BHKW + Puffer ohne ausreichend für Einfamilienhaus + Schwimmbad

  • Hallo!


    Ich möchte mir gerne eine ecopower BHKW anschaffen. Ich habe ein Haus mit einem Schwimmbad im Keller geerbt. Der Gasverbrauch lag in der Vergangenheit bei 60.000kWh Erdgas L. Das Schwimmbad war jahrelang nicht im Betrieb. Im Gasverbrauch ist deshalb der Verbrauch für das Schwimmbad nicht enthalten. Es ist im Augenblick ein Kessel mit 48 kW installiert. Ich möchte nur ein ecopower BHKW betreiben ohne zusätzlichen Kessel. Nach meiner Ansicht ist die Leistung des BHKWs mit 12,5kW thermisch nicht ausreichend um die Heizlast und das Schwimmbad zu decken. Das Schwimmbad hat einen Wärmetauscher mit einer Leistung von 48kW.


    Kann man durch größere Pufferspeicher die geringere Leistung kompensieren und wenn ja wie berechnet man das!?


    Evtl. kann ich noch einen Kamin einbauen.


    Ich hoffe auf Euere Hilfe. Vielen Dank im Vorraus!!!!

  • Hallo Padrino,


    als erstest möchte ich den Moralischen spielen....
    60.000 kwh pro Jahr?
    Also Du sagst in der Vergangenheit...wie lang ist "die Vergangenheit"?
    denn, die letzten drei Jahre waren ja ausgesprochen warm...wenn es da ermittelt wurde, könnte der Verbrauch sogar noch deutlich höher liegen
    Glückwunsch zur Immobilie,
    und mein Beileid natürlich zum Trauerfall, aber auch zu dem enormen Energiebedarf....oder ist das evt. ein Mehrfamilienhaus?...oder etwas in der Kategorie Villa?
    60.000 kwh wären für ein "normales" Haus wirklich viel...immerhin reden wir hier von grob 400 Euro pro Monat...und das ohne Schwimmbad.
    Hier wären sicherlich vorrangig energiesparende Maßnahmen (Dämmung?) zu überdenken
    Weiterhin ist evt. zu Überdenken, ob man sich den Luxus mit dem Schwimmbad auch leisten möchte/kann.



    Nun aber zum Thema
    und zu den sehr energieeffizienten BHKWs


    Dein Wunsch ausschliesslich mit dem Ecopower (oder anderem BHKW) den Wärmebedarf zu decken, seh ich äußerst kritisch.
    Ein BHKW kann sehr wirtschaftlich sein, allerdings spielen eine Menge Faktoren eine Rolle. In der Regel ist es am Besten, wenn ein BHKW nur die Grundlast abdeckt...und für Spitzenlasten andere Erzeuger dazugeschaltet werden.
    Mit einem sehr, seeeehr großen Puffer kann man sicherlich Spitzenzeiten überbrücken, allerdings...nun ja, kommen wir mal zu den Zahlen.


    Bei Deinem Bedarf von 60.000 kwh,
    wirst Du eine Spitzenlast von grob 25 kw haben.
    Das Ecopower liefert ja 12,5 kw....d.h. so um die 50% Deiner Spitzenlast. 50% Last werden so ungefähr bei einer Durschscnittsaussentemperatur von....naja vll. von 0°C
    Also müssten Zeiträume, in denen die Durschnittsaussentemperatur darunter liegt überbrückt werden. Also auch wenn die Winter milder werden, 2-3 Wochen die doppelte Nennleistung zu überbrücken wären wirklich gigantische Puffer von nöten.
    ....und das Schwimmbad ist noch nichtmal berücksichtigt.


    Andererseits,
    kann das Schwimmbad an sich schon gewaltige Energiemengen puffern ;)


    Ein weiterer Punkt,
    ist der Strombedarf des Objektes. Man könnte ja ein größeres BHKW einbinden um wirklich die komplette Wärme im monovalentbetrieb zu erzeugen. Hierbei dürfte dann allerdings eine Menge Strom produziert werden. Wieveil davon könntest Du selber nutzen? I.d.R. versucht man eine hohe Eigenutzung anzustreben, da dies sehr rentabel ist, wohin gegen der Stromverkauf an den Netzbetreiber nicht wirklich lohnt.



