BHKW oder Luft-Wasser WP

  • Hallo zusammen,


    wir haben unser Haus vor ca. 5 Jahren saniert inkl. Dämmung und neuer Fenster.

    Offiziell entspricht das Haus dem KfW100 Vorgaben, tatsächlich wird aber viel weniger verbraucht.

    Wir haben seit einem Jahr eine PV-Anlage auf dem Dach.

    Aktuell überlegen wir auf eine WP umzusteigen aber da hab ich mich doch noch mal an BHKWs erinnert.

    Bin mir aber total unsicher wegen der Gasproblematik.


    Hier mal der Fragenbogen:


    Verbrauchsdaten

    Jährlicher Stromverbrauch: ca. 3300kWh (ca. 1500kWh aus dem Netz, der Rest von der PV-Anlage und ca. 2200kWh eingespeist)

    Jährlicher Brennstoffverbrauch: ca. 1500m³ (ca. 16000kWh, ca. die Hälfte des Verbrauchs fällt auf Warmwasser, der Rest auf die Heizung)


    Derzeitige Heizung

    Energieträger der Heizung: Erdgas

    Alter und Typ der der Heiztechnik: ca. 10 Jahre alte Gasbrennwerttherme Vailant Ecotec Plus

    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: nein

    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: -

    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: Durch die Gastherme, ca. 130L

    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: nein

    Hydraulischer Abgleich durchgeführt: nein

    Temperaturen der Heizkreise: kann ich nicht sagen, wird durch Außentemperaturfühler geregelt

    Art der Heizkörper: Lamellenheizkörper


    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: 164m², 4 Erwachsene + 1 Baby

    Art und Baujahr der Immobilie: Baujahr 1948, Reihenmittelhaus. Wir wohnen auf 2 Etagen und auf einer weiteren Etage wohnt eine Mieterin, die am gleichen Heiz- und Wasserkreislauf hängt

    Erfolgte Modernisierungen: KfW 100 (Fassaden- und Dachdämmung, neue Fenster und Türen), 5,32 kWp PV-Anlage mit 5kWh Speicher

    Weitere geplante Modernisierungen:

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei:?

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: ja

    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: nein


    Bin gespannt auf eure Meinungen.

    Vielen Dank im Voraus!

    Falls ich was vergessen habe, einfach fragen. :)

  • Naja, da gibt es doch nicht viel zu überlegen. Bei deinem geringen Wärmebedarf ist ein BHKW nie rentabel.

    Installiere eine WP, und wenn möglich vergrößere deine PV.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Also,

    ich würde mir eine preisgünstige Wärmepumpe für das Brauchwasser dazu holen, und wenn es finanziell machbar ist, noch einen elektrospeicher dazu.

    Nur meine Meinung nach meiner pers. Erfahrung

    Pv seit 2000-8.67 kwp--.-therm.E.= Hackschnitzel 42%x Miscanthus 16% x Bhkw 24% x Scheitholz 8% x WW.WP 6%. x H.Öl 3%xSoTh.1%
    Pv seit 2007- 7,64 kwp
    .
    Pv seit 2014 -8,16 kwp mit Elektrospeicher 11,6 kwh 3 phas.
    Bhkw eco 3.0


  • Naja, da gibt es doch nicht viel zu überlegen. Bei deinem geringen Wärmebedarf ist ein BHKW nie rentabel.

    Installiere eine WP, und wenn möglich vergrößere deine PV.

    Hab ich mir eigentlich auch schon gedacht.

    Die PV erweitern geht zwar modulmässig (könnte verdoppeln) aber die Lage ist dafür eher suboptimal. Die zweite Dachhälfte schaut Richtung Nord/West und sobald die Sonne a bisserl tiefer steht habe ich Schatten.

    Der Speicher wird demnächst aber verdoppelt.


    Also,

    ich würde mir eine preisgünstige Wärmepumpe für das Brauchwasser dazu holen, und wenn es finanziell machbar ist, noch einen elektrospeicher dazu.

    Nur meine Meinung nach meiner pers. Erfahrung

    Meinst zur aktuellen Gastherme?

    Hab ich mir vor nem halben Jahr mal angeschaut aber die Preise sind ja auch explodiert, inkl. der Lieferzeiten.

    Ich wär damals inkl. Einbau bei knapp 5000€ gelandet, wobei das Gerät am freien Markt ca. 2500€ gekostet hätte.

  • Eigentlich war der Plan einfach komplett weg vom Gas zu kommen. BHKW ist mir nur mal wieder in den Sinn gekommen.

    Eine Gastherme werd ich sicher nicht mehr kaufen.

    Meine aktuelle ist halt dumm wie Brot und der Rest in meinem Haus ist relativ smart und das geht mir ab.

  • Ja und ? Die kann doch dumm sein, was besseres gibts doch gar nicht. Da brauchst du nur nen Kontakt der übergeordneten "smarten" Steuerung und schon macht die Therme genau das was sie am besten kann genau dann wenn deine ach so smarte Steuerung das möchte.

    Und sorry mit nem BHKW weg vom Gas ist schon vom Ansatz her falsch gedacht.

  • Ich benutze schon ein übergeordnetes System für meine smarte Steuerung aber ich habe nichts vernünftiges für meine Gastherme gefunden was ich sinnvoll einbinden könnte.


    Deshalb hab ich ja geschrieben eigentlich und BHKW ist nur ne Option, die ich vorm Weggang vom Gas noch ausloten wollte. Mir ist schon klar, dass BHKW kein Weggang vom Gas ist.

  • Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: Durch die Gastherme, ca. 130L

    Wenn ich so etwas lese, dass tut weg, ist aber leider üblich.

    Ein sicherlich schlecht gedämmter Warmwasserspeicher möglichst noch mit Magnesiumopferanode ?

    Wieviel kW hat die Brennwerttherme ?


    Warum bitte soll die Gastherme raus wenn sie erst 10Jahre läuft und auch nicht rumzuckt ? An Effizienz ist auch mit aktuellen Geräten nicht viel mehr zu holen als vor 10Jahren.

    Na ja, jetzt überlegen ist sinnvoll, wenn die Therme defekt ist, was üblicherweise so bei 15 Jahren Alter der Fall sein dürfte, ist es zu spät ein Wärmepumpenprojekt zu realisieren.

    Auch ich gehe davon aus, dass man in der Regel in den nächsten zehn Jahren über ein Jahr Vorlauf für einen WP Umbau benötigt, bis zur Inbetriebnahme.


    ... und wenn möglich vergrößere deine PV.

    Für den Sommer wird die PV für den Warmwasserbedarf je nach EInstrahlung teilweise ausreichen, bei trüben Tagen reicht auch eine größere PV Anlage nicht aus. Ich würde ihm nicht raten, an dieser Stelle Geld zu investieren.


    Tatsächlich würde ich eine Erneuerung und Umstellung auf Wärmepumpe mit BAFA Zuwendung ( vorher beantragen ) empfehlen. "Ewig" wird Deine Therme nicht mehr halten und teure Reparaturen zum ungünstigen Zeitpunkt möchte man sicherlich auch nicht erleben.


    Mein Rat wäre bei der Auswahl der Wärmepumpe an die künftigen dynamischen Stromtarife denken und die WP entsprechend größer auslegen.

  • Wenn ich so etwas lese, dass tut weg, ist aber leider üblich.

    Ein sicherlich schlecht gedämmter Warmwasserspeicher möglichst noch mit Magnesiumopferanode ?

    Wieviel kW hat die Brennwerttherme ?

    Wie die Dämmung ist kann ich nicht sagen aber leider wurde mir da ein relativ alter Speicher angedreht, (lag schon 7 Jahre auf Lager als er mir verkauft wurde und ist jetzt 12 Jahre alt) für den ich noch nicht mal einen Heizstab bekommen. Eigentlich wollte ich damit ein paar kWh speichern.

    Muss mich korrigieren, sind 147 Liter Brauchwasser.

    Ist ein COSMO CST 150_B w.


    Die Therme hat eine Nennwärmeleistung von 8,7 - 25,0 kW und eine Warmwasserleistung von 28kW.

    Na ja, jetzt überlegen ist sinnvoll, wenn die Therme defekt ist, was üblicherweise so bei 15 Jahren Alter der Fall sein dürfte, ist es zu spät ein Wärmepumpenprojekt zu realisieren.

    Auch ich gehe davon aus, dass man in der Regel in den nächsten zehn Jahren über ein Jahr Vorlauf für einen WP Umbau benötigt, bis zur Inbetriebnahme.

    Genau das ist mein Gedanke. :)


    Für den Sommer wird die PV für den Warmwasserbedarf je nach EInstrahlung teilweise ausreichen, bei trüben Tagen reicht auch eine größere PV Anlage nicht aus. Ich würde ihm nicht raten, an dieser Stelle Geld zu investieren.


    Tatsächlich würde ich eine Erneuerung und Umstellung auf Wärmepumpe mit BAFA Zuwendung ( vorher beantragen ) empfehlen.

    Die PV Anlage werde ich relativ sicher nicht erweitern, allein schon wegen der Ausrichtung des Dachs.

    Den Speicher werde ich recht sicher auf 10kWh erhöhen, zum einen reicht mir mein Strom dann ein wenig länger. Aktuell so von Mai bis Oktober und mit mehr Speicher erkaufe ich mir noch 1-2 Monate. Zum anderen kommt demnächst ein Backup Modul für die PV Anlage damit ich sie bei Stromausfall auf Inselbetrieb stellen kann und da ist ein größerer Speicher doch praktisch.

  • Die Therme hat eine Nennwärmeleistung von 8,7 - 25,0 kW und eine Warmwasserleistung von 28kW.

    Dann würde ich grundsätzlich empfehlen die Therme als thermischer Durchlauferhitzer zu nutzen, wenn aber auf WP umgebaut wird hat sich das erledigt.

    Zum anderen kommt demnächst ein Backup Modul für die PV Anlage damit ich sie bei Stromausfall auf Inselbetrieb stellen kann

    Was verstehst Du unter einem "Backup Modul" ?

    Ja ich empfehle immer den Energiespeicher so auszulegen, dass man zumindest teilweise Strom im Haus für Kühlgeräte, Licht usw. hat. Im Moment kannst Du ja Energiespeicher mit 0 % MwSt kaufen, dass solltest Du wahrnehmen und mind. auf 15 kWh vergrößern.


    Wir haben unseren Energiespeicher ebenfalls vergrößert  auch da wir davon ausgehen, dass künftig billiger Netzstrom in den Energiespeicher eingespeichert werden wird ( z.B. zum Preis von 15 ct / kWh ) um dann zu teuren Zeiten ( 60 ct / kWh ) wieder entladen zu werden.


    Die Preise sind jetzt natürlich eine fiktive Annahme, aber ohne wesentliche Grundlastkraftwerke ist es plausibel das es so kommen wird.

  • Naja, im Sommer hat er ja genug Strom, im Herbst/Winter/Frühling hat er aber viel zu wenig.

    Früher oder später kommt sicher auch ein E-Mobil dazu, ab dann ist jedes KWh vom Dach so viel Wert wie Netzbezug.

    Ich habe 10 x 385W auf einem Norddach, die im Winter fast durchgängig von Nachbars Haus verschattet werden. und selbst da bringen die im Dezember ca. 70KWh.


    Vielleicht einfach mal mit PVGIS simulieren und drüber nachdenken.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • ...drüber nachdenken

    Das ist sein Part, dass können und wollen wir ihm nicht abnehmen.

    Ich geh mal davon aus, dass er nicht im Geld schwimmt und er als erstens das machen muss, was für ihn wichtig ist.


    Wenn ich geschrieben habe, ein Jahr Vorlauf bei der Wärmepumpenanlage, dann gilt das schon fast für mich als Installateur, der es selbst macht. Zu Erinnerung für einige, wir installieren gerade unsere Dritte Wärmepumpe.


    Auch das obere Foto zeigt deutlich, mit welchem Wetter wir es oft zu tun haben, kalt und nass bleibt man da im Haus und genießt die Wärme im Haus.

    Realistisch sind eher zwei Jahre Vorlauf für den normalen Hausbesitzer, die Lieferzeit einer Wärmepumpe ist heute 8 - 15 Monate.

    Will man einen guten Preis, muss man erst einmal Angebote einholen und genau schauen, was gibt es für welches Geld.


    Fazit: Ich sehe schon Handlungsbedarf und würde einen Umbau auf Wärmepumpe realisieren, ich gehe davon aus, dass es von der Planung bis Fertigstellung zwei Jahre dauern könnte, jedoch mindestens ein Jahr. Bei letzterem, entsprechende Verfügbarkeit der Wärmepumpe und der Handwerker vorausgesetzt.

    Als nächstes würde auch ich den Energiespeicher erweitern, um Einspeisungen zu minimieren und um künftige flexible Strompreise sinnvoll nutzen zu können.

  • Was verstehst Du unter einem "Backup Modul" ?

    So nennt sich das bei unserem Hersteller. Das Teil trennt die PV Anlage vom Netz, falls ein Stromausfall ist und schaltet den WR auf Inselbetrieb und wieder zurück wenn das Netz wieder Strom hat.