Stromverkauf an Mieter

  • Hallo!


    Ich würde gerne ein BHKW für ein Mehrfamilienhaus kaufen und den Strom an die Mieter verkaufen. Gasverbrauch 160.000kWh, Stromverbrauch 40000kWh.


    Die Mieter sollen hierfür Ihren Stromanschluss beim örtlichen Energieversorger kündigen und bei mir kaufen.


    Fragen:


    1. Muss man ein Gewerbe anmelden?


    2. Ist ein Gewerbe anmelden besser?


    3. Was ist beim Stromverkauf an die Mieter zu beachten?


    4. Kann mir jemand seine Erfahrungen mitteilen?


    5. Lohnt sich der Stromverkauf an die Mieter oder sollte man den erzeugten Strom komplett einspeisen!


    Vielen Dank für Eure Hilfe!

  • Hallo,


    ich kann zwar nicht alles beantworten,
    aber vorerst ja shcon nen bissl auf Deine Fragen eingehen


    erstmal
    schön, dass du über die Verwendung eines BHKW's nachdenkst...sollte bei Deinen Verbrauchswerten durchaus passen.
    0 tens: Du kannst Deine Mieter nicht zwingen den Strom bei Dir zu kaufen.
    1 tens: Meines wissen ist eine Gewerbeanmeldung nicht zwingend erforderlich (glaub ich zumindest)
    2 tens: Keine Ahnung
    3tens: siehe 0tens. Du kannst die Mieter nicht zwingen. Du solltest also versuchen sie zu überzeugen....ökologisch, halt mit dem rgument, dass es sich (wenn per Gas betrieben) zwar nicht um regenerative Energie handelt, aber eine sehr sehr umweltverträgliche Variante der Wärme- und Stromerzeugung. Ausserdem möchtest Du sie bestimmt auch finanziell locken. z.B. könntest Du ihnen die Kosten für Grundgebühr erlassen und ein kleiner Abschlag zum Strompreis wäre wohl auch denkbar.
    4tens: Da hab ich keine eigenen Erfahrungen. Gibt wohl verschiedene Möglichkeiten es zu organisieren, Hier im Forum wurde schon öfters eine Variante von Herr Meyer (meyer-energieconsulting) angesprochen. Handelt sich wohl um eine GbR (?) Die man gründet und so die Abrechnungen organisiert. Evt. hilft dort der Kontakt, auch wenn er das bestimmt nicht umsonst macht.
    5tens: Ich nehm an, dass Du nicht mit Biomasse das BHKW betreiben wirst....dann lohnt sich der Verkauf an die Mieter absolut
    Verkauf an Mieter: 5,11 ct (nach neuer Regelung, sobald sie im Gesetzbuch veröffentlicht ist) + Strompreis den Du von den Mietern nimmst (also sagen wir mal 15-18ct) = irgendwas Anfang 20 cent /kwh
    Verkauf durch Einspeisung: 5,11 ct + eex-baseload-Preis von 5-6 ct (aktuelle höher, schwankt gern) + "vermiedene Netzungsnutzungsentgelt" von 0ct-2(?)ct (je nach Versorger) macht also nur irgendwas von 10-13ct


    Hoffe es melden sich noch welche mit mehr praktischer Erfahrung...insbesondere im Mietermodell


    Viel Erfolg

  • Hallo Padrino


    Meld dich doch zum 4. Forentreffen an, dort wird auch die Frage Stromverkauf an Mieter nochmal erklärt. Das Modell von Meyer Consult ist schon überholt.Das ist jetzt wohl wesentlich einfacher geworden.


    Wenn du willst viel Spass auf dem Treffen. Dort findest du auch verschiedene Hersteller von Bhkw´s zum kennen lernen und ca. 40 BHKW Betreiber die dir gerne die eine oder andere Fragen beantworten. Das machen die natürlich auch hier im Forum.
    Vielleicht sieht man sich auf dem Forentreffen. :sehrgut:

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • 1. Muss man ein Gewerbe anmelden?
    2. Ist ein Gewerbe anmelden besser?
    3. Was ist beim Stromverkauf an die Mieter zu beachten?
    4. Kann mir jemand seine Erfahrungen mitteilen?
    5. Lohnt sich der Stromverkauf an die Mieter oder sollte man den erzeugten Strom komplett einspeisen!


