Wärmepumpe Puffer Dimensionierung

  • Hallo,

    ich bekomme heuer noch eine IDM SLM 6-17 KW Luftwärmepumpe installiert.

    Beheize damit 1 x Fußbodenheizung (12 Kreise) und 1 x Radiatoren.


    Dazu benötige ich einen Pufferspeicher.


    Photovoltaik ist bereits auf dem Dach und Kommunikation (sodass der Wechselrichter mit der Wärmepumpe "kommunizieren" kann ist geplant).


    Meine Frage(n) ist(sind) (und was mir zur Wahl bei der Bestellung freigestellt wurde):


    Soll ich einen 800 l oder 1000 l Pufferspeicher nehmen?


    "Packt" die Wärmepumpe den größeren?


    Meine Überlegungen sind, dass ich dadurch ja dann mehr Photovoltaik Strom am Tag zwischenbunkern kann und diesen in der Nacht in Form von Wärme verbrauchen oder?

    Zweitens springt die WP dann ja auch seltener an und läuft 1x länger am Stück, was ja (so wie ich das verstanden habe) ihrer Lebensdauer gut tut?


    Bitte um Hinweise und Ratschläge ;)


    Vielen Dank im Voraus!

  • Beheize damit 1 x Fußbodenheizung (12 Kreise) und 1 x Radiatoren.

    Die beiden Systeme werden vermutlich mit unterschiedlichen Temperaturen gefahren. Da würde ich darauf achten, dass die niedrigere Temperatur nicht durch "abmischen" erzeugt wird. Es ist idiotisch, zunächst mit der WP die höhere Temperatur für die Radiatoren zu erzeugen, um sie dann durch Mischung auf die Fußbodenheizung abzusenken. (Bei mir wären da immer für jedes Niveau ein extra Puffer)

    "Packt" die Wärmepumpe den größeren?

    "Packen" tut sie beliebige Größen, aus der Sicht ist es egal, wie groß der Puffer ist. Die Größe muss ins Gesamtkonzept passen.

    Meine Überlegungen sind, dass ich dadurch ja dann mehr Photovoltaik Strom am Tag zwischenbunkern kann und diesen in der Nacht in Form von Wärme verbrauchen oder?

    Der Gedanke ist richtig, aber dafür sind 1000l schon eher dünn. Das bedarf einer sauberen Berechnung.

    Zweitens springt die WP dann ja auch seltener an und läuft 1x länger am Stück, was ja (so wie ich das verstanden habe) ihrer Lebensdauer gut tut?

    Da ist was dran, allerdings deuten die angegebenen Zahlen darauf hin, dass die WP modulieren kann, da ist das nicht mehr ganz so wild. Ob 800 oder 1000 macht da keinen relevanten Unterschied. Die Größe wird von anderen Überlegungen (Tag-Nacht-Ausgleich) stärker beeinflusst.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Wie groß ist denn die PV?

    Ich habe auch WP und PV, an manchen Tagen kommen mal gerade 2KWh vom Dach obwohl die WP 40KWh am Tag braucht.

    Da wird es schwierig tagsüber mehr Wärme im Puffer zu speichern.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Photovoltaik ist bereits auf dem Dach und Kommunikation (sodass der Wechselrichter mit der Wärmepumpe "kommunizieren" kann ist geplant).

    "Packt" die Wärmepumpe den größeren?

    Bitte um Hinweise und Ratschläge ;)

    Ein freundliches Hallo nach Berlin !


    Wie Du ja in meinem aktuellen Bauprojekt lesen kannst geht die PV Anlage, bei uns eine 12,45 kWp PV Anlage leider selten konform mit dem Strombedarf der Wärmepumpe.


    Bei uns wird deshalb bei dem Schmuddelwetter wie wir sagen, nass kalt Temperaturen knapp über Null Grad, die KWK Anlage eingeschaltet und muss Wärme für das Objekt und Strom für die Wärmepumpe erzeugen.


    Künftig musst Du davon ausgehen, dass Du nur z.B, einen Viertel Tag günstiegen Wärmepumpenstrom bekommen kannst. So meine vorliegenden Informationen, wird WP Strom künftig nur dann preiswert sein, wenn er ausreichend zur Verfügung steht und nicht über Kohlekraft - oder gar Gaskraftwerke erzeugt werden muss. Wann das sein wird, weiß ich zwar nicht, aber die neuen Gesetze lassen es erkennen, dass es bereits 2025 sein könnte. Alle Stromversorger müssen ab 2025 variable und dynamische Stromtarife anbieten, die zeitlich sich sehr stark unterscheiden, zum Beispiel von 15 ct / kWh bis 1 € / kWh im Laufe eines Tages wie man dann am Vortag die einzelnen Tarifzonen sieht und darauf reagieren kann und soll.


    Meines Wissens reicht ein 800 l Wärmespeicher, jedoch sollte die WP auf jeden Fall 10 kW Wärmeleistung haben um zum einen bei günstigen Außentemperaturen arbeiten zu können, zum anderen in nur wenigen Stunden andauernden Niedrigpreiszonen möglichst viel Wärme einlagern zu können.


    Im übrigen rate ich Dir unter den Wärmespeicher eine mindestens 10 cm dicke Styrodurplatte zu legen und diese mit einer Holzplatte oben zum Speicher hin mechanisch zu verstärken. So haben wir es gemacht und es bringt sehr viel.

  • Servus,


    wie praktisch, dass das gerade jetzt Thema wird. Ich will demnächst für meine Nachbarin und uns jeweils eine Wärmepumpenanlage planen.


    Mein Projekt hab ich ja schon in einem anderen Thread angefragt.


    Nachbarin hat gleiches Problem wie oben angerissen: FBH und paar Heizkörper.


    Die HK werde ich nach Möglichkeit durch die größten Modelle ersetzen, die da reinpassen.


    Aber wie löst man das Problem mit den zwei Temperaturniveaus? Ist es z.B. ratsam, den VL der Wärmepumpe über Ventil zwischen Puffer oben und Puffer Mitte umzuschalten? Oder nur für die HK einen Puffer und die FBH direkt? Dann kann die WP meistens mit niedriger VL Temperatur direkt die FBH beliefern - ab und zu wird dann eben der Puffer für die HK mit höherer Temperatur geladen und die FBH ist so lange aus...


    Welche Wärmepumpe ist überhaupt so gut steuerbar (mehrere Eingangssignale für Steuerung)?


    VG Arno


    PS: Warmwasser Bereitung wird über separate WP erfolgen

  • Aber wie löst man das Problem mit den zwei Temperaturniveaus?

    Am besten so, dass man keins hat.

    Wir beheizen unsere Heizkörper und die Fussbodenheizung bei Null Grad oder weniger mit 50 Grad.

    Fussbodenheizung hängt davon ab, ob Holz - oder Teppich draufliegt, bei uns ist es verschieden.

    Die Leistung der einzelnen Heizkreise wird mit dem Durchfluss eingestellt.

    Bei den Heizkörpern muss man sehen um welche Räume es sich handelt, zwischen Wohn - und Schlafräumen gibt es Unterschiede. Im Zweifel einen größeren dreilagigen Heizkörper einsetzen ist immer eine gute Wahl.


    Wenn Du einen Raum mit 40 Grad Vorlauftemperatur und einen ausreichenden Heizkörper nicht warm bekommst, solltest Du Dir über Wärmedämm Maßnahmen wirklich Gedanken machen.

  • Einer der Problem-Räume ist das Bad. Und da werde ich wahrscheinlich zu einer elektrischen Zusatzheizung raten. So eine Infrarot Strahlplatte beispielsweise, die paar Minuten vor dem Aufstehen einschaltet.


    Dennoch interessiert mich, wie eine technische Lösung für die beiden Temperaturniveaus aussehen könnte...


    Die Fußbodenheizung selber ist ja bereits ein Pufferspeicher mit ihren Tonnen an Estrich und Fliesen. Die könnte auch mal ohne Durchfluss sein, während sich die Wärmepumpe an dem Puffer für die Heizkörper abmüht...

  • Wir beheizen unsere Heizkörper und die Fussbodenheizung bei Null Grad oder weniger mit 50 Grad.

    Läuft bei uns auch so: FBH im gesamten EG, Heizkörper im OG und DG, und alles einheitlich mit Heizkurve 0,75 (VLT = 35°C bei AT 0°C; 45°C bei AT -20°C). Hydraulischer Abgleich hilft dabei auch, und einen HK Baujahr 1974 mussten wir gegen einen größeren tauschen – aber das war's.


    Das Gedöns mit Wärmeabnahme und -Lieferung auf verschiedenen Ebenen des Pufferspeichers wird in der Praxis kaum funktionieren. Und billiger als ein zweiter Pufferspeicher sind ein paar neue (leistungsfähigere) Heizkörper allemal – falls das überhaupt nötig ist.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Einer der Problem-Räume ist das Bad. Und da werde ich wahrscheinlich zu einer elektrischen Zusatzheizung raten.

    Das kann man zwar machen, jedoch sollte man überlegen ob nicht sowieso eine Badrenevierung erwünscht ist und dann Fussbodenheizung verlegen. Wie Du absolut zutreffend schreibst ist diese recht träge und muss nicht ständig durchströmt werden.

    Bei uns ist es zum Beispiel so, dass die Wärmepumpe morgens grundsätzlich Warmwasser machen soll und die Heizkreise deshalb ausgeschaltet werden. Auch ein Radiator ist nicht sofort kalt und schon gar nicht der Raum.


    Technische Lösungen findest Du genug im Netz, mit all ihren Vor - und Nachteilen.

    Wenn Du meinst eine Vielzahl von Ventilen usw. installieren zu wollen, kann ich Dir sagen, dass Erfahrungs gemäß diese irgendwann mal kaputt sind, Handwerker dies sehr schlecht erkennen und eine Reparatur teuer wird.


    Wir versuchen daher die Hydraulik einfach und übersichtlich zu halten, dies ist unser Weg, der sich bewehrt hat.

    Wie sagt ein Mitarbeiter von uns, soll der Kunde seine von jemand anderem installierte Kreuzknobelschaltung von jemand anderen reparieren lassen.

    Übersetzt heißt das, lieber Kunde Du hast keine Zeichnungen, keine Dokumentation, andere Installateure haben auch schon abgelehnt, sie finden keinen Handwerker wie Sie uns sagten.

    Dies bedauern wir aufrichtig.

    Alleine schon aus Gewährleistungsgründen möchten wir Deinen sehr speziellen anspruchsvollen Hydraulikdefekt nicht reparieren. Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Tag.

    Wir unter Risikominimierung abgelehnt, rechnet sich für uns nicht und nicht für andere Handwerker.


    Anmerkung Sailers Beitrag habe ich nicht gesehen, da ich sehr lange geschrieben habe.

  • Dafür gibts doch ein Mischerventil mit Steuerung.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Aber wie löst man das Problem mit den zwei Temperaturniveaus?

    Bei mir sind das zwei Puffer. Der eine ist recht groß, weil da für den Notfall ein Scheitholzkessel dran hängt, der braucht im Ernstfall Kapazität. Der andere hat 300l. Ob man für die Fußbodenheizung wirklich einen braucht?? Könnte man evtl weglassen, aber die Steuerung ist sicher mit Puffer etwas entkoppelt.

    Das sind dann zwei Heizkreise mit unterschiedlichem Temperaturniveau.


    Die Umschaltung erfolgt über genau einen Drehschieber im Vorlauf der WP zu den Puffern. Das Problem war damals, der WP beizubringen, bei der Fußbodenheizung nicht dauernd auf Vollast zu gehen, wenn eigentlich moduliert werden sollte. Ich würde erwarten, dass heutige WP von namhaften Herstellern das sauber können. (weiß ich aber nicht).


    Nebenbei: Bei mir ist die maximale Temperatur an den Heizleisten (entsprechen Heizkörpern) bei 43° gelegen, als es mehrere Tage an die 20° minus hatte. Normal komme ich kaum über 35°. (Altbau aus den 15ten Jahrhundert :D )

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Naja, willst du dann den Fußboden mit 50 Grad heizen?

    Theoretisch könnte man auch auf unterschiedlicher höhe die Wärme am Puffer abnehmen, was aber in der Praxis nicht funktioniert, weil der Puffer immer unterschiedliche Temperaturfüllstände hat.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

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