Dachs: was bringt eine Außenluftansaugung?

  • Hallo Motorentechniker im Forum,


    bringt es in irgendeiner Form eine Steigerung des Wirkungsgrades, wenn ich den Dachs (Heizöl) mit kalter Außenluft (0°C) statt warmer Heizungskellerluft (25°C) versorge? Und woher kommt diese Steigerung? Beim Turbodiesel nutzt man ja Ladeluftkühler zur Leistungssteigerung - aber bringen die auch was für den Wirkungsgrad?


    Interessierte Grüße, Arno

  • Ja, das ist bekannt. Aber die Luft im Heizungskeller enthält ausreichend Sauerstoff für eine vollständige Verbrennung der eingespritzten Heizölmenge (erkennbar daran, dass die Maschine nicht rußt).


    Aber bringt es auch einen Vorteil beim Wirkungsgrad, wenn die kalte Luft von außen angesaugt wird? Schlussendlich wird die Abgastemperatur dadurch sinken - damit sinkt auch der Wärmeertrag aus dem Wärmetauscher. Andererseits wurden die Luft im Heizungskeller ja auch vom BHKW erwärmt...


    Dachsfan ich brauche ja trotzdem noch die Öffnung nach außen für den Ringspalt bei der Abgasführung...

    überlege mir aber, ob ich da eine motorbetriebene Klappe einsetze... Denn so habe ich halt einen ständigen Luftstrom durch den Heizungskeller... Kalt rein und warm durch den Schornstein wieder weg...

  • Beim Turbodiesel nutzt man ja Ladeluftkühler zur Leistungssteigerung

    Nicht ganz - ein Ladeluftkühler ist zur Leistungssteigerung nötig, bringt selbst aber keine mit sich. Durch die resultierende bessere Füllung kann mehr Kraftstoff zugegeben werden, was dann die Leistungssteigerung bewirkt.


    Beim freisaugenden Dieselmotor, dessen Wärmeabgabe Nutzenergie darstellt, würde ich sogar von einer Heizleistungsminderung ausgehen, die wohl aber in einem vermutlich nahezu nicht messbarem Bereich liegt.

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

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  • ich brauche ja trotzdem noch die Öffnung nach außen für den Ringspalt bei der Abgasführung...

    überlege mir aber, ob ich da eine motorbetriebene Klappe einsetze...

    Bei uns ist es grundsätzlich so, dass der Ringspalt im Kamin unten im Keller verschlossen ist und dort der Dachs die Luft ansaugt. Die kalte Luft wird also etwas vorgewärmt durch die Abgasleitung die zentral im Kamin sitzt, wird durch den Dachsmotor unten im Kaminfuss angesaugt und als Gemischanteil genutzt. Wichtig es muss der spezielle Adapter mit dem Schlauchanschluss verwendet werden.

  • Dieselmotoren laufen mit Sauerstoffüberschuss, deshalb wird zur Sauerstoffreduzierung Abgas der Ansaugluft beigemischt.

    Das reduziert unter anderem die Rußentwicklung um ca. 10%.


    Heise Ansaugluft dehnt sich bei der Explosion nicht mehr soweit aus, da die Luft ja schon heiß war, daher ist kalte luft besser weil sich bei der Explosion das Volumen deutlich mehr erhöht und somit mehr Kraft auf den Kolben wirkt.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

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  • Aus meiner Sicht führt die Abgasrückführung zur Rußnachverbrennung und durch den geringeren Sauerstoffgehalt zu einer niedrigeren Verbrennungstemperatur, also weniger Stickoxiden. Die Abgasrückführung ist eine Billigkrücke, Rußfilter und De-NOX-Kat machen den Job heute besser.

  • Servus,


    da möchte ich auch mal meinen Senf dazu geben:


    1) Für den Gesamtwirkungsgrad der Anlage ist bei den alten Dachsen die warme Ansaugluft eigentlich vorteilhafter als die von Aussen kalt angesaugte Luft. Und zwar genau aus dem Grund, den Stephan genannt hat. In Verbindung mit Abgaskondenser bringt da eine kühle Rücklauftemperatur aber viel mehr Punkte!


    2) Durch die AGR-Zuführung werden die Stickoxidemissionen reduziert, aber nicht der Rußanteil, der wird mit steigender AGR sogar schlechter! Daher müssen Rußpartikelfilter entsprechend mehr abkönnen und das System verrußt um so mehr --> siehe die neue Motorsoftware bei den Schummel-VW, nach dem Update versiffen die Motoren einiges mehr und der zusätzliche Öleintrag in das Motoröl führt zu höherem Verschleiß.


    3) Man sollte außerdem beachten, dass bei einer Aussenluftansaugung eine evtl. auftretende Undichte am System zu mehr Abgasentwicklung im Raum führen kann, als würde man die Luft aus dem Raum absaugen.


    Ich hatte da auch schon mal hin und her überlegt und auch bei Leuten nachgefragt die das wissen sollten. Von dem her hab ich an meinem HR nur die Schalldämmhaube vom Gasdachs drauf und sonst nichts daran geändert.

  • Punkt 3 gilt jedoch auch für jede Raumluftunabhängig betriebene Brennwerttherme, dass ist eine ganz normale und übliche Betriebsweise. Hier zu sagen, dass ja im Falle einer Undichte es günstiger sei, die Raumluft zur Verbrennung zu verwenden ist zwar logischerweise richtig jedoch unüblich. Dann lieber eine entsprechende Überwachung.

  • Bei den Heizöldachsen kommt halt auch CO am Ende raus, bei den Gasdachsen eher nicht. Die haben ja den Oxidationskat, da bleibt normalerweise nichts an CO übrig.

  • Das hängt jetzt aber davon ab wie viel Abgase zu geführt werden.

    Heute ist der Anteil viel größer weil damit die Stickoxide deutlich stärker verringert werden, den dadurch steigenden Rußanteil kann man mit DPF problemlos filtern.

    Vor der ganzen Stickoxid Geshichte hat man durch AGR auch die Rußmänge reduziert, aber damals war der Abgasanteil deutlich geringer wie heute.

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