Warum wird eigentlich Strom eingespeist

  • Hallo Dachsler,


    ich hätte da mal eine etwasch komische (bitte nicht schlagen) oder akademische Frage.


    1) Warum speist der Dachs eigentlich Strom ins Netz. Hat der Dachs eine höhere Spannung?
    2) Was passiert eigentlich (mit dem eingespeisten Strom) wenn gerade keiner Strom benötigt?


    3) Wenn hier in meiner Strasse Stromausfall wäre, würde mein Haus dennoch leuchten resp. würde mein Dachs laufen können?


    Vielleicht etwas komische Fragen aber micht interessierts troztdem.


    Müsste doch für Euch ein Klacks sein dieses zu beantworten....


    Frohe Weihnachten gehabt zu haben und einen Guten Rutsch...
    Gruß Andreas

  • Hallo a_krause,


    zu1:
    jeder Verbraucher der Netzparallel betrieben wird, entnimmt Strom, jeder Erzeuger der Netzparallel läuft speist ein.


    zu2:
    wir haben ein europäisches Verbundnetz. Jeder Energieversorger, der auch Strom über Kraftwerke einspreist, hat eine Leitwarte, in der er das Netz überwacht. Dort wird auch entschieden, ob Kraftwerke zu oder Abschalten. Gesetzt nun den Fall, dass zigtausend klein-BHKWs im Versorgungsgebiet eines EVUs gleichtzeitig zuschalten und dadurch "zuviel" Strom im Netz ist, regelt der Versorger sein Kraftwerk runter. Dies ist natürlich nur hypothetisch, da der Strom von minibhkws im Netz eine verschwindend geringe Auswirkung haben.


    zu3:
    bei einer Netzersatzanlage würde das BHKW den Strom zum Netz trennen und dann das Haus weiter versorgen. Die gewöhnlichen BHKWs müssen über eine Streuerung, genannt ENS die Anlage bei Stromausfall sofort vom Netz nehmen.


    Grüße


    Bruno

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  • Zitat

    Original von a_krause


    1) Warum speist der Dachs eigentlich Strom ins Netz. Hat der Dachs eine höhere Spannung?


    Moin,
    tja wie erklärt man den elektrischen Strom?? Also erstmal nein der Dachs hat keine höhere Spannung er liefert genau die Netzspannung!
    Ich wills mal so versuchen, Bitte nicht lachen ist für nen Laie!!


    Durch die mechanische Drehbewegung des Dauermagneten ( Läufer bzw. Rotor ) werden Elektronen in der Ständerwicklung sozusagen zusammengepresst. Der einzige Ausweg für diese possierlichen Strömlinge ist die Flucht ins Netz - sie werden sozusagen ins Netz gepresst!
    Da aber im Netz auch schon Strömlinge sind die Ihrerseits da raus wollen muß der Generator etwas mehr Druck haben als das Netz. Deshalb lauft ein Generator(Asynchron) etwas schneller als er eigentlich dürfte.


    Das veranschaulicht sich gut mit dem Schaufelrad eines Dampfers - das drückt auch permanent Wasser nach hinten( ins Netz) :D


    MfG


    Wenn das mein Berufschullehrer lesen könnte würd er mich verprügeln. :~~

  • Hi,


    Zitat

    Also erstmal nein der Dachs hat keine höhere Spannung er liefert genau die Netzspannung!


    Nö, die Spannung muß höher als die Netzspannung sein damit du einspeisen kannst (es muß quasi der Druck höher sein als der vom Netz).


    Gruß
    Tom

    Dachs HR - Kontrollierte Wohnraumlüftung - Solarthermie 7,5m² - PV-Anlage 13,3 kWp, Wärmepumpe Panasonic 5kW Monoblock, Batteriespeicher 7,7kWh mit SMA Storage 2,5kW

    Live unter https://visu.smartes-home.synology.me/


    Seit 09.09.2016 KIA Soul EV als Strompeicher mit Lenkrad :P

    Seit 16.02.2019 Hyundai Kona für noch mehr Speicherkapazität, KIA verkauft :S

    Seit 06.07.2023 IONIQ6, für noch mehr Speicherkapazität :saint:

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  • Moin Moin,


    also da müßte ich meine alten Bücher rauskramen. Wenn ich aber meine Hardware betrachte - Spannungsanzeige am BHKW und die der ENS im Schaltschrank dann sind die gleich, auch wenn das BHKW an/abschaltet wackelt da nix.
    Da müßte ja bei jedem Kraftwerk was ans Netz geht ne Spannungserhöhung stattfinden?? ?(
    Tom von wieviel Volt sprechen wir denn?? (Sinus Spitze-Spitze)


    MfG

  • Hallo zusammen,


    Zitat

    Wenn ich aber meine Hardware betrachte - Spannungsanzeige am BHKW und die der ENS im Schaltschrank dann sind die gleich, auch wenn das BHKW an/abschaltet wackelt da nix.


    Ich denke, das ist auch von der Stabilität des jeweiligen Netzes abhängig, wenn ich einen großen Verbraucher an ein Kabel mit rel. schwach dimensionierten Querschnitt anschliesse, dann führt dies zu mehr Spannungsabfall, als wenn das Netz "dicker" dimensioniert ist.


    Bei einem gut ausgelegtem Netz fließt der strom eher ungehindert ab, deshalb reichen auch nur ein paar Millivolt, um ein "Gefälle" herzustellen, bei mir, ist der Unterschied ob der Dachs läuft oder nicht schon zu sehen (0,3-0,5 Volt), ich hänge aber so gut wie alleine an einem recht kleinen Trafo, ich denke deshalb ist bei mir die Netzimpedanz auch recht hoch.


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Hi Alikante,


    Zitat

    Da müßte ja bei jedem Kraftwerk was ans Netz geht ne Spannungserhöhung stattfinden?? verwirrt


    So ist es, Es gibt Netzbetreiber die mit dieser Argumentation einen Anschliuss verhindern wollen. Die Ändern das Übersetzungsverhältnis des Trafos so das man schon fast an den zulässigen 6% ist und wenn dann einer Einspeist wird diese Grenze durchbrochen. Das wird oft gemacht wenn das Netz schon an der Grenze ist (man will ja nichts ins Netz investiren sondern die Kunden melken) um auch den letzten noch mit genügend "Saft" zu versorgen.


    ich meine mal gelesen zu haben das ca. 5% Spannungserhöhung nötig sind um einzuspeisen. Ich habe bei mir lediglich eine Erhöhung von ca. 3 Volt festgestellt.


    Zitat

    Deshalb lauft ein Generator(Asynchron) etwas schneller als er eigentlich dürfte.


    Das stimmt, man benötigt einen positiven Schlupf daraus ergibt sich die Spannungserhöhung. Bei Synchrongeneratoren braucht man das nicht.


    Gruß
    Tom

    Dachs HR - Kontrollierte Wohnraumlüftung - Solarthermie 7,5m² - PV-Anlage 13,3 kWp, Wärmepumpe Panasonic 5kW Monoblock, Batteriespeicher 7,7kWh mit SMA Storage 2,5kW

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  • Zitat

    Original von Tom3244


    > Deshalb lauft ein Generator(Asynchron) etwas schneller
    > als er eigentlich dürfte.


    Das stimmt, man benötigt einen positiven Schlupf daraus ergibt sich die Spannungserhöhung. Bei Synchrongeneratoren braucht man das nicht.


    Bei Synchrongeneratoren ist für die Einspeiseleistung ein sich ändernder Polradwinkel auf der elektrischen Seite bzw. ein Moment auf der mechanischen Seite verantwortlich. Das kann man auch mit der Leistungselektronik eines Wechselrichters abbilden, z.B. per Virtueller Synchronmaschine (VISMA, siehe. S. 142ff im Konferenzband des 12. Kasseler Symposium Energie-Systemtechnik)


    Gruß
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)