Grundsätzliche Überlegung BHKW oder nicht

  • Moin,


    ich hab mich ne ganze Weile schon hier eingelesen, aber es geht ja meist um spezielle Fälle, von denen aber keiner so richtig auf mich zutrifft. Erst mal vorweg, mir stellt sich im Moment die Grundsatzfrage, BHKW oder nicht.


    die Gegebenheiten:
    - MFH BJ 1890, saniert in 1995 und 2005, 3 WE, kein Keller, insgesamt 240 m2 Wohnfläche. Vollwärmeschutz, Dach neu und gedämmt, Fenster sind neu. Dach hat 45° Neigung mit fast optimaler Ausrichtung nach Süden (SSW) aber noch keinerlei Solar, auch keine Vorbereitung
    - Heizung ist jetzt 13 Jahre alt, Ölheizung mit zentraler WW-Aufbereitung. Verbrauch liegt so um die 4000 bis 5000 Liter Heizöl pa.
    - im Moment nur eine Wohnung bewohnt (3 Personen) die zweite Wohnung steht leer, wird aber (hoffentlich demnächst) vermietet (2-3 Personen) die dritte Wohnung soll als Gewerbe genutzt werden.
    - in die zwei WE (nicht gewerblich) sollen(können) noch Kaminöfen eingebaut werden. Schon allein wegen dem Ambiente, aber auch zur Unterstützung der Heizung
    - Stromverbrauch kann ich nicht genau sagen, da ich ja keinen Verbrauch der zwei leeren WE habe.
    - Heizung soll (muß) saniert werden. Erdgasanschluß liegt in der Straße vorm Haus, aber noch nicht bis ins Haus.


    Jetzt zur eigentlichen Frage:


    macht hier ein BHKW Sinn, wenn ja welcher Hersteller/Größe/Treibstoff. Dazu Solarmodule zur Stromerzeugung.
    Oder sollte lieber die Heizung auf Erdgas umgestellt werden, wobei der Tank entfällt und der Platz genutzt werden kann. Dazu Solar für WW und großer Pufferspeicher.
    Oder sollte das Heizöl beibehalten werden und nur ein neuer Brenner installiert werden. Wahlweise mit Solar für WW.
    Für konventionelle Heizung kann auch ein Feststoffkessel dazugestellt werden.


    Bitte um eine ehrliche Aussage, auch wenn jemand der Meinung ist ein BHKW macht keinen Sinn.


    Danke schon mal

  • Hallo luigi,


    erstmal herzlich Willkommen hier im Forum.


    Folgenden Punkte zu deinen Problemchen möchte ich anmerken:


    Unbedingt die Dachfläche nutzen, Fotovoltarik oder thermische Solaranlage, eventuell auch beides |__|:-)


    "Weg vom Heizöl", darin sehe ich leider keine Zukunft.


    Vielleicht was mit Pellets oder Holzvergaserkessel mit Pufferspeicher und solarer Unterstützung einplanen, die Entscheidung mußt du aber selbst treffen; ich finde halt wichtig, dass man nicht von einem fossilen Brennstoff allein abhängig ist.


    BHKW ? _()_ Ich weiss nicht so richtig, Bauchgefühl sagt eher nein! Mal sehen was die anderen Poster hier meinen :wissenschaftler:


    AxelF

    Wikipedia: ICH WEISS ALLES!


    Google: ICH HABE ALLES!


    Internet: OHNE MICH GEHT NICHTS!


