Eigenbau: Berechnungsgrundlage Dagego BHKW bei 300 m²

  • Hallo an alle,


    Ich bin blutiger Anfänger hier, möchte mir aber jetzt ein BHKW bauen und benötige diesbezüglich ein paar Info´s...


    Ich habe ein einigermaßen gut isoliertes 2-Familienhaus mit ca. 300 m² Wohnfläche. Ich spiele mit dem Gedanken, mir ein Dagego als Bausatz anzuschaffen. Technisch e Umsetztung des Projektes wird kein Problem sein.


    Meine Fragen :


    1.Was für eine Leistung würde ich in etwa benötigen? Mir fehlen diesbezüglich alle Erfahrungswerte.


    2. Ist es sinnvoll, wenn das BHKW an und abschaltet, - je nach Temperatur, oder ist es vorteilhafter, wenn es ohne Unterbrechung läuft ?


    3. Laufen die BHKW´s von selber an und schalten sich von alleine ab?


    Danke schon mal für eure kompetenten Antworten auf meine vielleicht dümmlichen Fragen...


    Gruß


    Achim

  • Hallo ackinet,
    zunächst einmal herzlich willkommen hier im Forum!

    1.Was für eine Leistung würde ich in etwa benötigen? Mir fehlen diesbezüglich alle Erfahrungswerte.


    Und mir fehlen da die bisherigen Verbrauchswerte: Anhand von Heizöl/Gasverbrauch sowie Baujahr der Heizung zum einen und Stromverbrauch zum anderen, könnte man schon einmal so über den "Daumen" eine erste Aussage treffen!


    2. Ist es sinnvoll, wenn das BHKWKWK ist die Abkürzung für Kraft-Wärme-Kopplung. Mit Mausklick zu weiteren Infos!BHKW an und abschaltet, - je nach Temperatur, oder ist es vorteilhafter, wenn es ohne Unterbrechung läuft ?


    Ein BHKW sollte nicht so oft gestartet werden wie ein üblicher Brenner, deshalb sollte in den allermeisten Fällen das BHKW mit einem Pufferspeicher installiert werden!


    3. Laufen die BHKW´s von selber an und schalten sich von alleine ab?


    Nun ja, mein BHKW "Von der Stange" macht das so, da merckt man keinen Unterschied zur klassichen Heizung, bei einem Selbstbau BHKW sollte das eigentlich auch so sein!


    Danke schon mal für eure kompetenten Antworten auf meine vielleicht dümmlichen Fragen...


    Es gibt keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten! :-)_:-)


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Herzlich willkmmen ackinet,



    Wie mein Vorschreiber schon erwähnte teil uns mal ein par Verbrauchswerte mit. :keeporder:


    Gruss


    Spornrad

    -- Die Sonne ist die Quelle unserer Energie, die es richtig anzuzapfen gilt ! ---
    „Nicht alles, was zählt, ist zählbar!“ „Nicht alles, was zählbar ist, zählt!“ Albert Einstein

  • Hallo,


    bei 300m²....halbwegs gedämmt, wirst Du recht wenig Leistung benötigen...


    doch wie meine Vorredner sagten,
    Verbrauchswerte sind echt hilfreich....


    ...und da ich gerad ein tool gebastelt hab(Stand: beta_Version), was Auslegung, erwartete Betriebsstunden etc. ermittelt
    ....und das ganze noch für Deinen Wohnort (Klimatabellen vergrangener Zeiten)


    wäre die Postleitzahl zusätzlich hilfreich
    und halt Verbräuche möglichst langer Zeiträume.

