Alten Dachs mit anderem Motor betreiben ?

  • Hallo liebes Forum,


    ich bin neu hier und habe mich vor Jahren schon mit Überlegungen zu KWK und BHKW´s beschäftigt.

    Ich bin Besitzer einer eigengenutzten Immobile mit ca. 250qm Wohnraum, welcher nur zu 1/3 Aktiv genutzt wird.

    Geheitzt wird mit einem 30KW Vissmann Ölkessel.

    Das Haus ist wunderschön, aus 1907 und steht unter Denkmalschutz.

    Das hat dafür gesorgt das ich das Thema PV (auf dem Dach) lange Zeit nicht angegangen bin, weil es mit den Regeln des Denkmalschutzes nicht konform geht.

    Ich habe nun eine Lösung für die PV gefunden, ich werde einen 17m "Solarzaun" bauen und das Carport kommt neu und bekommt ein Dach aus bifacialen PV Modulen.

    Die PV Anlage ist so geplant : Deye 12KW Wechselrichter, 10KW Batterie, 36 Module ca. 14.8KW peak, die ich aber nie erreichen werde da die Module nicht optimal ausgerichtet sind. Die Anlage baue ich komplett in Eigenleistung, für die Abnahme und Zulassung habe ich jemanden.


    Im Zuge dieser Überlegungen ist das Thema KWK wieder aufgepopt, auch weil der Deye Wechselrichter einen Generatoreingang hat.

    Im Sommer könnte die Anlage ausreichen um Strom und Warmwasser abzudecken, reale Werte stehen da natürlich noch aus.

    Doch jetzt zum BHKW, ich kenne mich durch mein Hobby sehr gut mit Motoren aus und durch meinen erlernten Beruf mit Strom. Was ist da naheliegender, in diesen Zeiten der hohen Preise, sowas möglichst günstig zu bauen.


    Ich habe kein Interesse mich durch Irgendwelche Anträge für Förderungen zu kämpfen, ich bin ehr ein Macher als ein Schreibtischtäter.


    Meine Idee ist folgende, dafür erhoffe ich eure Rückmeldungen :


    Ich frage mich, ob es möglich ist einen gebrauchten Dachs mit einem anderen, günstigen, Dieselmotor auszustatten. Hat das schon mal jemand gemacht ?

    Die Preise für die Originalteile erscheinen mir sehr teuer.

    Dachse werden ja teilweise recht günstig verkauft bei Kleinanzeigen und dann hat man ja alle komponenten die man für ein BHKW braucht.

    Da ich den Strom nicht einspeisen will, denke ich das ich auch keine Probleme mit Bürokratie haben werde, oder ? Der Wechselrichter ist / wird ja angemeldet und er hängt

    als Trennglied am Netz.

    Dazu plane ich noch einen 1000L Pufferspeicher damit ich die Wärmeennergie gut zwischenspeichern kann.


    Ich hoffe, ich habe euch nicht gelangweilt mit dem Text.

  • Was auch zu berücksichtigen ist: der alte Dachs hat einen Asynchron Generator und braucht ein Netz für die Magnetisierungs-Blindleistung.

    Wahrscheinlich kommst Du mit einem neuen Dachs nicht nur deutlich schneller zum Ziel, sondern kannst den Strom auch einspeisen und das bezahlt Dir letzten Endes die Anlage. Darüber hinaus brauchst den ganzen Zauber nicht, der für ein Inselnetz fällig wäre.

    Daher mein Rat: Netz-parallel mit Überschusseinspeisung bauen. Ist so viel einfacher und betriebssicherer...

  • Dir ist aber schon bewust, dass der Deye einen sehr hohen eigenverbrauch von ca. 100-120Watt hat.

    Wenn du nur von 100 Watt ausgehst verbraucht er schonmal 2,4KWh am Tag, 876 im Jahr und 17520 in 20 Jahren.

    Das würde ich mir nochmal überlegen.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Hallo,


    danke für die Antworten.

    Eine neue Anlage kommt für mich kostentechnisch nicht in Frage. Die alte Heizung funktioniert noch gut. Mir geht es ehr darum mit Eigenleistung und wenig finaziellem Einsatz Geld zu sparen. Den Erregerstrom/Blindleistung stellt der Deye am Generatoreingang zur Verfügung wenn ich das richtig verstanden habe. Dort kann man auch andere Wechselrichter (z.B. Balkonkraftwerke) anschließen.

    Batterie und BHKW werden natürlich angemeldet. ggf. muss halt ein zweiter Zähler für den KWK Strom rein.

    Ein Erdgasmotor wäre dann die die übernächste Ausbaustufe.


    Hat schon mal jemand einen anderen Motor (Kubota etc.) an den Dachs gebaut ?

  • Mit dem entsprechenden Aufwand kannst Du natürlich alles bauen, aber warum???


    Wenn Du Dir einen Heizöl-Dachs holst (was mittlerweile ziemlich schwierig ist - die Teile sind selten geworden) und einen neuen Motorzylinder samt Kolben spendierst (d.h. das Teil ist danach wie neu), bist Du sicher immer noch günstiger unterwegs als mit einem Kubota oder sonst was.


    Die Ingenieure bei Senertec sind ja nicht doof. Die haben das alles so gebaut, weil das einen Sinn ergibt. Die Maschine läuft - i.d.R. störungsfrei - mehrere zehntausend Stunden...


    Also warum nur willst Du unbedingt einen anderen Motor da einbauen? Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Da besorg Dir doch lieber einen 'richtigen' Generator und bau die Sachen hinzu, die ein BHKW ausmacht...


    Wenn Du den Zeitaufwand rechnest, den Du für das ganze Gebastel (ich verwende das Wort an dieser Stelle mit Absicht) benötigst, dann ist es sinnvoller, Du jobbst in der Zeit und kaufst Dir die benötigte Technik.

  • Ja da hast du bestimmt Recht.


    Die Idee ist aber so, Gasdachs kaufen für ca. 1000-2000€ da ist dann alles für die Elektroseite dabei und auch z.B. der Abgaswämetauscher.

    Einen Industriemotor Kubota etc. anbauen und (erstmal) mit Öl laufen lassen.

    Später, bzw. wenn der Preis von Öl in relation zu Gas teuerer ist, dann einen Motor einbauen der mit Gas läuft.

    Mir ist halt wichtig das ich Wartung/Reparatur etc. selber machen kann. Für die Originalmotore gibt es meines Wissens nach, nur überteuerte Ersatzteile vom Hersteller. .... Zylinder/Kolbensatz ca.10k, Zündkerzen für 200€ etc. ..Pff

    Ja, etwas Zeit muss man investieren dafür hat man es aber günstig und vielleicht gut.

    Der komplette Eigenbau hätte auch was, aber da ist der Zeitaufwand ja noch viel größer...


    Normale Motore setze ich komplett selber instand, wie 0km mit neuen Kolben etc.

  • Ich habe, wenn ich mich da richtig erinnere, für einen neuen Motorzylinder mit Kolben, Nockenwelle, Einspritzpumpe und Einspritzdüse 3.500€ gezahlt - hab mir den auf Lager gelegt.


    Nimm es mir nicht übel, aber ich halte Dein Vorhaben für unrealistisch und Zeitverschwendung. Kauf Dir nen Gas-Dachs und betreib den mit Propangas. Das ist derzeit sogar billiger als Heizöl. Und selbst wenn es wieder teurer ist - Gasgeräte findet man noch relativ häufig. Heizöl ist vorbei.


    Ich ärgere mich selber, dass ich damals den Heizöl-Erdtank aufwändig mit einer zweiten Innenhülle habe ausrüsten lassen - ein Propan-Erdtank und Umbau der Heizung auf Propangas wäre sinnvoll gewesen. So bin ich jetzt im Heizöl-System gefangen. Gut, mein Dachs funktioniert und ich habe damals anscheinend wirklich einen teuren, aber guten Kauf gemacht. Dennoch gibt es gefühlt zehn Mal so viele Gasgeräte, damit mehr Auswahl und mehr Wettbewerb. Wenn jetzt ein Heizöl-Dachs bei Kleinanzeigen auftaucht, ist der doch sofort zu überhöhten Preisen weg.

  • Zylinder/Kolbensatz ca.10k

    Da würde ich sehr gern verkaufen wollen, leider bekommen wir dafür nur ca. 1/3 :/ was machen wir falsch ?


    Einen Industriemotor Kubota etc. anbauen und (erstmal) mit Öl laufen lassen.

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Dir die Rechtslage bekannt ist ?

    Bei einer stationären Aufstellung einer KWK Anlage egal ob selbst gebaut, gekauft oder sonst etwas gelten gesetzliche Richtlinien auch der Abgaswerte. Ohne Russfilter wird das nichts und dafür benötigst Du eine entsprechende Steuerung.

    Der Dachs hat diese Steuerung die Du dann alles auf Deinen Selbstbau anpassen müsstest, andernfalls machst Du Dich Strafbar und das kann sehr sehr teuer werden.


    Heizöl ist vorbei.

    Ja, wie ich vorstehend beschrieben habe auch wegen der hohen Anforderungen an das Abgasverhalten.