    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Hallo luigi,


    BHKW oder nicht ist wie oben schon gesagt eine Bauchfrage! Das Dach, auf jeden Fall nutzen! Sowohl Solar, als auch Photovoltaik! Je mehr und größer um so besser! Gefördert werden beide Anlagentypen! Nur als Beispiel, wir haben einen Hochvakuumröhrenkollektor auf dem Dach, und einen 1000L Kombi im Keller, ausgelegt für bis zu 5 Personen. Reicht, ohne Heizung zur Überbrückung von 3 -4 Tagen ohne Sonne ( Warmwasser!) In der Zeit von April bis Mitte Septenber, und unsere Heizung läuft nur sporadisch! Wir haben ca. 400 qm Wohnfläche und die gleichen Wärmesanierungen wie an deinem Gebäude. Heizen das Haus mit einem Minibhkw und zur Spitzenlast mit einem Holzvergaser. Bedenke, ein BHKW braucht Pflege und Wartung! Es wird nicht wie eine Heizung eingebaut, und dann kommt einmal im Jahr der Heizungsmonteur und entstaubt den Kessel. Wie oben schon gesagt, Solar und Photo auf jeden Fall, und bei der Heizung, weg von fossilen Brennstoffen! Schon an einer Wärmepumpe gedacht? Pelettheizung? Holzvergaser? BHKW ? ( auf jeden Fall schau,was bei euch in der Region noch zusätzlich durch Gelder gefördert wird!) Falsch ist deine Überlegeung bezüglich eines BHKW auf jeden Fall nicht!


    mfg


    claus :tanz:

    Ich betreibe mein Haus CO² neutral : Raptor S ( Eternal Energy 6,5 el/ 14 w ) PÖL betrieben :rolleyes: , Holzvergaser als Spitzenlast ( Holzmax von Paradigma 19 kw) :D , Solarthermie 8m² ( Paradigma Hochvakuumkollekroren) ^^ ; Photovoltaik 16,78 Kwp 8) (Schottsolar; SMA Wechselrichter) - 400m² Wohnflache, Abwärme Raptor für die Doppelgarage! ;(

  • oK, Danke erst mal soweit für die Antworten. Einen erhöhten Aufwand zur Pflege, Wartung oder Betrieb der entsprechenden neuen Anlage würde ich völlig außer Acht lassen (mache bis jetzt auch fast alles selbst). Das beziehe ich in meine Planung nur insofern ein, dass ich keinen reinen Feststoffkessel möchte, den ich permanent mit Hand beschicken muß. Bei den Holzpellets bin ich mir nicht wirklich sicher, da man ja hier auch wieder von einem Brennstoff abhängig ist. Und wie sich die Preise entwickeln weis ja auch keiner so genau.
    Es ist ja auch immer eine Frage des Geldes. Natürlich muß eine bestimmte Summe x investiert werden, nur habe ich bei einem BHKW (zumindest teilweise) die Möglichkeit wieder etwas hereinzuholen. Erst mal durch den Strom den ich selbst und die Gewerbeeinheit nutze. Da das jemand aus der Familie macht, wäre die Stromabnahme vom BHKW zumindest für 2 WE sicher. Weiterhin durch das Entgelt, falls Strom eingespeist wird. Ist jetzt nicht die Welt, aber im Vergleich zu ner konventionellen Heizung immerhin etwas.
    Und weg vom Heizöl war eine Überlegung, um den benötigten Vorratsraum im Heizraum anders nutzen zu können.
    Aber da eine komplette Heizungsumbauaktion eh nur im Sommer Sinn macht, hab ich ja noch paar Tage zeit für ne definitive Entscheidung.
    Also wenn nich jemand was dazu sagen möchte, ich bin wirklich für jede Anregung und persönliche Meinung dankbar.

  • muss nochmal was Nachtragen. Und zwar gehts um das Verständnis der Leistung des BHKW , speziell thermische Leistung. Mein momentan verbauter Kessel/Brenner hat ca. 16/17 kw. Wenn ich jetzt ein BHKW mit derselben thermischen Leistung einbaue, brauch ich dann noch nen Spitzenlastkessel? Oder ist das nicht ergleichbar?

  • Moin Luigi,


    das ist erstmal nicht vergleichbar!! Dein Heizungsbrenner taktet ja permanent weil dessen max. Leistung in unseren Breiten auf -15°C ausgelegt ist.
    Ein BHKW sollte hingegen auf die Grundlast ausgelegt werden und nicht takten (max. Laufzeit am Stück). Das erreicht man in bestimmten Grenzen mit einem großen Puffervolumen (Pufferspeicher).
    Ein Spitzenlast oder Havarie Brenner ist nie verkehrt - kostet aber immer Geld.
    Wenn Du tatsächlich einen 16KW Brenner hast (komische Zahl??) und damit auskommst ist eigendlich ein 10KW (therm.) BHKW schon Überdimensioniert!!


    MfG