  • Hallo,


    Verbrauchswerte wären in den letzten 3 Jahren:


    Stromverbrauch ca. 9500 KW/h pro Jahr


    Ölverbrauch ca: 5500 Liter / Jahr


    Zentralheizung Bj. 1979 ( MUSS WEG !! )


    Postleitzahl : 57299 Burbach


    Vor 3 Jahren habe ich mir eine Solaranlage selbst hergestellt, die hervorragende Ersparnis bringt. Von dem BHKW verspreche ich mir noch mehr des Guten. Einen Pufferspeicher habe ich solarmäßig von 500 Litern Speicherinhalt installiert. Ich möchte die Solaranlage in den BHKW Kreislauf integrieren. Suche diesbezüglich noch die beste Lösung.


    Für eure Vorschläge schon mal meinen herzlichsten Dank !

    Einmal editiert, zuletzt von ackinet ()

  • Hallo ackinet,

    Stromverbrauch ca. 9500 KW/h pro Jahr


    Ölverbrauch ca: 5500 Liter / Jahr


    Nun ja, dein Stromverbrauch ist noch ein wenig höher wie unserer (im Haus), dafür brauchst Du ein paar liter Öl weniger...


    Ich habe mich damals (vor gut 2 Jahren) eher aus freggel für ein BHKW entschieden (und irgentwie auch weil ich davon überzeugt bin) da mir mein Stromversorger für meinen Betrieb einen Sondertarif gekündigt hatte, und ich von heute auf morgen für die Strommenge von 10 Haushalten dasselbe bezahlen mußte, wie jeder Haushalt! :diablo:


    Nun ja, so über den Daumen hatte ich schon 2 Jahre zuvor den Dachs durchgerechnet, aber damals war der Strom halt noch zu billig, damit es sich rechnet, nach der "Peisanpassung" paßte es!


    Nun ja, auch wenn ein Selbstbausatz ne ecke Preisgünstiger ist wie ein BHKW von der Stange, der Hacken ist bei deinem Objekt, das rel. viel Strom eingespeist wird, und das drückt leider ein wenig die Wirtschaftlichkeit.


    Zun Thema Pufferspeicher: 500 Liter sind recht knapp, es ist ja nicht nur so, das der Pufferspeicher dafür sorgt, das das BHKW sich nicht so häufig ein und ausschaltet, sondern ein größerer Pufferspeicher bietet auch die möglichkeit, das BHKW dann laufen zu lassen wen Strom, aber keine Wärme gebraucht wird, und die im Pufferspeicher gespeicherte Wärme wird dann zb, in der Nacht genutzt, wenn aber wiederrum kein Strom benötigt wird!


    Bei einem BHKW der 5 Kw el / 10 KW Th Klasse würdest du so bei 3000 Bth / Jahr landen, das bedeutet, das sich ein BHKW gerade so rechnen kann, aber nicht muß...


    Evtl. wäre es angesagt, sich mal um Aternativen wie Pellestkessel o.ä. zu kümmern! |__|:-)


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Hallo,



    hui hui hui,
    also erstmal nen paar Kommentare vorweg.
    - Stromverbrauch (auch wenn andere sowas normal finden) ist für meinen Geschmack viel zu hoch (oder versteckt sich da noch irgendwo ein elektrischer Warmwassererzeuger?),
    ich kenn zig Haushalte die ohne dolle Einsparungen (und e-kochen) bei gerade mal 1.000kwh/Nase landen
    Hier seh ich deutliches Einsparpotential....meine Meinung
    - Ölverbrauch von 5.500 ist zwar nicht wenig, aber angesichts Deiner 79er Heizung bestimmt in Ordnung
    ..mal ne Frage, musst/willst Du bei Öl bleiben?