    1. Kommt drauf an ob du als Gewerbetreibender arbeiten möchtest und dich mit der MwSt. rumschlagen willst.
    Ist aber ein lohnendes Feld sich damit zu beschäfftigen vor allem wenn man so oder so schon Gewerbetreibender ist.
    2. siehe 1.
    3. Beim Verkauf an Mieter wird sich sobald das Gesetz durch ist und Geltung erlangt hat einiges ins positive ändern!
    Die freie Wahl des Versorgers wird dann etwas anders aussehen, damit man als Betreiber nicht gezwungen wird eine zweite Versorgungsleitung ins Haus zu bauen.
    Wie das genau aussehen wird ist mir allerdings noch nicht bekannt.
    Auf jeden Fall soll die ortsnahe Versorgung und Abrechnung der Mieter wesentlich erleichtert werden.
    4. Die Erfahrung ist, es kommt momentan auf die Mieter an, bei einigen Häusern läuft das ohne Probleme, bei anderen würde ich das nie machen egal wie positiv das Gesetz ist.
    Gibt halt sone und sone Mitmenschen....
    5. Solange der erzielbare Endpreis beim Verkauf an die Miter höher ist als die Vergütung bei der Einspeisung ist es immer lohnender den Strom an die Endkunden zu verkaufen.
    Zumal man schon einiges an Grundkosten sparen kann durch eigene Zähler, Messstellenbetreiber und Abrechnung.
    Das ist teilweise schon alleine der Gewinnbringer!


    Bei den Verbrauchsmengen wird sich ein BHKW auf jeden Fall lohnen!
    Aber aufpassen! Nicht aus Gier ein zu großes BHKW einbauen, nur die Grundlast abdecken ist am rentabelsten!
    Jetzt ist noch die Frage offen wie WW erzeugt wird, auch über die Zentralheizung oder per Strom?
    Wenn WW-zentralversorgung ein BHKW der Dachsklasse nehmen, wenn Strom-Druchlauferhitzer ein größeres nehmen da nur Winterbetreib vorherrscht.
    Ein Umbau der der WW-Versorgung in bestehenden Häuser ist recht aufwendig und lohnt sich, nach meinen Erfahrungen, eigentlich nur bei einer Totalsanierung.


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Hallo Padrino34, hier meine persönlichen Erfahrungen dazu:



    1. Muss man ein Gewerbe anmelden?
    2. Ist ein Gewerbe anmelden besser?
    3. Was ist beim Stromverkauf an die Mieter zu beachten?
    4. Kann mir jemand seine Erfahrungen mitteilen?
    5. Lohnt sich der Stromverkauf an die Mieter oder sollte man den erzeugten Strom komplett einspeisen!



    1. als Vermieter ist die Anmeldung nicht zwingend erforderlich


    2. siehe 1.


    3. wenn du knapp unter dem Preis der üblichen Anbieter bleibst sollte das wohl klappen, dass sie sich für dich entscheiden


    4. Ich kann dir meine leider sehr negative Erfahrung mitteilen.
    Kurz zusammengefasst was mein FA sagt: Der Dachs ist sowohl Strom als auch Wärmeerzeuger.
    Er ist weiterhin eine Heizungserneuerung und nicht eine Betriebsgut im klassischen Sinn.
    Einzig allein der %- ualeAnteil der Investition, der 1. nicht Thermische Energie und 2. nicht zum eigenverbrauchten Strom dient,
    wird als Betriebsausgabe anerkannt. D.h. bitte in der Kalkulation Aufwand/Nutzen davon ausgehen, dass unter Umständen ein sehr
    geringer Teil der Investition nur Anerkennung findet ( bei mir nur knapp 35%) - :beaengstigend: -- Original Zitat des FA's: die BHKW's
    werden immer als Steuersparmodell verkauft - sind sie aber nicht. Meine Frage nach der Verantwortung des FA's mit Blick auf die
    Umwelt: da haben sich die zuständigen Staatssekretäre leider nicht ausreichend abgestimmt - wir können da nicht von abweichen :schimpf:


    5. Möglichst an Mieter verkaufen, denn da ist doch deutlich mehr zu erzielen als bei der Netzeinspeisung.



    Aber Achtung: nicht nur den Strom betrachten: auch der Wärmeverkauf wird als Einnahme gerechnet.


    Allerdings ist die wärmeerzeugung nicht zu berücksichtigen, ist ja nur als Erneuerung der Heizung zu bewerten.....



    Viel Erfolg und eine souveräne Entscheidung,



    Torsten

  • 1. Muss man ein Gewerbe anmelden?
    2. Ist ein Gewerbe anmelden besser?
    3. Was ist beim Stromverkauf an die Mieter zu beachten?
    4. Kann mir jemand seine Erfahrungen mitteilen?
    5. Lohnt sich der Stromverkauf an die Mieter oder sollte man den erzeugten Strom komplett einspeisen!


    Hallo zusammen,
    ich verkaufe unseren Strom schon seit Anfang an an die Mieter. Habe ken Gewerbe angemeldet (muss man ja auch nicht). Wir haben bei uns im Haus die kpl. Versorgung des Stroms übernommen. Bei den Stadtwerken haben wir einen Geschäftskundenvertrag für den kpl. Strom. Im Haus wird nach Zählern je Mieter spitz abgerechnet. Dabei haben wir mit den Mietern einen "Vertrag" geschlossen, der die Bedingungen festlegt. Zwingen können wir keinen, aber die Stadtwerke bei uns biten immer noch einen guten Preis. So haben wir im Haus keinen Grund an andere Branchenführer zu wechseln. Um einen konkreten und reellen Marktpreis als gemeinsam anerkannte Größe zu haben, zahlen die Mieter genu den gleichen Betrag wie bei unserem örtlichen Anbieter. So kaufen wir Strom von den Stw., wenn der Dachs steht und leiten dann an die Mieter durch. Sobald der Dachs anläuft wird der produzierte Strom über eine "Weiche" (??) geschaltet und der Bezugsstrom der Stw. stoppt.
    Leider haben wir im Laufe der Jahre immer weniger Stromverbrauch im Haus, so speisen wir immer mehr zum Hungerlohn ein. Sch....ade.
    ciao
    energy


  • Ein Umbau der der WW-Versorgung in bestehenden Häuser ist recht aufwendig und lohnt sich, nach meinen Erfahrungen, eigentlich nur bei einer Totalsanierung.


    Bernd

    Da hab ich noch eine Herausforderung: 11 Parteienhaus mit Gewerbe, bislang Einzelthermen teilweise mit zusätzlichen Warmwassergeräten. Geschätzte Kosten für die Umrüstung an einen vorhandenen großen Kessel ca. 45000 inkl. Zentralisierung WW. Das BHKW soll nochmal 31500 kosten. Mein Energieberater schätzt 5300 Stunden Laufzeit. Ich bin sehr pessimistisch ob sich das ganze überhaupt lohnt.

  • Hallo Netter Vermieter,


    warum willst Du auf zentrale Versorgung umstellen? Wenn schon überall Gas liegt, ist es doch viel einfacher Wärme und Warmwasser dezentral zu machen. Auch abrechnungs
    technisch ist es so doch optimal. Frag doch mal, was der blanke Austausch der Thermen kosten würde.



    Mit freundlichen Grüßen

  • Hallo in die Runde


    Es gibt eben Menschen die haben eben eine Sichtweise die zu nicht ausreicht. |__|:-)

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • Hallo Fuchs,

    warum willst Du auf zentrale Versorgung umstellen? Wenn schon überall Gas liegt, ist es doch viel einfacher Wärme und Warmwasser dezentral zu machen.


    Ist ja gut das dort Gas überall liegt, sonst hättest Du sicher noch Nachtspeicheröfen empfohlen, oder? :diablo:


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Hallo in die Runde


    @ Dachsgärtner, eigentlich wollte bestimmt nächtliche Lagerfeuer emfehlen, dann braucht man aus keinen Strom für die Beleuchtung.
    Und wenn das Holz aus geht kuschelt man mit Mutti im Wigwam. ))))))))

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • Da hab ich noch eine Herausforderung: 11 Parteienhaus mit Gewerbe, bislang Einzelthermen teilweise mit zusätzlichen Warmwassergeräten. Geschätzte Kosten für die Umrüstung an einen vorhandenen großen Kessel ca. 45000 inkl. Zentralisierung WW. Das BHKW soll nochmal 31500 kosten. Mein Energieberater schätzt 5300 Stunden Laufzeit. Ich bin sehr pessimistisch ob sich das ganze überhaupt lohnt.


    Da sehe ich es auch nur ganz schwach leuchten...
    45.00 für die Zentralisierung, ein Haufen € die erst mal wieder reinkommen müssen.
    Frage, Einzelthermen sind alle Gas und die WWgeräte alle Strom?
    Oder anders?
    Bei Zentralthermen kann man wenigsten deren alte Anschlüsse weiterverwenden,


    In einen Objekt das wir für die nächsten 5 Jahre zur Sanierung geplant haben ist das noch viel wilder verteilt.
    Da gibt es alles von Zentralheizung, Wohnungsthermen mit und ohne WW bis zu Stromdurchlauferhitzer.
    Die erste grobe Planung endete dort auch bei knapp 25.000€ und das ist nur eine halb so große Liegenschaft.
    Allerdings muss dort so oder so alle Leitungen neu, da noch Eisen, Blei und andere Nettigkeiten verbaut sind, die jetzt alle Anfangen entweder durchzurosten oder das Wasser zu konterminieren.
    Abwasser sieht auch nicht besser aus.
    In dem Zug wird dann halt auch die Versorgung umgestellt, kostet dann nur noch einen Bruchteil mehr.
    Auch wenn ich heulen könnte, kaum was eingenommen und schon so ein schwarzes € Loch |:-(


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang