GEG 2023 / 2024: Ende der gebäudeintegrierten KWK?

  • Also bluwi mit diesen pseudo akademischen Fragen hast du dir dein Hirnkäschtle ganz schön vernagelt ;-_


    Es gibt meines Wissens keine Vorschrift wie der NB bei Vorlage nur eines Datensatzes ( Jahreserzeugung/Jahreseinspeisung/Jahreseigenverbrauch) zu rechnen hat. Damit ist nach normalem Menschenverstand der einfachste Mathematische Weg möglich, die Anteile herunterbrechen.

    Will man das nicht gibt es keinen anderen Weg als sich vorher mit dem NB auf eine andere Modalität einigen. Im übrigen ist das ähnlich schon immer mit den VNNE gewesen.

  • Mit einem einzigen Datensatz fürs ganze Jahr gäbe es ja gar keine andere Möglichkeit. Aber für jeden von uns bekommt der NB pro Jahr vier Datensätze, nämlich jeweils die Ablesewerte zum Ende der vier Quartale. Da erscheint es mir der einfachste Weg, das Problem entweder durch Herunterbrechen der jeweiligen Quartalswerte oder durch eine Zwischenablesung zu lösen. Ob letztere möglich ist, hängt in der Tat vom VNB und dessen Abrechnungs-Software ab.


    Aber bluwi geht es doch um was anderes. Die VBh-Grenzen wurden erstmals im KWKG 2020 für das Kalenderjahr 2021 eingeführt (damals mit 5.000 VBh für 2021 und 2022) . Also sollte es doch hier im Forum Betreiber geben, deren BHKW im Jahr 2021 oder 2022 mehr als 5.000 VBh erreicht hat. Die Frage ist einfach, ob man (an Stelle theoretischer Überlegungen) Erfahrungswerte findet. Also: Hat hier jemand Erfahrungen aus der Praxis, wie in solchen Fällen der KWK-Zuschlag tatsächlich vom VNB abgerechnet wurde?

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Also ich verstehe das Problem auch nicht.


    bis zur 5000. Stunde gibt es Zuschlag, aber der 5001. Stunde keinen Zuschlag mehr.

    Die Vbh sind ja auch ein rechnerisch ermittelter Wert (erzeugte kwh geteilt durch elektrische Nennleistung)


    Es wird (wenn man keinen RLM Zähler hat) sowieso rechnerisch ermittelt, somit nicht 100%ig genau.

    Genauer wird es natürlich wenn man Quartalsweise abliest, aber auch nur wenn der VNB auch wirklich quartalsweise abrechnet.


    Am besten wäre RLM Messung, dann hat man monatsgenau seine Werte. <-- so ist es bei mir

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Also ich verstehe das Problem auch nicht.

    Vielleicht hilft ja ein Rechenbeispiel:

    Zur Vereinfachung gehen wir mal von einem Jahr mit 3500 geförderten VB aus. Der Betreiber hat es aber 7000VB am laufen. Die Leistung sei 10kW. 50% verbraucht er selber, der Rest geht ins Netz. Also 35.000 Eigenverbrauch und 35.00 Einspeisung.


    Bei einer Jahresabrechnung bekommt er für 35.000 Eigenverbrauch einen KWK-Zuschlag von 8ct, also €2.800. Für die Einspeisung gibt es dann keinen Zuschlag mehr, weil ja nur 3.500h


    Bei einer Quartalsabrechnung bekommt er im 1. und 2. Quartal zusammen für den selbst verbrauchten Strom 17.500 * 8ct = €1.400, und für den eingespeisten Strom einen KWK-Zuschlag von 17.500 * 16ct = €2.800. Natürlich dann in der zweiten Jahreshälfte keinen Zuschlag mehr.


    Bei einer 50kW - Maschine und 3.500h immerhin €7.000 Unterschied.


    Deshalb die Frage, wie das zu berechnen ist.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Deshalb die Frage, wie das zu berechnen ist.

    Die Frage ist doch hinreichend beantwortet sowohl für den Fall der Quartalsweisen als auch Jährlichen Abrechnung. Natürlich wär es schön wenn ein oder mehrere Betreiber das durch die eigene Abrechnung bestätigen könnte. Doch wie schon geschrieben, wenn du einen bestimmten NB im Visier hast dann frag dort einfach nach wie er das handhabt.


    sailor773 m.M. nimmt der NB die Quartalszählerstände gern entgegen aber es gibt keine Pflicht für den Betreiber diese zu liefern, der NB kann das auch Mathematisch bestimmen.

  • Leider verstehe ich Deine Frage nicht.

    Wenn jemand 50% einspeist, 50% selber verbraucht und insgesamt 7000 Betriebsstunden pro Jahr hat, dann ergibt sich bei einer quartalsweisen Berechnung ein deutlicher Unterschied zu einer Jahresabrechnung.

    Auch auf einer Jahresabrechnung sollen ja die Abrechnungen pro Vierteljahr seperat drauf stehen.

    Dein Wunsch mußt Du natürlich dem Netzbetreiber kundtun, so wie alle unsere Kunden dies getan haben und bei allen klappt es ( fast ) gut manchmal leichte Probleme.


    Mal angehängt, nicht wundern ist unsere KWK Abrechnung, jedoch mit PV kombiniert.

  • Die Schaffung der Infrastruktur zur netzdienlichen Selbststeuerung via Börsenstrompreis werden echte Profis schon hinkriegen, sofern die Politik nichts Unmögliches verlangt.

    Eine netzdienliche Selbststeuerung via Börsenpreis ist unmöglich. Netz ist Netz und Markt ist Markt. Der Börsenpreis geht von der Annahme eines 1-Knoten-Netzmodells aus, der sog. Kupferplatte. Wenn man sich also nur nach zentral ermittelten Börsenpreissignalen der EPEXspot richtet, dann kann man im Marktgebiet DE/LU zwar einen Ausgleich anstreben, aber ein niedriger Preis sagt nichts darüber aus, ob Leitungen in Schleswig-Holstein wegen reichlicher Windernte überlastet sind, oder im Allgäu das Netz wegen sonniger Tage mit wenig Last voll ist, oder ob in irgendeinem Dorf mit großen Scheunen und vielen EFH mit großen Dächern Spannungsprobleme auftreten, weil die NS-Leitungen (noch) relativ lang sind.



    Gruß, Gunnar


    10 x 1 Millionen Wärmepumpen x 3 kW = 30 TW

    Giga, nicht Terra...


    Aber - bitte korrigiert mich

    Gerne ;)


    Terra = Erde

    Tera = 10 * Giga


    gr. gígas = Riese

    gr. téras = Ungeheuer

    (nach Wikipedia)


    SCNR, Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

    Einmal editiert, zuletzt von gunnar.kaestle () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von gunnar.kaestle mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Drum sollte ja sowas wie

    netzentlaster.de

    für jedes Verteilnetz dargestellt werden.


    Hebelung der Marktpreise durch Modernisierung der NetzEntgeltVerordnung.

    Jedes Netzgebiet hat ja seine Preise und wir müssen da weg von HT/NT und den hohen Leistungspreisen (nach Jahreshöchstlast).


    Wenn hier z.B. bei

    🟢 0ct/kWh

    🟡 8ct/kWh

    🔴 24ct/kWh

    Entgelte anfallen, werden schnell Marktpreise der Kupferplatte ggf.(und nur bei Bedarf) überkompensiert.


    aber zu dem Thema

    gibts ja eigentlich einen anderen thread.


    @Mods

    ggf. Gunnars und meinen verschieben.

  • Aber die Irrationalität der Regeln bringt völlig unsinnige Möglichkeiten mit sich. So darf man Wärmepumpen ja mit rein fossil erzeugtem Strom betreiben, weil die Wärme ja zu 2/3 nachhaltig ist. Man darf auch Verbrennungsmotoren zur Stromerzeugung nutzen. :walklike:

    Es wird Zeit, dass die Energieflussdiagramme durch Exergieflussdiagramme abgelöst werden.


    Umweltwärme: 100 kWh Energie, 0 kWh Exergie

    Antriebsstrom: 100 kWh Energie, 100 kWh Exergie

    Brennstoff (z.B Gas): 100 kWh Energie, 100 kWh Exergie

    Wärmemenge (ca 70 °C bei 0 °C Außentemperatur:( 100 kWh Energie, 20 kWh Exergie


    Ein BHKW mit eta_el=30 %, eta_th= 60 % braucht 100 kWh Exergieinput (BS) und liefert 30 kWh + 0,2*60 kWh = 42 kWh Exergie; eine Brennstoffzelle fürs EFH nehme ich mit eta_el=40 % und eta_th = 50 % an, sie hat dann einen Exergieoutput von 40 kWh + 0,2 * 50 kWh = 50 kWh


    Eine Wärmepumpe hat also 100 kWh Exergieinput per Elektroenergie und liefert bei einem COP=3 in obigen Annahme (ja, VL-Temperatur ist zu hoch und der COP müsste in diesem Beispiel dann niedriger liegen, bzw. man müsste nicht mit Wärme auf 70 °C für WW und RW-Bestand annehmen, sondern bei A2/W35 mit nur 11 % Exergiegehalt in der Wärme rechnen) 60 kWh Exergie als Nutzwärme bzw. 4 * 100 kWh * 0,12 % = 48 % bei 35 °C Vorlauf und 2 °C Außentemperatur.


    Eine elektrisch betriebene Wärmepumpe läuft also nicht mit grüner Umweltwärme, sondern mit elektrischer Energie, die ggf. aus einem Windpark kommt (grüner Überschussstrom, der abgeregelt werden müsste siehe auch NSA – ansonsten könnten durch den Windstrom speicherbare Brennstoffe verdrängt werden) oder von einem Kohle- bzw. Gaskraftwerk. Die Wärmepumpe ist also nicht grün wegen der Umweltwärme (mit Arbeitswert = 0, da 100 % Anergie), sondern grün, weil die Wärmepumpe perspektivisch aus grünem Überschussstrom gespeist wird.


    Wenn grünes Überschussgas zur Verfügung steht, warum sollte man dieses nicht auch im selben Sinne nutzen können? Für die Langfristspeicherung ist Gas sehr gut geeignet, weil die Investausgabe für einen großen Gasbehälter spezifisch sehr niedrig sind. Das heisst, wir werden Speichergase nutzen - die Frage ist in welchem Umfang und wie der Weg der Rückverstromung aussieht.


    Gruß,

    Gunnar


    Tera = 10 * Giga

    :?: 1.000 Giga?

    Ja, 1 Tera = 10^3 Giga.

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

    Einmal editiert, zuletzt von gunnar.kaestle () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von gunnar.kaestle mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ein BHKW mit eta_el=30 %, eta_th= 60 % braucht 100 kWh Exergieinput (BS) und liefert 30 kWh + 0,2*60 kWh = 42 kWh Exergie; eine Brennstoffzelle fürs EFH nehme ich mit eta_el=40 % und eta_th = 50 % an, sie hat dann einen Exergieoutput von 40 kWh + 0,2 * 50 kWh = 50 kWh

    Im Großen und Ganzen folge ich Dir!

    Nur war nach meinem bisherigen Verständnis die Exergie der Anteil an der Wärmeenergie, der nach Carnot in Arbeit umsetzbar wäre. Wäre demnach auch abhängig von einem Bezugspotential ( Umgebung).

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Kennt jemand vergleichbare GEG-Aktivitäten im Ausland? Was ich aus Mexiko und Costa Rica gehört habe, ist überall das gleiche Rückzugsgefecht gegenüber der Eigenerzeugung.
    War gerade bei meiner US-Verwandtschaft in Georgia. Seit dem bin ich vom Glauben abgefallen. Nie und nimmer werden die USA eine unwirtschaftliche (wertebasierte )Energiepolitik mitmachen. Aber ohne globale Ächtung von CO2-Schweinereien (wie seiterzeit bei den FCKWs) wird Deutschland kaum einer folgen. Dort bezahlt der Privatkunde 12 cent/kWh und die Wärmepumpen laufen rund um die Uhr. (Früh wird geheizt, Nachmittags gekühlt :-)). Keine PV, keine Windenergie, keine Kernkraft -> also 100% Fossil. Dafür mault man, dass der Sprit sich auf 1$/l verteuert hat. Dass deren Gaspreis etwas mit der Ukraine zu tun hat, ist auch nicht geläufig. Das die USA das Land der Wärmepumpen sind, liegt an deren Tradition der Luftheizung und des billigen Stromes.

    Aber wie teuer wäre der Umbau auf Luftheizung im Gebäudebestand bei uns? (Gründerzeithäuser)


    DIY-800W-BHKW, Citroen C-Zero, 35qm PV, 7kWh LiFePo (15x250Ah), PIP-4048MS, 4kW Daikin comfora Heiz-Kühl-Klimaanlage