SolydEra GmbH Insolvenzantrag (SolidPower BlueGen)

  • fetti0:


    Ich nehme an, Du nimmst Bezug auf meine Posts in diesem, aber auch in meinem anderen Thema hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit eines BHKWs.


    Grundsätzlich bin ich Fan von KWK. Aber die steigenden Gaskosten bereiten mir Kopfzerbrechen. Das wird einem wirtschaftlichen Betrieb auf längere Sicht nicht zuträglich sein. Selbst wenn ich bei den Wartungskosten sparen könnte - ich habe keine Erfahrung mit Ölwechsel usw., bin aber grundsätzlich lernfähig und habe auch etwas handwerkliches Geschick - wird das vermutlich nichts mehr mit der KWK in unserem Haus. Es sei denn, das refurbished BHKW ist so kostengünstig zu betreiben, dass es sich doch noch lohnen könnte - der Kaufpreis ist jedenfalls sehr interessant! Das wäre übrigens ein BHKW des Herstellers kraftwerk, Startseite | kraftwerk aus Hannover. Über unsere Stadtwerke habe ich von diesem Hersteller gehört. Ich bin auf das Ergebnis gespannt, wenn ich die Daten der Anlage in meiner Berechnung hinterlege.


    Bisher stand ich der Wärmepumpe eher skeptisch gegenüber, da sie zusätzlichen Stromverbrauch verursacht, von dem ich schon genug habe. Aber die erste Berechnung mit einer Einsparmöglichkeit von rund 1.300,00 EUR pro Jahr gegenüber der vorhandenen Gastherme, die jetzt gerade 3 Jahre alt ist, ist das natürlich sehr interessant.

  • Meine ist nun tot.

    Noch keine 2 Jahre alt.

    Willkommen im Club der Leidensgenossen. Meine war auch keine 2 Jahre alt, als sie kaputtgegangen ist.

    Hallo , ich habe es meinem Anwalt übergeben.

    Ich war eh mit meinem Anwalt dran, da meine Baustelle noch nicht abgeschlossen war als SolydEra in die Insolvenz gegangen ist.

  • Hier mal ein paar Daten zu meinem BG10:

    • 13.03.2017 Inbetriebnahme
    • Strom erzeugt: 92.254,26kWh
    • Wärme erzeugt/genutzt: 24.005,00kWh
    • Gasverbrauch: 18.571m³ oder 176.326,58kWh
    • Soll Gasverbrauch laut Monatsertrag: 157.372,62kWh, was also rund 113% sind.
    • September 2019 neuer Stack
    • März 2023 neuer Stack
    • Läuft seit Insolvenz auf 1250W, um ihn etwas zu schonen und so lange am Leben zu halten wie möglich.
    • Diverse Wasserleckagen und Filterwechsel zähle ich jetzt nicht auf.

    22 kWp Anlage
    2x STP 9000TL-20
    1x SB 4000TL-21
    3x SI 6.0h-11 mit Power-Rack-110 und 106kWh (20x 5,3kWh Tesla Module)
    Seit dem 09.03.17 ergänzt mit dem BlueGEN :thumbup:

    XPENG G6 Performance

  • Soll Gasverbrauch laut Monatsertrag: 157.372,62kWh, was also rund 113% sind.

    Die Zahl verstehe ich nicht, kannst Du das etwas verdeutlichen?

    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

    Nach dem Motto:

    Meine Meinung steht fest, verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen!

  • Theoretisch hat das BlueGEN einen Gasverbrauch von 2,51kWh um 1,5kWh Strom zu erzeugen. (und 0,6kWh Wärme, die aber nebensächlich sind)


    1,5kWh * 24h sind 36kWh pro Tag.

    Anhand der tatsächlich produzierten Energiemenge habe ich die produzierten Tage errechnet.

    Diese produzierten Tage habe ich dann mal 2,51 gerechnet und das Ergebnis mit dem tatsächlichen Gasverbrauch gegenüber gesetzt.


    Ein rein theoretischer Wert, der alleine dadurch dass das BlueGEN teilweise mit reduzierter Leistung gefahren wurde irrelevant ist.

    22 kWp Anlage
    2x STP 9000TL-20
    1x SB 4000TL-21
    3x SI 6.0h-11 mit Power-Rack-110 und 106kWh (20x 5,3kWh Tesla Module)
    Seit dem 09.03.17 ergänzt mit dem BlueGEN :thumbup:

    XPENG G6 Performance

    Einmal editiert, zuletzt von KaJu74 ()

  • Strom erzeugt: 92.254,26kWh
    Wärme erzeugt/genutzt: 24.005,00kWh
    Gasverbrauch: 18.571m³ oder 176.326,58kWh

    Erinnere ich das richtig, dass der Gesamtwirkungsgrad bei über 85% liegen sollte?

    Ich komme hier nur auf 66%, oder übersehe ich da was?

    Beziehen sich die Angaben auf den Brennwert?


    Bei 66% Gesamtwirkungsgrad muss man das System wohl auch aus Sicht der Energiebilanz eher kritisch sehen :?:

    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

    Nach dem Motto:

    Meine Meinung steht fest, verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen!

  • Theoretisch hat das BlueGEN einen Gasverbrauch von 2,51kWh um 1,5kWh Strom zu erzeugen.

    Vorsicht: Die Angabe von 2,51 kWh in den technischen Daten zum BlueGEN ist leider auch hier – einer allgemeinen Unsitte folgend – in Heizwert Hi. Die Gasversorger stellen aber ausnahmslos ihr Gas mit dem Brennwert (Hs) in Rechnung. Dementsprechend hast Du deinem Gasversorger pro Betriebsstunde 2,51*1,11= 2,786 kWh bezahlt.


    Wenn die Angabe von 0,8 kWh Wärme pro VBh stimmt, liegt der Gesamtwirkungsgrad des BG 10 bei (1,5+0,8)/2,786= 82,6% und der elektrische Wirkungsgrad bei 1,5/2,786= 53,8%. Zum Vergleich: Die besten GuD-Kraftwerke erreichen elektrische Wirkungsgrade um 64% (Hi), was etwa 57,7% (Hs) entsprechen würde. Allerdings wird dort die Abwärme in aller Regel nicht genutzt.


    In einem alten Prospekt zum BG10, den ich noch gefunden habe, wird aber die thermische Leistung nur mit 0,6 kW angegeben. Daraus ergibt sich der Gesamtwirkungsgrad (Hs) des BG10 mit (1,5+0,6)/2,786= 75,4%.


    Beim BG15 liegt lt. Buderus-Prospekt der Gasverbrauch pro VBh bei 2,7 kWh(Hi), also 3,0 kWh(Hs). Erzeugt werden 1,5 kWh Strom und 0,85 kWh Wärme, woraus sich der Gesamtwirkungsgrad (Hs) mit (1,5+0,85)/3= 78,3% ergibt. Der elektrische Wirkungsgrad (Hs) kommt auf 50%.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Ja, 0,6 ist korrekt, sorry.


    BG10:


    BG15:


    Erinnere ich das richtig, dass der Gesamtwirkungsgrad bei über 85% liegen sollte?

    Ich komme hier nur auf 66%, oder übersehe ich da was?

    Beziehen sich die Angaben auf den Brennwert?


    Bei 66% Gesamtwirkungsgrad muss man das System wohl auch aus Sicht der Energiebilanz eher kritisch sehen :?:

    Deshalb habe ich ja die theoretische Gasmenge mit angegeben.

    Denn dann wären es 73,9% Wirkungsgrad gewesen.


    Aber durch Aufheizen und Abkühlen, reduzierte Leistung usw.. wurde eben doch mehr Gas verbraucht.

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    Seit dem 09.03.17 ergänzt mit dem BlueGEN :thumbup:

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    Einmal editiert, zuletzt von KaJu74 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von KaJu74 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Bei 66% Gesamtwirkungsgrad muss man das System wohl auch aus Sicht der Energiebilanz eher kritisch sehen :?:

    Dem kann man nur zustimmen, wobei der zusätzliche Energieverbrauch durch die häufigen Schäden und Stillstände bedingt ist. Letzteres wird bei GuD-Kraftwerken auch nicht anders sein.


    Dass bei Brennstoffzellen (mangels Kondensat aus dem Abgas) nur der Heizwert des Erdgases genutzt werden kann, ist einfach Physik. Dadurch fehlen natürlich beim Gesamtwirkungsgrad (Hs) schon von vornherein 10%. Die HT-BZ waren aber speziell für Verbraucher konzipiert, die einen hohen (möglichst konstanten) Strombedarf und einen niedrigen Wärmebedarf haben. Man konnte sich damit – was die Energiebilanz betrifft – quasi ein kleines "GuD"-Kraftwerk ins Haus holen. Rechnerisch fallen damit immerhin die Netzverluste weg, die liegen im Schnitt auch bei 5%. Und wer die Abwärme nutzen konnte (z.B. um damit Warmwasser zu machen) lag damit von der energetischen Gesamtbilanz her jedenfalls besser als bei einer Stromversorgung über zentrale Gaskraftwerke (plus heimische Gastherme).


    Das Problem ist aber, dass Hochtemperatur-Brennstoffzellen genau wie GuD-Kraftwerke für den Dauerbetrieb ausgelegt sind. Wenn der (egal ob wegen schwankender Strom-Nachfrage oder wegen häufiger Reparatur-Abstellungen) nicht aufrecht erhalten werden kann, geht der Wirkungsgrad in die Knie: Davon ab, dass häufiges Abkühlen und Wiederaufheizen mit Sicherheit auch den Stacks nicht gut getan hat.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • wie GuD-Kraftwerke für den Dauerbetrieb ausgelegt sind.

    Weißt Du, wie lange das "modulieren" von GuD dauert?

    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

    Nach dem Motto:

    Meine Meinung steht fest, verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen!

  • Genaues habe ich nicht gefunden. Laut dieser Quelle geht das Hochfahren "aus dem warmen Zustand" in dreißig Minuten. Gasturbinen brauchen dafür zehn Minuten, und für Gasmotoren werden dort 2-5 Minuten angegeben.


    Was ich nicht gefunden habe ist, wie lang ein echter Kaltstart braucht und wie viel Energie für das Warmhalten drauf geht. Vernachlässigbar ist das aber anscheinend nicht: Beispielsweise Block 4 des modernen GuD-Kraftwerks in Irsching stand immer mal wieder vor der Stilllegung, weil das auf >4.000 VBh ausgelegte Kraftwerk mit 2000 VBh oder weniger nicht wirtschaftlich betrieben werden könne. Die Kosten für das "warm abstellen" müssen also beachtlich sein. Das ist natürlich nicht alles für Heizenergie und Pumpenstrom, da sind auch Personalkosten etc. dabei. Aber wenn man mit GuD Spitzenlast machen will geht das zwar technisch, aber ist anscheinend auch (trotz des guten Wirkungsgrades) ganz schön teuer.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)