Liebe BHKW-ler,
ich möchte mich gerne als neues Mitglied vorstellen, ich weiß nicht genau wie man das macht wenn man im Anschluss gerne das Wissen der anderen für die eigenen Zwecke nutzen möchte.
Ich probier´s mal mit "hallo allerseits und schon mal vielen Dank für die Mühe, die ich Euch eventuell machen werde."
Nun zum Thema:
Wir benötigen zum Beheizen unserer Gebäude ca. 75 kW Heizleistung, der jährliche Heizölverbrauch beträgt im Schnitt über mehrere Jahre 20000 Liter, was bei einem Wirkungsgrad von 80 % ca. 160000 kw Wärmeleistung bedeutet. Wir wohnen bei Frankfurt am Main, Temperaturen unter -10 Grad habe ich hier glaube ich noch nie erlebt.
Mitte 2006 haben wir unser Heizsystem umgestellt von Einzelbrenner auf zwei Luftwärmepumpen mit je 22kw Leistung und zur Spitzenlastabdeckung einen Ölbrenner von 28 kw, Auslöser waren die drastisch steigenden Ölpreise.
Das System hat im Winter 2006 wunderbar funktioniert, wir konnten sogar ganz Deutschland einheizen, wie Ihr vermutlich an einem ausgesprochen milden Winter gemerkt habt.
Wir benötigten ca. 37.000 kw Strom und 2000 Liter Öl, was wegen des milden Winters ca. 20% unter unserer Berechnung lag. Auch dieses Jahr, wo es deutlich kälter ist, läuft alles wie geplant, außer dem Umstand, dass unser Stromanbieter seiner Gier immer offener nachgibt und zum Jahreswechsel den Wärmepumpenstrom mal schnell schon wieder, diesmal von 12 auf 14 Cent erhöht hat.
Da ich kriminelle Vereinigungen ungern unterstützen möchte, habe ich mir folgendes überlegt und würde mich sehr über Eure Meinung freuen:
Zu meinen beiden Wärmepumpen kaufe ich noch ein geregeltes BHKW mit ca. 5-15 kw elektrisch und 10-30 kw thermisch. Mit dem erzeugten Strom betreibe ich direkt eine oder beide Wärmepumpen und verdreifache die elektrischen kw zu thermischen kw. Eine Einspeisung in das öffentliche Stromnetz findet zu keinem Zeitpunkt statt, ein hausinterner Notstrom ist schon vorgesehen.
Rein rechnerisch kann ich bei einem Wirkungsgrad von 90 % aus einem Liter Öl selbst mit einer Luftwärmepumpe mit einem COP von nur drei 15 kw Wärmeleistung herausholen, mit einer Sole-WP sogar 18 kw, was eine Verdopplung der Heizleistung gegenüber einem modernen Ölbrenner bedeutet.
Das halte ich bei der ganzen Diskussion um umweltfeindlichen Wärmepumpenstrom vom Elektroversorger ja mal für eine äußerst umweltfreundliche Geschichte, falls meine Überlegung in der Praxis Bestand hat, wogegen physikalisch erstmal nichts spricht.
Nach dieser unendlichen Vorrede nun die einfache Frage, mit welchen Problemen ich eventuell rechnen muss. Nach meiner Meinung erwarte ich Probleme bei einer sinnvollen Zusammenführung der unterschiedlichen optimalen Vorlauftemperaturen der beiden Systeme, was aber auch, z.b. bei der Trinkwassererwärmung, auch von Vorteil sein kann.
Also, ich bedanke mich schon jetzt nochmal bei denen, die mir ihre Meinung kundtun.
Rolf