Dachs: Besser eine lange Laufzeit am Stück oder zwei kürzere Starts?

  • Hallo Forum,


    bisher habe ich mein BHKW (Heizöldachs) nach Möglichkeit nach dem Motto 1 Start am Tag betrieben.


    Je nachdem, wie kalt es ist (und wieviel Sonne tagsüber scheint, ob Autos geladen werden müssen etc), läuft es irgendwo im Bereich 6-8h am Stück, meistens abends und nachts. Die Vorlauftemperatur ist dabei fast durchgehend ca. 80°C, die Rücklauftemperatur erst mal eine ganze Weile lang 25°C - 30°C, bis sie dann bei beladenem Puffer bis etwa 50°C hochgeht, bevor die Anlage abschaltet... Ein Kondensor ist derzeit noch nicht verbaut.


    Jetzt hätte ich gern mal Eure Meinungen, was für die Maschine schonender ist.

    • ein Start am Tag, dafür kühlt die Maschine bis zum nächsten Start stärker aus
    • zwei Starts am Tag, dafür ist die Maschine noch wärmer vom letzten Betrieb

    Schönen Sonntag und viele Grüße

  • Kondensor ist geplant. Ich guck immer wieder mal bei ebay... Oder hast Du evtl. einen?Bei den niedrigen Rücklauftemperaturen drängt der sich ja förmlich auf...


    Bin nämlich gerade bisschen am Knobeln hinsichtlich Programmierung der Hausautomatisierung - wann das BHKW gestartet werden soll. Da ist 'wie oft' die nächste Frage...


    Wir haben hohe Grundlast, ca. 550 W (muss mal wieder schauen, wo der ganze Strom hingeht LOL) und eine Batterieanlage.


    Bis jetzt startet das BHKW abends, wenn die Autos geladen werden. Und manchmal morgens manuell, wenn ein trüber Tag kommt und die Hausbatterie aus irgend einem Grund recht leer ist.

  • Bis jetzt startet das BHKW abends, wenn die Autos geladen werden. Und manchmal morgens manuell, wenn ein trüber Tag kommt und die Hausbatterie aus irgend einem Grund recht leer ist.

    Hört sich für mich logisch und wirtschaftlich an.

    Unser Dachs ist ebenfalls Strom - und Wärme geführt, zu Zeiten wo viel Strom benötigt wird läuft er und lagert die Wärme im Wärmespeicher, wo sie über kurz oder lang sowieso benötigt wird.


    Fazit: Die Lagerung von Wärme ist kostengünstiger als die Lagerung vom Strom im Energiespeicher.

  • Ich verwende, wegen zusätzlich vorhandener Solarthermie neben weiterer Feintuning-Optimierungen entsprechend der Solarstrahlung folgende grundsätzliche Strategie:


    Der "Abschaltsensor" der Pufferladung ist Tageszeitabhängig:

    Von 0:00-12:00 verwende ich Puffermitte (50%).

    Von 12:00-23:00 dann Pufferunten (90%).

    Von 23:00-24:00 nur noch 20% Puffer.


    Damit ergibt sich eine Abschaltung bis kurz vor Mittag, wenn der Puffer halb voll ist und es bleibt noch Speicherbereich für die Solarthermie.

    Ansonsten wird durchgeladen bis kurz vor Mitternacht.

    Kurz vor Mitternacht erfolgt quasi eine Zwangsabschaltung, es sei denn nicht mal mehr die Warmwasser-Reserve ist befüllt.

    Die "Zwangsabschaltung" erzwingt eine Pufferentleerung für einen Zeitraum in welchem tendenziell eine 24h-Abschaltung durch Senertec stattfinden würde.


    Die Zeitpunkte und Puffer-Prozente sind natürlich individuell abhängig von den Hydraulik-Anschlüssen und der Puffergröße entsprechend einzurichten.


    Only my 2ct...

  • Puffer @20% unter Heizungs-Vorlauf-Soll oder Puffer Oben (0%) unter Warmwasser-Soll.


    Puffer sollte für Start prinzipiell so leer wie möglich sein.


    Ich dachte Dir gehts um die Abschalt-Strategie im Hinblick auf die Laufzeit ?!?

  • Ich dachte Dir gehts um die Abschalt-Strategie

    Mich hat die gesamte Lösung interessiert...


    Bin noch bisschen am herum knobeln, wie ich das Laufzeitfenster auf den Verbrauch im Haus und das e-Auto-Laden optimieren kann...

    Unter Berücksichtigung der Ladepriorität, der erwarteten Sonnenmenge, Batteriestand, Temperaturen im Puffer, evtl. Außentemperatur, ob der Holzofen geschürt werden soll etc.

    Aber ohne dass die Steuerung die Bewohner des Hauses irritiert - z.B. Auto unerwartet nicht geladen oder so...

  • Wenn Du was ich Dir empfehle, Deinen Dachs auf Brennwert erweiterst, dann kommt es automatisch dazu, dass Du die Laufzeit Brennwertoptimiert beschränken musst. Dann werden zwei oder drei Laufblöcke entstehen, was nicht schlimm ist.


    Du kannst einen gebrauchten Kondenser für den Dachs nehmen oder ein Fremdprodukt. Wichtig ist ein DN80 Anschluss am Abgasausgang und eine Überdruck Zulassung natürlich.


    Nicht so gut finde ich Wärmetauscher aus Edelstahl wie z.B. von Dagego z.b hier da das extrem saure Kondensat alles außer Kunststoff anfrisst. Aber nehmen kann man ihn, V4A ist glaube ich Seewasserfester Edelstahl bis der durchfressen ist gibt es wahrscheinlich den Dachs nicht mehr.


    Auf jeden Fall mit dem Schornsteinfeger vorher klären.

  • Laufzeitfenster auf den Verbrauch im Haus und das e-Auto-Laden optimieren

    Durch Auslesen eines SmartMeters am Netzübergang z.B. via Modbus solltest Du das "E-Auto-Laden" nach dem Anstecken gut erkennen können.


    Dies könnte dann eine weitere Einschaltbedingung sein.


    Das spricht umso mehr dafür, im Puffer etwas Platz zu lassen bzw. tageszeitabhängig zu schaffen (AUS bei Schwachlast) um Möglichkeiten für solche weiteren Einschaltbedingungen zu schaffen ...

  • Auslesen eines SmartMeters

    Ich kann per Modbus direkt auf die Ladepunkte zugreifen, erkennen, ob ein Auto gesteckt ist, die Ladung freigeben und auch den Strom einstellen.


    Wenn man heimkommt, kann im Hausflur auf einem Display eingestellt werden, ob das Auto sofort (mit 16A) geladen soll. Ansonsten bis zum nächsten Morgen (mit 6A oder mehr) oder bei Gelegenheit (mit Überschuss) geladen werden soll.


    Die Grundeinstellung wäre abhängig vom Auto - der Plugin Hybrid muss halt immer geladen werden, weil der immer leer heimkommt. Der Elektro nicht unbedingt.


    Das BHKW läuft nur im Winter. Woran ich 'Winter' erkenne, muss ich mal schauen. Es soll halt dann laufen, wenn Wärmebedarf besteht und es trüb und kalt ist. IOBroker bietet ja diverse Schnittstellen zu Wetterdiensten.


    Wenn bei 'sofort laden' Platz ist im Pufferspeicher für 3h BHK-Laufzeit (und Winterbetrieb aktiv) würde das BHKW sofort starten...

    Ansonsten würde ich den BHKW-Start wahrscheinlich auf ca. 15:00 legen und es läuft dann so lange, bis der Puffer voll ist.

    Und morgens noch einen Start bei Bedarf (


    Im Sommerbetrieb laden aus Photovoltaik und der Hausbatterie


    Irgendwo in die Logik dann noch eine Auswahl mit reinzimmern, ob Ich Lust habe, den Holzofen zu schüren (dann läuft das BHKW bei kalt, aber sonnig nicht) oder ob das BHKW alleine die Wärme bereitstellen soll. Für Not- und Inselbetrieb dann noch den Heizstab... Und ne Wärmepumpe...


    ... so oder so ähnlich - ich glaube, das wird bald ein anderer Thread

  • Also ich kann dir aus der Pespektive des Motors empfehlen, lieber zwei Warmstarts als einen Kaltstart.


    Das Einzige, was hier höher verschleißt, ist halt der Anlasser, den würde ich nach ca fünf Jahren mal rausnehmen, zerlegen und mit neuen Kohlen und evtl. Anker ordentlich geschmiert wieder einbauen, dann hast du noch mal fünf Jahre gut ...

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%