GEG 2023 / 2024: Ende der gebäudeintegrierten KWK?

  • Hallo miteinander,


    das Öl-/Gsasheizungsverbot naht.... (was ich in vielen Fällen auch für richtig halte)

    aber schau ich so auf die Ersatzmaßnahmen, dann les ich nichts von KWK.

    Ja, die Fernwärme wird genannt, aber was ist mit der gebäudeintegrierten?


    Gerade in Kliniken, Hotels und co. also da wird es echt schwer mit WP, selbst wenn nur 65% davon kommen sollen.

  • So wie es aussieht, sehen wir damit wohl auch das Ende von dezentraler KWK in Einfamilienhäusern. Die Mikro-BHKW und BSZ werden alle mit Erdgas betrieben. Damit ist wohl deren Ende besiegelt.

    Wenn ich im Lotto gewinne, dann baue ich mir eine Wasserstoffheizung ein. Wird aber leider ein Traum bleiben.

    Eigenverbrauch mittels Vitovalor PT2 (seit 10/2019) und 12,54 kWp PV-Anlage mit SMA Tripower 12000 (seit 03/ 2013)
    aktuell für 2018 79% Eigenstromversorgung durch BHKW und PV :thumbup:


    seit 01/2002 Volleinspeisung mit PV-Anlage 5,06 kWp :thumbup:

  • das Öl-/Gsasheizungsverbot naht.... (was ich in vielen Fällen auch für richtig halte)

    Ich bin kein Freund von Verboten, mit der Außnahme da wo es absolut nicht anders geht.

    Dies ist bei Heizungen nicht der Fall, also ich bin dagegen.


    Ersatzmaßnahmen, dann les ich nichts von KWK

    Meines Wissens ist KWK nicht vom Heizungsverbot betroffen, allerdings geht die BAFA derzeit massiv gegen Förderungen fossil betriebener Geräte vor, d.h. man will da nichts mehr fördern.


    Auch hier bin ich anderer Meinung KWK sollte weiter gefördert werden.


    Gerade in Kliniken, Hotels und co. also da wird es echt schwer mit WP, selbst wenn nur 65% davon kommen sollen.

    Ehrlich gesagt, verstehe ich jetzt nicht was Du meinst.

    Die genannten Gebäude sollten unbedingt eine KWK Anlage und eine Wärmepumpe haben.


    Wenn ich im Lotto gewinne, dann baue ich mir eine Wasserstoffheizung ein. Wird aber leider ein Traum bleiben.

    Das wäre das allerletzte was ich machen würde. Wasserstoffheizungen mit Erdgas betrieben machen Probleme und Wasserstoff wird u.a. für die Industrie, Fahrzeuge, Züge, Flugzeuge etc. verwendet, d.h. mit deinem EFH bist du so weit hinten in der Schlange das du wohl das Hubble Weltraumteleskop bemühen musst um dich in deiner Reihe zu erkennen ..... :saint:


    Warum auch magst Du kein Biogas verbrennen ?


    dezentraler KWK in Einfamilienhäusern. Die Mikro-BHKW und BSZ werden alle mit Erdgas betrieben. Damit ist wohl deren Ende besiegelt.

    Kommt auf die Dimensionen des EFH an und ob z.B. Schwimmbad / Sauna etc. vorhanden ist.

    Der neue Dachs moduliert perfekt, passt sich Strom - und Wärmemäßig sehr gut an und warum sollte der nicht weiter eingesetzt werden ? Gerade wenn eine PV Anlage aufgrund von Bäumen oder anderen Umständen nicht geht.

  • Vielleicht entwickelt SenerTec eine Version zur Aussenaufstellung für ein "Wärmenetz" :saint:

    Ich vermag Dir nicht zu folgen, ich denke andere auch nicht, magst Du uns mitnehmen ?

    Weder Senertec Kleinkraftwerke noch die anderer Hersteller werden meines Wissens verboten, sondern nur Heizungen.

