Dachs oder Hackschnitzel

  • Hallo ich bin ganz neu hier in diesem Forum und hätte ein paar Fragen.
    Zur Zeit heizen wir unsere ca. 250 m2 Wohnfläche ( Doppelhaus) mit einem 50 kW Scheitholz Ofen und einer Wärmepumpe, der Pufferspeicher fasst 3000 Liter. Die Wärmepumpe benötigt im Sommer ca. 4000 kwh Strom und unsere restliche Landwirtschaft jährlich ca. 30000 kwh.
    Dieser Holzofen muss dieses JAhr ausgetauscht werden und ich überlege gerade was wirtschaftlicher ist, eine Hackschnitzelheizung oder ein Dachs. Kann mir jemand sagen ob ein normaler Dachs für uns reicht und wieviel Liter Heizöl so ein Dachs in der Stunde "durch" lässt ? Evtl. kann mir ja jemand eine Excel Datei mit kleinen Berechnungen schicken, ich könnte dafür meine Erfahrungen mit meiner PV Anlage austauschen.


    Vielen Dank

  • Hallo Benbauer,
    herzlich Willkommen hier im Forum.


    Bei deinem Stromverbrauch von ca 34.000 kw/h im Jahr ist ein kleines BHKW schon mal interessant!


    Auch der 3000l Pufferspeicher kommt einem Dachs entgegen!
    Der Dachs braucht nach Datenblatt 1,79 l/Stunde Heizöl.


    Da bisher mit Holz geheizt wurde, kann man natürlich über den tatsächlichen Wärmebedarf nur spekulieren.


    Wenn der alte Kessel für die paar ganz kalten Tage noch angeschlossen bleiben kann, wäre das auch nicht schlecht, weil der Dachs die 50KW Leistung in der kalten Jahreszeit höchstwahrscheinlich nicht komplett ersetzen kann.


    Was hat es denn mit der Wärmepumpe im Sommer auf sich? Für was ist die im Einsatz? Etwa Warmwasser?


    Ist Heizöl schon vorhanden?


    Für die Wirtschaftlichkeitsberechnung hilft dir vielleicht das hier weiter:
    (ich weis aber nicht, ob das Programm für kleine Anlagen geeignet ist!!!!)
    http://www.asue.de/html/asue_bhkw_checkliste_2007.xls


    AxelF

    Wikipedia: ICH WEISS ALLES!


    Google: ICH HABE ALLES!


    Internet: OHNE MICH GEHT NICHTS!


    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Danke AxelF,


    ja die Wärmepumpe ist dazu da das wir im Sommer unser "Brauchwasser" erwärmen können, und das jetzt schon seit 27 Jahren ohne grössere Probleme.....
    Unser Holzofen brennt ja effektiv ja eh nur morgens ca. 3 Stunden und abends ca. 3 Stunden ==> Wenn der Dachs den ganzen TAg läuft müsste es schon reichen. Dadurch das wir eine Fußbodenheizung haben muß das Wasser ja eh nicht soooo heiss sein.
    Dann hätte ich jetzt noch eine Frage, wenn der Dachs ca. 1,8 l Heizöl braucht und bis zu 5,5 kwh macht, dann zahlt er sich ja schon durch den Strom ab. (Milchmädchenrechnung ohne Uha oder ähnlichem)
    Ach ja, da wir eine Brennerei haben, ist ein 14000 Heizöltank schon vorhanden, den ich nur "anzapfen" müsste... ;)

  • und dann hab ich gleich noch eine Frage, wenn ich zur Zeit ca. 16 Cent netto für den Strom bezahle, dann kann ich diese als " Einspeisevergütung " ansetzten, oder ?


    Vielen Dank

  • Moin Benbauer,


    Zitat

    und dann hab ich gleich noch eine Frage, wenn ich zur Zeit ca. 16 Cent netto für den Strom bezahle, dann kann ich diese als " Einspeisevergütung " ansetzten, oder ?


    Ja das sind Einnahmen für den vermiedenen Strombezug. Das ist das Ziel beim Einsatz eines BHKW . Je mehr du vom erzeugten Strom nuzten kannst umso schneller rechnet sich ein BHKW ;)


    Könntest du die überschüssige Wärme des Dachs in deiner Brennerei unterbringen ? Wenn dem so wäre dann wäre das für den Betrieb des Dachs optimal und du könntest deinen Strombezug drastisch senken. Bedenke auch das du für den eingesetzten Brennstoff die Mineralösteuer zurückbekommst ;)


    Wenn du den Dachs geschickt einbindest, könntest du deine Wärmepumpe mit Dachstrom betreiben.


    Gruß
    Tom

    Dachs HR - Kontrollierte Wohnraumlüftung - Solarthermie 7,5m² - PV-Anlage 6,92 kWp (Eigennutzung), PV-Anlage 2,06kW (Volleinspeisung), Wärmepumpe Panasonic 5kW Monoblock, Batteriespeicher 7,7kWh mit SMA Storage 2,5kW

    Live unter https://visu.smartes-home.synology.me/


    Seit 09.09.2016 KIA Soul EV als Strompeicher mit Lenkrad :P

    Seit 16.02.2019 Hyundai Kona für noch mehr Speicherkapazität, KIA verkauft :S

    Mein Shop: Produkte der Technischen Alternative und Loxone

    Einmal editiert, zuletzt von Tom3244 ()

  • Ich würde auch erstmal empfehlen genau deine Wärme und Strombedürfnisse aufzuzeichnen.
    Anhand der aufgebreiteten Daten kannst du sehr schnell sehen was das optimale für dich ist.
    Mit Laufzeiten optimierung kann man den Eigenverbrauch aus dem BHKW schön nach oben treiben.


    Jetzt ist noch die Frage was du die Hackschnitzel bezahlst, wenn die je erzeugter KW wesentlich billiger sind als Heizöl, würde ich ach aus Sicherheitsgründen einen Ofen als Backup stehen lassen.
    Maschinenschäden gibt es immer!


    Zu deinem Heizöltank,
    der Dachs sollte mit schwefelfreiem Heizöl betrieben werden!!
    Ich denke mal das dein Tank die normale Pampe enthällt.
    Schwefelfreier Sprit ist momentan immer noch teurer, soll sich aber ändern sobald der Dreck nicht mehr verkauft werden darf und schwefelfrei zum Standart wird.



    Du siehst, am Anfang gibt es viele Dinge abzuklären, dafür ist man am Ende meistens auch zufriedener wenn alles so klappt wie gewünscht.


    Also lesen, lesen lesen!!!!!


    Ach übrigens, wenn du handwerklich begabt bist, gibt es auch noch andere BHKWs, auch zum selbst zusammenstellen.
    Natürlich kannst du auch den Dachs selbst warten, wenn du dich bei Senertec entsprechend weiterbilden läßt.


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

    Einmal editiert, zuletzt von Bernd der Dachsausbeuter ()

  • Hallo Bennbauer,


    Hmm, Du brauchst ca. 30.000 Kwh im Betrieb, und 4000 kwh für die WP, kommt da noch "normaler" Strom für den Haushalt dazu?


    Bei mir war die Sache mit den Stromverbräuchen so ähnlich, nur das das EFH mit einem 20 Jahre alten Ölkessel beheizt wurde.


    Du solltest dir mal gedanken machen wann du wiviel Strom brauchst!


    Bei mir läuft im Winter, wenn der Dachs auch viel läuft im Betrieb die "große" Heizung, deren Umwälzpumpen brauchen schön gleichmäßig Saft, ab Okt. Nov. wird bis März bei mir nix mehr eingespeist! :D
    Aber im Sommer ist es recht schwierig mit dem Dachs immer die Zeiten zu treffen, wenn der Stromverbrauch am höchsten ist, und bei meiner beregnungspumpe mit 10 KW, da heschelt der Dach eh nur traurig hinterher... :-(/


    wenn du mit deiner Landw. eher im Sommer Strom brauchst, und auch noch einige "Großverbraucher" hast, die recht unregelmässig laufen, dann sollte man es sich sehr genau anschauen!


    Ich hatte mir selber einen recht fetten Heizölmehrverbrauch für den Stromanteil ausgerechnet, aber der blieb aus, anscheinend ist der Wirkungsgrad des Dachses alleine bei der Wärme doch recht nahe am Wirkungsgrad meines alten Ölkessels angesiedelt ))))


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Danke allen,


    aber wie läuft es genau ab, sagen wir ich mache 25000 kWh im JAhr mit dem dem Dachs von September bis April und brauche im ganzen Jahr ca. 30000 kWh "normalen" Strom (meine 4000 h Wärmepumpe kostet ja netto nur knapp unter 10 Cent je kWh) wird dann nicht einfach 30000 "Verbrauchszähler" minus 25000 "Einspeisezähler" gerechnet ? Oder habe ich dann noch z.B 20000 "normal" zu zahlen und für 15000 "Dachsstunden" bekomme ich dann xxx Cent je Stunde? Tut mir leid das ich so komische Fragen hab ;)

  • Du bekommst einen Einspeise- und Bezugstromzähler.
    Für deine Einspeisung bekommst du so zwischen 8 bis 12 Ct/KWh je nach Handelspreis an der EEX ,
    da siehst du auch warum selber verbrauchen besser ist, du vermeidest Gewinne beim Stromversorger.


    Den Bezugsstrom bezahlst du so wie bisher.


    Daher auch der der Hinweis sich klar zu werden wann man welche Verbräuche hat und ob man diese durch Wärmepuffer so hinbiegen kann um in die Zeiten hohen Stromverbrauches zu kommen, um diesen dann durch das BHKW zu vermeiden.
    Du solltest daher jetzt schon anfangen deine Stromzähler zu kontrollieren, je feiner deine Ablesung ist um so besser die Prognose.


    Du wirst auch immer Spitzenlastbezug haben, der Dachs zb. hat ja nur 5,3 KW, die sind in einem Gerwerbebetrieb schnell erreicht.
    Du kannst natürlich ein größeres BHKW installieren, aber irgendwie musst du anfallende Wärme unterbekommen, bzw. auch benötigen.
    Wegkühlen ist unökologisch und dir würde bei einem bestimmten Wert auch die Förderung der BAFA verwehrt.
    Der Strompreis setzt sich aus EEX-Börsenpreis+Vermiedene Netznutzungskosten+Bafa-Förderung von 5,11 cT/KW zusammen.


    Also wichtig für dich,
    feststellen wie sind meine Verbrauchskurven im Schnitt über den Tag/Woche laufen.
    Ich kann dir da nur einen Datenlogger empfehlen, die Dinger gibt es immer wieder für kleineres Geld bei Ebay zum abgreifen.
    Evtl. hast du ja auch einen modernen Stromzähler der das von sich mit 15 Minutenwerten macht, dann den Versorger fragen ob man die Daten bekommt.


    Anhand der Verbrauchskurven für deinen Strom, kannst du sehen wie du mit deinem Wärmebedarf hinkommt.


    Anzumerken bleibt noch BHKWs legt man am besten für die Grundlast im Wärmebedarf aus, den Rest sollte ein Spitzenlastkessel bereit stellen.
    Ist gut für die Rentabilität!!

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Hallo Benbauer,


    Zitat

    wird dann nicht einfach 30000 "Verbrauchszähler" minus 25000 "Einspeisezähler" gerechnet ?


    Das wäre schön ! (y)


    Ganz klar gesagt, alles an Stromverbrauchern, was eine kalkulierbare Grundlast bringt ist gut für´s BHKW , alle großen Stromverbraucher, die unkalkuliert laufen oder nicht, sind eher schlecht!


    Aber die WP, kann man (wenn es sich rechnet) z.b. über eien Ausgang am BHKW so steuern, das Sie nur läuft, wenn´s BHKW läuft.


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • @ Dachsgärtner,


    aber die Wärmepumpe läuft ja fürs Warmwasser im Sommer und dazu den Dachs das währe ja qusi doppel gemoppelt und der Strom für die Wärmepumpe kostet ja eh nur netto 9,91 Cent je kWh.....


    Ich seh schon, das wird nicht einfach....

  • Hallo Benbauer,


    Zitat

    Strom für die Wärmepumpe kostet ja eh nur netto 9,91 Cent je kWh.....


    Jo, vor 4..5 jahren bin ich auf BHKW Dachs und Co. gekommen, damals hab ich mir die Sache schon mal durchgerechnet.
    ökonomich wars eine eher rote Null, bei 11,3 Ct Brutto / Kwh (Landw. Sondertarif)


    Dieser wurde aber vor drei Jahren mir nichts dir nichts gekündigt (nicht von mir) ))))


    Und nun rechnet´s sich!


    Ich denke wenn die Profitgier weiter fortschreitet, dann gibt´s bald auch keinen Wärmepumpen-bonus mehr!


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Hi Dachsgärtner,


    damit rechne ich auch, und zwar nicht erst in 10 Jahren.
    Das gleiche war ja mit Nachtspeicher-Strom. Dieser wurde auch Stück für Stück abgeschafft.


    Grüße


    Bruno

    Ich bemühe mich, garantiere aber keine Vollständigkeit und Richtigkeit, Beiträge ersetzen keine Steuer- oder Rechtsberatung!
    Ich Unterstütze den gemeinnützigen Gedanken dieses Forums und dessen gemeinnützigen Verein, der sicher nix gegen eine Spende hat, wenn ihm hier geholfen wurde.

  • Zitat

    Original von Dachsgärtner


    Ich denke wenn die Profitgier weiter fortschreitet, dann gibt´s bald auch keinen Wärmepumpen-bonus mehr!


    So isses!
    Mein Kollege hat ne Erdwärmepumpe für sein Eigenheim. Mittlerweile zahlt er 16 Cent/Kwh und sein Versorger hat angekündigt das der Preis max. 2Jahre stabil bleibt.


    Mfg