GEG 2023 / 2024: Ende der gebäudeintegrierten KWK?

  • Die Kombi läuft so bei mir, nur mit Heizöl.

    Bei mir mit Gas.


    Allerdings betrachtet mit einem BHKW während der geförderten 30.000 BH und mit fossilen Gas.

    Also stromsparer hat ja, unberücksicht der Verluste ! ein Beispiel geschrieben.


    ökologisch udn Ökonomischer ist für mich diese Version, wo ich aus 10 kW Gas - 19 kW Wärme mache, wobei das Beispiel jetzt mal so nicht ganz stimmt. Zeigt aber bei einem Gaspreis vom ca. 10 ct / kWh und einem Baseload von 10 ct / kWh das es Sinn macht meinen Wärmebadarf mit eigenerzeugtem Strom zu decken. Zusätzlich erfolgt noch Wärmeerzeugung durch die PV Anlage, ebenfalls zum Stromwert von 10 ct / kWh.

  • Ich bleibe dabei, dass sich eine Kombination aus neuem BHKW und neuer Wärmepumpe unter den Randbedingungen des GEG (wo also die WP mindestens 65% der Wärmeerzeugung übernehmen muss) unmöglich rechnen kann: Nicht weil die laufenden Kosten dann höher wären (das sind sie nicht), sondern weil die Einsparung aus dem laufenden Betrieb nicht hoch genug ist um die extrem hohen Investitionskosten für so ein System zu rechtfertigen. Eine monovalente WP oder eine Hybridheizung mit WP+Gastherme führen m.E. über 20 Jahre gerechnet immer zu niedrigeren Gesamtkosten.


    Vielleicht irre ich mich ja, aber dann würde ich gerne mal anhand eines Beispiels mit harten Zahlen sehen, wie bzw. warum zukünftig eine solche Kombination Sinn machen soll.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 ()

  • Ich bleibe dabei, dass sich eine Kombination aus neuem BHKW und neuer Wärmepumpe unter den Randbedingungen des GEG (wo also die WP mindestens 65% der Wärmeerzeugung übernehmen muss) unmöglich rechnen kann

    Im EFH ist das wohl so - außer man hat einen immens hohen Brennstoffverbrauch. Im MFH / Gewerbe ist wirtschaftlicher Betrieb darstellbar. Für den Dachs betrachtet: aus dem Stegreif würde ich mal sagen, ab 60.000kWh Heizwärmebedarf ist wirtschaftlicher Betrieb machbar.


    Also stromsparer hat ja, unberücksicht der Verluste ! ein Beispiel geschrieben.

    Dachs ohne Wärmepumpe
    Aufwendungen pro Stunde
    Brennstoff (12ct/kWh) 257ct/h
    Service 26ct/h
    Summe 283ct/h
    Erlös pro Stunde
    Energiesteuer 11ct/h
    Stromgutschrift 132ct/h
    Stromverkauf 93ct/h
    Summe 236ct/h
    Aufwand - Erlös: (283-236)ct/h=47ct/h
    Wärmeleistung 14,8kW
    Wärmepreis 47ct/14,8kWh = 3,2ct/kWh
    Dachs mit Wärmepumpe
    Aufwendung wie oben 283ct/h
    Erlös pro Stunde
    Energiesteuer 11ct/h
    KWK-Zuschlag 5,5kWh*8ct/kWh=44ct
    Summe 55ct/h
    Aufwand - Erlös: (283-55)ct/h = 227ct/h

    Wärmeleistung Dachs: 14k,8kW
    Wärmeleistung WP mit COP=4: 5,5kW*4=22kW
    Wärmemenge pro h: 36,8kWh
    Aufwendungen 227ct/h
    Wärmepreis 227ct / 36,8kWh = 6,16ct/h


    Die Erweiterung der KWK-Anlage durch eine Wärmepumnpe erhöht also den Wärmepreis. Ich mach das trotzdem - außer im Kernwinter liefert die PV einen Großteil des Wärmepumpenstroms

  • Vielleicht ergibt das ja doch noch einen Chance für Pellets-BHKW, z. B. mit 10kWel. (Hackschnitzelmaschinen müssten wohl deutlich größer ausfallen)

    Die fixe KWK-Vergütung wären dann doch 30.000 mal 10kW mal 0,16ct = 48T€. Für das Geld sollte man doch eine solche Maschine bauen können? Mit dem Baseload sollte sich der "Treibstoff" auch gut finanzieren lassen.