    Selbstverständlich kann man einen Dachs auch "Außen" aufstellen, wenn man ihm eine "Hütte " baut.

  • Meines Wissens ist KWK nicht vom Heizungsverbot betroffen

    Bei Diskussionen dieser Art halte ich es stets für zielführend, nicht irgendwelche Presseartikel oder eigene Meinungen zugrunde zu legen sondern die Originaltexte. Im Netz habe ich den Referentenentwurf Stand 07.03.2023 gefunden und hier angehängt, außerdem auch die aktuelle Fassung des GEG, auf welche sich die Änderungen beziehen.


    Wir sollten dabei beachten, dass es sich aktuell um einen Entwurf handelt, der mit Sicherheit noch geändert werden wird – vermutlich auch bei wesentlichen Punkten. Aber wenn man den Entwurf so liest wie er sich im Moment präsentiert, so findet sich in den Erläuterungen zu dem entscheidenden § 71 (der die Liste der zukünftig noch zulässigen Arten von Heizungen enthält) folgende aus meiner Sicht glasklare Formulierung (Seite 59 unten):

    Zitat

    Ersatzmaßnahmen sind nicht zulässig. Rein fossil betriebene Objekt-KWK-Anlagen oder Brennstoffzellen werden nicht zugelassen, ebenso wenig eine ersatzweise Nutzung von Auf-Dach-Photovoltaik oder weitere Effizienzmaßnahmen.


    Hybridlösungen – unter anderem auf Basis von KWK-Anlagen und Brennstoffzellen – werden künftig nur noch im Bestand und auch nur dann möglich sein, wenn diese mindestens mit 65 Prozent grünen Gasen betrieben oder zur Erfüllung der 65-Prozent-EE-Vorgabe mit erneuerbaren Lösungen kombiniert werden.

    Das kann man jetzt sinnvoll finden oder nicht, aber wir müssen dem ins Auge blicken, was der Gesetzgeber tatsächlich will. :rtfm:

  • aber wir müssen dem ins Auge blicken, was der Gesetzgeber tatsächlich will

    Vielen lieben Dank, für Deine Info, mir war nicht ganz klar was gemeint war.


    Meines Wissens will der Gesetzgeber KWK Anlagen als Privilegierte Anlagen erhalten, da diese in Talsenken der regenerativen Stromerzeugung vor Ort Strom erzeugen sollen.


    Das die im Entwurf drinstehen war mir bekannt aber ich kann ich mir vorstellen das die drinbleiben-

    Ich hatte auch Informationen so verstanden, dass diese weiterhin als notwendige Privilegierte Anlagen angesehen werden.


    Die endgültige Version bleibt abzuwarten.

  • Meines Wissens will der Gesetzgeber KWK Anlagen als Privilegierte Anlagen erhalten, da diese in Talsenken der regenerativen Stromerzeugung vor Ort Strom erzeugen sollen.

    Würde durchaus Sinn machen, aber dafür müsste der Netzbetreiber die Möglichkeit haben solche Anlagen bei Bedarf zentral ein- und auch wieder auszuschalten. Ob sich das dann für den Betreiber noch rechnet hängt von den Bedingungen ab. Und für Brennstoffzellen, die entweder wie der BlueGen überhaupt durchlaufen oder zumindest sehr lange Anfahrzeiten haben, wäre in so einem System wohl kaum Platz.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Würde durchaus Sinn machen, aber dafür müsste der Netzbetreiber die Möglichkeit haben solche Anlagen bei Bedarf zentral ein- und auch wieder auszuschalten.

    Das wäre ja wohl kein Problem.

    Man fragt sich wo sich denn die Verantwortlichen gedenken, die notwendigen Strommengen herzunehmen, die für eine Elektrifizierung der Industrie, Haushalte und Verkehr notwendig sind.


    Nicht nur einige Stunden am Tag sondern absolut Versorgungssicher 24 h jeden Tag.


    Alle mit denen ich gesprochen haben sagen, sollen die erst mal gucken was geht und dann abschalten wenn es geht.

    Aber im Moment wird es umgekehrt gemacht, wir probieren mal wie lange die Industrie, Gewerbetreibenden und Bürger das mitmachen.

  • Bafa war eigentlich schon immer nichts anderes als ne Möglichkeit zum Geld vernichten.

    Alles was Bafa förderfähig ist , ist viel teurer weil die Förderung vom Verkäufer/Installateur abgeschöpft wird.

    Sinnvoll war das noch nie.

    Ich habe 2018 eine 9KW Panasonic Split WP installiert.

    Ich hätte Bafa bekommen wenn ich die über einen Installateur installiert hätte.

    Dann hätte sie aber auch ca.25000€ gekostet.


    Im Selbstbau:

    3300€ die WP

    1500€ für Kälteleitung und Werkzeug ( Rohrbördel, Rohrbiegezange, Vakuumpumpe), Verbundrohr, Verbundrohrpresse und Pressfittinge.

    1 WE Zeit.


    Also woher kommt da jetzt die Differenz zu 25000€

    Würde es keine Bafa Förderung geben, würden die Installatöre keine 100% Auschlag für die WP verlangen und keine 7500€ pro Tag.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Also woher kommt da jetzt die Differenz zu 25000€

    Würde es keine Bafa Förderung geben, würden die Installatöre keine 100% Auschlag für die WP verlangen und keine 7500€ pro Tag.

    Da muss man sich die Angebote ansehen.

    Das jemand 100 % Aufschlag nimmt, habe ich noch nie gehört oder gar gesehen.


    Zur Installation muss ich sagen, dass ich ebenfalls niemanden kenne der 7.500 € pro Tag an Arbeitslohn verlangt oder gar erhält.


    Ich sehe öfters in Eigenleistung installierte Wärmepumpenanlagen die mangelhaft installiert wurden, gilt natürlich nicht für Deine. Deshalb zeige ich ja auch, wie so etwas fachgerecht gemacht wird.

    Konsolenbefestigungen mit denen Wärmepumpen am Haus befestigt werden, sind nicht von den Herstellern empfohlen, sondern nicht mit dem Haus verbundene Beton Fundamente.

    Zum Arbeitszeit Aufwand, wir benötigen mit zwei Mitarbeitern über eine Woche zur Installation. Edelstahlrohre und 45 Grad Fittinge, 90 Grad soll nicht verbaut werden, in 35 mm sind auch nicht ganz so billig. Die Dämpfungssockel alleine kosten das Paar 100 €. Das summiert sich und die etwa 100 Arbeitsstunden kosten 6.500 € plus MwSt plus Material. Die Vaillant Wärmepumpe selbst kostet knapp 10 tsd Euro mit 12 kW Leistung.


    Aber wir Handwerker müssen auf unsere Arbeit 5 Jahre Gewährleistung geben, die gibst Du Dir natürlich selbst, aber wie berechnst Du die ?


    Ja bei uns kostet so eine Wärmepumpe mit Anpassungs - und Nebenarbeiten im Haus auch so 25 tsd Euro, jedoch hat dies weder etwas mit der BAFA zu tun, noch damit das wir mehr Geld verlangen oder bekommen als uns zusteht.


    Selbstverständlich gibt es aber auch unseriöse Handwerker, nur solch pauschalisierte Aussagen finde ich nicht gut.


    Dann hätte sie aber auch ca.25000€ gekostet.

    So installiert wie Du sie installiert hast ?

    Sorry kann ich mir nicht vorstellen, aber gut möglich ist natürlich alles.


    Split Anlagen sind auch so ein Thema, sind natürlich billig, müssen jedoch regelmäßig überprüft werden, von jemanden mit Kälteschein usw.

    Wir selbst installieren grundsätzlich keine Split Anlagen.

  • Splitanlagen sind eher teurer wie Monoblock.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • BlueGen überhaupt durchlaufen oder zumindest sehr lange Anfahrzeiten haben

    Aufheizphase von einem Tag, kann dann aber zwischen 500 und 1500 Watt im Minutentakt um 30 Watt moduliert werden … und ist stromgeführt

  • Wenn ich das richtig verstehe wäre die Idee, fossil betriebene Objekt-KWK-Anlagen künftig noch zuzulassen, wenn sie im Schwarm quasi als Residuallast-Kraftwerke eingesetzt werden können. Sie würden dann (und nur dann) laufen, wenn im jeweiligen Netz die EE-Erzeugung nicht ausreicht um den Bedarf zu decken.


    Das hätte energiewirtschaftlich (so lang überhaupt noch fossile Energien in der Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt werden müssen) durchaus Vorteile: Zum Einen ist der Gesamtwirkungsgrad (bezogen auf die eingesetzte fossile Primärenergie) bei KWK von vornherein um 50-100% besser als bei konventionellen Kraftwerken. Zweitens ist der Gesamtwirkungsgrad von BHKW's in häuslichen und Block-Wärmenetzen noch mal um mindestens 10-20% besser als der von KWK in großen Wärmenetzen, weil die Leitungsverluste zwischen Wärmeerzeuger und -Verbrauchern entfallen. Und drittens ist beim dezentral erzeugten Strom die Netzbelastung geringer, weil der so erzeugte Strom im Wesentlichen direkt vor Ort (vom Betreiber oder von dessen Nachbarn) verbraucht wird.


    So weit so gut. Die Frage ist nur, wer würde sich unter solchen Bedingungen überhaupt noch ein neues BHKW installieren wollen?


    Der wichtigste Treiber für die Wirtschaftlichkeit eines häuslichen BHKW ist nach wie vor der eingesparte Bezugsstrom. Es stimmt zwar, dass der Strombedarf in Wohnhäusern im großen und ganzen mit dem im Gesamtnetz übereinstimmt. Häusliche BHKW's dürften zukünftig vom NB z.B. häufig am Abend angefordert werden, wo auch der Strombedarf zu Haus hoch ist. Trotzdem wird man für so eine Betriebsweise zusätzlich einen großen Strom- und einen großen Wärmespeicher benötigen, und am besten noch eine PV-Anlage, um über die Runden zu kommen. Man hat also mehr Investitionsaufwand als jetzt und dennoch unterm Strich einen geringeren Nutzen.


    Und dann ist da immer noch die Frage der Spitzenlastheizung. Diese müsste jedenfalls so ausgelegt sein, dass sie den Gesamtwärmebedarf des Gebäudes abdecken kann – nicht nur wie jetzt schon für Notfälle, sondern auch für den Fall, dass im Winter wegen viel Wind im Netz das BHKW womöglich tagelang nicht angefordert wird. Eine Gastherme kommt dafür zukünftig – weil verboten – nicht mehr in Frage, und eine teure Wärmepumpe würde ich für diesen Zweck nicht empfehlen. Wenn ich mir schon eine (im Prinzip monovalente) WP anschaffen muss, würde ich mir das zusätzliche Gedöns mit einem BHKW jedenfalls nicht mehr antun – oder nur, wenn der finanzielle Vorteil unterm Strich beachtlich wäre.


    Das Ganze ließe sich natürlich durch angemessene (m.E. erhebliche) Förderung einschl. der damit zusammenhängenden Bürokratie ausgleichen. Oder vielleicht würden BHKW's dann auch nicht mehr vom Hausbesitzer betrieben sondern (wie weiland bei dem gescheiterten "Lichtblick"-Projekt) von kommerziellen Betreibern. Im Hause würde dann nur die (Ab-) Wärme genutzt. Aber ob sich sowas a) betriebs- und volkswirtschaftlich rechnen und b) in der Fläche durchsetzen kann (zumal das Geschäftsmodell wegen des baldigen Übergangs auf 100% EE die erste Generation installierter Geräte kaum überleben wird) habe ich meine Zweifel.

    |__|:-)

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)