Heizungsverteiler erneuern

  • Frage:

    wir haben ja im Verteiler der Hauptwohnung 18 Heizkreise. Also 18 Zu-und Rückläufe.

    Nr 1-9 sind Heizkörper

    Nr 10-18 Fußbodenkreise


    Nr 9 und 11 sind nicht belegt.(nichts angeschlossen)

    Nr 5 ist der Heizkörper abgeklemmt

    Nr 1-3 werden zu 99,9% nie benutzt.


    macht man dann doch alle vorhandenen Heizkörper ganz auf und inkl diesen einen Hydraulischen Abgleich, oder lässt man die weg?


    Denke mir halt, wenn ich mit ALLEN einen hydraulischen Abgleich mache und später die hälfte der Heizkörper nie genutzt werden...wirkt sich das dann nicht negativ aus? oder sogar eher positiv? :D

    Verwirrt ich bin

  • Verwirrt ich bin

    Ein Hydraulischer Abgleich muss mit allen Heizkreisen gemacht werden.

    Alle Heizkörper müssen dazu voreinstellbare Heizkörperventile ( direkt am Heizkörper d.h. dort wo jetzt der Thermostatkopf ist bzw. hin soll ) Ausnahme wäre eine dauerhafte d.h. endgültige Außerbetriebnahme mit abklemmen des Rohr.


    Bei Deinen Fußbodenheizkreisen kann man die Literzahl des Durchfluss leider nicht sehen, da keine entsprechende Anzeige vorhanden ist, aus diesem Grund rate ich zur Erneuerung, weil der Verteiler einfach nicht mehr dem Stand der Technik entspricht.

  • Sehe ich anders, ich würde den HA gleich machen und die Einstellungen der WP am Ergebnis ausrichten.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Dann solltest Du das so machen wie es Dein Heizungsbauer vorschlägt.

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  • Eine WP hat meist andere hydr. Gegenenheiten, danach muß sich der HA richten. Wenn am Kessel der HA für 65°/55° gemacht wurde, wird der sicher nicht für ne WP bei 45/35° passen.

  • Wenn am Kessel der HA für 65°/55° gemacht wurde, wird der sicher nicht für ne WP bei 45/35° passen.

    Absolut richtig. Aber die Hauptarbeit beim HA ist doch nicht das Einstellen der Heizkörper, sondern das raumweise Ermitteln der Heizlast und der Leitungslängen. Dann gibt man das ganze im Rechner ein – ich habe dafür vor elf Jahren ein Programm von Danfoss verwendet – und probiert (rechnerisch) aus, wie weit und bei welchen Einstellungen man die Vor- und Rücklauftemperaturen für den Betrieb mit einer WP absenken kann: Und ob es in Einzelfällen sinnvoll ist besonders schwache HK zu ersetzen, damit die VLT weiter abgesenkt werden kann. Das ist alles theoretische Arbeit am Rechner. Das eigentliche Einstellen (und ggf. den HK-Austausch) macht man dann natürlich erst wenn die WP eingebaut wird.

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  • Das Haus (mein Elternhaus) ist 40 Jahre alt.

    Im Verteiler die Kunstoffrohre gehen zu Fußbodenheizungen.

    Vieleicht ein wichter Hinweis: Lass prüfen ob die Kunstoffrohre diffusionsoffen sind. Wenn ja unbedingt eine Systemtrennung in Auftrag geben!


    Ich gehe gerade den Thread nochmal komplett durch.
    wie kann ich die Rohre prüfen lassen!?

    Eben war ein 2. Heizungsbauer da. Der 1. meinte, er macht sich schlau, was es so gibt was da rein passt.
    Der 2. von eben sieht schwarz. Hört auch mal nach. Aber das was ich da habe ist eine Einzelanfertigung. Er kennt auf Anbieb nichts, was da passt.



    Hätte ich nicht gedacht, dass wir hier so etwas einzigartiges haben und es so schwierig wird. Aber irgendwie MUSS der Verteiler ja neu, damit man einen korrekten Hydr. Abgleich machen kann.
    Muss auch noch eine Firma beauftragen (Ing.Büro Heckmann wohl) die eine genaue Wärmemengenberechnung machen. Die braucht man wohl für den hydr. Abgleich und die Förderung

  • wie kann ich die Rohre prüfen lassen!?

    Es steht immer eingeprägt oder mit Farbe der Hersteller und der Produktnahme drauf dann googlen oder Hersteller per e-mail anfragen.


    Hätte ich nicht gedacht, dass wir hier so etwas einzigartiges haben und es so schwierig wird.

    Sieht für mich nicht so einzigartig aus, meine Mitrbeiter machen so etwas öfter, man kann alles bestellen wie man das haben will. Aber gut gibt ihnen eine Change nachzusehen.

  • Leider ist Bochum ein gutes Stück weit weg vom Saarland :(
    evtl hättest du ja Tips die ich weiter geben kann an meinen Heizungsbauer?


    Kannst du bzgl der Rohre etwas zu den Aufdrucken sagen? Mehr kann ich nicht abfotografieren. Sind die einzigsten Stellen, die ich sehe.

  • Zu Deinen Heizkörper-Fußventilen ist mir noch was eingefallen. Schalt mal die Heizung ein, lass aber die Thermostatventile geschlossen.


    Von den Rohren, die in dem Beispielbild aus dem Boden kommen, ist rechts der Vorlauf, links der Rücklauf.


    Wenn der Rücklauf bei dem Test kalt bleibt, ist alles okay. Wird er bei geschlossenem Thermostatventil so warm wie der Vorlauf, ist das schlecht. Dann hast Du nämlich die Fußventile für ein Einrohrsystem drin...