    ( Natürlich auch nicht für das EFH geeignet.)

    Oder hab ich da was übersehen?

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Habs mal für meinen mobilen Stromerzeuger mit Wärmeentsorgung ins Haus gerechnet (Moppl)


    Moppl (800W,20%eff) ohne Wärmepumpe
    Aufwendungen pro Stunde
    Brennstoff (12ct/kWh) 48ct/h
    Service 10ct/h
    Summe 58ct/h

    Erlös pro Stunde
    vermiedener Stromkauf 30ct/h
    Summe 30ct/h
    Aufwand - Erlös: (58-30)ct/h=28ct/h
    Wärmeleistung 3,2kW
    Wärmepreis 28ct/3,2kWh = 8,8ct/kWh
    Moppl mit Wärmepumpe COP=4
    Aufwendung wie oben 58ct/h



    kein Erlös
    Wärmeleistung Moppl: 3,2kW
    Wärmeleistung WP mit COP=4: 800W*4=3,2kW
    Wärmemenge pro h: 6,4kWh
    Wärmepreis 58ct /6,4kWh = 9,1ct/kWh
    CO2-Bilanz 4kW/6,4kW = 63% (125g/kWh)


    Preislich also 25% billiger als Brennwerttherme, wobei die Investkosten ähnlich sind:

    DIY-Moppl: 2000 Euro (Ersatzmotor nach >4000h 250 Euro)

    Luft-Luft-WP: 2000 Euro (Nutzung auch als AC im Sommer)

    BW-Therme: 3000 Euro

    DIY-800W-BHKW, Citroen C-Zero, 35qm PV, 7kWh LiFePo (15x250Ah), PIP-4048MS, 4kW Daikin comfora Heiz-Kühl-Klimaanlage

  • Danke für die Aufstellung ASeitzinger


    Wenn man jetzt in dieser Kombi BHKW + WP das BHKW eher im reinen Winterbetrieb rechnet und die WP

    vorzugsweise in wärmeren 3 Quartalen sollte sich die Amortisation wesentlich verbessern.

    Noch dazu weil die WP dann mit PV Eigenstrom betrieben werden kann und einen wesentlich besseren COP hat.


    Wobei auch die 12 Cent für Gas eher hoch gegriffen sind, stand heute 8,96 Cent/Netto

    https://www.gaspreischeck.de/g…t+vergleichen#form-anchor


    Auf lange Sicht sollte man natürlich mit hohen Gaspreisen kalkulieren, aber aktuell korrigiert der Preis ja wieder nach unten.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Ja also die Kombi mit einer großen PV ist auf jeden Fall gut.

    Bei meiner Contracting Anlage bauen wir gerade eine 25kWp Photovoltaik zu und dieses Jahr soll auch noch, wenn's klappt, eine Wärmepumpe zugebaut werden.

    Auch wenn es die Rentabilität der Dachs Anlage etwas schmälert, ist es dennoch der richtige Weg, weil er in Richtung Dekarbonisierung geht...

  • Wobei auch die 12 Cent für Gas eher hoch gegriffen sind, stand heute 8,96 Cent/Netto

    ...also 9,59 ct/kWh brutto. Spätestens nach Ende der USt-Reduzierung (ab 01.04.24?) sind es dann schon wieder 10,66 ct/kWh. Und irgendwann wird auch die Anpassung der CO2-Abgabe wieder anspringen. Machen wir uns nichts vor: 2023 sind das 30 EUR/t bzw. 0,5462 ct/kWh Erdgas. Die Stromerzeuger (und damit auch alle Wärmepumpen-Betreiber) zahlen aktuell fast das Dreifache (84,4 EUR/t). Von Rechts wegen müsste also der Gaspreis allein schon aus dieser Ecke um einen Cent/kWh höher liegen als jetzt. Und was die Steuer betrifft: Strom – auch für Wärmepumpen, und auch wenn er 100% regenerativ ist – wird mit 2,05 ct/kWh besteuert, fossiles Erdgas mit 0,55 ct/kWh. Das wird sich auch eines Tages angleichen, und so wie ich unseren Staat einschätze eher nach oben als nach unten. (Man wird das dann voraussichtlich "Gerechtigkeit" nennen.)


    Die Annahme irgendwelcher Strom- und Gaspreise für eine zehn- oder gar zwanzigjährige Wirtschaftlichkeits- (oder Vergleichs-) Rechnung war immer schon Glaskugel und ist es derzeit mehr denn je. Aber aus meiner Sicht ist die Annahme, dass die Marktpreise für Gas und Bezugsstrom in absehbarer Zukunft in der Größenordnung der "Bremsen-Preise" (Gas 12 ct/kWh brutto, Bezugsstrom 40 ct/kWh brutto) bleiben, realistischer als jede andere Glaskugel, die derzeit am Markt ist. Zumal ja die Regierung als Begründung für die Festsetzung dieser Werte erklärt hat, dass diese voraussichtlich in etwa dem Marktniveau nach Ende der Krise entsprechen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Naja, da du mit der WP Wärme erzeugst hast du nicht nur weniger KWK Ertrag sondern auch deutlich geringere Wartungskosten, da, der Dachs ja deutlich weniger Betriebstunden bekommt.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Dafür braucht man auch eine zusätzliche Wärmepumpe ;)


    Und größeres BHKW ist gleichbedeutend mit niedrigeren Wartungskosten pro kw Leistung

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Nur tut man nichts für die Umwelt.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • sailor773


    danke für deine Ausführungen, denen ist wie immer eigentlich uneingeschränkt zuzustimmen.


    Für mich betrachtet (Gewerbebetrieb) spielt die Umsatzsteuer natürlich keine Rolle, wir hatten aber auch

    von der Absenkung der MwSt nicht profitiert.


    Mit einem BHKW kann man sich die Energiesteuer erstatten lassen, defacto ist das BHKW dann von der Energiesteuer befreit,

    bei der Wärmepumpe mit Zukaufstrom geht das nicht.

    Bei Eigenproduktion Strom ist der verbrauchte Strom von der Stromsteuer befreit.


    stromsparer99


    sehe ich zumindest momentan nicht so.

    Solange noch sehr viel fossiler Strom im Netz ist, ist es besser mit KWK Strom zu erzeugen als im Kohlekraftwerk

    ohne Wärmeauskopplung.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

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  • Wenn jeder so denkt wird sich nichts ändern.

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    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

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  • Theoretisch richtig, praktisch habe ich ein BHKW angeschafft, und das nutze ich eben jetzt zu Ende.

    Am Ende seiner Lebenszeit muss ich ja zwangsläufig etwas anderes nehmen.

    Und grundsätzlich sind die Voraussetzungen hier bei mir im Betrieb für eine Wärmepumpe nicht ganz schlecht,

    ich kann die Wärmerückgewinnung aus der Kälteanlage mit ca 25° nutzen und dann mit WP auf 60° Warmwasser pumpen.


    Ändert aber dann trotzdem nichts daran daß ich den Strom dann kaufen muss, weil im Winter nunmal die PV Erträge niedrig sind.


    Das wird sich dann eben in Zukunft zeigen welches System aus Umwelt- und Kostengründen eingesetzt wird.


    Wenn jeder so denkt wird sich nichts ändern.

    Und wenn du oder ich den "besseren" KWK Strom einspeist, und der Nachbar dafür keinen Kohlestrom kaufen muss, ist der Umwelt

    mehr gedient als wenn ich den KWK Strom selbst in einer WP oder noch schlimmer in einem Heizstab verpulvere.


    Dies gilt natürlich nur solange noch "zuviel" fossiler Strom im Netz ist.

    Solange ist KWK eine ..... Trommelwirbel ..... Brückentechnologie ;)

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