BHKW statt Fernwärme

  • Liebe BHKW-Forum Mitglieder,
    durch Zufall bin ich auf diese Internetseite gestoßen, obwohl ich schon relativ lange an dem Thema BHKW und vor allem an einer Lösung einer energietechnischen Problemstellung interessiert bin. Vielleicht kann mir jemand aus dem Forum Tipps zur weiteren Vorgehensweise geben.
    Die Situation ist folgende: Aus Junggesellenzeiten habe ich noch eine kleine Eigentumswohnung, die ich seit Jahren vermietet habe. Diese ETW ist in eine Eigentümergemeinschaft mit weiteren 87 Wohneinheiten aus 4 insgesamt zusammenhängenden Wohnhäusern eingegliedert. Alle Wohnungen werden mit Fernwärme versorgt. Die Kosten der Wärmeversorgung sind zum Einen sehr schwer nachvollziehbar, zum Anderen laufen die Kosten für Heizung und Warmwasser ins "Uferlose", selbst wenn man die Teuerung der anderen Wärmeversorger in Relation hinzuzieht.
    Nach meiner technischen Auffassung wäre der Einsatz eines zentralen BHKW-Einheit oder der von 4, den Wohnhäusern zugeordneten, dezentralen BHKW-Einheiten die perfekte Lösung. Die "Schmerzgrenze" der anderen Eigentümer und Mieter ist schon lange überschritten, so dass auch nachhaltiges Interesse der Gemeinschaft an einer kostengünstigen Wärmeversorgung besteht.
    Jetzt gibt es leider ein Problem, dass der Fernwärmeversorger, Mitglied der Esso-Group, natürlicherweise diese Lösung blockiert und Kündigungen mit Hinweis auf Grundbucheinträge nicht akzeptiert. D. h., vor einer technischen Lösung müsste eine juristische Lösung Klarheit schaffen.
    Meine Frage wäre, ob aus den Reihen der Forum-Mitglieder vielleicht ähnliche Probleme bekannt sind, aus denen man eine weitere Vorgehensweise ableiten kann.
    Ich freue mich auf eure Antworten,
    ReiFisch.

  • Hallo Reifisch,


    an Deiner Stelle würde ich mir vom Anbieter die schwer nachvollziebare Abrechnung übersetzen lassen, so dass sie für jeden verständlich ist. Als Ergebnis muss ein Preis pro gelieferte kWh Wärme stehen. Den kannst Du dann mit anderen vergleichen.


    Weiterhin würde ich mir ansehen, was im Grundbuch eingetragen ist.



    Mit freundlichen Grüßen

  • Hallo Rei Fisch


    Das finde ich ja merkwürdig.
    Wenn ich gezwungen werde, die Wärme aus dem Netz abzunehmen, oder ist der Vertrag Laufzeit gebunden.
    Ich würde mit den mal konstruktiv ins Gespräch gehen.
    Ich kann mir gut vorstellen das sich in so einer Objektgröße eine BhkwLösung betreiben lässt.
    Bevor du zuviel Energie in die Gespräche setzt würde ich mir von einen BHKW Anbieter eine Wirtschaftlichkeitsberechnung machen lassen.
    Dann hast du das entsprechende Zahlenwerk was du in deiner Argumentationkette einbauen kannst.
    Da schafft Verständnis, und einen Zahlen vergleich.


    Mich würde auch mal interressieren was man für ein Kw Fernwärme bezahlt.

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • Ja, es gibt Anschlusszwang. Bei Neubauten ist das sogar üblich, wenn Fernwärme in der Straße ist. Genau das gab es grade bei mir gegenüber, da wurde ein Pflegeheim neu gebaut, wäre ideale für BHKW aber Verboten. Ausserdem gibt es keine Förderung für BHKWs wenn sie Fernwärme verdrängen.


    Grüße


    Bruno

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  • 1.grundsätzlich gibt es mehrere rechtliche Konstrukte auf denen ein Benutzungszwang für FW


    bestehen kann; deshalb ist es notwendig nachzuschauen im Grundbuch, was die konkrete Begründung ist. Es kann sich aber auch um eine gemeindliche Satzung handeln, dann beim Bauordnungsamt der


    Stadt/Landkreis nachfragen.


    2.Dann hilft noch, den Text genau zu lesen. Wir hatten 1999 bei einem Projekt in Jena eine gemeindliche Satzung, die den Heizwärme-Bedarf erfasste aber nicht den Wärmebedarf für Warmwasser. Bei seinerzeit 44 WE war deshalb ein Dachs wirtschaftlich, der ausschließlich das WW aufgeheizt hat. Wenn man dann noch einen hohen Stromverbrauch im Objekt hat,kann man auf die Einspeisevergütung , Teil kwk-Zuschlag verzichten und das Projekt ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll.


    Also genau lesen.....

    reinhard