    Den Verteiler würde ich erst mal drin lassen, wenn er nicht leckt. Evtl. die Komponenten ausbauen, reinigen. Und durchmessen. Ja, man hat keine Durchflussanzeige. Macht aber nichts. Dann wird halt der hydraulische und thermische Abgleich etwas aufwändiger. Aber immerhin hat das System ja 40 Jahre funktioniert und Du hast nicht bemängelt, dass etwas ganz grundsätzliches nicht funktioniert. Also passt wohl auch das Verhältnis der Wärmeleistung Heizkörper / Fußbodenheizung ganz grob zueinander.


    Für einen neuen Verteiler bist Du locker paar Tausender los und da fließt auch nur warmes Wasser durch.


    Ich würde folgendermaßen vorgehen:

    Stellung aller Ventile notieren. Unter den Kappen an der unteren Verteilerleiste müssten auch Ventile sein.


    Dann die Anlage laufen lassen, Thermostate und auch die elektrischen Stellantriebe alle auf, und mit einem berührungslosen Thermometer die Temperatur aller Rückläufe messen und in eine Tabelle eintragen. Die Rückläufe etwas drosseln, bei denen die Temperatur des zurückfließenden Wassers deutlich höher ist als bei allen anderen. Achtung: Metall kann man nicht mit einem berührungslosen Thermometer messen - ist wie ein Spiegel. Etwas Isoband draufkleben und das dann messen.


    Wenn die Rückläufe alle die gleiche Temperatur haben, ist die Anlage erst mal so weit abgeglichen. Werden einzelne Räume dann in der nächsten Heizperiode wärmer als gewünscht, kannst' sie noch etwas drosseln.


    Dann würde ich das Wasser aus der Anlage ablassen, die Anlage spülen, evtl. die Ventileinsätze beim Verteiler ausbauen und alles bisschen reinigen. Hängt davon ab, wie viel Mocke beim Spülen mit rauskommt.


    Dann die Wärmepumpe einbauen. Jetzt scheiden sich wieder die Geister: mit oder ohne Systemtrennung, mit oder ohne Frostschutz.


    Ob eine Systemtrennung reinkommt würde ich von den Kunststoffrohren und vom Nutzungsverhalten abhängig machen. Wenn Dir im tiefsten Winter die Wärmepumpe ausfällt, kann sie einfrieren. Dagegen gibt es Frostschutzventile, die dann einfach das Wasser aus der Anlage lassen. Bist Du im Winter oft längere Zeit weg, dann würde ich wahrscheinlich Systemtrennung und Frostschutz im Wärmepumpenkreis machen. Wenn nicht, dann nicht, weil Systemtrennung Effizienz kostet.


    Wegen der Kampmann-Rohre: hast' schon mal bei Kampmann angefragt oder die Suche ausgiebig bemüht?


    Das war gerade so die Zeit, wo man gemerkt hat, dass Sauerstoffdiffusion ein Thema ist... Aber auch hier: was 40 Jahre gut funktioniert hat...


    Bei meinen Eltern (Haus BJ 1982) machen die Fußbodenheizungsrohre schon lange Ärger.


    Bei Dir würde ich, wenn bisher ohne Probleme, wahrscheinlich versuchen, erst mal mit Vollentsalzung + Wasserzusatz (Geno Safe von Grünbeck), Blasen- sowie Schlammabscheider und ordentlicher Druckhaltung in der Anlage auszukommen. Nach dem Motto: Aufwändiger kann man an dieser Stelle immer bauen.


    Sauerstoff aus der Umgebungsluft hat wenig Lust, sich in Wasser zu lösen, was unter 2 Bar Druck steht. Wenn aber durch Undichtigkeiten oder ein viel zu kleines Ausdehnungsgefäß (wie bei meinen Eltern) der Druck immer wieder auf Null fällt, dann findet der Sauerstoff deutlich leichter den Weg in die Anlage...

  • evtl hättest du ja Tips die ich weiter geben kann an meinen Heizungsbauer?

    Tut mir sehr leid, aber ich kann Planungsleistung nicht kostenfrei liefern. Da muss Dein Heizungsbauer selber sehen wie er das fachgerecht macht und Dir dann die gesetzliche Gewährleistung ( 5 Jahre ) geben.


    Für einen neuen Verteiler bist Du locker paar Tausender los und da fließt auch nur warmes Wasser durch.

    Ich gehe mal davon aus, dass Sunpower eine BAFA Förderung hat und fachgerecht u.a. einen hydraulischen Abgleich nachweisen muss, dann kann man Deien Methode schon vergessen. Außerdem bekommt er diesen jetzt gefördert, später nicht mehr. Ebenfalls stellt sich die Frage der Gewährleistung, denn mit Deiner Methode erlischt die Gewährleistung der WP wenn die Heizungswasserqualität nicht stimmt usw.

    Es gibt also gewichtige Gründe dafür, es jetzt mit Förderung vernünftig zu machen.

    Die Fotos zum Hersteller schicken und anzufragen ob es sich bei den Leitungen um diffusionsoffene handelt sollte er selbst können. Wenn dies der Fall ist, was ich vermute, dann wird eine Verschlammung des Heizungssystem stattfinden aber selbst ohne wird im Gewährleistungsfall vermutet, dass dies so ist wenn keine Systemtrennung rein kommt.


    Soll heißen ich würde das klären und dann überlegen und auch den Heizungsbauer schriftlich fragen ob es die Gewährleistung tangiert.