119845,75 x 16,2ct = €19415,01
    140995 Kw - 85% = 21149,25 x 9,39ct = € 1985,91


    Wert der erzeugten elektrischen Energie = €21400,92


    Brennstoffkosten = €20906,74


    Guthaben ohne Wärmenutuzung = € 494,18


    Wärme bei aus Heizöl erzeugt (Strebelkessel Bj. 81) Kesselverlust 30%
    Ergibt sich für mich folgende Rechnung.
    8650h x 31,2 KW Wärme = 269880 Kw + 30% Kesselverlust = 350844Kw
    Energieeinsatz. 1 Liter Heizöl = 10kw Heitzwert.


    350844 Kw /10 = 35084,4Liter Heizöl x 57,30ct =Wert der Erzeugten Wärmeenergie. €20103,36.


    Wartungskosten Öl, Zündkerzen,Lufilter, Ölfilter, ausser der Reihe,unbezahlbarer Bastelspass. €2352,37


    Wenn man das jetzt zusammen rechnet habe ich folgende Kostenreduzierung. €18245,17\a


    Die Anlagenertellung hat mich gekostet €38257,20


    Die Amortisationszeit beträgt dann 2,097a.


    Für meine Anwendungsfall ist das ein gutes Ergebnis.

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