Saison-Wärmespeicher

  • An dem Tag, an dem mein Dachs seinen letzten Liter Heizöl verbrannt hat, werde ich etwas wehmütig von dieser - gemessen an den damaligen Möglichkeiten effizienten - Möglichkeit der Energiegewinnung Abschied nehmen und mich über meinen saisonalen Energiespeicher freuen.

    Genau hier wäre es interessant, in die chemische Energiespeicherung einzusteigen, dann könnte dein Dachs noch lange weiter arbeiten.


    Sommer: Strom --> H² + CO² --> syn. Kraftstoff

    Winter: syn. Kraftstoff --> KWK (Strom + Wärme)


    Hier können bestehende KWK Anlagen oder Brennstoffzellen die Winterarbeit übernehmen und der Großteil der Investition würde nur auf die Energieumwandlung im Sommer entfallen.



    Zum Thema thermische Wärmespeicherung im Erdreich: ein befreundeter Bohrer teilte mir mit, dass hier mit Kosten von ca 70 - 90 € pro Tiefenmeter zu rechnen ist.

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • Wenn du [statt Heizstab] stattdessen eine günstige LWWP verwendest, kannst du mit deinem Strom mehr Wärme erzeugen im Gebäude einspeichern.

    Für diesen Sommer ist die Montage eines 5kW Monoblocks (Panasonic Geisha) vorgesehen.


    Außerdem eine zur Heizungswärmepumpe umfunktionierte Brauchwasserwärmepumpe (Ariston Nuos), die ebenfalls an den Pufferspeicher angeschlossen wird. Ziel hier: Kühlung und Belüftung des Server- Batterie- und Wechselrichterraums (löst dann auch das Problem des unkontrollierten Luftzutritts durch das gekippte Fenster...


    Den Heizstab hab ich letzte Woche nur provisorisch zugeschaltet, weil die Tage wirklich schön sonnig waren, ich aber zur Heizung abends immer noch den Dachs gebraucht hab.

  • Nunja, die WPs, von denen wir hier reden, brauchen Strom und es liegt nun mal in der Natur der Sache, dass man im Winter mehr Strom braucht und weniger hat. D. h. irgendwie sollte der Überschuss aus dem Sommer in den Winter kommen. Auch wenn der gesamte Wirkungsgrad bescheiden ist, so ist es doch besser, als PV und Wind im Sommer abzuschalten.

    Wir haben im Winter genausoviel EE im Netz wie im Sommer.


    Also macht es höchstens für dich allein gesehen Sinn PV Strom vom Sommer in den Winter zu "retten"

    Mit miserablem Wirkungsgrad und hohem Invest. Kann man machen, muss man aber nicht.


    Über Speichermethoden sollte man sich dann Gedanken machen wenn man über lange Zeiträume weit über 100% EE Strom hat,

    aber europäisch gesehen sind wir da noch weit davon entfernt. Deshalb macht es erstmal Sinn daß EE Strom einfach

    fossilen Strom verdrängt. Und das dauert noch eine Weile bis wir so viel EE zugebaut haben.

  • Genau hier wäre es interessant, in die chemische Energiespeicherung einzusteigen, dann könnte dein Dachs noch lange weiter arbeiten.


    Sommer: Strom --> H² + CO² --> syn. Kraftstoff

    Winter: syn. Kraftstoff --> KWK (Strom + Wärme)

    Das stimmt schon. Aber e-Fuels kann ich nicht selber herstellen, die muss ich immer irgendwo kaufen.


    Wenn mein Konzept mit dem CaO <-> Ca(OH)2 - Speicher so funktioniert, wie ich mir das vorstelle, dann ist das ein Speicher, der z.B. im Garten vergraben wird. Da speichere ich meine eigene Energie ein. Auf einem Temperaturniveau, dass bei Entnahme sogar den Betrieb eines Stirling-BHKW ermöglichen würde...


    Eigene Energie wird wahrscheinlich immer günstiger sein als gekaufte, weil daran niemand mehr was verdienen muss...


    Außerdem finde ich die Idee der saisonalen (Wärme) Speicherung gerade ungeheuer faszinierend. Bekommt man die gelöst, ist die Energiewende geschafft.

    Das ist das, von dem ich immer wieder schreibe: die technischen Möglichkeiten sind alle bereits erfunden.

  • Zum Thema thermische Wärmespeicherung im Erdreich: ein befreundeter Bohrer teilte mir mit, dass hier mit Kosten von ca 70 - 90 € pro Tiefenmeter zu rechnen ist.

    Dann wäre man bei 100m eben in einer Bandbreite von 7-9000 Euro (wahrscheinlich noch plus Zusatzkosten)

    Aber man hat dann einen Wärmespeicher der ständig verfügbar ist und der auch nicht beladen werden muss.

    Und eine sehr lange Nutzungsdauer, was auf die Zeit gesehen den Invest pro Jahr lächerlich werden lässt.


    Eigene Energie wird wahrscheinlich immer günstiger sein als gekaufte, weil daran niemand mehr was verdienen muss...


    Außerdem finde ich die Idee der saisonalen (Wärme) Speicherung gerade ungeheuer faszinierend. Bekommt man die gelöst, ist die Energiewende geschafft.

    Alle erneuerbaren schreiben nunmal keine Rechnung, von daher ist es ein kluger Weg sich die Erneuerbaren selbst zunutze zu machen.

    Auch bei einer Tiefenbohrung bekomme ich keine Rechnung mehr für die "Speicherbeladung"


    Eigentlich regelt das die Natur für uns (siehe Tiefenbohrung) oder eben eine aktuelle LWWP welche durchaus in unseren Breiten mit einer

    äußerst vernünftigen JAZ über 4 betrieben werden kann.

    Dazu braucht man nur noch Windstrom im Winter und man hat seine Co2 neutrale Heizung.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

    Einmal editiert, zuletzt von remag () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von remag mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Wir haben im Winter genausoviel EE im Netz wie im Sommer.


    Also macht es höchstens für dich allein gesehen Sinn PV Strom vom Sommer in den Winter zu "retten"

    Mit miserablem Wirkungsgrad und hohem Invest. Kann man machen, muss man aber nicht.

    Ich finde es durchaus angebracht, sich zusätzlich zum Ausbau der Erzeugung Gedanken zur Speicherung zu machen. Will ja nicht den kompletten Winter aus dem Speicher abdecken, sondern nur die ganz schlimme Zeit, wo selbst 25kWp Photovoltaik nicht reichen, den Haushalt samt Wärmeversorgung zu betreiben.


    Aus meiner Sicht sieht es halt so aus, dass mich die kWh aus Photovoltaik auf lange Zeit deutlich weniger kostet als Brennstoffe oder Strombezug.

    Für die eingespeiste kWh bekomme ich durchschnittlich 10ct. Nach Zubau der nächsten PV-Erweiterung werden es nur noch 8-9ct sein. In 9 Jahren geht meine erste PV bereits wieder aus der Förderung. Da kann ich mir bei der Speicherung durchaus 50% Verlust erlauben und es ist immer noch günstig.


    Der saisonale Speicher ist dann halt meine Heizung für die schlechten Tage.


    Auch meinen Dachs (zuhause) betreibe ich nicht aus wirtschaftlicher Erwägung heraus, sondern weil ich KWK für die pragmatische Übergangslösung halte, im Winter Strom und Wärme zwar fossil, aber dafür maximal effizient zu erzeugen.

    Er ist ein ausgefördertes Gebrauchtgerät und läuft im Jahr so etwa 1.000h. Für die Netzeinspeisung bekomme ich den Großhandelspreis.

  • der auch nicht beladen werden muss.

    Das ist richtig - ich würde ihn aber trotzdem im Sommer beladen wollen, um das Temperaturniveau im Boden anzuheben und den Wirkungsgrad im Winter zu verbessern

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • . . . dass bei Entnahme sogar den Betrieb eines Stirling-BHKW ermöglichen würde...

    Nach ca. 20 Jahren Erfahrung mit Stirlingentwicklungen kann ich Dir versichern, dass Du eine solche Maschine nicht kaufen können wirst. Dafür ist das Projekt gedacht, über das wir uns kürzlich persönlich unterhalten haben. . .

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Das ist richtig - ich würde ihn aber trotzdem im Sommer beladen wollen, um das Temperaturniveau im Boden anzuheben und den Wirkungsgrad im Winter zu verbessern

    Bei einem Grabenkollektor in rund 1 Meter Tiefe kann das sinnvoll sein,

    bei 50-100meter Bohrung ist Beladung überflüssig

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Dann wäre man bei 100m eben in einer Bandbreite von 7-9000 Euro (wahrscheinlich noch plus Zusatzkosten)

    Aber man hat dann einen Wärmespeicher der ständig verfügbar ist und der auch nicht beladen werden muss.

    Ich weiß ja nicht, ob Dein Haus auf Island liegt oder auf einem anderen Vulkan. Bei uns gibt es in 100m Tiefe eine Temperatur von ca. 13° C. Damit kann man vielleicht ein Iglu frostfrei machen, aber kein Haus heizen. Dazu braucht es dann eine Wärmepumpe und eine Menge Strom.


    Das ist was ganz anderes, als ein Saisonspeicher.

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    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Auch für ausgeförderte PV Anlagen wird man den Börsenpreis bekommen, ähnlich wie jetzt für deinen Dachs.

    Der Börsenpreis wird wohl in Zukunft auch um die 10 Cent pendeln, von daher sollte man schon auch vergleichen ob eine Einspeisung

    nicht sinnvoller ist, als eine Einspeicherung mit miserablem Wirkungsgrad.

    Sowohl unter finanziellen als auch unter ökologischen Gesichtspunkten.


    ja nicht, ob Dein Haus auf Island liegt oder auf einem anderen Vulkan. Bei uns gibt es in 100m Tiefe eine Temperatur von ca. 13° C. Damit kann man vielleicht ein Iglu frostfrei machen, aber kein Haus heizen. Dazu braucht es dann eine Wärmepumpe und eine Menge Strom.

    13° Grad ist doch ein leckeres Futter für eine Wärmepumpe, da kannst du bei 35° Vorlauftemp schön mit Arbeitszahl 4 heizen.

    Und wie gesagt, Wind weht vorzugsweise im Herbst/Winter, und sogar nachts.

    Da ist ein Gas Spitzenlastkraftwerk für eine windstille Zeit effektiver und billiger umzusetzen als wenn jeder einen Saisonspeicher baut.

    Macht doch einfach eine Wirtschaftlichkeitsrechnung mit belastbaren Zahlen.

    Weil in den meisten Fällen ist es mittlerweile sogar so, das eine Luftwärmepumpe übers Jahr eine bessere JAZ hat, als eine Solewärmepumpe.

    (weil Sole das ganze Jahr gleich temperiert ist, im Sommer/Übergangszeit profitiert die LWWP von deutlich höheren Außentemps)

    Und das sogar noch bei äußerst niedrigen Investitionskosten für eine LWWP.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

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    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

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  • Und wie gesagt, Wind weht vorzugsweise im Herbst/Winter,

    Vielleicht solltest Du Dir mal entsprechende Leistungsprofile bei Hochdrucklagen im Winter (das ist dann, wenn es saukalt wird) zu Gemüte führen. Genau dann werden die "flexiblen Strompreise" ins extreme gehen, weil da nicht nur alle WP auf Vollast laufen, sondern die heute mit Begeisterung verbauten Heizstäbe zum Einsatz kommen. Die werden nämlich genau für diesen Einsatz verbaut.


    Und ein eigenes Windrad, das dann auch stehen bleiben würde, habe ich ohnehin nicht.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Das ist richtig - ich würde ihn aber trotzdem im Sommer beladen wollen, um das Temperaturniveau im Boden anzuheben und den Wirkungsgrad im Winter zu verbessern

    Das macht man gerne, wenn sowieso beladen wird, weil z.B. ein größeres Gebäude auch im Sommer klimatisiert wird. Dann ist dieses Wärmependelverfahren geeignet, den Carnotprozess zu optimieren. Das funktioniert nicht nur mit Erdsonden bis 100 km, sondern auch stationären Aquiversspeichern = stationär deswegen, weil das Wasser bleibt wo es ist und nicht wegdriftet.


    Zitat

    Wir haben im Winter genausoviel EE im Netz wie im Sommer.

    Nach Radio Eriwan: das kommt drauf an. EE-Jahresproduktion hängt von der installierten Leistung ab. Hifreich ist die Kopplung von 1 GW PV-Leistung mit 1 GW Onshore-Leistung. Und dann muss man sich die Spektralanalysevon Wind + Solar anschauen. Solar hat einen verlässlichen 1-Tages-Zyklus. Wind ist stärker verrauscht, d.h. von Wind ist mehr da, aber mit einem 1 Tagsspeicher bekomme ich PV viel leichter vergleichmäßigt.

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)