Hergang zur Abnahme für Netzanschluss von Eigenbau-BHKW

  • Hallo liebe Leute!


    Ich möchte nun mal grundlegend wissen, wie der Hergang nach dem Fertigstellen eines Eigenbau-BHKWs zur Abnahme ist. Was muss ich vor dem Erstbetrieb tun?


    Muss ich mich zunächst mit einem Elektriker oder mit meinem EVU absprechen? Muss ich einen Stromzähler mit anbauen, damit ich meinen zurückgespeisten Strom geringfügig bezahlt bekomme? Wiegesagt, es soll KEIN Inselbetrieb werden. Ich möchte mit einem 4KW-Generator Strom zurückspeisen und die Wärme für mein Haus nutzen.


    Ein kleiner Überschlag: Angenommen ich verwende zur Verfeuerung Heizöl: ein Liter heizöl kostet etwa 1.00 € (ich habe bewusst etwas höher angesetzt). Mein Motor verbraucht pro Stunde 1,3 liter. Das wären dann 1,30 € die mein BHKW in der stunde "kostet".


    Nun speise ich mit meinem 4kW-Generator etwa 3,5 kW zurück. Dann wäre ich bei einem kWh-Preis (laut EVU) von 20 cent bei etwa 80 cent, die ich von den "Kosten" des BHKWs pro Stunde abziehen kann. Sprich, ich sitze noch auf der Differenz von etwa 50 cent. Aus diesen 50 cent wäre dann noch die eigens genutzte Heizleistung zu entnehmen UND ggf. der Preis, den ich von der EVU zurückerstattet bekomme.


    Bekomme ich denn mit einem eigenbau-BHKW überhaupt was für eine kWh??




    Danke!

  • Also als erstes einfach mal die Suchfunktion benutzen.
    Kurz vor die wurde das Thema schon behandelt.


    Daraus ist zu sagen das sich in den Förderbedingungen etwas geändert hat, ohne eine Zulassung keine Förderung.
    Das ist für Selbstbauer bitter!
    Das heißt du hättest nur anspruch auch EEX + VNNE .
    Wenn dir das reicht, geht der Selbstbau natürlich trotzdem.
    EVU wird dir so oder so direkt abraten, du mußt die Vorschriften für das Stromnetz einhalten sowie eine ENS vorweisen können.
    Schau doch mal bei Dageo nach, der haat auf seiner Seite viel hilfreiche Hinweise für seien Bausätze veröffentlicht.


    Viel Spass beim bauen!
    Nicht verschrecken lassen.


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Ok aber die ENS würde ich ja eh kaufen bzw dazubauen. Somit düfte ich schon keine schwierigkeiten mit der EVU bekommen...


    Mir geht es ja in erster Linie nicht darum, mit meinem Strom Geld zu machen, sondern einzig und allein legal mein BHKW betreiben zu können.


    Danke

  • Moin,


    also erstmal zum Elektromeister deines Vertrauens der sollte eine zulassung vom Netzbetreiber haben.


    Dann beim Netzbetreiber alle Dokumente downloaden das sind mindestens zwei Formulare ANA und EEA ("Anmeldung zu Netzanschluss" und "Datenblatt Eigenerzeugungsanlage")
    dazu noch diverse Erklärungen und Ausfüllhilfen. Hilfreich wären auch die TAB oder deren Nachfolgevorschriften und das KWK Gesetz.


    Die Formulare müssen vom Hausbesitzer Netzanschlussnehmer und BHKW Betreiber sowie vom zugelassenen Elektromeister unterschrieben werden, dazu alle Datenblätter vom Generator,Motor,Schalteinrichtungen sowie Lageplan und elt. Anschlusschema mit Kabellängen und Querschnitten. Das ganze in die Post und abwarten.


    Dann kommt irgendwann ne Antwort, je nachdem positiv oder negativ oder Auflagen etc.


    Im besten Fall geht alles durch und Du darfst gleichmal ne Gebühr bezahlen (die entfällt wenn das BHKW oder Einzelteile schon nachweislich vorhanden sind - Rechnung).


    Wenn Ihr also die "Netztauglichkeit" bescheinigt bekommen habt baut Ihr das Ding auf , dann macht der Elektriker ne Fertigstellungsanzeige. Dann gibts nen Abnahmetermin und der Zähler wird gehangen, gleich darauf gibts wieder ne Rechnung.


    Das war jetzt nur der Ablauf mit dem Netzbetreiber. Du brauchst aber noch den Schorni,Bafa,Zoll hab ich nochwas vergessen???


    MfG

  • ok erstmal vielen Dank für die schnelle und hilfreiche Antwort :)


    Jetzt weiß ich schon mal annähernd was auf mich zu kommt. Aber noch eine grundlegende Frage: Habt ihr euch VOR dem Bau des BHKWs über die Bürokratie erkundigt oder habt ihr das BHKW erst gebaut und anschließend den Papierkram gemacht?


    Ich habe nämlich vor, mein BHKW erstmal aufzubauen: was auch mein größtes Interesse ist (heimwerken ist eine meiner Leidenschaften...). Wenn das dann mal steht, dann wird man sich wohl kaum mehr durch derartige Aufwände entmutigen lassen, es einmotten und letzten endes aufgeben ;)


    Liebe Grüße :-)@@(-:

  • Nunja, bis auf eines kannste alles Hinterher machen.


    Die Netzverträglichkeit muß vorher sein weil: es könnte ja sein das der Hausanschluss oder das Verlegte Erdkabel oder die Ortsnetzstation marode sind, dann kann der Netzbetreiber die Anlage ablehnen oder einen Baukostenzuschuss für die Erneuerung verlangen. Jedenfalls kann es da Probleme und Verzögerungen geben auf die du keinen Einfluss hast!


    Mfg

  • ok, das heißt, ich muss erstmal einen Drehstromanschluss in das Häuschen legen, in dem mein BHKW später einmal stehen soll?!


    Danach einen Elektriker fragen, ob das so hinhaut mit der Netzverträglichkeit und dann kanns losgehen ;)


    Danke!

  • Achso, wusst ich garnicht.
    Sorry, versteh ich jetzt nicht so ganz....
    Dann brauch ich dafür aber einen anderen Motor und keinen Drehstrommotor?! Muss da dann was umgerichtet (Wechselrichter) werden? Wie wird dann an die NSE angeschlossen? Dann würde mir also mein 230 V Anschluss in der Garage reichen oder?!




    Danke

  • Hallo Zusammen,

    Auch nö,bis 4,6KW (4,6KVA) darf auch Wechselstrom also Einphasig eingespeist werden.


    Nur mal so als Vorschlag:
    Klick!!


    Das wird zwar nicht so ganz Billig sein, aber die Wechselrichter Mimik ist den EVU bekannt, der Wechselrichter speist nur auf einer Phaase ein, und man braucht sich nicht so sehr um die Motorregelung zu kümmern, da der Gleichstromgenerator in einem rel. Breiten Drehzahlspektrum arbeitet!


    Zitat

    Dann würde mir also mein 230 V Anschluss in der Garage reichen oder?!


    Nun ja, beim Einspeisen wird der Kabelquerschnitt immer so ein bis zwei nummern größer genommen, als es zb. beim Anschluß eines Verbrauchers nötig wäre, denn du willst erstens Strom Verkaufen, und nicht das Kabel erwärmen, zweitens erhöht sich beim Einspeisen bei zu kleinem Querschnitt die Spannung am Wechselrichter/BHKW, und dann schüttelt die ENS mit dem Kopf! Mit 3 x 1,5Quadrat wird das nix! Gibt es in dem Haus den überhaupt einen dreiphasigen Anschluß? Früher wurden auch viel Häuser nur auf einer Phase angeschlossen! (Evtl. mal schauen wieviele Sicherungen der Elektroherd hat)


    alikante: Ich weiß, das man einen Standart-Drehstrommotor mit entsprechendem Kondensator an einer Phase betreiben kann, geht das auch so, wenn man den Motor als Gen. benutzt? ?(


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

    Einmal editiert, zuletzt von Dachsgärtner ()

  • Danke auch dir für die Hilfe!


    Habe mir den Link mal angeschaut, aber ich glaube wie du schon sagst, dass das ganze dann nicht besonders günstig wird ;) Ich glaube da beläuft es sich finanziell aufs gleiche, wenn ich einen Drehstromanschluss in meine Garage legen lasse, bevor ich mir einen ziemlich teuren Wechselstrommotor und noch zusätzlich die benötigte Elektrik kaufe.



    Wenn es jedoch mit einer KOndensator-Beschaltung klappen sollte (wie du gerade gefragt hast); dann wäre es natürlich schon interessanter ;)



    Gruß

  • Nein, Hilfskondensator geht bei Generatorbetrieb nicht.


    Aber ein Standart Wechselstrommotor läuft auch als Wechselstromgenerator!


    MfG


    PS : Was heist Drehstromanschluss in die Garage legen lassen?? Gibt es denn im Flurstück schon einen Drehstromanschluss in Form eines Hausanschlusskastens + Zähler ??