Anbindung eines Nachbarhauses und Hydraulikabkleich

  • Hallo Mofaklaus


    Was Fire dir dort vorschlägt ist das Optimum an der Brennwertnutzung. Jetzt mal was normales wenn den Dachs den Brennstoff Erdgas wie dein Auto Hat dann hat er bei einem Lamdawert von ca. 1,00 einen Taupunkt von 85°, bedeutet die Rekondensation setzt bei einer Abgastemperatur von 85° ein.
    Wenn du eine Rücklauftemperatur von kleiner 35° hast ist das der Traum und bringt volle Brennwertleistung mit dem Kondensor.
    Bei 45° wie beschrieben ist das auch ein lohnendes Projekt. Bringt dann immer noch ca. 1,5-2Kw thermisch pro Stunde.
    Der Lamdawert ist der Schlüssel für die Kondensationstemperatur, spricht der Wechsel des Agregazustand des Wasseresdampfes im Abgas.
    Wenn du an den Endpunkten deiner Häuser die Pufferspeicher als hydraulische Weiche. Also Kassdarisch einbinden sehr tiefe Rücklauftemperatur guter Brennwert . Nachteil wenn der eine Pufferspeicher geladen ist dann ist der nächste dran also zeit versetzt.
    Du kriegst das schon hin.
    Noch viel Spaß und Geduld beim planen.

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • Hi Klaus,...also mofaklaus ;)


    Hab mir erstmal Dein Profil und die Signatur angesehn,
    ...und da kommen gleich wieder ganz andere Gedanken :)


    Also erstmal,
    bei Deinem Berufsbild, könnte es ja sein, dass Du durchaus Dich in elektrischen, bzw. elektronischen Auskennst (also die schwachstromfraktion)
    Arbeitest Du auch mit Sumulationstools...ich sag mal z.B. Spice?
    ...wenn nicht, geht auch von Hand.
    Also....hast Du schonmal was von Analogiesystemen gehört? Sind Verfahren, wie man eine Fragestellung(technischer Natur) einfach in ein gleiches Problem in ein anderes technische sGebiet transformiert. Klingt komisch, geht aber recht einfach. Also, wenn ich z.B. einen Wärmeverlauf durch eine Wand wissen möchte, kann mans irgendwie rechen...einfacher, ich betrachte das System elektrisch...und da im Elektrischen eine gewaltige Schaar von Werkzeugen gibt, kann man auch komplizierte Dinge gut darstellen. Im Beispiel Wand....ich Habe ein Temperaturdelta innen/aussen, macht im elektrischen einen Spannung, hab verschiedene Schichten mit unterschiedlichen Wärmeleitwert...macht im Elektrischen ein Widerstand...und dazwischen halt Leitungen gezogen.
    reingetippt und schon sieht man, wo welche Temperatur ist und auch wieviel Strom fliesst...ähm, natürlich zurücktransformiert: Wärme


    Also falls Du im elektrischen entwas bewandert bist, kannst Du ja einfach mal ein Modell erstellen und verschiedene Dinge für Euer Objekt durchspieln (Rohre=Leitung, Puffer+Wasser in den Leitungen=Kapazitäten, Dachs=strom+spannungsquelle, Heizkreis=Verbraucher, etc.)


    Soviel zum Thema "Dein Profil"


    Nun mal zur Signatur,
    aha...bei Dir versteckt sich also auch eine thermische Solaranlage...fein fein, nur Brauchwassertechnisch, oder auch Heizungsunterstützt?


    Eigentlich auch wurscht,
    denn wo die schonmal da ist, sollte die auf jedenfall mit rein ins System...nur wie?


    Aber erstmal zurück zu meiner Idee, auch die Abgasseite zu betrachten.
    Nochmal in Kürze, im Abgas steckt ne Menge Energie...gut, soviel ist es nun auch nicht, aber dennoch nutzbar.
    Diese setzt sich aus zwei Komponenten zusammen. Einmal haben wir da die Abgastemperatur. Ich bring mal nen Beispiel. Wenn ich das Abgas (Volumenstrom müsst man auch betrachten) vonn 300°C auf 200°C abkühle, habe ich die darin enthaltene Energie schon genutzt.
    Dies ist auch bei ner Heizung oder Dachs so möglich... wenn ich von 120°C was auf 50°C abkühle, nutz ich Abgaswärme.
    Nun kommt aber auch noch ein anderer Effekt....die zweite Komponente ins Spiel. Bei unter 100°C kann Wasser kondensieren. Bei der Kondensation entsteht Wärme...bekannt als Brennwerteffekt. Der genaue Taupunkt hängt u.a. von der Verbrennung Lambda-Wert, der relativen Luftfeuchte usw. ab. Je Kühler es wird, desto mehr wird kondensieren und man kann mehr davon nutzen.
    praktisch, setzt der Taupunkt irgendwo bei knapp 60°C ein....und bringt noch nicht viel...kommt man auf 40°C gehts schon, aber bei <30°C tropfts schon gewaltig..ich denk mal beim Dachs könnten gut 3 Liter/h anfallen.


