Rentabilität eines Dachs bei 2 WE, Altbau?

  • Guten Abend Dachs Spezis,


    ich möchte meine Heizanlage modernisieren, dabei ist mir ausschließlich die Rentabilität der Investition wichtig.
    Bei meinen Nachforschungen bin ich neben Wärmepumpe (negativ: hohe Investitionskosten + Radiatoren), Solar... auf den Dachs gestoßen. Und wer kann die Rentabilität besser beurteilen als ein Betreiber eines Dachses (auf einer Messe wurde ich von einem Verkäufer beraten, doch den Zahlen traue ich nicht so ganz, vor allem kommen mir die Anschaffungskosten zu hoch vor, als das es sich rechnen kann?)...
    Was würdet Ihr mir raten, ist mein Wärmebedarf zu groß für einen Dachs,müsste ich dann teuer zuheizen? Was haltet Ihr von Gebrauchtkäufen (Dachs bereits ab ca. 6000 Euro mit 20000 Betriebsstunden)? Welche Erfahrung habt Ihr mit Defekten, max. Betriebsstunden und Betriebskosten/Investitionskosten Rentabilität? @:pille
    Grüße+Vielen Dank!


    Mein Objekt:
    Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung Bj. 1978
    1 x 150 qm Selbstbewohnt m. 2 Personen
    1 x 130 qm (ausgebautes Dachgeschoß) Vermietet 2 Personen
    + 150 qm Keller
    Dämmung/Heizung
    -Dachgeschoß mit Dämmwolle zwischen den Sparren
    -sonst nur 2 Schalige Mauer mit ca. 5 cm Dämmung dazwischen
    -Fenster: Alu isolierverglast also Stand 1978
    -Ölzentralheizung Bj. 89, 28 KW mit 150 l Speicher
    -Kaminofen im EG, WoZi 9KW
    -ausschließlich Radiatoren+ im EG Bad Fußbodenhzg.


    2007 Heizölverbrauch ca. 3500 Liter
    Strom: 3 Zähler (Eigen,Allgemein,Mieter) Gesamtverbrauch ca. 5000 kwh

    2 Mal editiert, zuletzt von jemandwieich ()

  • Hallo jemandwieich,


    Zunächst mal herzlich willkommen hier im Jorum!


    Hmm, tja, fangen wir mal von hinten an!


    Ich denke Zuheizen mußt Du nicht, den ich habe auch einen 30KW Ölkessel durch den Dachs ersetzt, und bis jetzt wurde der Ölkessel nur gebraucht, wenn der Dachs defekt war (ein mal) oder für meinen Schornsteinfeger! :D


    Ein Gebrauchtkauf kann so seine Tücken haben, zb. gibt es Geräte die an Ihrem alten Standort noch Bestandsschutz haben, aber an einem neuen Standort nicht mehr an Stromnetz angeschlossen werden dürfen. Ausserdem braucht Ihr ja nicht den gesamten Strom selber, deshalb spielt die Staatliche förderung von 5,11Ct pro eingespeiste Kwh hier auch eine rolle, diese gibt es aber nur für 10 Jahre nach erstinbetriebnahme! dann gibt es noch Geräte, die schlecht gewartet wurden....


    Bei 3500 Ltr Jahresverbrauch und 5000 Kwh Strom gesamt denke ich, das es sich eher nicht rechnet! @:-


    Zumindest nicht mit einen Dachs!


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

    Einmal editiert, zuletzt von Dachsgärtner ()

  • Hallo jemandwieich,


    der Energieverbrauch bei einer doch etwas älteren Heizung erscheint mir relativ gering, jedoch nicht unmöglich, da 1. das Wärmebedürfnis/Heizverhalten der Menschen sehr unterschiedlich ist und 2. der Kaminofen sicher nicht nur zur Zierde da ist (also sicher einen guten Beitrag zum Heizbedarf darstellt). Weiter gehe ich davon aus, dass im Keller keine beheizten Räume sind.


    Wenn man nun davon ausgeht, dass sich die Effizienzsteigerung der neuen Anlage mit dem Mehrverbrauch durch die Stromproduktion in etwa ausgleicht, so ergibt sich wohl etwa eine Jahreslaufleistung von ca. 3.000Bh ("Blick in die Glaskugel Sichtweise") Nun stellt sich die Frage, was man als finanziell rentabel ansieht. Der reine Betriebswirt will spätestens nach 10 Jahren eine schwarze Null sehen, bei einer Haltbarkeit des Dachses von angenommenen 60.000Bh könnte man diese Zeit auf bis zu 20 Jahren ausdehen, wobei dann das Gerät immer noch nicht wertlos ist. Was man aber bei Deinen Bedingungen in jedem Fall sagen kann: eine Maschiene zum Gelddrucken ist das keine. Ausserdem kommt es bei einer Berechnung stark darauf an, wie sich in der gewünschten Amortisationszeit der Preis für Brennstoff und Einspeisevergütung entwickelt.


    Bei einem Gebrauchtgerät könnte es evtl. sinnvoll sein, dieses auf Pflanzenöl umzurüsten, damit beginnt dann ein neuer Förderzeitraum nach EEG für 20 Jahre.


    Grüße


    Bruno

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  • Ah ja, aber bei einem kleineren BHKW müsste dann zusätzlich mein alter bzw. evtl. ein neuer Heizkessel die Spitzenbedarfe abdecken? Für welchem Energie- und Wärmebedarf ist eurer Meinung nach ein Dachs optimal bzw. welche nicht Dachse sind bei meinem Bedarf zu empfehlen? Übrigens, hast du richtig erkannt, unser Heizölverbrauch ist auf das Objekt bezogen relativ niedrig, da wir im Winter/Frühjahr/Herbst unser EG Wohnzimmer/Esszimmer + teilweise Küche und Diele komplett mit dem Kaminofen heizen (Holz hierfür bekomme ich kostenlos :D, die Menge würde aber nicht für eine Zentralheizung ausreichen ist auch zu unpraktisch...)


    Grüße

  • Wenn Holz wirklich kostenlos dann gibt es nach meiner Meinung bei dem geringen Vebrauch nur die Lösung, Holzvergaserheizung.
    Jede andere Heizung erzeugt ansonsten Kosten für die Betriebsmittel und man wird in einer Auswertung nie gegen kostenlos anstinken können, egal wie ausgelastet ein BHKW sein würde.

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Danke für eure Infos, es scheint, ein Dachs ist wohl nicht das optimale für unser Haus, obwohl ich mich doch mit dem Gedanken der Selbstversorgung mit Strom anfreunden könnte und wir Öl nicht nur einfach verbrennen würden; Wieviel Strom erzeugt ein gut ausgelasteter Dachs pro Jahr und was macht Ihr damit? Mein Wärmebedarf sollte ja fast ausreichen. Evtl. Strom privat verkaufen, meine Nachbarn heizen z.B. mit Nachtspeicheröfen dies könnte ein Abnehmer, zumindest im Winter sein, aber wäre dies überhaupt so leicht möglich? Holz ist nicht unser Ding, da muss jemand zu Hause sein, um regelmäßig nachzulegen und auch Lagerung usw. ist zu aufwendig und das "kostenlose" ist von der Menge her nur ausreichend für unseren Kaminofen (Abfall-Hartholzkanthölzer aus der Arbeit). Am Mittwoch kommt ein Energieberater, mal sehen was der so erzählt...


    Grüße

  • Hallo Jemandwieich,


    Zitat

    Wieviel Strom erzeugt ein gut ausgelasteter Dachs pro Jahr und was macht Ihr damit?


    Tja, mein Dachs ist alles andere wie gut ausgelastet, auf seiner "Wärmeseite" schafft er nämlich für ein Efh das in der Größe mit Deinem vergleichbar ist....


    Aber auf der Stromseite habe ich das "Glück??????" das ich einen ziemlich Stromintensiven Betrieb zu versorgen habe!


    Daher schreibt der Dachs wenn man alles zusammen nimmt zumindest eine schwarze Null! (Bei den astronomichen Brennstoffpreisen)


    Ist ein bischen Hobby, und ein wenig Freggel gegenüber den großen Energievergoldungskonzernen! :P


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Also doch kein Holz umsonst...


    Ich denek ich weiß was der Energieberater dir sagen wird.
    Dämmen, neue Fenster und Heizung erneuern.
    Ist schon der Standartspruch, weil das auf 99% aller Häuser zutrifft.


    Jetzt gibt es versciedene Lösungen,
    ein BHKW bringt dich im CO2 und Effizienz ganz weit nach vorne auch öhne aufwendige Dämmung.
    Allerdings hast du dann weiterhin einen hohen Primärenergiebedarf, der nur durch die Erzeugung des höher wertigen Stroms relativiert wird.
    Wenn deine Nachbarn einen Stromheizung haben, werden die nicht mehr lange damit heizen könne.
    Erstens wird der Heizstrom immer mehr auf "Normalniveau" angehoben, dadurch wird dieses Heizen recht teuer werden, zweitens wird der Gesetzgeber wohl diese Heizung auf den Index stellen, daher werden die früher oder später umrüsten müssen.


    Stromverkauf über eigene Leitzungen ist hier schon öfters besprochen worden, über das öffentliche Netz lohnt es sich nicht, das sich dann der Netzbetreiber den Hauptteil der Kosten ohne Arbeit in die eigene Tasche steckt.


    Wenn du also Nachbarn zu einer Nahversorgung übereden kannst, wird das BHKW für den dann viel höheren Grundbedarf eine sinnvolle Lösung sein.
    Jedes BHKW sollte in der Grundlast der Energielasten betrieben werden, dadurch ist eine hohe Auslastung und Wertigkeit garantiert.
    Alles darüber machen Spitzenlastkessel und das normale Stromnetz.


    Wenn der Energieberater dein Haus neu gedämmt hat wird von den 4.500 Litern nur noch die hälfte übrig sein, dafür lohnt sich kein BHKW!
    Daher hilft dir nur der Nahverbund mit deinen Nachbarn.
    Ist für alle Beteiligten auch günstiger als wenn jeder sich eine eigenen Heizung einbaut.
    Kannst du ja auch mit dem Energieberater durchsprechen.


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang