BHKW oder doch konventionell

  • Hallo zusammen,


    ich hab´ da mal ein Problem: BHKW oder doch koventionell?


    Meine Lage: Wohn- und Geschäftshaus, Neubau (Keller wächst gerade).
    Das Haus wir kompeltt vermietet: 1 Ärztelabor, 1 Arztpraxis, 6 WE á ca. 80 - 90 qm; zusammen ca. 700 qm Nutzfläche.


    Ich denke an einen Dachs (Gas) mit Zusatzheizung und Kondenzer.
    Kann mir bei der Entscheidungsfindung geholfen werden!?!


    Schon mal vielen Dank
    Stebobo

  • Wie schon oft geschrieben.
    Alle brauchen mehr Infos um etwas dazu zu schreiben...


    Da es ein Neubau ist wird ja eine Verbrauchsschätzung des Architekten/Energieberaters vorliegen.
    Ebenso wie eine Energiebedarfsverteilung über das Jahr.
    Aus dieser wird sich ableiten lassen ob sich ein BHKW lohnt.
    Wie ist die WW-Bereitung auch Zentral oder über Durchlauferhitzer?
    Grade WW-Trinkwasser macht im Sommer, je nach Auslegung, viel oder wenig Laufzeit aus.


    Wenn die Daten vorliegen setzt man dort die Leistung des gewünschten BHKW's gegen.
    Ist einen Jahresauslatung von über 4.000 Betriebsstunden gegeben, kann man normalerweise immer mit dem dicken Daumen nach oben zeigen, darunter sind die Grenzen enger zu ziehen.
    Auch ein BHKW unter 2.000 Std. kann sich in der richtigen Umgebung rechnen, wie Bruno schon zitiert hatte.
    Allerdings sind diese Fälle völlige Ausnahmen!


    Ach und ökologisch rechnen sich die Dinger immer (y)



    Da du ja grade erst baust, ich hoffe die Heizung ist ist auf Niedrigtemperatur ausgelegt, Flächeheizungen etc., und dein Heizungsbauer/Planer baut dir gleich eine Verrohrung nach Tichelmann ein, spart dir viel Arbeit am hydraulischen Abgleich des Hauses.
    Wärmemessstellen ausserhalb der vermieteten Räume? Spart Probleme bei den Ableseterminen!
    Oder das ganze per Bussystem zentral auslesbar, dann kann man auch schneller auf Verbrauchsprobleme, bzw. bei Reklamationen zu unterschiedlichen Verbräuchen durch die verschiedene Nutzerverhaltensweisen reagieren.
    Zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung? Da ich schon einige Probleme gehört habe, bei denen Mieter trotz genauer Nutzungsanweisungen, weiter Ihr gewohntes Lüften über Kippfenster machten. Die Lüftungsanlage funktioniert ja so nicht mehr und die Heizkörper sind auch nicht für diesen Wärmeverlust ausgelegt, empfehle ich nur noch Fenster ohne Kippfunktion zu verbauen. Anders lernen manche es sonst nicht.


    Völlig abgeschweift vom Thema...
    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

    Einmal editiert, zuletzt von Bernd der Dachsausbeuter ()

  • Hallo Stebobo,


    zunächst einmal herzlich willkommen hier im Forum!


    Tja, so ein Dachseinbau in einen Neubau hat schon ein paar Vorzüge:
    -Die ganze Anlage kann direkt BHKW optimiert ausgeführt werden
    -Das Einbringen ist sicher einfacher
    -Die Mieter werden sofort mit dem BHKW komfrontiert, und müßen
    nicht erst überzeugt werden


    Nachteil ist natürlich, das man keine Vorverbräuche hat, und auch beim Stromverbrauch tappt man im Dunkeln.
    Wenn man die Mieter auch noch mit Strom versorgt, dann wird das Risiko auch nicht gerade geringer, und Strom abstellen bei Zahlungsverzug, wie es die EVU´s machen, ist als privater Vermieter nicht....
    BHKW ist noch eine recht neue Sache, die gesamte Abrechnungsangelegenheit ist denke ich noch nicht so "erprobt" wie die normale HK-abrechnung
    Es gibt eben ein höheres Reparaturkostenrisiko, als bei der normalen Heizung.
    Andererseits kann man mit geringeren Energiekosten bei den Mietern punkten...


    Wie immer, hat alles eben zwei Seiten!
    Es gibt hier einige Beiträge, und auch einige Betreiber, die auch Dachse "mitvermieten", sicher werden die sich noch melden!


    Ich denke zumindest, das auch bei einem modern Isolierten Haus die größe ausreicht um einen Dachs wirtschaftlich betreiben zu können!
    Was sagt den der Planer dazu?


    Gruß DAchsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Zum Strom, alle Zähler in den Keller und zwei Verteilerschienen in den Schrank.
    Der erste ist für die BHKW-Hausversorgung, der zweite für die EVU-Versorgung.
    Will jemand wechseln wird der jeweilige Versorgerzähler eingebaut und an die entsprechende Schiene geklemmt.
    Einfach zu machen und simpel in der Realisation. Nur der Zählerschrank muss für 2 Schienen geeignet sein.
    Ferner muss man nur aufpassen das der Elektriker die richtige Schiene nimmt.... also gut kennzeichnen!



    Zur Wärmeabrechnung, da alles Neuverträge, kann man als Contractor die Verträge abschliessen, da ist man dann raus aus den normalen Abrechnungenvorschriften.
    Contractoren dürfen vieles was Vermieter nicht dürfen...
    Genaues sollte Hr. Meyer sagen können, ist ja sein Geschäft solche Verträge wasserdicht zu machen.


    Bernd

  • Hallo Stebobo


    Bei diesen Objekt würde ich unbedingt ein BHKW versuchen einzuplanen.


    Das erscheint in meinen Augen mehr als sinnvoll.


    Nun muß ich Eufurie etwas bremsen man muß die Leistung richtig dimensonieren das ist ganz wichtig.
    Das haben der Dachsausbeuter und der Dachsgärtner auch schon ganz klar da gestellt.


    Es ist wesentlich einfacher in ein bestehenden Objekt in dem die Lastprofile, elektrisch und thermisch bekannt sind die richtige Größe der Anlage zuermitteln.


    Diskutiere mit dem Planer über den zuerwartenden Energiebedarf dann hat man vielleicht den besseren Lösungsansatz.


    Wenn das ganze zu wage erscheint würde ich ein Jahr konvenzunell betreiben und dann die BHKW Entscheidung treffen.

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • Hallo Stebobo,


    bei einem Neubau muss man ja mit dem Bauplan auch eine Wärmebedarfs Berechnungs erstellen und da sollten in der Planung, je nachdem welche Baustoffe; Fenster etc. verwendet werden auch Zahlen vorliegen.
    Ohne Werte kann man schwer ein Aussage treffen.


    Bernd der Dachsausbeuter hat ja sehr gut beschrieben was man bei einem Neubau für hervorragende Möglichkeiten hat.


    Gruss
    Spornrad

    -- Die Sonne ist die Quelle unserer Energie, die es richtig anzuzapfen gilt ! ---
    „Nicht alles, was zählt, ist zählbar!“ „Nicht alles, was zählbar ist, zählt!“ Albert Einstein