    Nun mal zu den Zahlen konkreter,
    also mein tool ist in der beta...und alle Effekte (z.B. Deine Solargewinnung kanns noch nicht verdaun, aber man kann ja auch etwas schätzen und an den richtigen Stellen drehn)


    5.500 L Öl im Jahr, machen rund 55.000 kwh input, für Dein Objekt bei der bisherigne Technik
    Die letzten 3 Jahr waren sehr mild, das unter den gegeben Vorraussetzungen der langfristige, durchschnittliche Bedarf höher liegen müsste. Zu deinem Wohnort hab ich nur Klimadaten der letzten 13 Jahre, aber ich geh eher von >60.000 L Öl aus...wie gesagt unter der bisherigen Technik


    Nun müssn wir mal die Kurve zu der neuen Anlagentechnik bekommen,
    die genauen Verluste sind schwer zu schätzen, aber ein 79 Ölbrenner, vermutlich einer in der 50kw+ Klasse (weil vorher ungedämmt) dürfte wirklich ansehnliche Verluste produzieren. Neue Reglertechnik mit einem modernen Wärmeerzeuger (muss ja nicht BHKW sein) trau ich ausm Stand locker 30% Einsparung zu.


    Damit wären wir (unter der 60.000er Annahme) bei einem thermischen Bedarf von 42.000kwh
    bei 10kw thermisch würden wir auf 4.000 Betriebsstunden kommen (die restlischen hundert verstecken sich in der Spitzenlast)
    Bei eine 12,5er halt bei 3.300.


    nebenbei zur Spitzenlast: die würd ich grob bei 15kw ansetzen, d.h. es bei sehr sehr kalten Tagen, könnte es in der Klasse eng werden, aber vermutl. mit Puffer und co reichen... zur Not Spitzenlastkessel (z.B. der alte) vorsehen.


    Nun zur Wirtschaftlichkeit,
    da spielt u.a. der Stromeigenverbrauch eine Rolle....oftmals wurden Laufzeiten von 3.000-3.500 BHs als magische grenze genannt. Durch vergütung von eigenstrom liegts vemutlich momentan drunter (und EEX ist ja auch gestiegen)
    Der Eigenstromanteil dürfte bei Dir nun aber nicht sehr hoch liegen. Durch solare Gewinnung(keine Ahnung wie gut Deine Anlage ist) läuft die Heizung wohl von märz/April bis Sep/Oktober gar nicht...ergo kannst Du da auch keinen eigenen Strom nutzen. In der Heizsaison kommts natürlich auf's Lastverhalten an, aber man schaffts nie genau das zu verbrauchen, was gerad produziert wird. Weiterhin, denk ich, dass ihr ohne großen Aufwand Euren Strombedarf senken könntet.....summa sumarum, wird der Eigenstromanteil sehr niedrig ausfallen. (<30%?)


    Also alles zusammen komm ich mit dem riesigen Text zum ähnlichen Ergebnis

    Zitat

    das bedeutet, das sich ein BHKW gerade so rechnen kann, aber nicht muß...


    Ich denke Du kannst durchaus 1500€ im Jahr an Energiekosten sparen,
    aber ob sich die Mehrinvestitionen im Vergleich zu anderen Systemen rechnet musst Du entscheiden.
    Da Du aber auch selber was basteln möchtest, gehts vll. recht gut


    andere Alternativen wie Pellet könnt man auch rechen
    ...hier auch große Invest-kosten, aber gibts auch evt. Invest-Zuschuss (gut, bhw gibts ja auch was über bafa)
    ...da sehr viel eingespeist wird, wäre auch Pflanzenöl denkbar, hier m.E. Preisentwicklung noch schwerer Abzuschätzen und deutlich höhere Wartungskosten, aber halt auch bessere Einspeisevergütung....die ist wiederum konstant, was den positiven Effekt im Laufe der Jahre (durch steigende Energiepreise) stark abmildert.


    So
    und nun noch der Hinweis, dass natürlich ne Menge abgeschätzt usw übern-daumen-gepeilt usw wurde.
    Hoffe es hilft trotzdem ein bissl.

  • Auch wenn ich mich anhöre wie ein kaputte Schallplatte. :hutab:


    Frag doch mal die Nachbarn!
    Evtl. hat ja jemand Interesse und man kann die ganze Sache auf eine rentabelere Schiene hieven.


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang