Dachs: Kostenlos Heizen?

  • Moin, moin.


    Ich habe mir gerade mal die recht übersichtlich gestaltete Seite von Dachsfan mit dem Titel "kostenlos heizen" angeschaut.



    Das brachte mich auf die Idee, die von mir seit Inbetriebnahme meines erdgasbetriebenen DACHS in den zurückliegenden zehneinhalb Monaten aufgezeichneten Daten auszuwerten (Invest, Wartung und Verschleißteile bleiben dabei außen vor). Für meinen DACHS mit Kondenser komme ich zu folgender Vergleichsrechnung:
    [list=1][*]Ein Kubikmeter Erdgas zum Preis von 0,4880 EUR/cbm wird von meinem DACHS zu 2,659 kWh elektrischer Energie und 6,299 kWh thermischer Energie umgewandelt.
    [*]Vom generierten Strom verbrauche ich selbst über’s Jahr im Schnitt 33,94 Prozent, was einer Menge von 0,9024 kWh je cbm Gas entspricht. Bei einem Strompreis von 0,1754 EUR je bezogener kWh belaufen sich meine Einsparungen damit auf 0,1583 EUR pro cbm Gas.
    [*]66,06 Prozent des von mir generierten Stroms entsprechend 1,7568 kWh verkaufe ich an meinen Netzbetreiber, der mir dafür im Schnitt 0,0947 EUR je kWh erstattet, was mir zu Einnahmen in Höhe von 0,1664 EUR pro cbm Gas verhilft.
    [*]Den Ausgaben für 1 cbm Gas in Höhe von 0,4880 EUR stehen insofern Einnahmen in Höhe von 0,1908 EUR, vermiedene Ausgaben in Höhe von 0,1583 EUR sowie die erstattete Mineralölsteuer (der Erdgas-Wert) in Höhe von 0,0550 EUR gegenüber. Daraus folgt, das mich die aus einem Kubikmeter Gas erzeugte Wärme im Umfang von 6,299 kWh insgesamt 0,1083 EUR kostet.
    [/list=1] Ich habe mal ein bisschen an den Formeln gespielt und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich ab einem Eigenverbrauchsanteil von 84,4 Prozent wirklich davon sprechen könnte, kostenlos zu heizen (vom Invest, der Wartung und den Verschleißteilen mal abgesehen). Würde mit der Netzbetreiber statt der lumpigen 0,003 EUR je kWh (bzw. seit 7/2007: 0,0053 EUR je kWh) die mir tatsächlich zustehenden 0,035 EUR je kWh für vermiedene Netznutzungsentgelte überweisen, würden mich die 6,299 kWh Wärme nur noch 0,0533 EUR kosten. Allerdings müsste mein Eigenverbrauch auch auf 74,5 Prozent steigen, um vom „kostenlosen Heizen“ reden zu können.


    Gruß, maxnicks




    P.S.: Was mich aber wieder mal am meisten fuchst, sind die von meinem Netzbetreiber unterschlagenen Netznutzungsentgelte. Über 12 Monate gerechnet werde ich vermutlich auf ein Delta (zwischen dem mir gewährten und dem mir zustehenden Entgelt) von knapp 400 Euro kommen, weshalb ich eine Klage erwäge.

  • ..unter Punkt 4 meines o. a. Beitrags muss es heißen "Einnahmen von 0,1664 EUR" (statt 0,1908 EUR), der Rest der Gleichung nebst Ergebnis stimmen. Sorry.


    Gruß, maxnicks

  • Hallo Maxnicks,


    warum läßt du die Investition und die Instandhaltung unberück-
    sichtigt? Das ist doch ein ganz entscheitender Brocken der über
    die Wirtschaftlichkeit bzw. Unwirtschaftlichkeit entscheidet.


    Ich rechne bei meinen beiden Ölanlagen mit min. 35 Cent/Bh
    für Investition, Wartung und Reparatur bezogen auf 80000 Bh.


    Eine genauere Rechnung habe ich unter "Dachs noch wirt-
    schaftlich zu betreiben?" gemacht.


    Bitte schreib doch mal, was dich dazu bewegt, die Investitions-
    und Instandhaltungskosten nicht zu berücksichtigen.


    Viele Grüße
    Joachim

  • Kennst du noch meine Gedanken zum Mittag?
    Da habe ich nur den Stundenpreis mit Wartung ausgerechnet.
    Invest ist dabei auch nicht berechnet.


    Und in der Exeltabelle habe ich mal nachgerechnet was mich die Betriebsstunde so kostet, abhängig von der Einstellung und den unterschiedlichen Vergütungen.


    Verbesserungen willkommen :D

  • Hallo Joachim,


    es gibt inzwischen ganze Reihe von Web Pages zum Thema "kostenlos heizen", die sich zumeist auf den DACHS beziehen. Im ersten Schritt wollte ich überprüfen, ob eine derartige Aussage überhaupt zulässig ist. Dass eine solche Behauptung an eine Reihe von Rahmenbedingungen (wie z. B. eine günstigen EEX-Wert, vernünftige vNNe's, einen hohen Selbstverbrauch beim Strom usw.) geknüpft ist, lässt sie rasch wackeln.


    Wenn ich meinen Invest (ca. 30,5 Tsd. Euro) zzgl. Zinszahlungen für den KfW-Kredit (eff. Jahreszins 2,86%) abzüglich der Abschreibung über 10 Jahre sowie die regelmäßigen Wartungen (hatte noch keine) bei der Kalkulation berücksichtige, ist leider schnell Schluss mit "kostenlos heizen"...


    Gruß, maxnicks

  • Hängt wohl stark von den individuellen Verhältnissen ab.
    Von kostenlosem Heizen kann ich sicher nicht reden (nach einem Jahr Dachsbetrieb) - aber bei mir könnte ich von einer kostenlosen Stromversorgung sprechen.
    Die Ersparnis betrug fast genau meine sonst üblichen Stromkosten.
    Dabei lasse ich die Invest.-kosten außer acht, weil ich eh eine neue Heizung gebraucht hätte. Streng genommen müsste ich die Mehrkosten gegenüber einer neuen normalen Heizanlage berücksichtigen.
    Mich interessiert aber letztlich nicht das Ergebnis auf den Heller genau - 200 € rauf oder runter, was soll's ? Knapp 50 % Einsparung gegenüber meinen Strom und Heizkosten vorher ist doch das, was zählt.

    Grüße aus dem Schwabenländle