Eigenbau: Diesel Stromerzeuger zum BHKW umbauen

  • Hallo!


    Bin newbie in diesem Bereich. Hab mal ne Frage... kann man ein Diesel Stromerzeuger 7kw in ein BHKW umfunktionieren? Der Stromerzeuger ist mit Elektrostarter .
    Mit einem Abgaswärmetauscher + Schallschutzhaube + Steuerung müsste das doch funktionieren oder?
    Oder wäre eine Alternative Bauweise mit 1 Zyl. Dieselmotor und Asyncrongenerator die bessere alternative?


    gruß
    tom

  • Hallo Tikihans
    Natürlich kann man so was um bauen. Abgaswärmetauscher, Plattenwärmetauscher, Steuerung, Synchronierung, los gehts.
    Erkundige dich bitte was du beim Hauptzollamt nachweisen must um eine Mineralölsteuerrückerstattung zu bekommen.
    Frag beim Bundesamt für Ausfuhrkontrolle nach welche Auflagen du erfüllen must damit du den KWK Zuschlag bekommst.
    Frag den EVU welche Auflagen dein Steuerung erfüllen muss damit das nach TAB anschlussfähig ist.
    Das würde ich erst machen und dann umbauen.

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • Hallo Tikihans,
    1. Frage, ist der Dieselgen. Wassergekühlt?
    2. Frage, ist es/er ein schnellläufer(3000 Upm) oder ein Langsamläufer (1500 Upm)


    kann man ein Diesel Stromerzeuger 7kw in ein BHKW umfunktionieren? Der Stromerzeuger ist mit Elektrostarter


    Nun ja, einen Synchrongenerator ans Netz zu bringen, das ist nicht unbedingt einfach, aber eben auch nicht unmöglich !
    Aber wie sieht es denn aus, wenn dein Motor Wassegekühlt ist, mit einem Asynchrongenerator/motor (ist das selbe) ???


    Aber der weg durch alle andere Instanzen ist eben kein "Spaziergang"! Wie es GB schon sagte! :(


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Hallo Dachsgärtner!


    Ist ein Dieselgenerator leider Luftgekühlt. Drehzahl ist 3000 u/min ... kann man diesen nun verwenden oder ist er unrentabel.
    Der Einsatz sollte so eine Art Insellösung sein, d.h. nur Abends in Betrieb ca. 4h und im Winter sporadisch auch Tagsüber um eine
    Grundwärme im Haus zu erhalten ( Pufferspeicher )
    Eine Einspeisung wäre somit fast unrentabel, da wir den Strom selbst verbrauchen.


    Gruß
    Tikihans

  • Hallo Tikihans,


    Ist ein Dieselgenerator leider Luftgekühlt. Drehzahl ist 3000 u/min ... kann man diesen nun verwenden oder ist er unrentabel.


    Das sind leider schon zwei gründe, die gegn eine Umrüstung zum BHKW sprechen.
    Zunächst mal zur Luftkühlung:
    Bei einem BHKW werden aus 10Kw eingesetztem Brennstoff (entspricht eien Liter Heizöl) so. ca. 3 Kw Wärme, die ich aus dem Kühlwasser gewinne, ca. 3Kw Wärme aus den Abgasen über den Abgaswärmetauscher, und 3Kw Strom über den Generator. 1Kw oder so ca. 10 Prozent bleiben leider ungenutzt! :-(/
    Wie willst Du die Wärme der Kühlluft nutzen?? _()_
    Dann zu den 3000 UPM:
    Bei Notstromanlagen wird unterschieden in reine Notstromanlagen, und in Netzersatzanlagen, die auch mal über längere Zeit den Netzstrom ersetzen können. Bei den Notstromanlagen gibt es Schnellaufende Diesel mit 3000 Touren, bei den Netzersatzanlagen kommen meines Wissens nach ausschlieslich Langsamläufer mit 1500 UPM zum einsatz.


    Bei einem 3000 UPM Gerät ist eben nicht die für ein BHKW erforderliche Standfestigkeit gegeben!
    (Es gibt natürlich auch Ausnahmen, der Dachs z.b. macht auch 2.400 Upm)


    Der Einsatz sollte so eine Art Insellösung sein, d.h. nur Abends in Betrieb ca. 4h und im Winter sporadisch auch Tagsüber um eine
    Grundwärme im Haus zu erhalten ( Pufferspeicher )


    Tja, das mit der Insellösung ist so ne Sache, entweder Du hast zuwenig Strom, und dein Aggi läuft am Limit, oder wenn dann die Kochplatte gerade aus ist, dann dann läufts im unwirtschaftlichen Teillastbereich.
    Und wie gesagt, womit willst Du den Pufferspeicher den laden, ohne Kühlwasserkreislauf?


    Und um gewisse "Vergünstigungen" wie Minölsteuerrückerstattung zu erhalten, da braucht es einen gewissen Wirkungsgrad!


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Hallo!


    Danke für die Info. Werde dann wohl besser einen selbst zusammenstellen. einen 1zyl. 4Takt Dieselmotor 7PS wassergekühlt und einen Syncrongenerator mit 5kW Leistung.
    Das müsste doch reichen... oder? Werde Ihn auf Pflanzenöl umstellen, da der Heizölpreis sicherlich noch steigen wird.
    Mit der Steuerung muss ich mir noch Gedanken machen und ob eine Einspeisung von Strom sinnvoll ist. Auf was soll man beim Zusammenbau achten? Den Generator mit einer
    Welle oder mit Keilriemen verbinden? Bekommt man das Wohnhaus mit diesem BHKW eigentlich warm? Keine Fußbodenheizung vorhanden, nur Heizkörper.
    Oder braucht man noch eine zusätzliche Heizquelle?


    Mfg
    Tikihans

  • Moin Tikihans,


    wieso möchtest Du unbedingt einen synchron Generator einbauen??


    Ein asynchron ist sehr viel einfacher zu regeln - nämlich gar nicht!!


    Die einfachste Version eines BHKW ist wohl mit den Hauptkomponenten Motor und Asynchrongenerator schon komplett (ein bischen Temperaturüberwachung und Schaltschnappmatik mit bunten Lämpchen ist schon Luxus).


    Dazu noch ein Abgaswärmetauscher ne Schalldämmhaube und ordentliche Körperschallentkopplung und schon kannste das Ding auch im Wohnhaus betreiben.


    Wenn Du nun einspeisen willst brauchst Du noch ne Spannungsüberwachung nen Hauptschütz und nen Zähler eine ENS oder Freischaltstelle ist natürlich obligatorisch. Um Schlussendlich an dein Einspeisevergütung zu kommen ist noch ne Menge Papier nötig und ein Wärmemengenzähler wär hilfreich.


    Wenn dein BHKW 5kw elt. bringt dann kannste mit 9kw therm rechnen - mit nem großen Pufferspeicher reicht das dicke für ein Einfamilienhäuschen.


    Keilriemen zu verbauen ist wohl die einfachste Variante - allerdings auch Wartungsintensiver, denn der riemen geht auch mal kaputt.


    Eine zusätzliche Heizquelle ist für den Ernstfall immer ratsam - stell Dir vor an einem Sonntagmorgen bei -20°C reist der Riemen und du hast gerade keinen da. Das kann böse enden.


    Mfg |__|:-)