SolydEra GmbH Insolvenzantrag (SolidPower BlueGen)

  • Schitt.


    Ich kann mich noch an eine Konferenz erinnern, wo ich Karl Föger über den Weg gelaufen bin, und er mir voller Stolz erzählt hat, dass er gegenüber den Geldgebern es durchgedrückt hat, die effizientere Dampfreformierung zu entwickeln und nicht die verfahrenstechnisch einfachere POX. Hoffentlich findet sich jemand, der die Technologie am Laufen hält und in der Lage ist, das Produkt perspektivisch weiterzuentwickeln.


    Gruß,

    Gunnar


    Für die betroffenen Besitzer tut es mir ebenso leid, hier wurde wieder einmal mit falscher Subventionspolitik ein halbtotes Pferd an den Kunden gebracht

    Das sehe ich nichtso. Der Hinweis auf den Wirkungsgrad von > 55% (ja, ja, Stackdegradation etc. aber es geht hier erstmal nur ums Prinzip und die Signalwirkung) lässt doch jeden intelligenten Frager verstummen, warum man unbedingt zur Rückverstromung der Speichergase bei negativer Restlast offene Gasturbinen auf der grünen Wiese braucht. Die haben maximal einen elektrischen Wirkungsgrad von 40 %. Und klar weiss ich, dass SOFC etwas träge zu regeln sind, aber das spielt doch keine Rolle, wenn in Zukunft die schnellen Hübe zum Ausregeln der Systembilanz innerhalb von Sekundenbruchteilen von zig Millionen von Elektroautos übernommen werden.


    Warum ist ein bezahlter Wartungsvertrag plötzlich wertlos und man soll bereits bezahlten Service bezahlen?

    Weil ein Wartungsvertrag meist mit einer Rückstellung verbunden wird. Die ist bei Insolvenz perdu. Dabei geht man davon aus, dass z.B. über 10 Jahre Wartungsvertrag mit konstanten Kosten die effektiven Wartungskosten eher am Ende auftreten und nicht am Anfang. Darum muss eine sauber kalkulierende Service-Abteilung am Anfang der Laufzeit den Überschuss von Einnahmen zu Ausgaben nicht als Gewinn verbuchen, sondern für die größeren Schäden zurücklegen, die wahrscheinlich noch kommen.


    Gruß,

    Gunnar


    Fracking Gas hat die Brennstoffzelle ruiniert

    Ist keine Überraschung, das gute US Frackinggas hat reihenweise die Stacks erledigt, die Garantieleistungen sind sauteuer.

    wilde Spekulation und nicht zielführend!


    Das das Fracking Gas die Brennstoffzelle ruiniert hat, ist kein technischer Vorgang gewesen, sondern ein sozio-politischer Vorgang. Mit der Russen- und Erdgasphobie in 2022 hat man notgedrungen das Fracking-Gas von den Amerikanern genommen, aber jeden Verbraucher dieses Gases rausgeekelt. Und scheinbar erst recht die Brennstoffzellenförderung gestrichen, die - wen wunderts - heute auch noch mit Erdgas laufen.


    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass verflüssigtes Methan, das wieder verdampft wurde, technische Schwierigkeiten bei Gasverbrauchern verursachen sollte. Da ist doch eher ein Reinigungsschritt / Destillation. Das Erdgas aus LNG-Importen ist eher einen Tick zu rein (zuviel Methangehalt), vgl. L-Gas.


    Gruß,

    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

    3 Mal editiert, zuletzt von gunnar.kaestle () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von gunnar.kaestle mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo zusammen.


    Nur zur Info: Ich habe im Rahmen des Bürgerdialogs folgende Mails an's BMWK geschrieben.

    -----------

    Hallo Bernfried,


    die Mail finde ich sehr gut formuliert. Vielen Dank für Dein Engagement.


    Unter dem Eindruck des Wartungstechnikers, der in der vergangenen Woche meine Anlage wieder instand gesetzt hat, hatte ich mich entschlossen, an die grüne Wirtschaftsministerin in NRW zu schreiben, die ich direkt in der Verantwortung sehe, weil Heinsberg in ihrem Bundesland liegt.

    Da das Schreiben inzwischen von einer zuständigen Person zur Kenntnis genommen sein dürfte, möchte ich es nun hier ebenfalls veröffentlichen:


    --- Beginn Text


    Frau

    Ministerin für Wirtschaft, Industrie,

    Klimaschutz und Energie

    Mona Neubaur

    Berger Allee 25

    D-40213 Düsseldorf


    Investitionen in Klimaschutz gefährdet nach SolydEra-Insolvenz – teurer Schrott


    Sehr geehrte Frau Ministerin Neubaur,


    als Nutzer einer modernisierten Gas-Heizung seit 2021, mit Brennstoffzellen-Mikro-KWK, hatte ich mich im Vorfeld gefragt, ob ein derartig modernisierter Weiterbetrieb der Bestands-Anlage mit einer Brückentechnologie sinnvoll wäre. Nachdem mir ein Weg aufgezeigt worden war, konnte ich diese Frage zunächst mit Ja beantworten.


    Denn ich fand einen Anbieter, der mir 100%iges Biogas, erzeugt aus Rüben-Abfällen einer ungarischen Zuckerfabrik, verkauft. Hiermit kann ich meinen erzeugten Strom bilanzierungstechnisch als regenerative Energie ansehen. Diese steht mir zudem ganzjährig zuverlässig zur Verfügung. Sie kann auch dazu beitragen, die Stromnetze stabil zu halten, wenn plötzlich die sogenannte „Dunkelflaute“ eintritt und nicht genügend Sonnen- und/oder Windstrom erzeugt werden kann – auch für den Betrieb immer mehr Elektroautos und Wärmepumpen.


    Nach der Insolvenz des Mikro-KWK-Herstellers SolydEra in Heinsberg steht dies wiederum völlig in Frage. Dessen Presseerklärung läßt sich auch so lesen, als ob diese SOFC-Brennstoffzelle auf Methanbasis politisch nicht mehr erwünscht ist, nach dem dies früher als zukunftsweisender Ansatz galt.


    In einem Schreiben an die Kunden heißt es

    „Für unsere Bestandskunden bieten wir als SolydEra GmbH zeitlich befristet bis zunächst 31.08.2023, gegebenenfalls auch bis zum 30.09.2023 eingeschränkte Wartungs- und Entstörungsleistungen an, um die Zukunftsfähigkeit Ihres Produktes so weit wie möglich zu erhalten."


    Hinter vorgehaltener Hand ist zu hören, daß Geräte, die nach dem 01.10.2023 und der Schließung des Unternehmens in den Störzustand gehen, nicht mehr entstört werden können. Kunden könnten auch heruntergefahrene Brennstoffzellen selbst nie wieder einschalten, weil ihnen hierfür die erforderlichen Software-Funktionen verwehrt werden.


    Das widerspricht außerdem jeglichen Prinzipien eines „Rechts auf Reparatur“, wie es zunehmend von der EU gefordert wird, ebenso den Prinzipien, die für freie Software gelten, d.h. keine „digitale Rechteminderung“ (DRM). Die Anlagen wären dann zwangsstillgelegt und teurer Schrott. Zudem müssen die Kunden die Rückzahlung von KfW-Fördermitteln befürchten, wenn es keine Härtefallregelung gibt. Unter diesen Umständen darf bezweifelt werden, daß sich diese noch einmal auf ein Abenteuer bei der Heizungsmodernisierung einlassen.


    Bitte setzen Sie sich für eine akzeptable Lösung für alle Beteiligten ein!

    Mit frdl. Grüßen ...


    --- Ende Text


    Viele Grüße

    Michael

  • Der Hinweis auf den Wirkungsgrad von > 55% (ja, ja, Stackdegradation etc. aber es geht hier erstmal nur ums Prinzip und die Signalwirkung) lässt doch jeden intelligenten Frager verstummen, warum man unbedingt zur Rückverstromung der Speichergase bei negativer Restlast offene Gasturbinen auf der grünen Wiese braucht. Die haben maximal einen elektrischen Wirkungsgrad von 40 %. Und klar weiss ich, dass SOFC etwas träge zu regeln sind, aber das spielt doch keine Rolle, wenn in Zukunft die schnellen Hübe zum Ausregeln der Systembilanz innerhalb von Sekundenbruchteilen von zig Millionen von Elektroautos übernommen werden.

    Der technische Wirkungsgrad ist das eine, aber dann gibt es noch die Frage der Wirtschaftlichkeit. Wenn es nur noch darum geht, ein paar hundert Stunden im Jahr bei Dunkelflaute die Residuallast abzudecken, braucht man eine Technik mit niedrigen Kapitalkosten – also billige Gasturbinen. Ob dabei ein paar Prozentpunkte Wirkungsgrad draufgehen, spielt in dem Fall keine Rolle. Die hier diskutierte BG15 läuft 8.700 Stunden im Jahr und verdient nicht mal dann ihre Kapitalkosten. Auch GuD-Kraftwerke mit elektrischen Wirkungsgraden bis 60% (Hi) – also besser als die BG-15 – sind für einen reinen Dunkelflauten-Betrieb zu teuer.


    Die Hoffnung bei der Brennstoffzelle war wohl, dass durch die Subventionen eine breite Markteinführung erreicht werden kann und dann bei höheren Stückzahlen die Kosten deutlich zurückgehen. Bei der Photovoltaik hat das geklappt, da sind die Kosten für das Gesamtsystem beispielsweise seit 2006 um 75% zurückgegangen (für die reinen Module um 90%). Bei den Brennstoffzellen war davon über Jahre hinweg nichts zu sehen. Also hat sich der Staat – schon vor Krieg und Gaskrise – wohl gesagt dass es keinen Zweck hat, weitere Steuergelder in eine Technologie zu stecken, die (Wirkungsgrad hin oder her) in der Fertigung und – wie sich jetzt endgültig gezeigt hat – auch im Betrieb zu aufwändig ist um sich am Markt durchzusetzen.


    Wie schon gesagt, ich kann mir eine Renaissance der Brennstoffzellen im häuslichen KWK-Betrieb durchaus vorstellen, wenn eines (fernen) Tages mal grüner Wasserstoff aus den Gasleitungen kommt. Selbst in Passivhäusern gibt es weiterhin Wärmebedarf für Warmwasser, und das auch noch übers ganze Jahr gleichmäßig verteilt – also ein ideales Umfeld für eine dezentrale Stromerzeugung mit quasi in der Grundlast laufenden, H2-getriebenen Brennstoffzellen (die dann auch billiger werden könnten, weil Reformer und Filterwechsel wegfallen und die Stacks weniger anfällig sind). Der breite Einsatz von H2-BZ in der Mobilität wird noch viel früher kommen. Aber dass Brennstoffzellen jemals zur Spitzenbedarfs- bzw. Dunkelflauten-Abdeckung eingesetzt werden, kann ich wegen der zu hohen Kapitalkosten selbst auf Basis EE-Wasserstoff nicht glauben.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Ich habe übrigens noch ein ganz anderes Problem.

    Nächstes Jahr wird bei mir von L-Gas auf H-Gas umgestellt.

    22 kWp Anlage
    2x STP 9000TL-20
    1x SB 4000TL-21
    3x SI 6.0h-11 mit Power-Rack-110 und 106kWh (20x 5,3kWh Tesla Module)
    Seit dem 09.03.17 ergänzt mit dem BlueGEN :thumbup:

    Model Y LR

  • Wie schon gesagt, ich kann mir eine Renaissance der Brennstoffzellen im häuslichen KWK-Betrieb durchaus vorstellen, wenn eines (fernen) Tages mal grüner Wasserstoff aus den Gasleitungen kommt.

    Ist da der Wunsch Vater des Gedankens? Ich widerspreche Dir ja nur selten, aber Grüner Wasserstoff wird doch per Definition aus Strom gemacht. Da wird doch die weitgehend durchlaufende BZ zum ökologischen Rohrkrepierer und gleichzeitig zum ökonomischen Finanzgrab. Jede billig-WP aus China für €1000 ist der BZ da in der Ökobilanz über, auch bei 65° Wassertemperatur. |__|:-)

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Ist da der Wunsch Vater des Gedankens? Ich widerspreche Dir ja nur selten, aber Grüner Wasserstoff wird doch per Definition aus Strom gemacht.

    Ja, Du solltest ihm nicht widersprechen ! :saint:


    Es ist davon ausgehen, dass von z.B. Afrika, selbst aus Spanien Wasserstoff geliefert wird, nicht jedoch Strom.

    Weiter gehen wir davon aus, dass es in einigen Jahren zu gewissen Zeiten billigen Strom gibt, wenn dieser verfügbar ist und zu anderen Zeitpunkten nicht.

    Wir sprechen ja gern von Dunkelflauten, jedoch im Winter bei ungünstiger Witterung ( Schnell auf den Solaranlagen ) wenig Wind, viel Strombedarf durch Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge usw. ist der Strompreis dann sehr hoch.


    Das Gas wird irgendwann einmal durch eine Wasserstoffleitung verdrängt oder ergänzt?

    Auf jeden Fall könnte es Sinn machen für derartige Stromhochpreisphasen, die es hundertprozentig geben wird, einen alternativen Strom und Wärmeerzeuger zu haben.


    Ich als Dachsfan habe natürlich meinen Dachs :saint:<3

  • Ist da der Wunsch Vater des Gedankens?

    Vielleicht ja, wobei ich von einer Zeit rede, die ich selbst (heuer 70 geworden) voraussichtlich nicht mehr erleben werde.


    Ich gehe davon aus, dass eines (wie gesagt fernen) Tages, wenn wir grundsätzlich auf 100% EE umgestellt haben, grüner Wasserstoff in so großen Mengen aus – ansonsten überschüssigem – regenerativem Strom hergestellt wird, dass nach der Befriedigung des Bedarfs von Industrie und Mobilität noch genügend übrig bleibt um ihn ins Gasnetz einzuspeisen. Ob das preisgünstiger bei uns oder zumindest teilweise per Pipeline aus Südspanien oder Marokko geschieht, weiß ich nicht.


    Die Tagesschwankungen beim Strom (PV im Netz!) und beim Wärmebedarf kann man mit bis dahin voraussichtlich preisgünstigen Stromspeichern und klassischen Wärmespeichern auffangen. Die saisonalen Schwankungen beim Wärmebedarf werden wegen der dann weitaus besser gedämmten Gebäude deutlich geringer sein als heute, aber die lassen sich auch dann mit klassischen Batterien oder Wärmespeichern m.E. nicht wirtschaftlich abdecken. Deshalb braucht man Wasserstoff als Saisonspeicher, und das eröffnet m.E. einen Markt für H2-basierte KWK.


    Jedenfalls erscheint es dann – wenn man schon dezentral Wärme erzeugen muss – sinnvoller, solchen Wasserstoff so weit wie möglich mit 60% elektrischem und 30% thermischem Wirkungsgrad in Strom und Wärme zu verwandeln als ihn mit 0% elektrischem und 98% thermischem Wirkungsgrad in "H2ready" Gasthermen zu verbrennen. Ob es dazu kommt, hängt von den dann geltenden Preisen für Strom und Wasserstoff ab. Um was es mir ging ist, dass solche BZ aus Kostengründen eher klein sein und voraussichtlich zumindest in der Heizperiode 24/7 durchlaufen werden, wobei die Tagesschwankungen über Strom- und Wärmespeicher abgedeckt werden. Dass es sich jemals rechnen kann, BZ zur Strom-Spitzenlastabdeckung (mit maximal ein paar hundert Betriebsstunden im Jahr) einzusetzen, kann ich mir wie gesagt nicht vorstellen. In Dunkelflauten dürfte es billiger sein, dann eben Wasserstoff in klassischen "H2ready" Gasturbinen zu verbrennen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • als ihn mit 0% elektrischem und 98% thermischem Wirkungsgrad in "H2ready" Gasthermen zu verbrennen.

    Da bin ich uneingeschränkt dabei :!:

    Allerdings ist die pure Verbrennung auch nichts, was ich als Alternative zur BZ sehe. Klar wird viel Wasserstoff aus fernen Ländern kommen (müssen), aber eine kontinuierliche Verbrennung in der BZ ist trotzdem keine tragbare Lösung. Wenn H2 zu Heizzwecken verbrannt wird, dann in Wärmenetzen mit BHKWs in Zeiten, in denen Strom knapp ist. Der Strom geht dann gegebenenfalls in Wärmepumpen mit schlechtem COP, aber immer noch deutlich besser in der Gesamteffizienz, als BZ.. Es gibt heute schon Wärmenetze, die das praktizieren und das wird mehr und mehr zum Standard. |__|:-)

    Meine.zugegebener Maßen trübe Glaskugel zeigt keine Situation, wo BZ dann Sinn machen würden Vielleicht ab 2000m Meereshöhe, wo es für WP zu kalt ist, aber die Nische ist zu klein für die genannte Renaissance. |__|:-)

    p.s. sorry für die Schrift, weiß nicht wie das zustande kommt

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Hallo Leidensgenossen,


    ich habe erst vor ein paar Tagen von der Insolvenz erfahren - nachdem ich mehrfach beim Support wg. abnehmender Effizienz angefragt habe und keine Rückmeldung erhielt. Unsere Brennstoffzelle läuft seit Dezember 2021.


    Ich sehe in dem Thema eindeutig den Staat in der Pflicht, Bedingungen zu schaffen, dass die Geräte nicht als teurer Elektroschrott enden. Es war schließlich auch der Staat, der uns dazu verleitet hat, in diese Technologie zu investieren. Und wir haben alle viel Geld investiert! Und manche dürfen noch Kredite über viele Jahre bedienen! Und von den jetzt wohl verschwendeten Steuergeldern will ich gar nicht reden!


    Ich sehe KWK weiterhin als sinnvolle Lösung, denn Wärme und Strom werden immer gebraucht. Und meine Entscheidung für die Brennstoffzelle beruhte auch darauf, dass ich nicht einen weiteren hohen Stromverbraucher benötige, den die Wärmepumpe in erster Linie darstellt. Mit der Brennstoffzelle konnte ich meinen Strombezug aus dem öffentlichen Netz auf ein absolutes Minimum reduzieren. Das wäre mit PV und Wärmepumpe nur mit noch höheren Kosten möglich gewesen.


    Ja, Erdgas ist ein fossiler Brennstoff, der langfristig keine Zukunft hat, aber mit KWK nutzt man den Brennstoffeinsatz doppelt. Das ist letztlich auch gut für die Umwelt.


    Ich habe deshalb eine Mail an die für unseren Landkreis zuständigen MdBs und an das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geschickt.


    Auch habe ich Buderus als Vertriebspartner angeschrieben, da ich die Brennstoffzelle über Buderus bezogen habe.


    Ich hoffe, es findet sich eine tragbare Lösung für den Weiterbetrieb. Ich bin auf jeden Fall daran interessiert.


    Viele Grüße

  • Eigenartige Ansichten gibt es schon, Förderung ist ja schön und gut.


    Aber bei den Brennstoffzellen war es schon eindeutig erkennbar daß die Geräte viel zu teuer in der Anschaffung waren,

    und ohne Förderung überhaupt keine Amortisation möglich wäre.

    Da sollten eigentlich alle Alarmglocken schrillen.

    Und jetzt dafür den Staat haftbar machen zu wollen daß du dir eine Brennstoffzelle gekauft hast, grenzt ja schon an einen Schildbürgerstreich.


    Ich kann schon nachvollziehen daß es für die Käufer/Nutzer der BSZ eine sehr bescheidene Situation ist.

    Aber wenn ich das so höre (staat haftbar machen), würde ich mir wünschen daß die KfW von denjenigen die das fordern die Förderung wieder

    zurückverlangt.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Naja, alle Technologien sind in der Startphase unrentabel bis diese in höheren Stückzahlen produziert werden. Die ständige Änderung der politischen Vorgaben sind das Problem. Erdgas war als Brückentechnologie ausgerufen worden. In meinen Augen war das auch stimmig. Die KWK Anlage im kleinen / Micro macht nichts anderes als ein zB ein Kernkraftwerk im großen.

  • Nenne es, wie Du willst. Der Staat hat eine Technologie gefördert und Verbraucher damit zu Entscheidungen gelenkt, die langfristige Planungen mit sich bringen.


    Ich hätte die Brennstoffzelle ohne Förderung auch nicht angeschafft. Aber dank Förderung und für meinen Anwendungsfall passt die KWK-Anlage besser als eine stromfressende Wärmepumpe, die jetzt das Allheilmittel sein soll. Wo bleibt die vielgepriese Technologieoffenheit?


    Wenn der Staat Investitionen in bestimmte Richtungen lenkt - egal mit welchen Mitteln - dann hat er m. E. auch gewisse Verantwortung denjenigen gegenüber, die sich für diese Richtung entscheiden.


    Mit diesem heute so und morgen anders können weder Unternehmen noch Verbraucher langfristig planen. Hier wird allgemein viel Geld verbraten! Und im Falle der Energiewende sind große Investitionen zu tätigen, die man nicht alle paar Jahre nochmals tätigen kann, nur weil der Staat eine Technologie dann nicht mehr für sinnvoll erachtet.


    Es mag sein, dass die Abschaffung der Förderung Solyd Era den letzten Stoß gegeben hat. Dafür muss nun das Unternehmen die Konsequenzen tragen. Und dass es nicht reibungslos an den Kunden vorbeikommt, ist klar, aber einen wirtschaftlichen Totalschaden können sich die Verbraucher nicht leisten. Und eben mal auf eine andere Technologie zu wechseln, ist weder einfach, noch kostentechnisch günstig umsetzbar. Und dann stellt sich erneut die Frage, welche Technologie denn dann langfristig betrachtet sinnvoll ist. Wie lange wird wohl die Wärmepumpe als sinnvoll angesehen? Vielleicht bis eine andere Lobby die Politiker so beeinflusst hat, dass dann deren Produkte gefördert werden.


    Und das Zurückfordern von den geleisten Förderungen wäre eine absolute Frechheit, da der Käufer der Anlage in diesem Fall keine Schuld trägt, dass es zu dieser Situation gekommen ist. Da hat der Staat schon eine gewisse Mitschuld.