    Nun mal schaun, wieviel es bringen könnte...Dachs hat ja so kanpp 90% Gesamtwirkungsgrad...also 10% Verluste. Die setzen sich als (Wärme-)Strahlung und Wärmeverluste im Abgas zusammen...ich denk mal die Abgasseite dürfte deutlich überwiegen.
    Leistungsaufnahme sind ja 20kw...und wenn Verluste nur im Abgas (seid mir nicht bös, das ich ungenau werde...ist ja nur ne grobe Variante) wären, dann gehn da also 2kw raus, reine Wärmebetrachtung....nun kommen wir zum Brennwert , wenn wir extrem weit runter kommen, dann sind da auch nochmal knapp 10% drin. na super, schön zu rechnen...also nochmal knapp 2kw
    Insgesamt, könnte bei ner perfekten Abgasnutzung nochmals 4 kw zu holen sein...praktisch natürlich weniger


    Nun hat man ja selten so niedrige Temperaturen z.B. ausm Rücklauf um den Brennwert nutzen zu können (abgaswärme schon)
    Also, wo bekommt man so niedrige Temperaturen her um den Effekt zu nutzen, aber auch sinnvoll verwenden zu können? Da fiel mir halt das Trinkwasser ein.
    Passt bestimmt nicht überall, aber wenn man Trinkwasser vorwärmt (bevor es in den WW-Speicher geht), dann ist das doch ne sinnvolle Verwendung und wahrlich kühl genug um traumhafte Brennwerte zu erreichen.


    Nach dem kleinen Ausflug
    (sorry, das ich immer so wit aushole... ich will hier keinen für dumm verkaufen, aber gibt ja auch ne Menge Mitleser und da kann so eine etwas ausführlichere Schilderung ja vielleicht nicht schaden)
    ...kommen wir nun wieder zu Deinem Objekt.


    Ja, ich meinte direkt das Kaltwasser per Abgaswärmetauscher vorwärmen, bevor es in den Warmwasserspeicher geht. Und für den Fall, dass das Wasser nicht ständig entnommen wird, soll halt ein kleiner Puffer mit ran. ;) (hatte ich oben ja schon beschrieben)


    Wie groß müsste der sein?
    na, sagen wir mal wir wolln unter 30°C bleiben....also haben wir ein deltaT von 30°C-10°C = 20°C
    Wie wird das Nutzverhalten sein? Sind wirklich alle Mann 12h ausser haus und brauchen kein WW???
    Keine Ahnung, aber wenn rechnen wir doch mal mit 8h.
    macht also 4kw+8h = 32kwh
    obigen Formel umgestellt nach Puffervolumen V: V = 32kwh / (1,163kwh/m³K * 20°C)...hui 1,3 m³
    Nun ja, aber vll. sinds ja auch nicht ganz 4kw...und man überbrückt nur 6h und erlaubt auch, dass es auf 40°C hoch geht...wären dann schon 600l
    Mehr als ich dachte, aber selbst wenns kelienr ist...ist doch egal, wenns nicht immer passt und ab und an im spitzenlastfall entweder aar kw durch mangelnde brennwertnutzung flöten geht, oder im anderen Fall der speicher leer ist und man regulär wie einst das Wasser direkt erwärmt.


    Aber wir lassen ja hier auch wieder sehr stark das Milchmädchen ran...praktisch wird man wohl eh weniger erzieln.


    Nun aber zu Deiner Solaranlage,
    welche Pläne gabs denn die einzubinden???
    Weil, hier kommen wir ja in ganz andere Regionen ;)
    was haben wir da...huch, 600l Puffer...welch ein Zufall...wie schön, dass ich eben so gerechnet hab.
    Den Puffer könnt man ja prima für unseren Abgaswärmetausche nutzen ;)
    ...nun ja, im Sommer wird der Dachs recht wenig laufen (nur ww)....also brauch man ihn da ja kaum...welch ein Glück, dass da auch eher die Sonne scheint...da könnt man doch glatt den diesen Speicher per Sonne laden lassen, oder?


    mal noch eine kleine rechnung,
    selbst wenn man das Wasser nur auf 20°C bringen könnte sinds schon 20% der Energie, die ich für WW brauche.
    wenn man nur 2kw nutzen könnte, wären das bei 3000Bhs schon stattliche 6.000kw....oder um mal die Dollarzeichen in die Augen zu treiben mal 5ct Gasbezugskosten, 300 Euro
    ...oder halt 3kw, 4.000 Bhs, 6ct sogar 720 Euro....und das pro Jahr ;)
    Tja, und das solar erzeugte WW, wird noch an die Mieter verkauft....und da Du schon Solar hast, glatt zu mini-Investkosten.


    Nun muss dat alles noch sauber getrennt werden, denn Du, Dein Bruder und die Mieter woll ja auch ne sauber Abrechnung...soll ja fair von statten gehn.
    Evt. macht man das alles als echte Energiezentrale...und auch mit einem Contracting...also Du/Dein Bruder als mini-GBR?
    Strom an die Mieter zum billigsten Grundversorgertarif...und Wärme zu Gasbezugskosten +evt paar%, wegen Bereitstellungsverluste.


    So,
    ich find die Idee irgendwie gut, aber das müsste man vll. auch alles mal ganz gründlich und im Gesamtsystem betrachten...vll, passt das so auch nicht, weil gar nicht soviel WW gebraucht wird....und eine andere Einkopplung wär denkbar....Zahlen genauer schätzen udn rechnen und und und
    Mal schaun, wieviel Zeit ich mitbring....zur Not musste warten, bis ich mein Ing.-Büro angemeldet hab...dann mach ich's ganz genau und schreib auch ne Rechnung ))))

  • Hallo alle zusammen,


    sorry das ich mich erst jetzt wieder melde, aber ich musste wichtige Wartungsarbeiten am meinem Dachs durchführen. Der PWT der Systemtrennung war Dachsseitig zu, und ich habe immer Übertemperatur bekommen.


    Aber jetzt zurück zum Thema. Vorab mal die Fragen die gestellt wurden.


    Zitat

    Arbeitest Du auch mit Sumulationstools...ich sag mal z.B. Spice?


    Habe ich mal in der Technikerschule. Aber mit Workbanch oder so. Beruflich hatte ihm mit deutlich mehr Strom zu tun, als Windkraftanlagenbauer. Jetzt schreibe ich Software für den Energie Handel. Für meine privaten Projekte nehme ich am liebsten immer gleich den Lötkolben in die Hand ;)


    Zitat

    aha...bei Dir versteckt sich also auch eine thermische Solaranlage...fein fein, nur Brauchwassertechnisch, oder auch Heizungsunterstützt?


    Sie Solaranlage speist direkt in meinen 600L Speicher, also heizungsunterstützend. Von dem Prinzip will ich auch nicht weg, da ich ja keinen WW Speicher als Legionellenschleuder will. Der Speicher ist 1998 zusammen mit der Solaranlage von Kago gekommen. Ich weis nicht ob jemand das System kennt. Aber die beiden Heizkreismische (Fußboden / Heizkörper) sind direkt an dem Speicher gebaut.


    Zitat

    Nun aber zu Deiner Solaranlage,
    welche Pläne gabs denn die einzubinden???


    Die soll so bleiben wie sie ist, an meinem Speicher angeschlossen. Wenn mein Bruder auch eine haben will kann er die ja zusätzlich an seine(n) Speicher anschließen. Ich werde so wieso einem mit Schlage nehmen. Oder zwei Schlangen, eine für den Dachs (als System Trennung) und eine für eine Solaranlage. Die wohl aber erst später kommen wird. Die Kosten…. ;)



    Naja jetzt zur Brennwertnutzung, das Prinzip ist mir schon klar. Aber was halt bei rum kommt war die Frage. Aber so wie ich das nach der Erklärung von firestarter sie das bei mir gar nicht schlecht aus. Zumal ich ja auch eine Stockwerk mit Fußbodenheizung habe. Und die Heizkörper fahre ich auch nicht gerade mit einer hohen Vorlauf Temperatur. Die sind ganz gut dimensioniert. Ich habe bei -10°C Außentemperatur ca. 50-60°C Vorlauf. Ich denke nur dass mein größtes Problem z.Z. die Vermischung im Speicher ist. Die Lagepumpe am Dachs vermischt mir den Speicher auf kleinster Stufe so, dass ich Oben wie Unten die gleiche Temperatur habe. Was wiederum eine möglichst niedrige Rücklauftemperatur aus dem Speicher zu Nichte macht. Aber das kann ja besser werden, wenn ich meinen Bruder mit dran habe. Wobei ich wieder bei der Anbindung des Speichers währe. Das würde dann ja bedeuten, eine Pumpe für beide und der Volumenstrom wird aufgeteilt. Würde da ein manueller Mischer reichen, oder muss ich das regeln? Ich hätte noch Beides liegen :)


    Es sein noch erwähnt, dass ich auch noch zum Kondensator einen Kunststoffeinsatz für die Kamin brauche. So das ich zusammen sicherlich wieder 2500€ rechnen muss. :(



    Gruß
    Mofaklaus

    BHKW : Dachs Gas 5,5kW
    SolarTherm.: 10m² Kago mit 600l Systemspeicher
    PV: 4kWp / SMA SunnyBoy SWR3000 / 14x ASE-300-DG-FT (EEG Läuft ende 2021 aus, geht dann auch in den Inselbetrieb)
    Speicher : LG Chem 6.4 (seid 2020 2x eine Gebraut gekauft) mit 3x Effekta AX 5000 im 3Phasen Betrieb und 1x Effekta AX-P 3000 alles mit ca. 4KWp Solar in allen Ausrichtungen

    Auto : Renault ZOE 50