    Nun mal konkreter,
    ICh würde ein BHKW im bivalenten Betrieb empfehlen.
    Das BHKW deckt die Grundlast und zu Spitzenzeiten kommt ein Spitzenlastbrenner dazu (kann gern auch Dein alter sein)
    Wie hoch der Wärmebedarf ist (insebeondere bei Schwimmbadbetrieb), müsst man ermitteln (evt. Energieberater?)
    Einen Puffer würde ich schon verwenden um kleinere Spitzen für die Hauswärmeversorgung abzudecken.
    Das Schwimmbad lässt sich prima als großer Puffer für Schwimmbadbetrieb nutzen.
    Hier würd ich eine etwas variable Temperaturverteilung vorsehen. Wenn es mal so kalt ist, dass das BHKW schon den ganzen Tag läuft um das Haus zu Heizen, sollte möglichst keine Wärme ins Bad gehen....heisst natürlich auch, dass man einen Temperaturabfall von vll. 28°C auf 22°C tolerieren sollte.
    ....und in Tagen, wo es nicht ganz zu knirsch wird, wird es durch BHKW-Dauerbetrieb wieder auf Niveau gebracht.
    Beim Schwimmbad wäre auch ein stärkerer Brennwerteffekt zu nutzen. evt. lässt sich ja ein Abgaswärmetauscher installieren, der das Schwimmbad speist. Bringt zwar nicht viel von der Leistung, aber immerhin ist diese Wärme umsonst.


    Allein für die Wärmeerzeugung im Haus,
    dürfte das ecopower schon gut 4.000-4.500 Vollaststunden im Jahr rackern und somit im absolut wirtschaftlich Bereich arbeiten.
    Je nachdem wieviel noch für das Bad benötigt wird, könnten auch größere Geräte in Frage kommen...aber NUR, wenn auch eine sinnvolle Verwendung für den erzeugten Strom möglich ist.


    PS: Ein Kamin hätt vll. was...rein vom Wohlfühlfaktor,
    aber falls wirklich gewollt, würde ich wassergeführte Kamine in Betracht ziehen...da könnte man nebenbei noch den Puffer bzw, das Schwimmbad mitbeiheizen und an kühlen Tagen das BHKW entlasten (bzw. Spitzenlaststarts des Kessels mindern)

  • Hallo padrino34,

    Der Gasverbrauch lag in der Vergangenheit bei 60.000kWh Erdgas L. Das Schwimmbad war jahrelang nicht im Betrieb.


    So vom Verbrauch her noch ne´Ecke mehr wie bei meinem Haus , nur bei mir Heizöl. Und kein Schwimmbad! :thumbdown:


    Es ist im Augenblick ein Kessel mit 48 kW installiert.


    Bei mir hat ein 10,8 Kw Dachs einen Kessel mit 27-30 Kw abgelöst, bis minus 7 Grad hat´s bisher immer mit dem BHKW alleine geklappt, kälter war´s bisher hier nicht, seitdem der Dachs drin ist.


    Ich möchte nur ein ecopower BHKW betreiben ohne zusätzlichen Kessel.


    Nun ja, ich hatte mit dem Installateur auch einige Diskusionen, da ich u.a. zugunsten des Heizkessels auch den Kondensorbetrieb verzichtet habe, da nur so beides an einen Kaminzug geht. Aber es ist so, das ein BHKW nun doch ein wenig anfälliger ist, und so brauche ich nur auf 2 Knöpfe zu drücken, und die Sache läuft. Als der Dachs mal 4 Tage stand, weil auch die ersatzweise eingebaute heizölpumpe ihren Dienst versagte, und erst ein Ersatzteil von Senertec verschickt werden mußte, war ich froh, das die alte Kiste noch da stand!


    Kann man durch größere Pufferspeicher die geringere Leistung kompensieren und wenn ja wie berechnet man das!?


    Ich hätte gern einen größeren Pufferspeicher, um die Wärme dann zu erzeugen, wenn viel Strom gebraucht wird, und dann auch eine Nacht mal zu überbrücken. Aber mehr Leistung zaubern kann der nicht. Und mit dem Schwimmbadwasser hast Du ja auch sowas wie einen Pufferspeicher, denn das Wasser reagiert so träge, wenn dort wärend der Zeiten wo das Haus viel wärme braucht nicht geheizt wird, dann wird man es wohl garnicht merken.


    Aber ob der Ecopower generell das Haus heizen kann und die Wärmeverluste des Schwimmbades ausgleichen kann? ?(


    BHKW hat aber immer zwei Seiten, eine Wärme, und eine Stromseite. Auch wenn die Einspeisevergütung durch den gestiegenen EES Baseloadpreis besser geworden ist, wie hoch ist den der vorraussichtliche Eigenverbrauch?


    Im Hinblick auf das neue Impulsprogramm muß das Objekt für die Förderung eh durchgerechnet werden, um die voraussichtlichen BTh/a zu ermitteln.


    Edit: Firestarter war schneller ;-_


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Glückwunsch zum haus und zu dem BHKW Gedanken.
    Alos was friestarter schon schrieb, es wird etwas kanpp werden wenn es wirklich kalt wird.
    Ein wassergeführter akmin kann da eine Hilfe sein, allerdings zeigt die Erfahrung das Holz machen eine tierische Arbeit ist.
    Fertig geliefertes Holz ist auch nicht grade günstig zu haben.
    Dann muss der auch lange brenner um die entsprechenden Wärmemengen zu produzieren, da heißt wer füttert den immer wieder über den ganzen Tag?
    Ich weiß sind pinglige Fragen, aber die Dinge werden kommen.


    Der Backup Gedanke ist auch nicht zu verachten, alle Dinge fallen mal aus, schön dann ohne Hektik an die reperatur gehen zu können.


    Was man auf jeden Fall machen kann wenn der Pool wieder reaktiviert werden soll, diesen als großen Puffer zu verwenden.
    also Wärmepumpe rein die bei Bedarf das Wasser wtwas runterkühlt, bei entsprechendem Volumen werkt man den Unterschied kaum.
    Zur Leistung des Wärmetauschers des Pools, der kann bei weniger Inputleistung einfach länger laufen, evtl. eine andere Größe einbauen, falls die große das nicht kann.
    Für den Poolbetrieb ist auch eine Menge Strom nötig, für Pumpen und vor allem der Lüftung, ohne die hat man sonst schnell eine Tropfsteinhöhle.
    Also passt die Eigensromerzeugen immer besser!


    Für dich wäre also nach meiner Meinung am besten.
    Alter Kessel bleibt als Spitzenlast und Notbetrieb.
    BHKW rein, welches sollte man nochmal prüfen anhand der momentanen Verbrauchskurven, die du ab jetzt erstellen wirst!!
    Wassergeführter Kaminofen und Holzspalter 8Tonnen + 50er Kettensäge + Arbeitskleidung und viel Schweiß..., oder halt einen emntsprechenden Kaminofen für Pellets/Scheitholz, das gibt es auch.
    Wärmepumpe Wasser/Wasser + Wärmetauscher Luft/Luft für die Poollüftung.


    Ich würde mir das mit dem Pool aber gründlich überlegen, ausser du musst nicht auf den € schauen, für die Betriebskosten kannst du jeden Tag ins Wellness bad gehen!


    Bernd


    Ps.:
    Mein Lieblingskind, Kosten teilen durch Nachbarschaftsanlage.
    Also einfach überlegen ob nicht die Nachbarn evtl. ähnliche Sorgen in der Energieversorgung haben und eine gemeinsame Lösung ansprechen.
    Die Kosten werden alle geteilt und entsprechend wird eine erzeugte KWh auch jeden weniger kosten.
    Können auch mehr als 2 Beteiligte werden!!!
    Hör dir dazu mal den Beitrag von 4. Forentreffen / Gunnar.kastle an, wenn dann noch Fragen bestehen, wir sind da.

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang