wenig Gas-, viel Stromverbrauch

  • Hallo zusammen,


    da mein Gas-Heizkessel (Vaillant, ca. 32 J) langsam aber sicher erneuerungsbedürftig ist, suche ich nach Alternativen.
    Die Funktionsweise eines BHKW leuchtet mir ein und ist sicherlich reizvoll.


    Aber: Für unser ZFH mit 2 Etagen incl. ausgebauter Speicher und z.T. beheizter Keller, ca. 250 qm mit 9 Personen
    habe ich letztes Jahr lediglich rd. 24.000 kwh verbraucht. Mit Dämmung etc. ist da wohl nicht mehr viel einzusparen.
    Strom haben wir insgesamt rd. 20.000 kwh verbraucht, sind halt ne Menge PCs und Fernseher......
    Warmwasser erfolgt dezentral über Durchlauferhitzer.
    Wenn ich also verhältnismäßig wenig heize, erzeuge ich auch relativ wenig Strom, bekomme also meinen Bedarf
    nicht annähernd abgedeckt. Richtig?


    Macht unter solchen Gegebenheiten ein MiniHKW annähernd Sinn? Ggfls welches?


    Ich will nicht unbedingt Geld verdienen, aber auf eine Laufzeit von 15-20 Jahren gesehen auch nicht
    allzuviel verbrennen.


    Bin gespannt auf Eure Meinungen.
    Gruß
    Harald

  • Mir erscheint Deine Schilderung schon interessant für ein BHKW .
    Du bräuchtest ein BHKW in der Größenordnung 5 kWelektr. und 9 kWtherm. Das entspricht in etwa der Dachsmaschine.
    Du müsstest natürlich unbedingt die WW-Versorgung umstellen auf einen zentralen Pufferspeicher, den Du auch im
    Sommer mit dem BHKW aufladen kannst. Sonst läuft Dein BHKW im Sommer überhaupt nicht.
    Dein Stromverbrauch würde dann erheblich absinken, und der Wärmebedarf steigen.
    Mit 3000 Betriebsstunden im Jahr könntest Du dann 15.000 kWh Strom und 27.000 kWh Wärme erzeugen. Das könnte Dein
    künftiger Bedarf sein.
    Ich rate Dir noch zusätzlich, melde das BHKW beim EVU erst gar nicht an, und benutz den schon vorhandenen Zähler, der sicher
    saldierend vor- und rückwärts läuft.
    Wenn Dir die Nichtanmeldung zu riskant erscheint, solltest Du unbedingt ein modulierendes BHKW Dir zulegen.
    Dachs ist nicht modulierend. Das große Problem bei einem BHKW Betrieb sind die zu niedrigen Einspeisevergütungen.


    Das wird auch so bleiben, da Du weiter mit steigenden Gas- und Ölpreisen rechnen musst.


    Gruß Fritz

  • Hi,


    anhand deiner Zahlen würde ich mir folgendes überlegen:


    1. Einbau einer Pelletsheizung unbedingt mit Pufferspeicher
    2. Stromsparen, z.B. durch Einbau von Energiesparlampen, vermeiden von Standbyverlusten durch PC's und Fernseher (ausschalten in der Nacht durch schaltbare Steckerleisten), Einbau einer sparsamen Heizungspumpe, austauschen oder verringern der Anzahl an Gefriertruhen usw. (PC's evtl. ne Nummer kleiner oder Notebooks)
    3. Strombezug umstellen auf HT/NT
    4. Einbau einer Solarthermieanlage für Warmwasserbereitung und Waschmaschine sowie Geschirrspüler daran anschliessen
    5. Anschaffen eine PV-Anlage (wenn Ausrichtung passt)


    oder


    1. BHKW so klein wie möglich (evtl. Whispergen)
    2. Stromsparen, z.B. durch Einbau von Energiesparlampen, vermeiden von
    Standbyverlusten durch PC's und Fernseher (ausschalten in der Nacht
    durch schaltbare Steckerleisten), Einbau einer sparsamen Heizungspumpe, austauschen oder verringern der Anzahl an Gefriertruhen usw. (PC's evtl. ne Nummer kleiner oder Notebooks)
    3. Strombezug umstellen auf HT/NT
    4. Anschaffen eine PV-Anlage (wenn Ausrichtung passt)



    Einen Dachs würde ich in dem Fall nicht einbauen, da zu groß und das kommende KWKG leider keinen Anreiz darstellt ;( Für das Einspeisen bekommst du zu wenig als das es sich rechnen würde.
    Versuche wegzukommen von fossilen Brennstoffen, denn der Staat und die Ölmultis saugen dir sonst das Geld aus der Tasche, schneller als du es verdienen kannst. Warte mal ab wie sich die Preise noch entwickeln werden wenn die Förderqouten nicht erhöht werden können, da es langsam zu Ende geht mit dem Öl.


    |__|:-)



    Gruß
    Tom

  • Hi Thomas,


    es wundert mich, dass Du so ehrlich Deine Meinung sagst. Es spricht der Frust aus Dir, aber Du hast recht.
    Ohne saldierenden Zähler hat nichts mehr eine Chance.
    Die einzigen die noch Kraft-Wärme.Kopplung verteidigen und Versammlungen einberufen sind die Stadt Erlangen mit Hintergrund
    Erlanger Stadtwerke. Die wollen Ihre Bürger immer noch belügen, wie sinnvoll Kraft-Wärme-Kopplung ist.
    Ich hatte eine Einladung zu einer Versammlung am 2. Juli 2008 bekommen, dazu habe ich mich dann angemeldet.
    Vor ein paar Tagen habe ich meine Ausladung bekommen von Dr. Seeberger, Umweltamt Erlangen.
    Sicher wollte man keinen unangenehmen Diskussionsteilnehmer haben, der mit den Erlanger Stadtwerken im Clinch liegt.
    Auch Dr. Reinhard Lehnen kommuniziert mittlerweile nicht mehr mit mir.
    Man wollte sicherlich nicht hören, dass die Erlanger Stadtwerke mir schon seit 5 Jahre keine Einspeisevergütungen mehr bezahlen.
    Am Dienstag kommende Woche ist meine Hauptverhandlung gegen die Erlanger Stadtwerke, es geht mittlerweile um über
    25.000 € nur wegen PV Anlage, dann stehen immer noch die KWK-Einspeisungen aus.
    Ich hoffe, ich kann ein gutes Urteil erfahren. Drückt mir die Daumen, dann ist auch der Weg frei für die Hauseinspeisung für
    PV und KWK . Das würde einem saldierenden Zähler entsprechen.


    Es grüßt Euch Alle


    Fritz

  • Hallo Harald,


    ich denke es steht und fällt mit der Warmwasserversorgung. Wenn Du die über ein zentrales BHKW machen könntest, dann wird sich eine kleine Maschine lohnen, wenn nicht, muss ich mich wohl leider Tom anschließen. Unser Dachs läuft mit 3000 Betriebsstunden pro Jahr (und das sind mit Brennwert so etwa 45000kWh thermisch im Jahr!) so gerade am Rande der Rentabilität, und bei der momentanen Einspeisevegütung kommt man doch manchmal ins Grübeln ;(
    Wenn Du dann nur etwa die halbe Laufzeit hast, lohnt sich die Maschine leider finanziell gar nicht mehr. Ökologisch vermutlich schon, aber eine Photovoltaikanlage zum selben Preis wird in der Ökobilanz wohl besser ausfallen. Wobei ich persönlich - wenn Du Warmwasser nicht zentral machen kannst - auf keinen Fall eine thermische Solaranlage bauen würde, da bliebe der Hauptertrag im Sommer komplett ungenutzt |__|:-)


    Schade, das so sagen zu müssen,
    trotzdem schöne Grüße,
    Björn

  • Auch wenn wir ein BHKW Forum sind, lohnen sich momentan BHKWs einfach nur innerhalb gewisser Parameter.
    Bei den aktuellen und so wie es ausieht auch zukünftigen Vorgaben, steigt die Grenze von bisher 4 - 4.500 Std. auf über 5.000 Betriebsstunden im Jahr, um eine schwarze 0 zu sehen.
    Innherhalb der Stunden-Kosten, gibt es Schwankungen durch Kaufpreise und Eigenleistungen im Betrieb des BHKWs.
    So sieht es nun mal momentan aus, ich hoffe das wird der Politik auch irgendwann begreiflich, das die auf ein Absterben, bzw. Monopolisierung hinsteuern.


    Solange man nicht für genügend Wärmebedarf sorgen kann und zwar möglichst gleichmässig über das Jahr verteilt, kommt man nicht auf genügend Laufzeit.
    Und nur die sorgt für genügend Eigenstromanteil!


    Der Vorschlag des Nichtanmeldens und Nutzen des Stromzählers ohne Rücklaufsperre würde ich schnell vergessen!!!
    Das kann sehr schnell und teuer ins Auge gehen!
    Jeder Versorger führt genauestens Protokoll über jeden Haushaltsbedarf, sollten dort unerklärliche Minderverbräuche auftreten, gibts sofort einen Kontrollbesuch zum Zählerwechsel.
    Der könnte ja defekt sein. Nur bei Mehrverbräuchen kommt nie einer....


    Ließ dir Toms Vorschläge genau durch und prüfe wo Energie gespart werden kann.
    Bei mir habe ich eine Gefriertruhe deaktiviert, die zweite ist deswegen zwar jetzt immer übervoll gestopft.
    Dann alle Fernseher und Rechner mit einer Fußschaltung zum Netztrennen versorgt, gibt es recht günstig bei http://www.amazon.de/gp/offer-…g/B000LCVJ2A/ref=dp_olp_2, wer günstige Bezugsquellen weiß, bitte melden!!!!
    Alle! Lampen durch überdimensionierte Sparlampen ersetzt, damit der Effekt des dunklerempfinden nicht auftritt, und die Farbtemperatur Warmweiß gewählt, um die alte Lichtfarbe der Glühlampen zu haben.
    Deine Heizungspumpe ist wenn es ein altes Möhrchen ist bestimmt auch noch sparsamer hinzu bekommen.
    1. Mach einen hydraulischen Abgleich um überhaupt Energie zu sparen und die Pumpenleistung senken zu könne.
    2. Ersetze die Pumpe falls es eine alte ist. Ebay hilft bei der Kostenreduktion.


    Den größten Sparanteil schaffst du durch deine Mitbewohner, wenn die nicht mitziehen, ist des ein Kampf gegen Windmühlen!


    Wenn du wirklich investieren willst ließ dich gut ein, es gibt tausend Möglichkeiten dein Geld aus dem Fenster zu werfen, genügend Berater stehen davor es aufzufangen.
    Aber nur ein paar schaffen es dir wirklich zu nutzen.
    Willst du nur Geld sparen, denke kurzfristig wie die Heuschrecken, denn auf die Stetigkeit der Politik kann man sich nicht verlassen.
    Wenn du auf lange Sicht was ändern willst, kannst du nur auf die Unabhängigkeit von fossilen Betriebstoffen setzen.
    Auch wenn das heutzutage zu teuer erscheint, aber die Vorraussetzungen für eine spätere oder Teil für Teil Realisierung solltest du schaffen.


    Wenn es denoch ein BHKW werden soll, schaffe den Bedarf an Wärme!
    Die Nachbarn freuen sich immer über einen der die Arbeit für sie macht.... :-)_:-)


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Thomas, Björn und Bernd haben leider Recht, ich muss Ihnen zustimmen. Es ist traurig unsere Situation.


    Es grüßt Euch Alle


    Fritz :(

  • Hallo,


    vielen Dank für die offenen Worte, so hatte ich es mir erhofft.


    Inhaltlich natürlich schade, aber ich war ja selbst auch schon skeptisch.
    Mit dem Stromsparen ist schon richtig, müssen wir sicher noch was tun.


    Ich werde dann mal über Alternativen nachdenken.


    Nochmals Danke!
    Harald